ſichere 3000 ch nit t odet b Ein L. an eim. Preis vierteljährlich Mark 1. — Redaktion, Druck und Verlag der 14 4 1 f für Laden Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend 1 103 mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Kar! Molitor, Ladenburg D burg un 0 D d 5 Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. Treitag, den 1 5 September Der sieg des Friedensgedankens aufder Nonferenz z. Portsmouth. Auf der Friedenskonferenz zu Porsmouth iſt eadlich nach mancherlei wechſelvollen Lagen eine ent⸗ ſchedende Wendung eingetreten, welche das Zu⸗ ſtandekommen des Friedens zwiſchen Rußland und Ioan mit großer Beſtimmtheit erwarten läßt. Noch in den letzten Tagen waren erneut ungünſtige Gerüchte über die Ausſichten der Friedenskonferenz herbreitet, und man rechnete hie und da ſchon mit dem Abbruche der Konferenzverhandlungen. Indeſſen It nunmehr die Nachgiebigkeit Japans in mehreren Wichtigen Punkten die Situation in befriedigender Meiſe geklärt, und in den am Dienstag abgehaltenen Sihungen der Portsmouther Konferenz ſind die Morarbeiten zum Friedensſchluſſe bereits ſoweit ge⸗ fördert worden, daß die juriſtiſchen Beiräte der beiden Parteien mit der Ausarbeitung der einzelnen Artikel des Friedensvertrages beauftragt werden könnten. Der veränderten Situation in Portsmouth eulſpricht es auch nur, wenn ſich die ruſſiſchen und Apaniſchen Delegierten an den Zaren, reſp. an den Mikado mit dem telegraphiſchen Erſuchen gewendet laben, den sofortigen Abſchluß eines Waffenſtill⸗ andes zu veranlaſſen; derſelbe würde zweifellos als der Vorläufer des eigentlichen Friedensſchluſſes zu be⸗ trachten ſein. Was nun die hauptſächlichſten Punkte der Friedenspräliminarien von Portsmouth anbelangt, o ſeien ſie im Folgenden nochmals kurz reka⸗ Uituliert: Anerkennung des japaniſchen Protek⸗ korats über Korea; Räumung der Mandſchurei latens der ruſſiſchen wie der japaniſchen Armee; Abtretung der oſtchineſiſchen Bahn von Charbin ais füdlich an Japan; Uebergabe der ruſſiſchen Pachtungen auf der Liautung⸗Halbinſel an Japan; Wahrung der territorialen Unverſehrtheit Chinas; Das Glück Novelle von F. Sutau. s 5 8, Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Es war juſt zu viel für Dich auf der großen Neiſe zu ſehen, Eva,“ nahm Steinweg das Wort, Du haſt eben die Eindrücke nicht alle bewältigen kännen, und dann wollteſt Du auch noch neben den Neiſegenüſſen allerhand geſellſchaftliche Vergnügungen laben. Sie wollte möglichſt überall Bälle, Theater und Konzerte beſuchen, wollte ſich bewundern laſſen! c habe ordentlich meine Not gehabt mit meiner kleinen koketten Frau!“ „Aber Bruno!“ rief Eva lachend und ſchmiegte ſich zärtlich an ihn. „Du weißt doch ganz genau, daß kein Ball mir die Schönheiten der Reiſe erſetzen konnte. Nur weil mich die gelehrten Geſpräche, die Du mit dem Berliner Profeſſor führteſt, lang⸗ heilten, ließ ich mir die Huldigungen der luſtigen Künſtler in Italien zuweilen gefallen, die in meinen Augen viel amüſanter waren als dieſer Profeſſor and seine ätheriſche Gattin, die Romane ſchrieb und ür mich ſtets einen ſo beleidigenden, herablaſſenden lick hatte. Dabei war ſie gräßlich kokett!“ Aber klug, ſehr klug und geiſtreich, Kind!“ gte Steinweg lächelnd. Eva warf ihm einen bitterböſen Blick zu und mherkte gereizt: „Warum ſetzt Du nicht lieber leich noch hinzu, daß mir dieſe Eigenſchaft abgeht? Aufſtellung des Grundſatzes der „offenen Tür“ in Oſtaſien; Zahlung einer mäßigen Entſchädigung ſeiiens Rußland für den Unterhalt der ruſſiſchen Gefangenen in Japan; Teilung der Inſel Sachalin in eine ruſſiſche und eine japaniſche Hälfte. Japan hat demnach jene Forderungen auf welche Rußland durchaus nicht eingehen wollte, fallen laſſen, nämlich Zahlung einer eigentlichen Kriegsentſchädigung in beträchtlichem Umfange, vollſtändige Abtretung Sachalins an Japan, Auslieferung der in ueutralen Häfen internierten ruſſiſchen Kriegsſchiffe an Japan, Einſchränkung der ruſſiſchen Seeſtreitkräfte in Oſt⸗ aſien; Offenbar iſt auch Japan durch den langen und blutigen Krieg erſchöpft, und ſo hat es die Regierung des Mikado für weiſe gehalten, den Bogen der For⸗ derungen gegenüber dem geſchlagenen Rußland nicht allzuſtraff zu ſpannen, und daran tut ſie auch nur gut, mag die Nachgiebigkeit der Regierung auch Mißmut im japaniſchen Volke erzeugen. Rußland kann aber ſehr zufrieden damit ſein, daß es bei all ſeinen unausgeſetzten und zum Teil faſt beiſpielloſen Niederlagen zu Waſſer und zu Lande beim Friedens⸗ ſchluſſe noch ſo verhältnismäßig klimpflich davon kommt, wofür das Verdienſt dem feſten und be⸗ ſtimmten Auftreten des erſten Bevollmächtigten Rußlands bei der Portsmouther Friedenskonferenz Herrn v. Wittes, gebührt. Freilich das Anſehen Rußlands hat durch den Verlauf des Kriegas, der ein grelles Streiflicht auf die ruſſiſchen Zuſtände warf, ſchwer gelitten, auf die erträumte Vorherr⸗ ſchaft in Oſtaſien wird das Zarenreich für lange Zeit verzichten müſſen, und von der Entwicklung ſeiner inneren Verhältniſſe wird es abhängen, ob Rußland überhaupt je wieder die verloren gegangene Poſition in Oſtaſien zu erringen vermag. Japan ſeinerſeits jedoch tritt durch den Friedensſchluß von Portsmouth in aller Form in die Reihe der Groß⸗ mächte ein, die glänzenden Siege ſeines Heeres und Und früher haſt Du ſelbſt geſagt, daß Du eine kluge gelehrte Frau nicht vertragen könnteſt und nun — nun —.“ Sie wandte ſich ſchmollend von ihm weg, und eine Thräne ſchimmerte dabei in ihren ſchönen Augen. Steinweg ſchien aber ziemlich ungerührt von dieſer kleinen Szene zu ſein. „Sei nicht ſo empfind⸗ lich, Eva!“ rief er ärgerlich und wandte ſich dann, um das Thema abzubrechen, mit einer Frage an Doktor Erich. Die Herrſchaften waren indeſſen in die Villa eingetreten und die beiden Ankömmlinge zogen ſich auf ihre Zimmer zurück, während Doktor Erich und ſeine Schweſter den Heimweg antraten. Leonore gab ihnen das Geleit durch den Garten, das Geſpräch drehte ſich um die eben erlebte kleine Szene. a „Eva kommt mir recht verändert vor,“ ſagte Emmy beſorgt, „ſie ſcheint eiferſüchtige Regungen zu haben. Sollte Bruno ihr unterwegs wirklich Veranlaſſung dazu gegeben haben?“ „Unſinn!“ rief ihr Bruder lächelnd, „Eva iſt ein ſehr verwöhntes Menſchenkind, und Bruno tut ganz recht, daß er kindiſchen Reden nimmt. davor iſt mir nicht bange!“ Leonore vermochte nicht ſo ſorglos über das Erlebte zu denken, wie der junge Gelehrte, denn ſie daß bei Herrn von Steinweg eine Art . — 1905. — werte ſeiner Flotte haben dem oſtaſiatiſchen Inſelreiche ein gewaltiges Preſtige in der ganzen Welt verliehen, groß und geachtet, ja, wohl auch gefürchtet, ſteht heute Japan da, wenngleich es durch den Friedens⸗ vertrag von Portsmouth keine weſentlichen territorialen Vorteile errungen hat. An der Regierung des Mikado wird es nun ſein, die Stellung, welche ſich Japan infolge ſeiner Waffenerfolge in dem nun beendigten ſchweren Kriege unter den Mächten er⸗ worben hat, durch eine maßvolle und weiſe Politik dem Lande zu erhalten und ihm ſeine neue Rolle als die eigentliche Vormacht des aſiatiſchen Oſtens zu ſichern. — Berlin, 30. Aug. Das Telegramm des deutſchen Kaiſers an den Präſidenten Rooſevelt lautet in der Ueberſetzung folgendermaßen: „Neues Palais. Hier eingetroffen, empfing ich eben das Telegramm aus Amerika, das die Einigung der Friedenskonferenz über die Präliminarien des Friedens meldet. Ich bin hocherfreut und ſpreche Ihnen meine aufrichtigſten Glückwünſche zu dem großen Erfolge aus, der Ihren unermüdlichen Anſtrengungen zu danken iſt. Die ganze Menſchheit muß ſich vereinen, und wird dies auch tun, um Ihnen für die ganze Wohltat, die Sie ihr erwieſen, zu danken.“ — Dem deutſchen Kaiſer iſt folgendes Telegramm des Präſi⸗ denten Rooſevelt zugegangen: „Ich danke Ew. Majeſtät für die Glückwünſche und möchte dieſe Gelegenheit ergreifen, um meine tiefſtgeführte Würdi⸗ gung der Art und Weiſe auszudrücken, in der Ew. Majeſtät in jedem Stadium meiner Bemühungen, den Frieden im Oſten zu ſtande zu bringen, mitge⸗ wirkt haben. Es iſt mir ſehr große Freude geweſen, mit Ew. Majeſtät zu dieſem Ziele zu arbeiten.“ Verſchiedenes. — Mannheim, 1. Sept. Der Frauen⸗ verein Mannheim veranſtaltet anläßlich der Jahres⸗ Sinnesänderung auf der großen Reiſe eingetreten war und daß dadurch die Ehegatten einander wie entfremdet waren. Im tiefen Sinnen ging ſie, nachdem ſie ſich von dem Geſchwiſterpaar verabſchiedet, den ſchattigen Laubweg hinunter, der nach der Veranda führte. — So fands Steinweg wohl ſeine hübſche kleine aber oft etwas naive Frau langweilig?! Es hatte ja ſo kommen müſſen. War Steinweg doch eine um vieles tiefer angelegte Natur wie Eva. Leonore erinnerte ſich ſo mancher ernſten Geſpräche, ſo manchen geiſtigen Gedankenaustauſches mit ihm aus früheren Tagen. Sie hatten ſich damals ſehr nahe geſtanden, und hätte ſie nicht die tief Gekränkte geſpielt, um Nichts, und ſich durch ein paar ſtolze kränkende Worte um die Stunde, die die ſeligſte ihres Lebens hätte werden können, gebracht, es ſtünde wohl Alles anders jetzt. Vielleicht daß er dieſen Gedankenaustauſch mit keine Rückſicht auf ihre oft Sie werden ſich aber hier in ihrem ſchönen Heim bald wieder zurecht finden, ihr wieder ſuche. — Und ihre Herzensruhe? ihr Seelenfrieden? und Eva! Nein nein, die Schranken, die ſie beide trennten durften nie überſchritten werden! Sie wollte es nicht ſein, ſie gewiß nicht, die da bisher ſo glückliche Ehe ſtörte. Es war faſt eine Flucht vor all dieſen auf ſie einſtürmende Gedanken, die ſie nach dem ſtillen lauſchigen Gemach führte, wo Lotti wohl jetzt zur Ruhe gebracht wurde. Sie wollte noch einmal mit dem Kinde beten, 2 8 n mn M 2 = = .