2 L ſeh ver zeſtelltz nir den dr. haft muß un, wi i digung un; er J T. e einde 8 2 1 ner Verein. abends 8 U Kapellt 1 ie Beſtimmmazz u 90000 r 3 ſten Prtiſen iler. e el uhen 7 en bei mdlung⸗ gel. 10101 Nord. aun 1 w0ckenan g l n ſowit ö ider . N Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der „ 5 r für Lade Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. „ mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 5 Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Dienſtag, den 14. Novembe Politiſches Berlin, 13. Nov. Bei der Vereidigung der Rekruten in Potsdam hielt der Kaiſer eine Anſprache, in der er ausführte: „Ihr ſeht hier einen Altar und auf dieſem das Kreuz, das Symbol aller Ehriſten. Als ſolche habt Ihr heute den Fahnen⸗ id geſchworen. Ich wünſche und hoffe, daß Ihr dieſes Schwures ſtets eingedenk ſeid. In dieſem Augenblick ſteht mir eine denkwürdige Epiſode vor Augen. Als Kaiſer Leopold von Oeſterreich dem berühmten Prinzen Eugen den Oberbefehl übertrng und ihm den Marſchallſtab überreichte, ergriff der Prinz das Kruzifix und hielt es mit den Worten in die Höhe: „Dieſer ſoll unſer Generaliſſimus ein!“. Solche Geſinnung erwarte ich von Euch. Ich will ſtramme, tapfere Soldaten in meiner Ar⸗ nee haben, keine Spötter. Euch war der Vorzug zu teil, in der Leibgarde in Potsdam zu dienen, o Euch auf Schritt und Tritt das Andenken an den großen Soldatenkönig, der nicht weit von hier ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat, und an die kuhmreiche Geſchichte Preußens gemahnt. Zeigt Euch dieſer Auszeichnung durch beſondere Uebung der Soldatentugenden würdig und geht den anderen Foran in Gottesfurcht, Treue und Gehorſam.“ Petersburg, 13. Nov. Ein kaiſerlicher laß erklärt, daß die Polen ſo lange nicht der Wohltaten der jüngſten Manifeſte teilhaftig werden, ius im Weichſelgebiet die Unruhen nicht beigelegt und die polniſche Selbſtändigkeitsbewegung nicht unter⸗ drückt iſt. Verſchiedenes. Laden burg, 14. Nov. Mit ſtolzer Ge⸗ Aügtuung darf der Geſang verein Ladenburg den Verlauf des am Sonntag, den 12. Nov. Iltgefundenen Konzertes zurückblicken, das in ſeiner Geſamtheit eine künſtleriſche Glanzleiſtung bot. Der große Saal des Bahnhofhotels war gedrängt voll und waren auch auswärtige geladene Ehrengäſte erſchienen. Vom Mannheimer Liederkranz war das Vorſtandsmitglied, Herr Rechtsanwalt Dr. Kauf⸗ mann, vom Liederkranz in Schwetzingen eine größere Abordnung mit Herrn Chormeiſter Renkert anweſend. Dem Geſangverein war es gelungen, die Kapelle des 2. Badiſchen Grenadierregiments Kaiſer Wilhelm J Nr. 110 zur Mitwirkung heran⸗ zuziehen — ſeit dem 50jährigen Jubiläum des Vereins das erſte mal, daß es möglich war, eine ſo hervorragend geſchulte künſtleriſch⸗tüchtige Kapelle zu gewinnen. — Das ſehr umfangreiche Programm war prächtig zuſammengeſtellt und wurde ganz vor⸗ züglich durchgeführt. Der rührige Vorſtand, Herr Profeſſor Metzger, hat durch die Auswahl der Chöre und durch die geboten erſcheinende Umarbeitung der Orcheſterpartituren viel feinſinniges, künſtleriſches Verſtändnis bewieſen und ſich um das Gelingen des Ganzen ſehr verdient gemacht. Die Kapelle konzer⸗ tierte unter der Leitung des bewährten Muſikdirektors Herrn Vollmer. Die Darbietungen der Pro⸗ gramm⸗Chöre waren muſterhaft und erfolgte die muſikaliſche Leitung durch den taktſicheren Dirigenten, Herrn Lehrer Schanz. Zur Feier der 150 ſten Wiederkehr von Mozarts Geburtstage, ſang der Männerchor mit Orcheſterbegleitung das ſtimmungs⸗ reiche Lied: „Weihe des Geſanges“, welches recht eindrucksvoll geſungen wurde. Das Gedächtnis eines bedeutenden Ehrenmitgliedes, des am 6. Aug. d. Jahres verſtorbenen Komponiſten F. Langer, wurde durch die Wahl des melodiöſen Liedes: „Am Ammerſee“ geehrt, das in ſeiner ſchlichten Innigkeit ergreifend wirkte. Der gemiſchte Chor bot in zwei Leiſtungen ein geſchloſſenes wirkungsvolles Ganzes. Das: „Holder Friede, ſüße Eintracht“ mit ſeinen lieblich zum Vortrag gebrachten Damenſolis, war N N Auferſtanden. PNPovelle von P. Herrkorn. 5 J. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Als er Abſchied nahm und den Freunden teil⸗ kehmend die Hand drückte, fühlte er, wie ihm die Augen feucht wurden. Abends wars. Ju dem Hauſe an der Stein⸗ hücke brannte die Lampe. Der Doktor ſah ſo müde aus, als er aus ſeinem Studierzimmer kam und für einige Augenblicke neben ſeiner jungen Frau Platz nahm. Seine Gedanken wanderten denſelben Weg, den er heute früh gegangen und ſein Herz ſchlug den Takt dazu. „Die armen Steinachs! Wie es dort jetzt wohl ausſehen mag ?“ meinte er zu ſeiner Frau. dieſem Fall möchte ich allmächtig ſein.“ „In der Tat,“ ſagte die Frau, „es iſt ſchreck⸗ lich, daß Steinachs alle ihre Kinder verlieren müſſen, ich bedauere ſie auch von ganzem Herzen: aber ich finde, Du eregſt Dich über die Sache zuviel. Du wöchteſt ja überhaupt der ganzen Menſchheit helfen und an Dich denkſt Du garnicht. Du ſtrengſt Dich Aber die Maßen an, gönnſt Dir keine Ruhe, das geht nun ſchon Wochenlang ſo, es iſt nicht mehr zum anſehen. Du wirſt Dich krank machen, und das dann ? Haſt Du nicht in erſter Linie Pflichten gehen Dich und Deine Familie? An mich und den Jungen 1 garnicht mehr, Dir gehen alle 1 andern vor, jeder Krankheitsfall des erſten beſten Armenhäuslers intereſſiert Dich ſo ungeheuer, daß Du —“ „Weshalb ereiferſt Du Dich ſo, Meta?“ unterbrach er ſie. „Möchteſt Du mich lieber läſſig in meinem Beruf ſehen? Und was meine Pflichten als Gatte und Vater betrifft, ſo denke ich, dieſelben noch nie verletzt zu haben.“ „Das iſt es ja eben, Du biſt ganz Pllicht, auch für mich und unſer Hans genügt es Dir, wenn wir haben, was wir des Leibes und Lebens Not⸗ durft und Nahrung brauchen. — — Du lieber Himmel, was habe ich mir für Vorſtellungen von der Ehe gemacht! Deine Liebe iſt vergangen wie eine Seifenblaſe! Wenn ich gedacht hätte, daß das 0 „In litz mit beiden Händen und dann, als er noch immer 1 Leben an der Seite eines Arztes ſo iſt — — vortrefflich. Die Auber'ſche Barcarole aus der „Stumme von Portici“ wurde prächtig wiederge⸗ geben, namentlich auch das Tenorſolo, welches Herr Profeſſor Metzger ſang. Auch die Violincello⸗ Soli machten tiefen Eindruck und ernteten reichen Beifall. Sehr zart und lieblich war u. a., um noch eins aus der Fülle des Gebotenen herauszu⸗ greifen, das fein herausgearbeitete Blon'ſche Tonſtück: „Lieb Veilchen“. Ernſte, ergreifende Weiſen wech⸗ ſelten mit friſch⸗flotten in bunter Reihenfolge ab und bewegten die Herzen und erhoben ſie und führten ſie in das unvergängliche Reich der Muſik. Es war alles in allem ein köſtlicher Abend und der reiche Beifall waren wohlverdiente Dankes⸗ äußerungen für das Gebotene qualitativ, ſowie quantitativ. Dem genußreichen Konzert folgte eine fröhliche Tanzunterhaltung, welche die Teilnehmer in vergnügter Weiſe bis gegen Morgen vereinte. — Auch die Magenfrage fand durch Hrn. Bechtold's Küche und Keller befriedigende Löſung. Wir wünſchen dem Geſangverein, der ſich den wärmſten Dank aller anweſenden Muſikfreunde ver⸗ dient hat, ein frohes Weiterſtreben und hoffen, noch öfters ſolche Kunſtgenüſſe durch ihn geboten zu finden. f — Mannheim, 12. Nov. Die neue Tabak⸗ ſteuervorlage bringt in ihrer jetzigen Faſſung nach der „Südd. Tabakztg.“ eine Zigarettenpapier⸗ Stempelſteuer von 2 Mark für 1000 Blättchen, ferner Erhöhung des Zolles auf ausländiſche Ziga⸗ retten von 270 auf 1200 Mark, eine beträchtliche Zollerhöhung für andere Fabrikate, Erhöhung des Zolles auf Tabakſauzen von 85 auf 100 Mark und eine Wertſteuer für ſämtliche Rohtabake von 25 Prozent. Mit Einbringung der Vorlage ſoll ein proviſoriſches Sperrgeſetz erlaſſen werden. Die Verzinſung findet bis 1. April 1906 zum alten Satze ſtatt. Der Zweck des Sperrgeſetzes iſt die der gewiſſenhafte Arzt hat einen verantwortungs⸗ vollen Beruf. Die Kranken und Pfleger warten ſehnſuchtsvoll auf den Augenblick, da der Arzt er⸗ ſcheint; ihm vertraut man, von ihm hofft man Hilfe. Sollte ich pflichtvergeſſen ſein und den Kranken nicht das Beſte, Wirkſamſte geben, womit ihnen zu helfen möglich wäre? Am wenigſten hatte ich erwartet, daß Du mir Gewiſſenhaftigkeit in meinem Beruf zum Vorwurf machen würdeſt!“ Er reichte ihr bei den letzten Worten die Hand und ſie ſchlang, von einem plötzlichen Impulſe ge⸗ trieben, beide Arme um ſeinen Nacken und flüſterte bebend, während ſie ihr tränenfeuchtes Geſichtchen an ſeine Schulter lehnte: „Haſt Du mich denn auch wirklich noch lieb?“ Sie bedeckte das von Tränen überſtrömte Ant ſchwieg, weil er über ihre Herzloſigkeit empört, doch nicht heftig werden wollte, fuhr ſie in geſteigerter Erregung fort: „Ob Tag oder Nacht, Du folgſt jedem Rufe, biſt bei dem entſetzlichſten Wetter unter⸗ wegs, und daheim notierſt Du die Fälle und brüteſt über Deinen Büchern. Du biſt gegen uns eben gleichgültig geworden, das Alltägliche, die Gewohn⸗ heit —“ i „Du irrſt, Meta,“ unterbrach er ſie ruhig, „ein Mann, der ſeinen Beruf ernſt nimmt, hat mehr zu tun, als daheim bei ſeiner Frau zu ſitzen, um mit ihr zu tändeln und zu koſen. Liebes Kind, 5 Er ſtrich ihr zärtlich die Locken aus der Stirn, indem er ſagte: „Und Du zweifelſt an meiner Liebe?“ Eine Stunde ſpäter ſaß der Jünger Aeskulaps wieder in ſeinem Studierzimmer und vertiefte ſich in die neueſten mediziniſchen Werke, die er ſich hatte kommen laſſen. Da wurde an der Haustür die Nachtglocke gezogen. Der überbürdete Mann erhob ſich, öffnete ein Fenſter und fragte was es gäbe. „Herr Doktor,“ rief es mit flehender Stimme von unten herauf, „bitte, kommen Sie, ſo ſchnell Sie können, zu Kantor Steinachs. Ella iſt viel kränker geworden.“ g „Ich komme ſofort,“ antwortete der Arzt und faßte den Fenſterflügel feſter, den ihm der Sturm zu entreißen trachtete.