peisen je 60 95 7 * 93* 9825 Grössen eisen lſe d 1591 95 f 3595 3855 0 3051 1 505 1.50 1.65 1 f 2 7 2 7 1 2 * ae gon andere 7 122 Anzeiger für Tadenburg und Irſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1. Ai illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der Hoſpuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. —— Umgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. i Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Freitag, den 22. Dezember . onnements⸗Einladung. Mit dem . Januar 1900 beginnt das Aenburger Wocheublat i Pöchentlich erſcheinenden „„ Muſtrierten Sountagsblait hehren uns zum Abonnement hierauf ganz henſt einzuladen. f “Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk aus. Einzelnummern werden zu 3 Pfg. Expedition & Redaktion. Raten und Jagen des modernen Lebens, po ſehr geſteigerte wirtſchaftliche Kampf dgſein, ferner mancherlei neue, unfertige ecgohrene Erſcheinungen in unſerem ſozialen een Leben, dann vor allen Dingen aber Etrreeben vieler, dem äußeren Glück, dem ee, dem Vergnügen, dem behaglichen Ge⸗ ee Ehren und Eitelkeiten eine dominierende iim Leben einzuräumen, und die Vernach⸗ ii der Grundlagen eines inneren, reineren, iin Glückes haben die Menſchheit der Gegen⸗ ii große Feſte der ſeeliſchen Weihe und Er⸗ Erzählung von C Burg i Fortſetzung. Nachdruck verboten.) haben Sie Recht, Miſter Burns,“ entgeg⸗ er Sberſt lachend und warf einen langen die ihm dargereichten Papiere. „Es ſtimmt iter Burns. Auf Wiederſehen in „Rocky und heute abend in meinem Hauſe!“ Der Oberſt wandte jetzt ſein Pferd herum, beigſelben die Sporen, und im Galopp an die des Zuges reitend, erließ er dort den Befehl N Aufbruche nach „Rocky Hill“. 9 s gegen Abend die Sonne ihre letzten hen über die Felſengebirge nach der weiten Mie ſondte, gab es in und vor „Rocky Hill“ alerſc Bilder. Die eine Hälfte der zahlreichen ednet, die vor den Augen des am Tore zache halfenden Sergeanten Bull Gnade gefunden ken, waren in „Rocky Hill“ gaſtlich aufgenommen rden und durften es ſich in einer großen Baracke D unter einigen Zelten bequem machen, bekamen h Speſſe und Trank in reichlichen Mengen. in ihrer unmittelbaren Nähe hielten auch ihre agen und Tiere, welche letztere auf Befehl des berſten bon den Reitern gefüttert wurden, die heute men Dienſt gehabt hatten. 5 1905. hebung nicht mehr ſo empfänglich gemacht wie in früheren Zeiten. Aber glücklicherweiſe giebt es im Jahre noch glänzende Ausnahmstage, welche die Seele des Menſchen vom Alltagsleben ablenken und auf edle, höhere Güter richten. Zu dieſen Aus⸗ nahmstagen zählen ſeit Jahrhunderten die holden Weihnachtstage, die der Kindheit Tage vergolden, die chriſtliche Heilsbotenſchaft und altdeutſche Sage zu einem Weihefeſte für das deutſche Gemüt erhebt, die das ſchönſte Feſt des Hauſes in Liebe und Dankbarkeit erzeugte und zugleich den herrlichen Ge⸗ danken der Barmherzigkeit und Humanität zur millionenfachen Tat machte. So erſcheint auch dieſes Jahr wiederum Weihnachten als ein Feſt der Liebe, der ſeeliſchen Erhebung und Befreiung und als eine Feier des Dankes und der Dankbarkeit in einer Welt der Unraſt und Enttäuſchung. Was für entſetzliche und traurige Dinge ſah die Menſchheit in dieſem Jahre, und welche Schreckniſſe erblicken Tauſende und Abertauſende in einem großen Nachbarlande noch! Aber geſchah dies nicht alles, weil die edelſten Güter im Menſchenleben, Humanität und brüderliches Recht, Freiheit und Fortſchritt, Wiſſen und Bildung ſo lange unterdrückt und miß⸗ achtet wurde. Und wenn jedem Chriſten zu Weih⸗ nachten eine alte Offenbarung wieder neu und lebendig wird, ſo kann es nur diejenige ſein, in ernſter tiefer Erkenntnis das Göttliche, Ewige über das Menſchliche und Vergängliche, das Erhabene und wahrhaft Große über das Alltägliche, und das Edle über das Gemeine zu ſtellen und in jedem Menſchen einen Bruder zu achten und mit ſeinem Wohle das Wohl der Geſamtheit zu fördern. Eine ſolche Weihnachtsoffenbarung iſt das Schönſte Weihnachtsgeſchenk für die Kulturmenſchheit, für die Erhaltung des Weltfriedens, für das Vaterland, für das eigene Haus und die Familie und für den Seelenfrieden des einzelnen Menſchen und hell Aber den vielen zweifelhaften Geſtalten, die in mehreren Gruppen vor „Rocky Hill“ lagern mußten, erging es auch nicht ſchlecht, denn der Oberſt hatte ihnen Bier, Tee, Brod und Fleiſch geſpendet. Schnaps hatten die Leute auch noch bei ſich, und ſo war bald unter ihnen eine ſehr luſtige Stimmung. Damit ſie aber nicht in Tumult und Prügelei ausarte, hatte der Oberſt ſcheinbar wie Vorpoſten gegen die Indianer einige Trupps Reiterei in ihre Nähe aufgeſtellt. Es war dies auch nötig, denn eben wollten ſich zwei wild ausſehende Aben⸗ teurer wegen einer ganz harmloſen Bemerkung an die Kehle. „Yak, er iſt's,“ rief nämlich ſo ein wilder Kerl mit heiſerer Stimme, „und wenn er mir nicht ſein beſtes Pferd gibt, ſo ſage ich es noch morgen dem Oberſten, daß er mit mir in Sing⸗Sing ge⸗ ſeſſen.“ g „Ein elender Erpreſſer biſt Du, Knox,“ erklang es aber in demſelben Augenblick, und Knox bekam von Pak einen furchtbaren Stoß vor die Bruſt, daß er ſich zweimal überſchlug. „Soll ich vielleicht den Leuten hier Dein und mein Sündenxegiſter verleſen? Dann werden Sie wohl kurzen Prozeß machen und uns gleich an die Steineiche dort aufhängen, denn mit Schurken und Spitzbuben macht man im freien, wilden Weſten wenig Federleſens und ſpart die Prozeß⸗ und Gefängniskoſten,“ murmelte Yak wütend. Knox kroch auf allen Vieren wieder an das kleine Zelt heran, das er mit Yak hier etwas abſeits vom 55 leuchtet noch das große Licht das vor 1905 Jahren 5 in Bethlehem der Menſchheit entſtand. Verſchiedenes. zii Ladenburg, 22. Dez. Die Abſender von Anſichtspoſtkarten nach dem Auslande werden darauf hingewieſen, daß ſchriftliche Mitteilungen au der Vorderſeite der Karten nur bei den nach europä⸗ iſchen Ländern beſtimmten Anſichts⸗Poſtkarten zuläſſig ſind. Karten, die nach Amerika n. ſ. w. geſand werden, dürfen dagegen auf der Vorderſeite nich beſchrieben ſein. — Mannheim, 19. Dez. Die größten Grundbeſitzer des Kreiſes Mannheim, geordnet nach der Größe der Steuerkapitalien ſind: 1. Prinz Kar von Baden in Karlsruhe; 2. Graf Sigmund von Berkheim in Weinheim; 3. Graf Franz v. Obern dorf in Neckarhauſen, 4. Graf Theodor von Wiſe in Leutershauſen, 5. Jakob Mayfarth, Privatier i Mannheim, 6. Philipp Weißbrod, Privatier i Mannheim, 7. Heinrich Koppert, Privatier in Ofters heim, 8. Georg Volz, Bürgermeiſter in Seckenheim — Karlsruhe, 20. Dez. Einem raffinier⸗ ten Gaunerkniff ſind hier in dieſen Tagen zwei Geſchäſte zum Opfer gefallen. In ein Pelzwaren⸗ geſchäft kam ein elegant gekleidetes Paar und ſuchte ſich dort einen Pelz im Wert von 300 Mark aus, der mit einem Tauſendmarkſchein bezahlt wurde. Als der Geſchäftsmann die Banknote prüfte, erſuchte ihn der Gauner dringend, ſich die Echtheit im nächſten Bankhaus beſtätigen zu laſſen. Ein Lehrling be⸗ ſorgte dies und erſchien nach wenigen Minuten mit der Autwort des Bankiers, daß die Note echt ſei. Nun nimmt der Gauner die Miene des Gekränkten an und ſagte zu dem Geſchäftsmann, ſie hätten ſich anders beſonnen und wollten ihren Bedarf in einem anderen Geſchäft decken. Nach einer halben Stunde erſchien das Schwindelpaar wieder im Laden, er⸗ Lager der andern Abenteurer aufgeſchlagen hatte und brummte mit Galgenhumor: „Entſchuldige nur, Yak, ich wußte noch nicht, daß Du Dich jetzt unter die feinen Leute zählſt und auf Gaunerſtückchen verzichteſt. Brauchteſt mir des⸗ halb noch kein Loch in den Leib zu ſtoßen.“ „Habe kein beſonderes Zartgefühl und zähle mich noch nicht zu dem feinen Leuten,“ erwiederte Hak, „aber daß Du ihn dafür, daß Du ihn unſchuldig ins Zuchthaus gebracht und falſch angegeben haſt, er habe zuerſt auf uns geſchoſſen, nun auch noch hier in der Wildnis und vor Gottes freier Natur nochmals die Ehre abſchneiden willſt, das paſt mir nicht, Knox! Er mußte damals ſchießen, wenn er nicht wie ein toller Hund von uns niedergeknallt werden wollte, und er verſtand ſeinen Revolver zu gebrauchen. Hahaha! Alle knallte er nieder, die auf ihn vergeblich gezielt hatten, und ſtatt Zuchthaus hätte er eigentlich eine Staatsprämie wegen braver Haltung vor gemeingefährlichen Gaunern bekommen ſollen. „Iſt das jetzt Dein Ernſt, Yak, daß Du ſo umgewandelt biſt?“ „Ja, Knox,“ entgegnete Pak kaltblütig, „denn ich habe gerade hier auf dem langen Wege in der Wildnis geſehen, daß die Menſchen ſich kein Böſes zufügen dürfen, wenn ſie als kleinſtes Gemeinweſen beſtehen wollen. Ober hätteſt Du Schuft die drei⸗ hundert Menſchen, die ſich hier in harter, rauher Wildnis eine Exiſtenz gründen wollen, etwa an