Maſchinen ſind beim Staat und außerdem bei den Geſellſchaften für etwa 3 000 000 bis 3 500 000 Mark verſichert. Der letzte Geſchäftsbericht der Walzmühle verzeichnete den Vorrat an Waren und Säcken mit 3 671319 Mark. Um welch bedeuten⸗ des Unternehmen es ſich dabei handelt, geht aus der Tatſache hervor, daß dasſelbe in den Jahren 1903 und 1904 allein aus der Pfalz und dem rechtsrheiniſchen Bayern, zum Teil auch aus Heſſen, 504 814 Zentner Landroggen im Geſamtwerte von 3 574204 Mark bezog. Für dieſe Bezüge würden allein an Eiſenbahnfrachten 95905 Mark aufge⸗ wendet. Die Mühle, die mit einem Aktienkapital von 2 Millionen Mark arbeitet, erzielte im letzten Jahr einen Reingewinn von 460 031 Mark; ſie ſchüttete eine Dividende von 10 Prozent aus. — Die diesjährige wurde noch vor 2 Tagen auf 9 bis 10 Prozent geſchätzt — und verteilte an Ar⸗ beiter und Beamte 25 000 Mk. als Gratifikationen. — Bruch ſal, 14. Dez. Ein ſauberes Früchtchen iſt ein hieſiger 9jähriger Junge. Nach⸗ dem er bereits eine Fahrradlaterne geſtohlen und verſilbert und einem Milchkutſcher ein Zehnmarkſtück aus der Taſche geſtohlen hatte, „mopſte“ das Bürſchchen dieſer Tage aus einer Ladenkaſſe ein Portemonaie mit über 400 Mark Inhalt. Trotz⸗ dem noch 354 Mark bei ihm gefunden wurden, leugnete der hoffnungsvolle Junge hartnäckig alles ab. — Appenweier, 14. Dez. Das Anweſen der Fa. Dreyfuß u. Komp. (Chemiſches und Roh⸗ produkte⸗Geſchäft) am Bahnhof Appenweier wurde ein Raub der Flammen. Die Brandurſache iſt un⸗ bekannt. Der Schaden iſt bedeutend, dürfte aber durch Verſicherung gedeckt ſein. 5 — Breiſach, 13. Dez. In Merdingen hieſigen Amts feierten zwei Ehepaare, die vor 50 Jahren zuſammen grüne Hochzeit hatten, nun auch ihr goldenes Ehejubiläum gemeinſchaftlich. Beide Ehepaare, Johann Egloff und Stefan Baldinger, Landwirte, ſind noch rüſtig und munter. — Sonderrieth, 14. Dez. Der zwanzig⸗ jährige Sohn des hieſigen Landwirts Kempf, names Michael wurde im Steinbruch des Gotthard Hack von Boxtal von einem herabſtürzenden Stein er⸗ ſchlagen. — Würzburg, 14. Dez. In dem Dorfe Werufeld ermordete geſtern nachmittag die 23jährige Haushälterin Marg. Bald ihr vierjähriges Kind, Länder verbindet. ſigen rſtückelte es in furchtbarer Weiſe, nahm die Zunge und das Herz heraus und kochte davon ein Eſſen für ihren Bruder. Dann wollte ſie ſich von einem Eiſenbahnzug überfahren laſſen, wurde jedoch nur leicht verletzt. Sie war früher ſchon einmal in einer Irrenanſtalt, wurde aber als geheilt entlaſſen. — Straßburg, 13. Dez. Von dem Um⸗ ſchwung der Stimmung im Reichsland kann man ſich einen Begriff machen, wenn man ſich folgende Stelle aus der Reichstagsrede des Elſäßers Dr. Ricklin am 12. ds. Mts. vergegenwärtigt: „Nur ein mächtiges Deutſchland kann den Frieden ſichern, nur ein ſtarkes Deutſchland iſt ein ſicherer Hort des Friedens. Wir in Elſaß⸗Lothringen haben mehr Grund als jedes andere Volk in Deutſchland, einen Krieg zu fürchten; denn wir wiſſen ganz genau, daß jeder Krieg, den Deutſchland zu führen hat, ſchließlich doch auf unſerem Boden zum Anstrag kommt. Wir ſind Gegner jedes Krieges, auch eines ſolchen, der geführt werden kann zur Aenderung unſerer Landeszugehörigkeit. Das mag man ſich nicht nur in Paris merken, ſondern auch hier in Berlin. Wir haben geſehen, daß der Ausbrrch des Krieges an einem Faden hing. Wir Elſaß⸗Lothringer wünſchen nichts ſehnlicher, als daß zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich nicht nur korrekte Beziehungen beſtehen, ſondern eine aufrichtige Freundſchaft beide Elſaß⸗Lothringen ſoll nicht das trennende Moment zwiſchen dieſen beiden Staaten ſein, ſondern das verbindende Glied. Dann könnten beide Länder, ſtatt ſich in unfruchtbaren Kriegs⸗ 5 zu achten, daß ſie nur Milch zu bezahlen haben, kein Waſſer und daß richtiges Maß geliefert wird, Der Einjährig⸗Frei⸗ 8 falls von Nutzen. rüſtungen aufzuzehren, ſich ziviliſatoriſchen Auf⸗ gaben zuwenden.“ — Kehl, 13. Dez. willige Sorgenfrei von der 1. Kompagnie des hie⸗ Pionier⸗Bataillons verübte einen Selbſtmordverſuch mittels Revolver. der Nacht. Er ſtammt aus Eberbach. — Dresden, 13. Dez. In einem Vortrag über „Die Taktik der Gewerkſchaften“ führte der bekannte Redakteur des „Korreſpondent für Deutſch⸗ fahren lands Buchdrucker und Schriftſetzer“, Rexhäuſer, aus, die Theorie des Maſſenſtreiks ſei durchaus noch nicht ſoweit, wie ihre Verfechter ſie haben möchten. Es ſei verfehlt, auf Rußland hinzu⸗ weiſen, wo völlige Anarchie herrſche, u. der Kampf mit dem Kapitalismus erſt nach Beendigung der Revolution beginnen könne. Hier ſeien erſt 18 Prozent der Arbeiterſchaft organiſiert. Durch den abe demſelben 3000 Dollars entnommen, gewiß venig genug, um ein neues Leben zu beginnen! ch verlaſſe Lawrence Houſe ſogleich und für mmer und verzichte auf jeden Geſchäftsanteil und uf alle Erbſchaftsanſprüche. Leben ſie wohl und üſſen Sie Ralph und Mary! Adieu! Edward.“ Als Miſter Lawrence dieſe Zeilen mit feuchten Augen geleſen reichte er ſie Maud. Sie wurde bleich, aber ſie entgegnete keine Silbe. Spät kehrten ſie dann nach der Villa zurück. Bereute Maud, was ſie getan? — Niemand konnte es ergründen, denn ſie ſprach niemals über die Sache. Von Edward hörte man nie etwas wieder! — 4. Im Territorium Kolorado, dort wo die rieſigen Ebenen der Prärien des nordamerikaniſchen Weſtens bis an die Felſengebirge heranreichten, befand ſich unter Oberſt Parker eine ſtarke Militärſtation, welche die Aufgabe hatte, die damals noch zahlreich in jenen Gegenden hauſenden Indianerſtämme im Zaume zu halten und die Viehzüchter und Anſiedler vor den räuberiſchen Ueberfällen der Indianer und den weißen Geſindel zu ſchützen, denn das Koloradogebiet war in jener Zeit noch kein Staat, ſondern nur ein weites Gefilde, bewohnt von Indianern, Jägern, Räubern Abenteurern, Viehzüchtern, Anſiedlern, herumziehen⸗ den Händlern, Unionsſoldaten und einigen Beamten. Die Soldaten und die Beamten hatten großen Gebiete die erſten Anfänge ſtaatlicher Ordnung zu pflegen und zu ſchützen. Hauptſächlich fiel dieſe Aufgabe der Militärſtation am blauen Fluſſe, wie Augen ſchauend, liebte es Oberſt Parker nicht, man einen ſtarken Bach nannte, der von einigen Bergen der Felſengebirge kommend in den Kolorado mündete. Dieſe Militärſtation war eine kleine Feſtung, ausgerüſtet mit zwei kleinen Kanonen und auf dem von 20 Artilleriſten und einem Reiterregimente be⸗ ſetzt. Die Reiter brauchte man, um die Indianer, die alle gut beritten waren, raſch beobachten und nötigenfalls auf den Prärien angreifen und verfolgen zu können, und die befeſtigte Militärſtation nebſt den Artilleriſten war notwendig, um die Truppen und Beamten von nächtlichen Ueberfällen zu ſchützen. Oberſt Parker war der Befehlshaber der Station, für die bürgerlichen Aufgaben in dem Territorium ſtand ihm aber ein Regierungskommiſſar und ein Landmeſſer zur Seite. Oberſt Parker war ein alter, tüchtiger Soldat, der als Kapitän die Feldzüge gegen Mexiko mitge⸗ macht hatte, und wegen ſeiner Zuverläſſigkeit nun hier im wilden Weſten den verantwortlichen Poſten bekommen hatte. zu verwalten war, zeigte die Tatſache, daß vor ſieben Wochen eine Schwadron ſeines Regiments unter Kapitän Swelling von etwa dreihundert Indianern, dem Stamme der „gelben Wölfe“ ange⸗ hörend, auf einem Rekognoszierungsritte überfallen und beinahe aufgerieben worden war. Kapitän Swelling hatte auch den Tod bei dem Ueberfalle gefunden, und Oberſt Parker erwartete in den nächſten Tagen eine Erſatzſchwadron. Dieſe Erſatzſchwadron ſollte aber auch die Familie des Oberſten Parker, aus ſeiner Frau und zwei Töchtern beſtehend, mit nach der Militärſtation, die jetzt offiziell den Namen „Rocky Hill“, zu deutſch „Felſenhügel,“ erhalten hatte, bringen, und deshalb befand ſich der Oberſt ſchon ſeit vierzehn Tagen in einer gewiſſen Aufregung. Als Soldat mit Leib ö Familien mit auf der Militärſtation „Rocky Hill“ zu haben. Da er aber aus der Bundesſtaatenhaupt⸗ ſtadt Waſhington den Befehl erhalten hatte, mit in Straßburg An der ſchweren Schußwunde verſchied der Unglückliche in Und wie ſchwierig dieſer Poſten und Seele und faſt jede Woche dem Tode in die Maſſenſtreik würde dieſe Minderheit in die Zwangs⸗ lage verſetzt werden, ihre Errungenſchaften in die Haͤnde der 80 Prozent Unorganiſierten zu legen. Die organiſierte Arbeiterſchaft habe heute mehr als 1848 zu verlieren. Bei einer Erhebung der Ar⸗ beiterſchaft würden die Regierungen ſoſort die Hand auf die Genoſſenſchaften und Druckereien der Ge⸗ werkſchaften legen, um dieſe zu zertrümmern. Wolle man alles aufs Spiel ſetzen? Ohne Kompromiſſe komme ſelbſt die Sozialdemokratie nicht aus. Die Gewerkſchaften müßten ſich auf den Boden der tatſächlichen Verhältniſſe ſtellen, dort lägen ihre Er⸗ folge. betonte, jedenfalls könnten die Gewerkſchaften ſich (Lebhafter Beifall). Ein anderer Redner den Generalſtreik nicht von der ſozialdemokratiſchen Partei diktieren laſſen, weil ſie doch die Rechnung dafür bezahlen müßten. — Duisburg, 14. Dez. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich heute morgen auf der Zeche „Deutſcher Kaiſer“. Durch das plötzliche Oeffnen eines Abſtichhahnes wurden 5 Arbeiter durch glühende Eiſenmaſſen verbrannt. Einer ſogr ſofort tot, während die übrigen vier lebensgeführlich verletzt wurden. Eingeſandt. Mit dem heutigen Tag hat der Preisaufſchlag für gelieferte Milch begonnen und ſcheinen die 70 Bauern doch unter einen Hut gebracht zu ſein. Es liegt nun an den Abnehmern, ſtrickte darauf Eine Vereinigung der Verbraucher wäre jeden⸗ Einer, der ute Milch lieber um 20 Pfg. kauft, als verwäſſerte um 18 Pfg. Schweinemarkt Seckenheim. Seckenheim, 12. Dezember. Der heutige Ferkslmarkt war mit 70 Stück be⸗ und wurden 70 Stück zum Preiſe von 20—28 Mark pro Paar abgeſetzt. 1 mit dem belieb- ten fola-Parfüm, mild und angenehm. Uberall vorrätig. Preis 25 Pfg. Parfümerie Heinrich Mack, Ulm à. 9. — bexrialitäten: Tola- Seife und Kaiser-Borax. ſeinem Regimente, mit dem er ſchon zwei Jahre an der Indianergrenze ſtand, mindeſtens noch zwei Jahre in „Rocky Hill“ zu bleiben, ſo hatte er den Bitten ſeiner Angehörigen doch nachgegeben und in deren Ueberſiedelung nach „Rocky Hill“ gewilligt. In „Rocky Hill“ gab es jetzt neben der kleinen Feſtung und etwa zwanzig großen Baracken für die Soldaten ja auch drei feſte Häuſer, nämlich eins für den Oberſten, eins für ſeine Offiziere und eins für den Regierungskommiſſar und Landmeſſer. Die Häuſer waren allerdings alle drei nur einſtöckig gebaut, aber ziemlich groß, denn jedes enthielt vier Zimmer, und das Haus des Oberſten war beſonders groß, ſodaß das größte Zimmer als Verſammlungss oder Geſellſchaftsſaal verwendet werden konnte. Fur ſeine Frau und Töchter konnte der Oberſt in ſeinem Hauſe deshalb ſchon ein Unterkommen finden, zumal er angeordnet hatte, daß noch einige Möbel und ſogar ein Piauino nach „Rocky Hill“ für die Damen in den nächſten Tagen gebracht werden ſollten. Immerhin bereitete dem Oberſten die erwartete An⸗ kunft ſeiner Familie neben der Freude auch Sorge, denn Frau und Kinder mußten ja daun auch mit die Gefahren des Kriegspfades ertragen, auf den ſich der Oberſt mit ſeinen Soldaten ſo oft begeben mußte. Und dann konnten die Damen den Aufent⸗ halt in „Rocky Hill“ auch bald langweilig finden und überdrüſſig werden. Dazu kam die Sorge, da ſie auf der weiten Reiſe von Waſhington bis in das Koloradogebiet vielleicht Schaden an Leben und Geſundheit nehmen konnten, zumal bei dem Mangel an Eiſenbahnen in den weſtlichen Gebieten die lezten elf bis zwölf Tagereiſen nach „Rockg Hill“ zu Pferde oder zu Wagen zurückgelegt werden mußten. ö (Fortſetzung folgt. 1 e 1 N