ſih otel⸗ recht len. Neseesesese see se sees og a0 Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der — 8 2 9 175 Anzeiger für Laden Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. 5. 5 ofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. — Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis gs 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Nachmitta Bei größeren Aufträgen Rabatt. ——— Dienstag, den 12. Leptember Verſchiedenes. Ladenburg, 11. Sept. Die Feier des Geburtstages unſeres allverehrten Landesfürſten würde in dem ſtattlichen und herrlich dekorierten Saale des Bahnhofhotels abgehalten. Nach einigen Mqſikſtücken der hieſigen Feuerwehrkapelle und Ge⸗ ngsvorträgen des „Geſangvereins“ und „Sänger⸗ Einheit“ begrüßte Herr Bürgermeiſter Betz die Agerſt zahlreich erſchienenen Feſtteilnehmer worauf Herr Stadtpfarrer Engelhardt eine Begeiſterung erweckende Feſtrede hielt, welche mit einem ſtürmiſchen och auf den Großherzog austönte. Herr Bürger⸗ leiſter Betz brachte einen gutdurchdachten Toaſt guf Se. Majeſtät den Kaiſer aus. herein“ unter der Direktion des Herrn Profeſſor Mezger und die „Sängereinheit“ unter Leitung des Herrn Reallehrer Schmitthelm brachten Nriliche Geſänge zum Vortrag und ernteten reichen Befall und verdienen die Leiſtungen der „Sänger⸗ Eigheit“ beſonderen Lobes. Die Leitung der Feuer⸗ Wehrkapelle lag in den ſicheren Händen des Kapell⸗ Aiſters P. W. Hertel und fanden die künſt⸗ kekiſchen Darbietungen ungeteiltes Lob. — Mannheim, 11. Sept. Ein ſchwerer Aagläcksfall ereignete ſich heute vormittag gegen gal d Uhr an der Akademie⸗ und Ringſtraße. ie dem Fuhrmann Gg. Herrwerth gehörige, mit 2 Pferden beſpannte Rolle wurde von einem Wagen de Straßenbahn erfaßt und umgeworfen. Der Niter des Fuhrwerks, der 16 Jahre alte Sohn des Hern Herrwerth, der vom Hafen herkam, geriet Mech den Anprall, der mit koloſſaler Wucht erfolgt en muß, unter den Wagen und wurde ſchwer ekletz. Auch der Wagenführer der Elektriſchen at Verletzungen davongetragen, die aber nicht ſo perer Natur zu ſein ſcheinen, da er nicht ins Agemeine Krankenhaus transportiert werden mußte. ieee N Der Vorderperron des Wagens der Elektriſchen iſt vollſtändig zuſammengerannt. — Mannheim, 9. Sept. Der 8 Jahre alte Johann Hermann goß in ſeiner elterlichen Wohnung in Käfertal, während der Abweſenheit ſeiner Eltern aus einer Kanne Petroleum auf das Herdfeuer, hierbei explodierte die Kanne, und die Kleider des Knaben fingen Feuer, in ſeiner Angſt ſprang der Knabe auf die Straße, wo von Nach⸗ barsleuten die Flammen der brennenden Kleider durch Aufwerfen von Tüchern erſtickt wurden. Der N Der „Geſang⸗ Knabe, der ſchwere Verletzungen davontrug, wurde nach dem Krankenhaus in Käferthal verbracht, wo er ſeinen Verletzungen erlegen iſt. — Schwetzingen, 12. Sept. Der in den 40er Jahren ſtehende Bahnarbeiter Karl Münch, welcher ſchon längere Zeit Spuren von Geiſtes⸗ trübungen zeigte, verſuchte geſtern nachmittag ½¼ö2 Uhr ſeine Ehefrau zu ermorden, wobei er ihr mit einem Küchenmeſſer ſchwere Verletzungen am Halſe beibrachte. Die Frau konnte ſich von dem Wütenden noch losreiſen und zu den übrigen Hausbewohnern flüchten, ehe er ihr weiteren Schaden zufügen konnte. Welch' grauſiger Anblick bot ſich jedoch den auf die Hilferufe der Frau herbeigeeilten Hausbewohner und Nachbarn, als ſie in die Wohnung des Münch eindrangen. Der Unglückliche hatte Hand an ſich ſelbſt gelegt und lag röchelnd mit dem Tode kämpfend am Boden. Er hatte ſich mit demſelben Meſſer, mit dem er gegen ſeine Frau vorgegangen war, einen tiefen Stich in die Herzgegend beige⸗ bracht und die Kehle vollſtändig durchſchnitten, ſo daß der Tod unmittelbar darauf eintrat. Die Frau wurde ſofort in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Die Aerzte hoffen, ſie am Leben erhalten zu können. Das Gericht nahm noch im Laufe des Nachmittags den Tatort in Augenſchein. Münch, welcher ſtets ein braver und fleißiger Arbeiter war und bei Wilhelmsbrücke untergegangen. ſeinen Mitarbeitern in beſtem Anſehen ſtand, ver⸗ diente allgemeine Teilnahme. Er hinterläßt 6 noch unmündige Kinder. — Frankfurt a. M., 11. Sept. Geſtern abend gegen 6 Uhr iſt das Privatboot des Bankiers Hugo Keßler auf dem Main in der Nähe der Hierbei ertranken zwei 17 Jahre alte Neffen des Bankiers. Keßler ſowohl wie ſein Kompagnon konnten ſich an das Ufer retten. — Rom, 8. Sept. Aus Süditalien wird über heftige Erdbeben berichtet. In Catanzaro fand heute morgen 2.55 Uhr ein Erdbeben ſtatt, das 18 Minuten andauerte. Mehrere Mauern ſind eingeſtürzt, andere beſchädigt. Im Hoſpital wurden 2 Kranke verletzt. Nachrichten aus Mon⸗ teleone de Calabria zufolge iſt dort außerordent⸗ licher Schaden entſtanden. 7 Perſonen wurden ge⸗ tötet und 27 Inſaſſen des Gefängniſſes verletzt. Die Gegend von Pezzo ſoll faſt vollſtändig ver⸗ nichtet ſein. — Neapel, 9. Sept. Immer größer und ſchrecklicher erſcheint nach dem Eintreffen genauerer Nachrichten das furchtbare Unglück in Kalabrien. Parghelia bei Tropea, wahrſcheinlich der Mittel⸗ punkt des Erdbebens, beweint allein 300 Tote nach der Ausſage einiger Bewohner, die rechtzeitig flüchteten, andere ſagen ſogar 400. Die Leichen liegen in langen Reihen da, um indentifiziert werden zu können. Viele ſind durch Meſſerſtiche getötet, wahrſcheinlich in fürchterlichen Kämpfen um die Ausgänge, in dem rückſichtsloſen Beſtreben eines jeden, ſich ſelbſt zu retten. Der allgemeine An⸗ blick erinnert an die ſchreckliche Kataſtrophe von Caſamicciola. In Catanzaro verſuchten 1400 Ge⸗ fangene, die durch das Erdbeben in einen wahn⸗ ſinnigen Schrecken verſetzt waren, die Türen ihrer Das Glück. Novelle von F. Sutau. 11. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) n Steinweg ſah den jungen Gelehten in dieſem Wangen und weil ihr Herz zu weilen von einer unglückſeligen Augenblicke an ſich vorübereilen, ſeine Aühten und ſchienen ordentlich etwas Seltſames der Unheimliches zu verkünden. aus, ſie ſtand ganz in Steinwegs nächſter Nähe d hatte ein flackerndes Licht in der Hand, das en faſt geiſterhaften Schein auf ihr verſtörtes, Marmorbleiches Antlitz warf. Leonore leuchtete den Mäſten noch die Stufen hinab. „Huh, es iſt kalt!“ tönte Evas helle Slimmze jetzt, denn dieſe war auch nochmals herbei⸗ gekommen. „Gute Nacht, gute Nacht,“ rief man noch Amal von draußen herein, dann ſchloſſen ſich die Türen. Auch die Hausgenoſſen ſagten ſich gute Nacht, und nur Leonore kehrte in den Salon zurück, um c, wie ſie es ſtets tat, die bei Tafel gebrauchten Flberſachen wegzuſchließen und die Lichter auszu⸗ Ihen, Mechaniſch verrichtete ſie dieſe Obliegen⸗ Pen, und als ſie die Arbeit beendigt, warf ſie wie erſchöpft auf einen Lehnſtuhl und legte die Hand vor die Augen. Was hatte ſie getan! Ein Mann, der höher Auch Leonore kam ſtand wie viele, viele andere, hatte ſo warm, ſo ein⸗ dringlich um ihre Liebe gefleht, und ſie hatte die Hand, die ſie aus ihren verwirrten Lebenswegen zu Frieden und Ruhe geleiten wollte, zurückgewieſen. Uud warum? Warum? Weil ſie Doktor Erichs Liebe nicht voll und ganz erwidern zu können glaubte Neigung erfüllt war. Als die guten, aufrichtigen Worte des jungen Gelehrten an Leonorens Ohren geklungen, da war es ihr geweſen, als ſei ſie aus ſchwülem Traum erwacht, als würden ihr plötzlich die traumumfangenen Augen geöffnet, daß ſie ſehen mußte, wie ihr ganzes Sein unſelig mit dieſer alten Neigung verſtrickt war. Und darum hatte ſie es nicht vermocht, ein ſo reines, edles Leben das des Doktors Martin Erich mit dem ihren zu verflechten, es wäre ein unſühnbares Uurecht geweſen. Sie hätte dunkle Schatten der Lüge und des Trugs auf ſein Leben geworfen. Nein, nein, das durfte nicht geſchehen, es war genug, daß ſie ſchon elend und unglücklich war. Der edle Doktor Erich ſollte nicht auch noch unglücklich durch ſie werden. Die ganze Gefahr und unheimliche Tendenz ihres Traumes ſtand auch jetzt plötzlich ſo klar und drohend vor ihr, daß ſie erkannte, daß es nicht ſo weiter mit ihr gehen konnte. Wie ſollte denn das Leben für ſie hier enden? In Nacht und Grauen oder in einer heimlichen Flucht bei Nacht und Nebel. Solche ſchrecklichen Gedanken bewegten Leonorens hoch klopfende Bruſt und ihre fliegenden Gedanken ſuchten nach einem Rettungsanker. Draußen brauſte inzwiſchen der Sturm heftiger, unterbrochen von dem dumpfen Rollen des Rheins. Leonore ſchauerte zuſammen, ſie fröſtelte, ein Fenſter⸗ flügel war vorhin vom Sturm aufgeflogen und der ſcharfe Zugwind, der da hereingeſtrömt, hatte das Licht ausgelöſcht. Sie erhob ſich, um jetzt das Fenſter zu ſchließen und das Licht wieder anzu⸗ zünden. Mitternacht war wohl längſt vorüber und hohe Zeit, ihr Lager aufzuſuchen. Plötzlich ſchreckte ſie zuſammen und blieb mitten im Zimmer ſtehen. es war ihr, als hätte ſie draußen an der Tür, die nach dem Garten führte, und die ſie eben verriegeln wollte, ein dunklen Schatten geſehen und Tritte gehört. In dieſem Angenblicke wurde auch ſchon die Türe aufgeriſſen und Steinweg ſtürmte herein. Sein Geſicht war totenblaß, ſeine Augen funkelten ſeltſam und das ſchwarze Haar hing ihm wirr um die Stirn. Tief aufatmend ſtand er jetzt vor dem zitternden Mädchen. Er blickte Leonore an wie ein Wahnſinniger und flüſterte verworrenes Zeug, deſſen Inhalt ſie nicht verſtand. Dann ſchien er einige Augenblicke klaren Geiſtes zu ſein und ſagte leiſe mit ſeltſamer Betonung: „Verzeihen Sie, daß ich Sie jetzt ſo erſchrocken habe. Ich habe eine bedrückende Angſt und einen bohrenden Kopfmerz.“ — Dabei drückte er die Hände vor die Stirn. „Ich habe keine Ruhe mehr — ich war noch draußen im Garten“ — ſtieß er dann . mn A — M n ˖ 5 e · 0 · l t