dauer geſchehen möge und fand derſelbe einſtimmige Uhr wurde das Mädchen von ihrer Herrſchaft, dem Annahme. Der Poſition 4 lag der Antrag zu Pächter Binkele vom Böttingerhof, nach Neckar⸗ Grunde ein Gelände von 10000 qm zu 60 Pfg. zimmern geſchickt, um einen Auftrag zu erledigen. pro qm zwiſchen dem Viaduct und der Fetzer'ſchen Der Täter hat die Leiche in den Wald geſchleppt, wo ſie, 50 Meter vom Wege entfernt, aufgefunden Leimfabrik gelegen zur Errichtung einer Maſchinen⸗ 5 a . ö fabrik abzutreten ſowie ein Geleisanſchluß für wurde. Die Spur des Täters ſoll nach Mannheim 8000 Mark auf Koſten der Gemeinde zu erſtellen führen. Die Mannheimer Polizeiorgane fahnden eifrig nach dem Geſuchten. Wie noch weiter mit⸗ geteilt wird, muß der Kampf des Mörders mit ſeinem Opfer von ſchrecklich langer Dauer geweſen ſein, denn der Kampfplatz maß, den Spuren nach etwa 20 Meter im Durchmeſſer. Die Ermordete wird als ein braves Mädchen geſchildert und war bei ihrer Herrſchaft ſehr beliebt. Die Teilnahme am geſtrigen Leichenbegängniſſe war eine überaus zahlreiche. — Mosbach, 5. Okt. Die hieſige Staats⸗ anwaltſchaft hat auf die Entdeckung des Verübers des Luſtmords bei Haßmersheim eine Belohnung von 500 Mark ausgeſetzt. — Achern, 6. Okt. Laut „Bad. Tagebl.“ hat der Kaſſierer der Vorſchußkaſſe in Kappelrodeck, Bürgermeiſter Haas, Unterſchlagungen in der Höhe von 400 000 Mark begangen. Haas hat ſich der Staatsanwaltſchaft in Offenburg freiwillig geſtellt. In Kappelrodeck ſoll die Aufregung ungeheuer ſein, da viele kleine Leute durch die Unterſchlag⸗ ungen um ihre Erſparniſſe kommen. Haas gehört einer hochangeſehenen Famile an und ſoll ſich in Speku⸗ lationen eingelaſſen haben. Die Unterſchlagungen ſollen 15 Jahre zurückliegen; eine Frankfurter und eine Firma in Achern ſollen bedeutende Beträge verlieren. Haas wurde 1902 zum Bürgermeiſter gewählt. — Pforzheim, 4. Okt. Auf dem Bahn⸗ hofe von Mühlacker wurde der 35 Jahre alte verheiratete Rangierer Fritz Müller von einer Maſchine erfaßt, überfahren und getötet. — Konſtanz, 5. Okt. Im Argental bei und fand derſelbe nach längerer Diskuſſion, welche lediglich ſich auf die Vertragsbeſtimmungen bezogen, einſtimmig Annahme. Die Fabrik wird im Spät⸗ jahr 1906 ſchon in Betrieb kommen. Der ſtädt. Sparkaſſe wurde geſtattet mit dem Vorſchuß⸗Verein iu laufende Rechnung zu treten bis zum Betrage von 20 000 Mark und dem Kauf des Ackers in den Gieſengärten, Herrn Gr. Notar Ritter gehörig, wurde Genehmigung erteilt. — Mannheim, 3. Okt. Das Schwur⸗ gericht verurteilte den 19 Jahre alten Taglöhner Adam Stein aus Leutershauſen, der daſelbſt am 15. Juli d. Is. den 26 Jahre alten Bierbrauer Otto Spiegelhaller erſtach, zu 5 Jahren Gefängnis, Letzterer, ein verheirateter braver Mann, hatte den jungen Burſchen wegen ſeines üblen Benehmens zurechtgewieſen. — Ludwigshafen, 4. Okt. Wegen Un⸗ regelmäßigkeiten in der Kaſſenführung wurde der za. 50 Jahre alte Stadteinnehmer Lieb verhaftet. Lieb war bereits 18 Jahre im Dienſte und bezog einen Gehalt von 12000 Mark Er war auch lebenslänglich angeſtellt. Leichtſinniges Leben ſcheint dieſen Mann auf Abwege getrieben zu haben. — Mosbach, 3. Okt. Zu dem Mädchen⸗ Luſtmord in Böttingen erläßt die hieſige Staats⸗ anwaltſchaft folgende Fahndung; Der am 3. Sept. 1889 zu Böttingen (Württemberg) geborenen Dienſt⸗ magd Magdalena Knoll wurde am 1. Oktober in dem Freiherrlich von Gemming'ſchen Walde, Ge⸗ markung Neckarzimmern, der Hals durchſchnitten. Es liegt Luſtmord vor. Der Täter muß mit ſtarken Blutſpuren bedeckt ſein, da ein Kampf ſtatt⸗ gefunden hat. Als Täter wird ein Stromer in Betracht kommen. In den Gaſthäuſern ſind die Fremdenbücher nachzuſehen. Auf die Ermittlung des Täters wird eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Von einem Augenzeuge wird berichtet, die Leiche wurde, eine Viertelſtunde vom Böttinger Hof ent⸗ fernt, woſelbſt das Mädchen im Dienſt war, auf⸗ gefunden. Der Hals war bis auf die Wirbelſäule durchſchnitten. Die ſchreckliche Tat dürfte ſchon am Sonntag geſchehen ſein, denn zwiſchen 4 und 5 rad der ſtut. chem. Friſoni ans Pforzheim, Sohn des dortigen Apothekers H. Friſoni. Der Verun⸗ glückte, der an der Univerſität Tübingen Studieren⸗ der war, nahm die Gießenſteig leine raſch ſich zum Argental ſenkende Straße) „freihändig“, fuhr an einer Sicherheitsſchranke auf und wurde mit unge⸗ heuerer Wucht an einen Baum geſchleudert, wo er mit zertrümmerter Hirnſchale tot liegen blieb. Der Verunglückte war 25 Jahre alt. — Darmſtadt, 4. Okt. Die 31 Jahre ſchmal und die Herren machten nicht Miene, ſie vor⸗ überzulaſſen. „Wollen Sie mich nicht vorbeilaſſen, meine Herren?“ fragte ſie mit ſchüchterner Stimme und halb geſenkten Lidern. „Fragen Sie ſie,“ leiſe zu ſeinem Begleiter. Dieſer folgte der Aufforderung. „Verzeihung, mein Fräulein,“ hob er in be⸗ ſcheidenem, faſt ehrerbietigem Ton an, „wollen Sie ſo freundlich ſein und mir Ihren Namen ſagen? Ich frage nicht aus eitler Neugier —“ „Ich heiße Anna Telger,“ erwiderte ſie mit einem unruhigen Blicke nach dem Boot, das ſich ſchnell dem Ufer näherte. „Sind Sie die Schweſter von Gottfried Telger?“ „Nein, wir ſind gar nicht verwand miteinander.“ „Wie kommt es denn, daß Sie auch Telger heißen?“ „Gottfried's Eltern nahmen mich an Kindes⸗ ſtatt an. Vater Telger fand mich, als ich noch ganz klein war, eines Morgens in ſeinem Kahn.“ Hier machte Aennchen eine unruhige Bewegung. Das Boot hatte das Land erreicht und ſie hlte, wie Herrn von Holdern's Augen durchdringend auf ihr ruhten. Jetzt ergriff er das Wort. Aennchen hatte hn oft geſehen; heute aber war es das erſte Mal, daß ſie ihn ſprechen hörte, und bei dem erſten Ton ſeiner Stimme hob ſie die Augen zu ihm auf. Er war ſehr hübſch und ſeine Stimme weich ind angenehm; auch ſein Lächeln nahm ſie für ihn ein, und unwillkürlich antwortete ſie ihm in artigſter Weiſe. Hatte Franz von Holdern ſie vorher ſchon bſch gefunden, ſo war er jetzt entzückt von ihr. „Ich hoffe, daß Sie uns trotz unſerer ſcheinbar reiſten Fragen nicht für unbeſcheiden halten. Dieſer Herr, Herr Brunner, iſt Advokat und hat im In⸗ tereſſe eines Klienten zu erfahren geſucht, was Sie eben ſo freundlich waren ihm mitzuteilen.“ Dieſe letzten Worten waren Aennchen völlig unverſtändlich, und mit einem kurzen: „Ich bitte!“ wollte ſie weitergehen. f „Es fängt an, dunkel zu werden,“ fuhr Herr von Holdern fort, „fürchten Sie ſich nicht, dieſen einſamen Weg allein zu gehen?“ „O, nein,“ antwortete ſie haſtig, mit einem ſcheuen Blick nach den beiden Herren, die umdrehten, als beabſichtigten ſie, Aennchen zu begleiten. „Ich gehe lieber allein,“ ſetzte ſie ſchnell hinzu und beſcheu⸗ nigte ihre Schritte, während ihre Wangen ſich mit einem leichten Rot des Unwillens färbten. Was würde Gottfried ſagen, wenn er ſie in Begleitung dieſer beiden Herren ſähe? Es ſchickte ſich doch nicht, daß ein ſo armes Mädchen wie ſie mit ſo feinen Leuten ging. Als Herr von Holdern ihre Verlegenheit be⸗ merkte, blieb er ſtehen und ſagte Lächeln: „So geſtatten Sie uns nicht das Vergnügen, Sie nach dem Strande zu begleiten?“ „Ich komme ſchueller allein dorthin; bitte, er⸗ lauben Sie!“ ſtotterte ſie. So ließen die beiden Herren ſie mit einem höflichen „Guten Abend“ an ſich vorüber und ſchlenderten ihr langſam nach. Als das flatternde, rote Kopftuch hinter den vorſpringenden Felſen verſchwunden war, warf Franz von Holdern das Ende der Zigarre, die er geraucht hatte, weg und ließ ſeine Hand auf die Schultern ſeines ernſt dareinſchauenden Begleiters ſinken, indem er ausrief: „Brunner, iſt es nicht ein wahres Kleinod ? Und wie gut, daß ich ſte bis heute noch nicht an⸗ geſprochen habe. Bei Gott ich war mehrere Male nahe daran. Ich hätte nicht dabei unter⸗ ſagte Franz von Holdern Burſchen,“ verſetzte er, „aber ich denke, er wird ſich mit heiterem 2 1 7 l diefe N i 8 hei Tettnang verunglückte durch einen Sturz bom Fahr⸗ dieſes neue Verkehrsmittel, an welchem Mannheim alte Ehefrau des Glaſers Joſeph Lotz von Offen⸗ . bach, welche am 28. Mai d. Is. die 1 t jährige Roſa Lückert in Offenbach in ihrer Wohnung er⸗ mordet und beraubt hatte, wurde vom hieſigen Schwurgerichte zum Tode verurteilt. — St. Blaſien, 4. Okt. In den letzten Tagen fand hier die Generalverſammlung der Motorwagenfabrik St. Blaſien ſtatt und war die⸗ ſelbe ſehr zahlreich — mit ca. 75 Stimmen be⸗ ſucht. Ein aus der Mitte der Geſellſchaft geſtellter Antrag auf Auflöſung der Geſellſchaft wurde mit großer Majorität abgelehnt. Dagegen wurde mit der Motorwagenfabrik Scheibler in Aachen ein Ver ute leich geſchloſſen, daß die von ihr im Frühjahr ge⸗ amid lieferten Motor⸗Omnibuſſe zurückgenommen werden, 10 ih weil ſolche häufigen Betriebsſtörungen unterworfen ler! waren und deßhalb deren Betrieb vom Gr. Bezirks⸗ Hut amt St. Blaſien gänzlich verboten wurde. Gleich. 90 zeitig faßte die Generalverſammlung den Beſchluß, 0 auf Grund der vorzüglichſten Betriebsergebniſſe, welche in dieſem Jahre mit den von der Süd⸗ deutſchen⸗Automobilfabrik Gaggenau gelieferten Mo⸗ tor⸗Omnibuſſen auf den Linien Freiburg⸗Todtnau, Donaueſchingen⸗Dürrheim⸗Schwenningen, Schonach⸗ Triberg⸗Lahr⸗Schweighauſen, Gernsbach⸗Baden⸗Ba⸗ den uſw. gewonnen wurden, den Auftrag von ſechs Motor⸗Omnibuſſen und Motorlaſtwagen an dieſe Firma zu vergeben. Die Reichspoſt, welche ſeit dem bezirksamtlichen Verbot bereits den zwiſchen St. Blaſien und Titiſee verkehrenden Motorwagen der Südd. Autofabrik in Gaggenau zu ihren Poſt⸗ beförderungen benützt hat, ſetzte ſich ſofort wit der Fabrik in Verbindung wegen entſprechender Vor⸗ richtungen an den neuen Wagen, um deren Benutzung für Poſtzwecke im nächſten Jahre weitgehenſt zu ermöglichen. Der Süddeutſchen Automobilfabrik und deren rührigen Generalvertreter Herrn Rotthafft in Freiburg, iſt zu dieſem neuen Erfolg beſtens zu gratulieren und darf wohl gehofft werden, daß ſowohl als Gaggenau in hohem Maße beteiligt ſind, ſich doch weiter erfolgreich Bahn im Intereſſe des Verkehrs und des damit verbundenen Fortſchritts erobert. Schweinemarkt Seckenheim Der heutige Ferkelmarkt war mit 87 Stück be⸗ fahren und wurden alle Stück zum Preiſe von 20 —28 Mark pro Paar abgeſetzt. laſſen, der ſchönen Kleinen Elogen zu machen, und das hätte unter den obwaltenden Umſtänden jeden⸗ falls ſehr gegen mich geſprochen. Meinen Sie nicht auch?“ Wie die Zwei dahingingen, konnten ſie ſehen, wie Aennchen am Strande ſchnell dem Boote zueilte „Dieſe beabſichtigte Heirat mit dem Fiſcher iſt unter den obwaltenden Verhältniſſen eine unange⸗ nehme Sache,“ gab der Advokat ſeinen Gedanken Ausdruck. Ein Schatten glitt über die bisher heitere Miene Franz von Holdern's. „Es iſt allerdings bitter für den armen als nicht untröſtlich erweiſen. Geld iſt bei derartigen Leuten für alle Schmerzen ein wunderbares Heil⸗ mittel!“ Schweigend ſchritten ſie weiter, bis ſie auf der breiten, nach dem Schloſſe führenden Landſtraße einem jungen Mann und einem Mädchen begegneten. Erſterer war von ſchlanker, kräftig gebauter Geſtalt, während das Mädchen ihm kaum bis an die Schultern reichte, doch ſchmiegte ſie ſich in einer zärtlich vertrauensvollen Weiſe an ihn, die für ſich ſelbſt ſprach. Es fing ſchon zu dunkeln an, doch 9 war es noch hell genug, daß die beiden Herren 9 Aeunchen in ihr erkannten. 50 Gottfrid wollte mit einem ehrerbietigen Gruß vorübergehen, doch Herr von Holdern konnte dern Verſuchung nicht wiederſtehen, noch ein paar Worte mit dem Mädchen zu wechſeln, deſſen Geſicht ver⸗ legen dem Meere zugewand war, und freundlich ſagte er: „Sie haben uns allerdings weit überholt, wie Sie ſehen; wir langen ſoeben erſt hier an.“ f