Verſchiedenes. O Ladenburg, 1. Dez. Wir weiſen heute ochmals darauf hin, daß kommenden Sonntag, den 3. Dezember Nachmittags 2½ Uhr das Konzert für den Evangeliſch⸗Altkatholiſchen Krankenpflegeverein ſtattfindet. wiederholt zum Beſuch dieſes Konzertes ein. Der Reinertrag iſt zur Vergrößerung des Fonds beſtimmt, welcher zur Beſchaffung eines eigenen Heims für die evangeliſchen Krankenſchweſtern verwendet werden ſoll. Mit Rückſicht auf die edlen Beſtrebungen, welche der Veranſtaltung dieſes Konzertes zu Grunde liegen, iſt es nur zu wünſchen, daß auch der finanzielle Erfolg den gehegten Erwartungen entſprechen wird. S Ladenburg, 29. Nov. Zum Kämmerer des Landkapitels Weinheim wurde Herr Stadtpfarrer Franz Joſeph Haas hier gewählt. — An Stelle des zurückgetretenen Baumeiſters P. Vogel wurde ernannt. I Ladenburg, 1. Dez. Nach Mitteilung der „Direktion der pſychiatriſchen Univerſttätsklinik in Heidelberg“ werden daſelbſt mit Beginn dieſes Winterſemeſters an Wochentagen von 10 bis 11 Uhr polikliniſche Sprechſtunden für pſychiſch Erkrankte abgehalten. — Laudenbach (A. Wertheim), 28. Nov. Geſtern mittag, als ſich die Familie des Dampf⸗ müllers Eberle bei Tiſch befand, blieb plötzlich das Mühlwerk ſtehen. Sofort ſah man nach, woran das liege. Es bot ſich im Maſchinenraum ein ſchrecklicher Anblick dar. Der 13jährige Luber, der in der Dampfmühle mit kleineren Arbeiten beſchäftigt iſt, war in die Transmiſſionswelle der Maſchine geraten, der lebloſe Körper hing im Rad, die Maſchine aber ſtand ſtill. Wie der Fall ſich zugetragen haben mag, wird wohl nicht aufgeklärt werden können. — Bretten, 28. Nov. Geſtern abend um 7 Uhr ereignete ſich außerhalb der Station Bretten am Sprantaler Uebergang ein Unglücksfall. Dem ca. 50 Jahre alten Bahnwärter Zaiß wurden auf bis jetzt noch nicht aufgeklärte Weiſe von einem von Mühlacker kommenden Zuge beide Beine total abge⸗ fahren. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Petersburg, 30. Nov. Ueber die Lage in Sebaſtopol, wo jetzt 21000 Mann mit Artillerie konzentriert ſind, werden außerordentlich beunruhigende Gerüchte verbreitet. Dieſelben be⸗ ſagen: Geſtern nachmittag 3 Uhr wurde das chwarze Meer⸗Geſchwader, welches mit dem Kreuzer „O liebe Maud, iſt es denn wahr? Dächten Sie an mich, den armen Edward Burns?“ Sie ſtarrte totenbleich ins Moos und nickte nur. Er aber hielt die kleine Hand feſter und ſagte: „O Maud, fühlen Sie es denn nicht, daß Sie das beſte Stück meines Lebens ſind, daß ich Sie mit jeder Faſer meines armen Herzens liebe? O, wenn ſie mir gut ſein könnten!“ Sie antwortete nicht, aber ſie ſank an ſeine Bruſt. Da küßte er ihr die bleichen Lippen rot und die Eichkätzchen in den Aeſten ſahen neugierig zu. Die Annäherung eines Knechtes, der Pfeil auf⸗ gefangen, nachdem ihn Edward wieder freigegeben, machte endlich der Szene ein Ende, die im Hauſe jedoch ein Nachſpiel hatte. Maud erkannte, daß das, was ſie für Haß gehalten, nichts als — Liebe war, denn Haß und Liebe ſind oft Zwillingsſchweſtern im Herzen junger, liebender Seelen. verlobtes Paar. Er reichte Burns ſagte: treuherzig die Hand und „Gut, mein lieber Edward. Sie ſind der 2 16 4 4 4 1 6 Schwiegerſohn, wie ich ihn mir ſtets gewünſcht 8 0 2 „ 02 5 2755 2 Sechs Jahre ſind vergangen. — — Man kennt die Gegend kaum wieder, ſo hat ſie ſich ver⸗ ändert. — Wenn ſchon die amerikaniſche Weiſe ſich darin gefällt, Ortſchaften wie aus dem Erdboden gewachſen entſtehen zu laſſen, ſo hatte Edwards Energie hier noch ein Mehr davon geleiſtet: die Werke hatten ſich ſamt der Kolonie um die Hälfte Dreifache vermehrt. Erden, d die Engel nicht fehlten, da Als Sir Richard heimkehrte, fand er — ein Wir laden die hieſige Einwohnerſchaft bringen. Gewerbelehrer A. Molitor als Stadtbaumeiſter vergrößert, der Reichtum der Familie ſich um das Mauds Ehe mit Edward Burns war der Himmel „Otſchakow“ gemeinſame Sache machte und die Andreasflagge führte, durch eine rote Flagge erſetzt und durch Uferſignale aufgefordert, ſich zu ergeben. Die Antwort war ablehnend. Hierauf erhielt die Batterie auf der Nordſeite Befehl, das Feuer gegen das Geſchwader zu eröffnen. Doch die Batterien machten mit dem Geſchwader gemeinſame Sache und begannen ein gemeinſames Bombardement der Stadt, hauptſächlich gegen die Batterien der Südſeite. Leutnant Schmidt kommandierte das Geſchwader. Die Hälfte der Stadt iſt zerſtört; aber auch das q 1 erwähnen nicht vergeſſen; das Ganze durchweht ein wohltuender Patriotismus, der umſo angenehmer Geſchwader hat ſtark gelitten. „Otſchakow“ und „Dnujeſtr“ wurden in den Grund gebohrt, „Pante⸗ leimon“ wurde ſtark beſchädigt. boote ſind aufgelaufen. Das Regiment Breſt ſtürmte gegen die Batterien um ſie zum Schweigen zu Einige Torpedo⸗ ſtattung des Buches. Abends 5 Uhr wurde Leutnant Schmidt tötlich verwundet, darauf ergaben ſich die Meuterer. Litterariſches. Geſchichte des 2. Badiſchen Grenadier⸗Re⸗ giments Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110. Auf Befehl des Regiments verfaßt von von L' Eſt ocg Hauptmann und Kompagniechef. 256 Seiten mit ca. 190 Illuſtrationen und farbigen Karten. Preis M. 2.50. In feinſter Ausſtattung auf Kunſtdruck⸗ papier. M. 3.50. Leipzig. Carl Jalobſeu. Das Buch (deſſen Widmung Se. Maj. der Kaiſer Allergnädigſt angenommen hat) iſt in erſter Linie für Unteroffiziere und Mannſchaften, in zweiter lebt, wenn er nur in entſcheidenden Momenten ſeine Pflicht und Schuldigkeit getan hat. Dieſes Programm des Verfaſſers iſt in geradezu muſtergiltiger Weiſe gelöſt. Die Schreibweiſe iſt flott und von der erſten bis zur letzten Seite feſſelnd; die Erlebniffe und Taten des Regiments iu den letzten Feldzügen werden in packender Weiſe uns vor Augen geführt; ſehr geſchickt werden die Vorgeſetzten vom einfachen Unteroffizier bis zu den Perſonen des Großherzog⸗ lichen Hauſes in die Darſtellung verwoben, aher auch mannhafte Leiſtungen einzelner Soldaten zu wirkt, weil er ſich nicht in aufdringlicher Weiſe zn erkennen gibt. Geradezu muſterhaft iſt die Aus⸗ Das Papier iſt gut der Einband geſchmackvoll, die zahlreichen Illuſtrationen ſind tadellos ausgeführt. Alle großen Erinnerungen des Regiments ſind durch Reproduktionen bekannter Gemälde oder durch Momentphotographien, alle An⸗ gehörige des Regiments, einerlei ob Offizier oder Grenadier, ſind, ſofern ſie [Gelegenheit hatten, ſich auszuzeichnen, durch Wort und Bild verewigt, aber auch die dem Soldaten liebgewordenen Straßen und zu werden, nötig iſt. Trotz der muſtergültigen Linie für alle diejenigen beſtimmt, die jemals die Uniform des Kaiſer⸗Grenadier⸗Regiments zu tragen die Ehre hatten. Es enthält daher keine weitläu⸗ figen, auf kriegsarchivaliſchen Studien baſierende Schilderungen der Vergangenheit des Regiments, Plätze der Garniſon, die Kaſernen, der Schießſtand und dergl. ſind nicht vergeſſen. So beſitzt das Buch alles, was, um ein echtes Soldaten⸗Volkshuch Eines aber kommt noch hin⸗ zu — nicht das Unwichtigſte: der billige Preiß Ausſtattung, trotz der zahlloſen Illuſtrationen, trotz des ſoliden Einbandez und des guten Papiers koſtet das Buch nur ſage und ſchreibe — 2 M. 50 Pf., eine Leiſtung des Verlegers, die nicht hoch genug anerkannt werden kann die hoffentlich durch einen Maſſenumſatz be⸗ ſondern gibt eine mehr im feuilletoniſtiſchen Stile gehaltene Darſtellung ſeiner Erlebniſſe im Krieg u. Frieden; es will weniger belehren, als unterhalten: es ſtrebt darnach, dem von des Tages Laſt und Mühen ermüdeten Soldaten als Erholungslektüre lohnt werden wird. 5 Alles in allem kann man das Regiment 3 dieſer nach jeder Richtung hin wohlgelungenen e zu dienen, nach Beendigung der Dienſtzeit mit in die Heimat und an langen Winterabenden wieder in die Hand genommen zu werden; es will durch ſeinen reichen Bilderſchmuck erfreuen und die Erinnerung an das Soldatenleben, an die mannigfachen Erleb⸗ niſſe im bunten Rock, an die hohen und höchſten Vorgeſetzten und an die Kameraden wach erhalten; es will Patriotismus und Liebe zum Kriegerſtande verbreiten und will zeigen, daß im Regimente auch der einfache Unteroffizier und Grenadier weiter fort⸗ zwei allerliebſte Kinder, Ralph und Mary, das Haus und den Garten belebten. Es war an einem ſchönen Maiabend, als Edward mit ſeiner Gemahlin unter der Veranda ſaß. Mr. Lawrence befand ſich in der Stadt. „Sage es mir noch einmal, Maud,“ rief Edward gerade aus, als wäre er nicht ſchon ſechs Jahre verheiratet, ſondern noch der Bräutigam Mauds, „ſage es mir noch einmal, daß Du mich liebſt und nie von mir laſſen kannſt!“ Sie berührte leicht ſein volles, krauſes Haar und ſagte lächelnd: „Schelm! Du weißt es nur zu gut, daß ich nie von Dir laſſen kann.“ Da kam der Buchhalter Hawys und meldete: „Miſter Burns, Fancis Brown, Sie wiſſen, der wegen der Revolvergeſchichte ein Jahr in Sing⸗ Sing zubrachte, iſt zurückgekommen! Soll ich ihn wieder einſtellen?“ Miſter Burns nickte leicht, Maud aber ſagte: „Wie, Edward? — Den Zuchthäusler nimmſt Du wieder an? Ich täte es nicht! Ein Menſch, der im Zuchthauſe geſeſſen, iſt aller Ehre bar, ich kann ihn nicht mehr achten!“ Miſter Burns neigte den ſchönen Kopf ein wenig, er war bleich geworden, als er Hawys, der noch wartete, mit dem Beſcheide entließ: „Geben Sie ihm 10 Dollars, Hawys, und — ſchicken Sie ihn fort!“ Er ſtand dann auf und wendete ſich ſeufzend dem Hauſe zu. „Willſt Du gehen?“ fragte Maud verſtimmt. „Ich will Papa abholen,“ entgegnete er. „Du erinnerſt Dich doch, daß ich es ihm verſprach?“ Dieſes Mal lächelte ſie, als ſie aufblickte und fragte: „Du gehſt doch nicht zürnend, Edward?“ Sein Geſicht hatte ſich ſchon wieder erhellt, als er ſich umwandte, dann zurückkam und ſie aß die Stirn küßte: a gimentsgeſchichte nur beglückwünſchen, allen denen aber, die je mit der Abfaſſung einer populären Ne⸗ gimentsgeſchichte beauftragt werden, nur den Na geben, ſich dieſe Bearbeitung zum Muſter zu nehmen Schweinemarkt Seckenheim. Seckenheim, 28. November Der heutige Ferkelmarkt war mit 42 Stück he⸗ fahren und wurden 32 Stück zun e g 26—30 Mark pro Paar abgeſetz 5 „Nein, Maud. Aber mir iſt es unmöglich, immer zu verdammen und anzunehmen, niemals ein Verbrecher beſſern könnte!“ Nachdem er Ralph und Mary geküßt, beſtieg er ſchnell das Pferd, welches ihm Jim vor führte Maud ſah ihm ſtolz nach und flüſterte; „Er iſt der edelſte der Männer! — Hat er heimlichen Kummer? — Faſt ſollte ich's zuweſleg glauben!“ Sinnend fuhr ſie bei ihrer Strickerei fort. Eine Stunde mochte verfloſſen ſein, da nah ein nachläſſig gekleideter Herr dem Gitter, klingelt und verlangte Frau Burns zu ſprechen. Jim, der noch immer die Stellung eines Haug dieners einnahm, führte den Mann in die Verandg, jedoch nicht ohne bedenkliche Blicke auf denſelben z werfen. „Miſſiß Burns!“ tönte die rauhe Stimme dez Fremden. Bei dieſen Worten fuhr Maud mit einen leiſen Schrei auf und ſtammelte: „Vetter Benjamin Johnſon. glücklicher!“ Der Fremde, der mit Francis Brown gekommen zu ſein ſchien, lachte frech und deutete Jim mit einer Handbewegung an, daß er zu gehen hahe Der Schwarze wandte ſich aber erſt, nachdem ſeine Herrin den Wink beſtätigt. „Ja Vetter Johnſon bin ich,“ gab der Fremde nun zurück, „der die lieben Verwandten zu beſuchen kommt!“ Da flammte es in Mauds Geſicht ot auf und heftig rief ſie: „Wie durfteſt Du es wagen, aus dem Zucht hauſe hierher zu kommen?“ 15 a (Fortſetzung folgt. Du magſt wohl Recht haben. einen Menſchen fit daß ſich Du biſt es, Un⸗ — 1 bebobelte hegt 2 1111 Pe e ee