dige, cel 416 itig. ſtet. inen le 44 f bel Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. und Umgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnohme. S— 3 — — — — — — — 2 * 78. 5 Freitag, den 29. September 1905. EEE land in vollem Einverſtändnis mit dem Zaren in erſchiedenes. Berlin und Rominten verhandelt hat, ſo wäre an⸗ 5 25 ſch ; geſichts der — Friedrichsfeld, 28. Sept. Bei der Wonnemeuks ⸗ Einladung. Mit dem 1. Oktober beginnt das vierte Ouartal des Valenburger Wochenblat it dem wöchentlich erſcheinenden Alluſtrievten Sonntagsblatt ind beehren uns zum Abonnement hierauf ganz ergebenſt einzuladen. Der Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk. ei ins Haus. Einzelnummern werden zu 3 Pfg. abgegeben. Expedition & Redaktion. —TDT..ßĩ ĩ ĩ Politiſches. Berlin, 27. Sept. Der „Berl. Lokal⸗ Az.“ ſchreibt, anſcheinend inſpiriert: „Obwohl ie Resultate der Audienz Wittes bei Kaiſer Wilhelm in Rominten und der voraufgegangenen Unter⸗ kebungen Wittes mit dem Reichskanzler, Fürſten Mflotd, noch nicht bekannt geworden ſind, wird an doch annehmen müſſen, daß dieſe Beſprechungen Ziel verfolgen, die Umwandlung des ruſſiſch⸗ Feuſchen Einvernehmens in eine greifbare, vertrag⸗ ie Form zu fördern. Wenn man berückſichtigt, daß die Tendenz der engliſchen Politik nunmehr in Piersburg klar erkannt ſein dürfte und daß Witte Freund eines feſteren Anſchluſſes an Dentſch⸗ Ein Glückstraum. Novelle von Carl Caſſau. 5 Nachdruck verboten.) Durch die Straßen der Groß⸗ und Handels⸗ lot ſchritt ein auffällig hübſcher, noch jüngerer Ad fein gekleideter Herr raſchen und elaſtiſchen Srittes dahin, als er plötzlich durch einen anderen Herrn in gewählter Kleidung durch die Worte auf⸗ gehalten fühlte: „Du, Leo Bergheim?“ Der Angeredete ſtutzte: „Herrgott, Julius Hammer! „Wohnſt Du jetzt hier?“ . Ich kam ſchon vor vierzehn M a keiner Frau und meinem Kinde aus Madras! Und Du 2“ 8 „Ich praktiziere hier als Anwalt!“ „Freut mich! Komm mit!“ . Leo Bergheim zog den Freund mit ſich fort bas nächſte Weinreſtaurant und beſtellte perlenden Rüdesheimer. Leo und Julius ſtießen mit einander auf „alte Freundſchaft“ an. und nun wollen wir unſer Erlebniſſe, während es Zeitraumes von mehr als einem Dutzend Aten, austauſchen!“ meinte Leo Julius ſeine Havannas. 5 und offerierte anderweiten, ſtarken Gruppierungen, die ſich gerade jetzt nach Abſchluß des neuen eng⸗ liſch⸗japaniſchen Bündniſſes vor unſeren Augen voll⸗ ziehen, allerdings geeigneterer Zeitpunkt für eine vertragsmäßige Sicherſtellung der Intereſſen Deutſch⸗ lands und Rußlands kaum zu finden. Ob es ge⸗ lingt, das Zuſtandekommen einer deutſch⸗ruſſiſchen Verſtändigung vorausgeſetzt, in dieſe Neuordnung der europäiſchen Machtverhältniſſe die franzöſiſch⸗ ruſſiſche Allianz hineinzuziehen, iſt ungewiß.“ — Berlin, 26. Sept. Die auf die telegraphiſche Anfrage von General von Trotha eingegangene Antwort aus Keetmannshop ergibt, daß die von dem Reuter'ſchen Bureau ans Kapſtadt vom 20. dieſes Monats gemeldete Nachricht von einem Ueberfall eines deutſchen Transports bei Keetmannshop frei erfunden iſt. Ein Ueberfall auf einen Warentransport oder eine Wegnahme von Wagen und Munition hat nicht ſtattgefunden. Die nach dem Gefecht bei Nubib am 13. ds. Mts. durch Major Meiſter eingeleitete Verfolgung ergab, daß der Feind nach allen Seiten auseinandergeſprengt war. Auf große Banden traf man nicht mehr. Die Verfolgung wurde fortgeſetzt. Das weitere Abſuchen des Gefechtsfeldes vom 13. ds. Mts. er⸗ gab, daß der Gegner 80 Tote, darunter 20 Hereros, verloren hat. Auch wurden weitere 30 Pferde und viel Groß⸗ und Kleinvieh gefunden. — Paris, 28. Sept. Heute fand daſelbſt die Unterzeichnung des deutſch⸗franzöſiſchen Marokko⸗ Abkommens im Kabinett Rouviers im Miniſterium des Aeußern ſtatt. An die Unterzeichnung ſchloß ſich eine herzliche Unterredung zwiſchen dem Mini⸗ ſterpräſidenten Rouviers und dem deutſchen Bot⸗ ſchafter Fürſt Radolin, in der beide ſich zu dem Abſchluſſe der Verhandlungen beglückwünſchten. a „Ein feines Kraut!“ ſagte Hammer nach dem Anzünden. „Nun, ich fange an, alter Sohn!“ „Bitte!“ „Eigentlich,“ begann der Rechtsanwalt, „iſt bei mir nicht viel zu erzählen! Von der Schule ging ich auf verſchiedene Univerſitäten, machte meinen Doktor, ward Referendar und Aſſeſſor und ließ mich hier ſchließlich als Rechtsanwalt nieder, bin noch unvermählt und habe mein Auskommen! Das iſt Alles! Und Du?“ „Du weißt, auf der Schule ſchon intereſſierte mich das Franzöſiſche ſehr; ich ward Lehrling in dem großen Exportgeſchäfte von Bethmann und Kompanie, nach zwei Jahren franzöſiſcher Korreſpon⸗ dent und einem Herrn Morneau in Madras empfohlen, meinem ſpäteren Schwiegervater, heiratete vor fünf Jahren deſſen Tochter, meine liebe Frau C«cile, verkaufte nach deſſen Tode das Geſchäft und zog hierher, um vertraut mit dem Export in Vorder⸗ und Hinderindien hier am Platz ein ſolches Geſchäft zu errichten. Mich trieb dabei der Wunſch, meinen Felix, der jetzt vier Jahre alt iſt, durch deutſche Erziehung zu einem ſehr glücklichen Menſchenkinde zu machen!“ i 0 „Ach, Du haſt auch einen Sohn? „Gott ſei Dank, ja!“ „Und Deine Wohnung?“ „Ich wohne ſeit drei Mi Strome!“ a „Wodenn dort, damit ich die Bekanntſchaft . heutigen Bürgermeiſterwahl wurde Jakob Dehouſt I. mit 176 Stimmen gegen Johann Wirth mit 135 Stimmen als Bürgermeiſter gewählt. — Mannheim, 26. Sept. Von der Großherzogin traf der Betrag von 150 Mark ein zur Unterſtützung der Frau des Mörders Becker. — Mannheim, 27. Sept. Im Laufe des Oktober erhält Mannheim den Beſuch zweier Biſchöfe. Am 9. Oktober kommt der katholiſche Feldprobſt der Armee Biſchof Vollmer aus Berlin und am 14. Oktober der Weihbiſchof zur Firmung und Konſekration der Liebfrauenkirche. — Mannheim, 27. Sept. Der 21 Jahre alte ledige Tüncher Friedrich Rüttinger von Ofters⸗ heim fiel geſtern mittag zwiſchen 3 und 4 Uhr im Lanzſchen Fabrikneubau auf dem Lindenhof von einem 9 Meterhohen Tünchergerüſt herunter und erlitt dabei einen Arm⸗ und Schädelbruch ſowie innere Verletzungen, denen er heute früh /4 Uhr im hieſigen Krankenhauſe erlegen iſt. — Liedolsheim, 27. Sept. Soeben, 8 Uhr abends, iſt hier Großfeuer ausgebrochen. In der Zeit von 2 Stunden ſind zehn Scheunen und ebenſoviele Schöpfe mit Schweineſtällen abgebrannt. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Fremde Hilfe wurde den Bedrängten von der Rußheimer und von der Hochſtetter Feuerwehr zu Teil. Letz⸗ tere mußte aber noch bevor ſie in Tätigkeit treten konnte, ſofort wieder nach Hauſe, wo ebenfalls ein Brand ausgebrochen ſein ſoll. — Karlsruhe, 26. Sept. Bei der Neu⸗ errichtung von Truppenteilen am 1. Oktober erhält das 14. (badiſche) Armeekorps ein weiteres Ka⸗ vallerie-Regiment zugeteilt. Dasſelbe wird aus den Eskadrons Jäger zu Pferde Nr. 7 auf dem Deiner Gattin und Deines Kindes machen kann?“ „Unſer Beſitz hat einen komiſchen Namen; er heißt Sittbühl!“ „Sittbühl? Das iſt in der Tat komiſch!“ „Als wir hierherzogen, war es Winter! Wir mieteten eine Wohnung in der Stadt. Das Ge⸗ ſchäft ward erſt vor drei Monaten eröffnet, daher erklärt es ſich wohl, daß Du nicht früher auf meinen nicht ſo häufig vorkommenden Namen geſtoßen biſt! Wir wollten uns aber draußen ankaufen! Ein alter Sonderling hielt damals Sittbühl feil! Sittbühl iſt altes Deutſch und heißt „bewohnter Hügel.“ In der Tat ſtand auf einem Hügel des ziemlich verwilderten Grundſtücks ein kleines Haus. Es iſt abgebrochen worden und an ſeiner Selle ein ſolides Wohnhaus gebaut worden, dem wir den Namen Sittbühl belaſſen haben. Der Garten iſt moderni⸗ ſiert unter Benutzung der uralten Bäume und mancher Gebüſche und macht jetzt einen bezaubernden Eindruck. Am Strom ſteht ein neuer Pavillon, von dem aus man ein großes Stück Stromlauf überblickt. Der Pavillon iſt „Folly“ getauft!“ „Torheit?“ „Jawohl, es war Céciles Lieblingsplatz, ſodann riet man mir, das hohe Ufer erſt durch eine Mauer abſtützen zu laſſen, aber der alte Gärtner, der den Garten einrichtete, ſagte: „Torheit! Das Ufer hat ſich ſo lange, lange Jahre gehalten, wie es iſt, da wird es doch ſicher ſein. So kam ich auf dem Namen „Folly“. Komm