ochern ſchon heute in weiten Kreiſen Eingang vor⸗ kgeſchafft. Sie ſind ein bleibender Beſtandteil vieler Haushaltungen geworden, der ebenſo wegen der Er⸗ ſparniſſe an Zeit und Brennmaterial, wie wegen ſeines günſtigen Einfluſſes auf die Schmackhaftigkeit der Speiſen geſchätzt wird. (Fortſetzung folgt). 8 Verſchiedenes. a 8 Ladenburg, 15. Sept. Gemäß des urch den diesjährigen Verbandstag gefaßten Be⸗ ſchluſſes der Feuerwehren des Kreiſes Mannheim ſindet am Sonntag, den 17. September die vorge⸗ ſchriebene Hauptprobe der freiw. Feuerwehr Neu⸗ lußheim ſtatt. Auch die hieſige freiw. Feuerwehr wird ſich hieran beteiligen. Die Kameraden die der Probe anwohnen wollen, ſind gebeten zum Zuge 2 Uhr 41 Minuten nachmittags am Main⸗Neckar⸗ Bahnhof in Uniform mit Mütze ſich einzufinden. y Ladenburg, 14. Sept. Herr Real⸗ chulkandidat Burger iſt auf Beginn des neuen Schuljahres an die Bürgerſchule in Triberg verſetzt worden. Seine Stelle wird vom 1. Oktober ab Herr Guſtav Gaſſenmann einnehmen, z. Zt. injährig⸗freiwilliger Unteroffizier im Mannheimer renadierregiment. — Nachdem in den letzten Tagen ie Aufnahmeprüfungen vorgenommen worden ſind, vird die hieſige Realſchule nunmehr von 169 Schülern beſucht. Im September des vorigen zahres waren 159 Schüler vorhanden. — Weinheim, 13. Sept. Die eine halbe Stunde ſüdlich von hier an der Bergſtraße gelegene, vangeliſche Erziehungsanſtalt „Pilgerhaus“, die ſeit 5 Jahren beſteht und gegenwärtig 65 Kinder in öflege hat, feierte heute unter ungewöhnlich zahl⸗ eicher Beteiligung von Freunden aus der Nähe und Ferne im großen Anſtaltshof ihr Jahresfeſt. Die Feſtpredigt hielt diesmal Herr Oberkirchenrat Dr. einmuth aus Karlsruhe. Die Feier war vom Wetter ſehr begünſtigt. — We inhe im, 14. Sept. Einen glücklichen Fang machte geſtern die Gendarmerie. Ein Fremder ot in einer Wirtſchaft ein Fahrrad zum Verkauf n. Die Sache erweckte Verdacht. Die Gendar⸗ merie erfuhr davon und verhaftete den fremden Er heißt Bruno Oskar Merz und ſtammt In Berlin, wo er in Stellung war, us Elbing. oll er 1200 Mark unterſchlagen haben. Mit eſem Gelde flüchtete er in die Schweiz. Nachdem alles verbraucht, ſtahl er Fahrräder, um wieder Erſtaunt richteten ſich Aller Blicke auf Leonore, ber ihre kurzen entſchiedenen Worte blieben nicht hne Wirkung, und als ſie mit dem alten Paſchke oran eilte, folgten ihr ſchon, wenn auch noch zögernd, nige der Männer. Ein kühnes, wagehalſiges Unternehmen war es llerdings, mit einem der leichten und nicht großen ähne vorwärts dringen zu wollen. ßbett, worin das Waſſer dahin ſtrömte, die ogen fluteten ſchon weit, weit über die Ufer hin⸗ weg, über Bäume und Strauchwerk, Gerölle, Stakete ud Zäune. Man würde mit zahlloſen Hinderniſſen zu kämpfen haben, ſagten ſich die erfahrenen Leute, nd doch ſchloß ſich einer nach dem andern dem einen entſchloſſenen Trupp an. 8 Steinwegs Blicke hatten erſtaunt auf Leonore geruht, als ſie da geſtanden, das blaſſe ſchöne Autlitz von dem verwirrten Haar umrahmt, mit dem Zug edler Entſchloſſenheit um die Lippen. Noch nie war ihm die Aehnlichkeit mit dem utiponekopfe ſo frappierend geweſen, wie in dieſem ngenblick. wie jene griechiſche Heldin und für wem? Und arum? Dünkte ihr ihr Leben wertlos, oder war e dabei, eine Heldentat der Nächſtenliebe zu voll⸗ ringen!“ In ſeinen Gedanken bemerkte er kaum, wie ba ſich dichter an ihn ſchmiegte. Wie gebannt blickte Steinweg noch auf Leonorens Tun, die ihre ganze Umgebung ignorierte und nur von dem Rettung⸗ gedanken beſeelt zu ſein ſchien. Plötzlich raffte er ſich aber auf und tat einige Schritte vorwärts, um den Männern, die mit zeonore nach den Kähnen eilten, zu folgen. Eva edoch hielt ihn feſt umklammert. . „Du darfſt nicht, Bruno,“ flehte ſie, „Du arfſt Dein Leben nicht leichtſinnig aufs Spiel ſetzen; Rees ſind Männer genug da, die das Rettungswerk vollbringen können. Bleibe, bleibe bei mir,“ Es war kein Wollte ſie auch in den Tod gehen, ſie, die arme Eva, ganz elend. ihr das Unglück all der Leute da unten, die nur zurückreiſen zu können, ſo in Freiburg, Offenburg 20., um ſie jeweils in der nächſten Stadt zu ver⸗ ſilbern. In Weinheim, wo er dies wieder verſuchte ereilte ihn das Schickſal. — Heidelberg, 15. Sept. heute früh ein ziemlich kräftiges und über eine Stunde andauerndes fernes Erdbeben. Die erſten Stöße kamen um 8.44 Uhr, wurden ſchwächer bis 8.39 Uhr, um dann wieder ſtärker zu werden. Die kräftigſten Stöße begannen aber erſt 8.44 Uhr und hielten faſt 30 Minuten an. — Appenweier, 13. Sept. Wie verlautet, hat die Großh. Generaldirektion der badiſchen Eiſen⸗ befindliche Mannſchaft, 599 Mann, kam zum größte bahnen den Pionieren in Kehl für ihre Hilfe bei dem Orkan, der am 10. Auguſt ee e, Erploſton zicht an Bord der „Mikaſa“, welche als Flaggſchiff des Admirals Appenweier ſo großen Schaden 800 Mk. und ein Dankſchreiben zukommen laſſen, ebenſo der Feuerwehr einen Geldbetrag und ein Anerkennungsſchreiben, desgleichen anderen Helfern in der Not, ſoweit ſie nicht Bahnbedienſtete ſind. — Breslau, 15. Sept. Der „Schleſ. Ztg.“ zufolge wütete in Czouſtochan in der Cellu⸗ loidfabrik von Landau eine große Feuersbrunſt. Das Feuer verbreitete ſich ſo ſchnell, daß es einer Anzahl von Arbeitern und Arbeiterinnen nicht mehr gelang ſich zu retten. 9 Perſonen verbrannten, mehrere andere trugen ſchwere Brandwunden davon. — Demſelben Blatte zufolge iſt das Dorf Groß⸗ Schlagendorf in der Tatra von einer furchtbaren Feuersbrunſt heimgeſucht worden, 75 Wohnhäuſer und gegen 140 andere Gebäude ſind niedergebrannt. — Paris, 12. Sept. An der ſehr ſteilen und wilden Küſte, die ſich von Havre unterhalb des hübſchen Villenortes Sainte⸗Adreſſe und des Leucht⸗ turmes und Forts von La Heve hinzieht, hat ſich am Donnerſtag ein furchtbares Unglück zugetragen. Die Klippen ſteigen dort in zwei Abſätzen auf, die von einander durch eine Art Flur getrennt ſind. Von der oberen Klippenabteilung, die über 50 Mtr. ſchroff anſteigt, löſte ſich gegen 8 Uhr abends eine ungeheure Maſſe los und fiel mit Donnerkrachen über das Geſtade ins Meer. Eine halbe Stunde ſpäter folgte eine noch größere Kataſtrophe: ein ganzes Stück der Klippe, die zuſammen in den beiden Abhängen nahezu 100 Meter Höhe erreicht, löſte ſich auf eine Länge von 250 Metern und eine Breite von 30 Metern los und ſauſte auf das Ge⸗ ſtade, wo die 700 000 Raummeter Fels und Erde jetzt ein wahres Vorgebirge bilden. Die Verheer⸗ ungen ſind ungeheure, da an der Stelle Zeichen telegraphenanlagen, Fiſcherhäuschen uſw. ſich he fanden, die natürlich völlig zermalmt find. Leide ſind auch Menſchenleben dabei zu beklagen; di Der Seis⸗ Zahl der Opfer iſt nicht bekannt, und wird es raph d rophyſikali Juſtituts verzeichnete ) 0 5 5 e 9 Flut die meiſten Leichen weggeſpült hat. vielleicht auch nie werden, da das Meer bei der Nur zwei ſind bis jetzt geborgen worden. Aehnliche, wenn auch nicht ſo bedeutende Stürze werden aus der Umgegend von Havre gemeldet und rufen Befürcht⸗ ungen vor weiteren Kataſtrophen hervor. — Tokio, 13. Sept. Auf der „Mikaſa“ erfolgte eine Exploſion in Saſebo vor Anker. Gleich nach der Exploſton ſauk das Schiff. Die an Bord Teil um. Admiral Togo befand ſich zur Zeit der Der unerwartete Verluſt Togo überaus populär war, verurſacht überall große Erregung. Das Feuer brach Mitternacht vom 10 zum 11. ds. Mts., wahrſcheinlich infolge elektriſche Ueberladung, am Fuße des Großmaſtes aus, ver breitete ſich mit blitzartiger Geſchwindigkeit und ſprang binnen einer Stunde zur Pulverkamme über. Das Schiff ſank in ſeichtem Waſſer und man hofft daher, es wieder heben zu können. Mehrere Schiffe kamen der Mannſchaft zu Hilfe und retteten viele. — Tokio, 14. Sept. Ueber die Unruher in Pokohama in der Nacht vom 12. zum 13. d Mts. werden folgende Einzelheiten gemeldet: Kurz nach Mitternacht verbrannte der Pöpel 8 Polizei wachen und riß 3 Polizeiſtationen, mehrere Beamten häuſer und große Handelsniederlagen nieder, 600 im Hotel unter dem beſondern Schutz der Polize geſtellten Ruſſen aus Sachalin verteidigten ſich mi Säbel gegen die Menge, die mit Piſtolen und Stock degen bewaffnet war. Die Verluſte der Polize betragen 3 Schwer⸗ und 37 Leichtverletzte. Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt der Preis⸗Couraut des Engros⸗Ver ſaudthauſes Gebr. J. & P. Schulhof in München bei, welches ſeine Artikel der Weiß⸗ Woll⸗, Schnitt⸗, Kurz⸗ und Spielwarenbranche be ſonders Wiederverkäufern empfiehlt. rief ſie voll namenloſer Angſt. Steinweg aber ſtieß die unſanft von ſich. „Laß mich!“ rief er finſter. „Soll ſie, ein Mädchen, mehr Mut zeigen wie alle Männer und uns ſo beſchämen, daß wir vor der ganzen Welt blamiert ſind?“ Eva taumelte zurück und ſtieß mit der Stirn hart an einen Baumſtamm; mit einem leiſen Auf⸗ ſchrei legte ſie beide Hände an die Schläfen, und durch die zarten weißen Finger ſickerte das Blut aus einer Stirnwunde. Niemand jedoch achtete in dieſen ſchrecklichen Augenblicken auf ſie, aller Augen waren auf den Kahn gerichtet, in dem ſchon Leonore und drei Männer ſaßen und in welchen jetzt Stein⸗ weg hineinſprang und dann eine Ruder ergriff. — Eva ſah noch, wie ſich der Kahn jetzt langſam in Bewegung ſetzte. Dann ſchwankte ſie nach dem Hauſe. Nachdem ſie dort ein Tuch um die blutende Stirn gebunden, ſtieg ſie die Treppe hinauf. Oben auf dem Saal lehnte ſie ſich an eines der Fenſter und ſtarrte wie geiſtesabweſend auf die unheimlich wogende und ſteigende Waſſerfläche und auf den kleinen Kahn, der immer wieder von den andrängen⸗ den Waſſern zurückgeſchleudert wurde. Wie ſie ruderten, wie ſie mit den Wogen kämpften, um vorwärts zu kommen und für ein einziges, armes Menſchendaſein ihr Leben einſetzten. Und der, der dort hoch über die andern emporragte, das war ihr Mann! Und er hatte ſie von ſich ge⸗ ſtoßen und war der andern nachgeeilt, o ſie wußte alles, alles war ihr jetzt klar. War ſie auch nicht betrogen und hintergangen, ſo ſah ſie doch jetzt mit eigenen Augen, daß Steinweg dieſe Leonore Warden. über alles zu ſchätzen ſchien. Und dann, dann war Wie gering dünkte zarte Geſtalt i faſt um ihre armſelige Habe jammerten, gegen ihr Elend Was dieſe verloren, konnte und würde erſetzt werden aber wer auf der weiten Welt konnte ihr die ver lorene Liebe ihres Mannes wieder zurückgeben? Und welch ein Mann war er! Er konnte es nicht ertragen, den ſtillen, ängſtlichen Zuſchauer, zu ſpielen, wo ein ſchwaches Mädchen und drei mutige Männer es unternahmen, ein Menſchenleben zu retten! Der armen kleinen Frau dünkte ihr Gatte jetzt wie ein großer Held, jetzt, in den kritiſchen Augenblicken, wo ſie ihn doppelt verlieren konnte. Aber lange konnte ſich Eva ſolchen Gedanken nicht hingeben. Rufe des Schreckens toͤnte zu ihr plötzlich herauf. Ihr wurde ſchwarz vor den Augen, ſie ſah den Kahn nicht mehr, er ſchien verſunken zu ſein in den Fluten. „Herr Gott im Himmel, nur das nicht! Rette ihn, wenn ich auch kein Teil mehr an ihm habe!“ ſtöhnte Eva und hob die Hände flehend zu dem grauen Himmel empor, Und da tauchte auch der Kahn ſchon wieder aus den Fluten auf und näherte ſich dem Hauſe, an welchem die kleine Chriſtine an dem Fenſterrahmen angeklammert ſtand, bis an die Knie ſchon im Waſſer. Ein lautes jubelndes Hurrah ertönte von den Leuten unten, zu denen ſich jetzt noch Zuſchauer aus der Stadt geſellt hatten. Man hatte das Kind aus ſeiner gefährlichen Situation befeit; es war gerettet! Leonder wurde es auf den Schoß gelegt und der kleine Kahn wurde mühſam zurück⸗ gerudert. Eva ſah ihn näher und näher kommen, deutlich konnte ſie ſchon die Menſchen darin er⸗