Spannung folgten die Zuhörer den intereſſanten Darlegungen des gewandten Redners. Nachdem derſelbe im Eingange ſeines Vortrages die verſchiedenen Arten des Alpinen Sports und deſſen heilſamen Einfluß in leiblicher, geiſtigrr und ethiſcher Beziehung gefeiert und ihn als vortreffliches Mittel zur Gewinnung und Kräftigung idealer Ge⸗ fühle und Geſinnung in überzeugender Weiſe her⸗ vorgehoben hatte, begann die Reproduzierung der Hochtouren in die Dolomiten der Alpen, die durch Vorführung von vielen Lichtbildern äußerſt anſchau⸗ lich und wirkungsvoll ergänzt wurde. Wir hörten in Herrn Inſpektor Kuhn keinen trockenen, ge⸗ ſchäftsmäßigen Erzähler. Seine perſönliche Be⸗ geiſterung für Alpentouren überträgt ſich mit Macht auf die Zuhörer. Erleſenen Kunſtſinn, unterſtützt von einer ſprachlichen Gewandtheit und gewürzt von köſtlichen, humoriſtiſchen Einſtreuungen beleben die Schilderungen. In traumverlorener Weiſe, in bannendem Zauber beſteigt der Zuhörer mit dem Erzähler auf gefahrvollen Pfaden die Firnen und Gletſcher, die Grate und Platten bis zur ſchwinde⸗ ligen Spitze des Marmolata u. ſeiner gigantiſchen Umgebung. Alle Erſcheinungen und Beobachtungen auf geognoſtiſchem, phyſikaliſchem und geſchichtlichem übergeben. Daß dieſer Abend nicht glatt abgeht mag der Polizei bekannt geweſen ſein und iſt zu wünſchen, daß man ein beſſeres Augenmerk für die Erhaltung der nächtlichen Ruhe entwickelt. — Mannheim, 6. Dez. Sir Thomas Barclay, der frühere Vorſitzende der engliſchen Handelskammer in Paris, hatte unter dem 31. Oktober an den Präſidenten der Mannheimer Han⸗ delskammer ein Schreiben gerichtet, in welchem es heißt: Die zwiſchen Großbritaunien und Deutſchland beſtehenden Mißverſtändniſſe geben allen Engländern, welche die dauernde Erhaltung von Ruhe und Frie⸗ den in Europa wünſchen, Grund zu ernſter Beſorg⸗ nis. In der Abſicht, nachzuweiſen, daß die gleiche Empfindung auch in Deutſchland weit verbreitet iſt, bitte ich Sie um eine kurze Mitteilung in dieſer Angelegenheit. — Der Präſident der Mannheimer Handelskammer richtete hierauf an Barclay eine Erwiderung, in welcher er den Wunſch des Plenums der Mannheimer Handelskammer ausdrückt, daß es den einflußreichen und auf das Wohl ihrer Mit⸗ menſchen aufrichtig bedachten Männern diesſeits und jenſeits des Kanals gelingen möge, den herzlichen Beziehungen wieder Geltung zu verſchaffen, die zum Vorteil beider Länder zwiſchen England und Deutſch⸗ Gebiete, kurz alles, was Schönes und Erhabenes Wettkampf auf den Gebieten der Induſtrie und des Handels kann ſich auf friedlichem Wege vollziehen dem Alpentouriſten begegnet und ihn anzieht und erfreut, findet gebührende Berückſichtigung. Wem es aus irgend einem Grunde nicht ver⸗ gönnt iſt, die Alpen zu beſuchen, darf ſich am Genuſſe dieſes Abends wohl genügen laſſen. Ein nicht enden wollender Applaus der aus aufrichtigen, voll⸗ g auf befriedigteu Herzen kam, war der äußere Lohn für die ſeltene Darbietung. Möge Herr Inſpektor Kuhn uns recht bald wieder mit einem ähnlichen Genuß einige angenehme Stunden bereiten. y Laden burg, 11. Dez. Dem Geſang⸗ verein „Sängereinheit“ iſt es gelungen, einen ſehr land beſtanden haben. Der wenn auch ſcharfe und wird ſo dem Fortſchritt und der Förderung der Kultur dienen. — Mannheim, 11. Dez. Ein Akt größter Brutalität wurde hier verübt. Als der Kaufmaun Karl Herr nachts zum Sonntag einige Angetrunkene die an ſeiner Hausglocke fortgeſetzt läuteten zurück⸗ wies, wurde er von einem derſelben überfallen und tüchtigen Dirigenten, Herrn Klein aus Mannheim, zu gewinnen gratulieren. und kann man dem Verein dazu mit dem Meſſer fürchterlich zugerichtet. Der Nacken wurde ihm von einem Ohr zum andern aufgeriſſen, außerdem erhielt er einen Stich in den rechten Oberarm. Schwer verletzt wurde Herr, (der aus Ruſt bei Ettenheim ſtammt), nach dem Krankenhauſe gebracht. : Ladenburg, 11. Dez. Geſtern Abend halb 12 Uhr entſtand in der Nähe des Gaſthauſes zum Adler unter jungen Leuten ein Wortwechſel wobei der 19 Jahre alte Gropp aus Friedrichsfeld aus einem Revolver ſcharf ſchoß und mit einem Der Schuß ging durch das Herz. Dolchmeſſer hantierte wobei fünf Perſonen teils ſchwerere und leichtere Verletzungen erlitten. Der Täter iſt ſchon vorbeſtraft, und trieb ſich ſchon den ganzen Mittag hier herum. Gropp wurde fofort von Civilperſonen feſtgenommen und der Polizei — Mauer bei Heidelberg, 11. Dez. Wie der „Pfälzer Bote“ meldet, glitt Freiherr v. Göler auf der Jagd aus, wobei ſich das Gewehr entlud. Der Tod traf ſofort ein. Der Verunglückte, Freiherr Bernhard von Göler, Oberleutnant a. D., ſtand im 36. Lebensjahre. a Ueber den ſchrecklichen Unglücksfall, der ſich am Montag morgen kurz nach 9 Uhr ereignete, wird noch ausführlich folgendes berichtet: Freiherr auf keinen Fall mehr ſehen! — Fort nun! Fort mit Ihnen!“ (Fortſetzung folgt.) 2 Eingetragener Verein. unſerem paſſiven Mitgliede Georg Eberh. Hei ß (Saal) ein Geſellſchafts⸗Abend mit höflichſt einladen. b 25 C. E. Stenz. 8 für: Freiwillige Feuerw der Stadtgemeinde Tadenburg unter Mitwirkung der Feuerwehrkapelle ſtatt, wozu wir die aktiven Kameraden Berwaltungsrat. Medizinal-rogerie zum omhof Beſte und billigſte BVezugsquell Medizin. und techniſche Drogen, Chemikalien Artikel zur Krankenpflege, Verbandsſtoffe, Kindernährmittel Kufeke⸗ Neſtle⸗ und Muffler⸗Kindermehl Ramogen, condenſ. Milch, Dr. Theinhards Kindernahrung Künſtliche und natürliche Mineralſalze und Mineralwäſſer Toilettenartikel, Schwämme, medie. Seife oilettſeife, Zahnpaſta, Pebco, Kalodont, Zahnpulver Zahnbürſten, Zahn⸗ und Mundwaſſer Odol, Javol, feinſte Haarpomade und Oele Pliotographiſche Redaufsartifel Chemiſch⸗pharmaceutiſche Spezialitäten. 2 . Am Montag, den 18. Dezember abends 8 Uhr findet bei 755 erhalten haben. Einladung Gemeinderatswahl. Nachdem durch Tod des Herrn Georg Michael Beidin ger die Selle eines Gemeinderats erledigt worden iſt, haben der Gemeinderat und Bürger ausſchuß für die ganze noch übrige Amtsdauer des Abgegangenen d. ie fi die Zeit bis 4. Mai eine Ergänzungswahl vorzunehmen. Die Wahl findet am Freitag, den 22. Dezember 1905 Nachmittags 6 Uhr bis Nachmittags 7 ühr in dem Gemeindehauſe daher ſtatt und werden hierzu die Herren Mitglieder des Gemeinderats u. Bürger ausſchuſſes hiermit eingeladen. Wählbar iſt jeder bei der Wahl zum Bürgerausſchuß Wahlberechtigte, deſſen Wahlrecht nicht ruht. Diejenigen Beamten und die Mitglieder derjenigen Behörden, durch welche die Aufſicht des Staates über die Gemeinde ausgeübt wird, Geſſtliche und Volksſchullehrer, die beſoldeten Richter, die Beamten der Staatsanwalt ſchaft und die Polizeibeamten können die auf die gefallene Wahl nur an nehmen, wenn ſie ihr Amt niederlegen, Vater und Sohn, Schwiegervater und Schwiegerſohn, Bruder und Schwager, ſowie diejenigen, welche als offene oder perſönlich haftende Geſellſchafter bei der nämlichen Handelsgeſellſchaft beteiligt ſind, können nicht zugleich Mitglieder des Gemeinderats ſein Zur Giltigkeit der Wahl iſt erforderlich, daß mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten abgeſtimmt hat. Als gewählt gelten Diejenigen, welche unter allen die meiſten Stimmen Bernhard von Göler begab ſich bei Tagesanbruch mit einigen Forſtgehilfen auf die Jagd. In der Nähe der alten Sandgrube begann das Treiben Nachdem der Freiherr 2 Haſen zur Strecke gebracht beauftragte er die Forſtgehilfen, einen 3. angeſchoſſe⸗ nen zu verfolgen. Während deſſen ſtieg Freiherr von Göler einen Rain hinauf, um beſſer Umſchan halten zu können. Plötzlich ertönte ein Knall. In der Meinung, ein weiteres Wild ſei zur Strecke gebracht, eilte ein Forſtgehilfe herbei. Dieſer fand zu ſeinem Erſetzen den Freiherrn im Blute liegend vor. Er war ausgeglitten, offenbar entlud ſich das Gewehr in der Richtung nach dem Herzen, woran ſich der Verunglückte zwei Mal überſchlug und unten entſeelt liegen blieb. Die Wunde war ſo groß, daß man die Hand hineinlegen konnte. Das Herz war total zerrißen. Die Leiche wurde alsbald von der Gerichtsbehörde in Augenſchein genommen. Der Vorſtorbene war als leutſeliger Herr bekannt und beliebt. Vom Großherzog war ihm das Amt eines Kammerherrn übertragen worden. Sein Tod iſt um ſo tragiſcher durch den Umſtand, daß der Ver⸗ ſtorbene ſich mit einer Landauer Dame verlobt hatte und im Februar nächſten Jahres ſeine Braut heim⸗ zuführen gedachte. — Siegel bach, 11. Dez. Der 18 Jahre alte Ackerer Auguſt Hermann hat geſtern morgen aus Unvorſichtigkeit beim Hantieren mit einem ge⸗ ladenen Flobertgewehr die hier in Dienſten ſtehende Emma Eichler von Rothſelberg erſchoſſen. Die Kugel drang dem Mädchen in die Bruſt und führte den ſofortigen Tod herbei. — Hamburg, 10. Dez. Eine Eiferſuchts⸗ tragödie ſpielte ſich an Bord des Dampfers „Bata⸗ via“ ab. Ein Paſſagier namens Sorg tötete ſeine Frau durch zwei Revolverſchüſſe und richtete dann die Waffe gegen ſich ſelbſt. Der Schwerverletzte wurde der Polizei übergeben. Kopfzerbrechen verurſacht es jedem Ghe⸗ mann, wenn er jetzt überlegen muß: Was ſchenke ich meiner Frau? Und doch iſt dieſe Frage ſo leicht zu beantworten, wenn er ſich der neueſten vielſeitigſten und preiswürdigſten Hausſtandsmaſchine der Weltwunder Waſchmaſchine erinnert. Ein dieſer Nummer beiliegender Proſpekt der Firma Hermann Bazlen Küchen⸗Magazin Mannheim O 2, 2, auf welchen wir unſere Leſer beſonders aufmerkſam machen, erläutert in trefflicher Weiſe dieſe hervor⸗ ragende Erfindung. 5 zur Das Wahlrecht wird in Perſon durch verdeckte Stimmzettel ohne A terſchrift ausgeübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier u. dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. l Namen derjenigen, welchen der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchrift⸗ lich oder beliebige Mittel der Vervielfältigung einzutragen. Der Vorgeſchla⸗ gene muß ſo bezeichnet ſein, daß er nicht mit Anderen gleichen Namens in der Gemeinde verwechſelt werden kann. Ladenburg, den 8. Dezember 1905. In den Stimmzettel ſind die Ver Gemeindevai. Betz. chend Klerpla gehend ort z. lein Aetehet ler,