hung nis. 905, . nb Une 9. umlung N n dalffrdads 101 bl LU leite 6 Nora — ofel, lzer 05 31. Fortſetzung. Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der burg Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. und A — — — . — 14. Freitag, den Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 1 Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. Bei größeren Aufträgen Rabatt. 72 1905. Die Arbeiterwahnungsfrage. Auf der diesjährigen Tagung des deutſchen Vereins für Volkshygiene in München hielt Ober⸗ medizinalrat Profeſſor Gruber⸗München einen Vor⸗ trag über das Thema: „Mietskaſernen oder Ein⸗ familienhaus?“ Redner bezeichnete den Kampf gegen die Mietskaſernen als wirtſchaftlich und hygieniſch unbegründet, jedoch müßten beſtimmte Forderungen teils ſofort, teils ſpäter erfüllt werden. Das größte Uebel ſei die zu große Wohnungs⸗ dichtigkeit. Kardinalforderungen ſeien, daß jede Familie eine ſelbſtändige Wohnung, genügende Wohu⸗ räume und Wohnfläche habe, daß für genügend Waſſer zur entſprechenden Entfernung der Abfall⸗ ſtoffe, daß für genügend Licht und Luft in allen Räumen geſorgt ſei und das Haus Baufeſtigkeit be⸗ ſitze. Trotz vielfacher Verbeſſerungen an Miets⸗ kaſernen bleibe doch eine berechtigte Feindſchaft zwiſchen Geſundheitspflege und den eigentlichen Miets⸗ kaſernen beſtehen. Für das Einfamilienhaus ſei leider viel zu wenig Verſtändnis vorhanden. Der Redner befürwortet das Bürgerhaus, wie es z. B. in Leipzig zu finden ſei, welches eine beſchränkte Anzahl von Wohnungen in beſtimmter Anordnung enthält. Es iſt ganz ſchön und gut, Einfamilienhäuſer und Bürgerhäuſer mit beſchränkter Zahl von Wohnungen zu befürworten. Aber beide Wohnungs⸗ arten können doch nur für Bevölkerungsſchichten in Frage kommen, deren Einkommensverhältniſſe es ihnen geſtatten, für die Wohnung einen größeren Poſten in den Etat einzuſtellen. Dieſe Wohnarten ſcheiden aber ſo gut wie völlig aus für die große Maſſe der Arbeiter, denen erträgliche Wohnungsbe⸗ dingungen zu beſchaffen, eine dringende ſoziale Pflicht iſt. Die ſogenannten Mietskaſernen, die meiſtens von Arbeitern bewohnt werden, entſprechen Der Stern des weißen 5 Hauſes. Roman von J. Ines Ein plötzliches Schwanken der Jacht raubte Werners geſprächigem Gefährten das Gleichgewicht und rollte ihn ein Stück das Deck entlang. Der Wind, welcher ſich ein wenig mehr nach Süden ge⸗ wendet hatte, wurde ſtärker und warf die Jacht ſo heftig hin und her, daß es den ſich darauf Befinden⸗ den ſchwer wurde, über das Deck zu gehen. Werner trat zu dem Grafen und dem Schiffs⸗ führer, welche in der Ferne ein Schiff beobachteten. „Es kommt ein böſes Wetter,“ meinte Hörnig, während er das Fernrohr reichte. Wenige Minuten ſpäter waren die Segel ge⸗ refft und die Jacht änderte ihren Kurs. Der Dragoner⸗Offizier blieb, während dies alles geſchah, ruhig unter ſeinem Zeltdache liegen, ohne ſich zu rühren; ſein hübſches, trauriges Geſicht war noch nach oben gerichtet, ſeine Augen waren noch geſchloſſen, doch verbarg ſein blonder Schnurr⸗ bart ein halb bitteres, halb beluſtigtes Lächeln, welches Langenheims Worte, von denen ihm keins entgangen war, hervorgerufen hatte. — Mit Sonnen⸗ untergang war der Sturm zum Orkan angewachſen, am Himmel zuckten feurige Blitze, ſchwarze, drohende vielfach nicht im entfernteſten den von Profeſſor Gruber aufgeſtellten Forderungen. Sehr zweck⸗ und zeitgemäß iſt daher ein Appell, den die „Kölniſche Ztg.“ an die Bauvereine richtet, zur Beſeitigung der Wohnungskalamität ihrerſeits eine planmäßige und nachdrückliche Werbetätigkeit unter der Arbeiter⸗ ſchaft zu entfalten. f Bedauerlicherweiſe wird nämlich vielfach die Erfahrung gemacht, daß billige, gute, geräumige und geſunde Wohnungen in freier Luft und mit guter Verbindung mit dem Stadtinnern für die Arbeiter fertiggeſtellt werden, dieſe es aber vorziehen, in dem Dunſtkreis der Mietskaſernen in weniger guten und teueren Behauſungen zu wohnen. So wird z. B. in dem Bericht des Düſſeldorfer Ge⸗ werberats für 1904 aus dem Eſſener Bezirk folgen⸗ des mitgeteilt: Ein dortiges Eiſenwerk macht das Anerbieten, ſeinen Arbeitern zur Errichtung eines Hauſes Grund und Boden koſtenlos abzugeben. Für jedes Haus, deſſen Baukoſten mit 9000 Mark ver⸗ anſchlagt waren, war ein Stück Land von 80 Quadratruten und ein kleiner Vorgarten vorgeſehen. Nach Ablauf von 10 Jahren ſollte auch das Ver⸗ kaufsrecht, das ſich die Firma bei Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes bis dahin vorbehalten wollte, wegfallen. Die Arbeiter machten von dieſem Aner⸗ bieten jedoch keinen Gebrauch. Nun iſt es freilich eine bekannte Tatſache, daß ſich ein großer Teil der Arbeiterſchaft durch die Annahme einer von dem genannte Fall unter dieſem Geſichtswinkel zu beur⸗ teilen. Indeſſen liegen ähnliche Beobachtungen auch vor, wo es ſich nicht um dem Bau von Arbeiter⸗ wohnungen durch intereſſierte Arbeitgeber, ſondern um gemeinnützige Bauvereine handelt. Hoffentlich gelingt es, auch in den Kreiſen der Arbeiter mehr und mehr das Verſtändnis dafür zu Wolken kamen wild dahergejagt; die Sonne ver⸗ ſchwand in blutroten Nebeln und die Möven ſtießen ein ängſtliches Geſchrei aus. In ſolchen finſtern Zeichen lieſt das geübte Seemannsauge drohendes Unwetter, und der Kapitän der „Libelle“ ſteuerte in die offene See hinein, um vom Sturme nicht auf Klippen geſchleudert zu werden. Gegen zehn Uhr brach das Unwetter los. Stundenlang tobte es mit raſender Wut. Die Wogen türmten ſich bergehoch, ſo daß ſie die Wolken zu beſpülen ſchienen; es war, als ob ſich Meer und Himmel zu einer furchtbaren, chaotiſchen Maſſe vereinigten. Durch jene finſteren, ſchrecklichen Stunden tanzte die „Liebelle“ unbeſchädigt dahin, bald hoch oben auf den ſchäumenden Wogen, bald tief unten in dem gähnenden Schlund der Waſſer, welche ſie zu verſchlingen drohten. Gegen Mitternacht vernahm man auf der Jacht durch das Heulen und Brauſen hindurch deutlich einen Kanonenſchuß — das ſichere Zeichen eines Schiffes in Not. Der Ton wiederholte ſich während der nächſten drei Stunden in Zwiſchen⸗ räumen und klang mit jedem Male deutlicher wo⸗ raus man ſchloß, daß ſich die Entfernung zwiſchen beiden Schiffen verminderte. Tatkräftig einzuſchreiten war unmöglich. Es herrſchte eine undurchdringliche Finſternis. Die „Libelle“ trieb, dem Spiel des Sturmes und der Wogen preisgegeben, wie eine Nußſchale umher, und die geringe Mannſchaft ſah ſich der entſetzlichen 5 a herrliche Verordnung vom 28. April d. J. iſt be⸗ Arbeitgeber angebotenen Wohnung an die Arbeits⸗ tlich fi ; ö : 7 fickte binden daſſen ee e kanntlich für Baden die Errichtung einer beſonderen wecken, welch' außerordentliche Förderung ihrer leib lichen und geiſtigen Wohlfahrt in einer Löſung der Wohnungsfrage liegt, wie ſie durch das Wirken . von Bauvereinen und von ſozial denkenden Arbeit⸗ gebern angeſtrebt wird. Verſchiedenes. Laden burg, 14. Juli. Bei dem am 10. ds. Mts. in Frankfurt a. M. ſtattgefundenen Probeſpiel wurde Herr Karl Haber maier von hier z. Z. am ſtädtiſchen Orcheſter in Heidelberg unter 24 Bewerbern zum erſten Konzertmeiſter für das ſtädtiſche Orcheſter in Weißenfels a. d. Saale verpflichtet. 5 Ladenburg, 14. Juli. Bei der letzten ſtattgehabten Eiſenbahnaſſiſtentenprüfung beſtand die⸗ ſelbe u. A. Herr Karl Friedrich Engel hier. Es iſt dies ein ſchöner Erfolg, wenn man in Betracht zieht, daß als ca. 60 Prozent der Teilnehmer durchfällt. — Beerfelden, 12. Juli. Die Herren Gebrüder Buchheimer von Großſachſen, die den hieſigen Pferde⸗ und Fohlenmarkt mit 17 Pferden befahren hatten, haben auch diesmal wieder den erſten Preis bei den Händlerpferden erhalten. Wie wir hörten haben genannte Herren mehrere Verkäufe abgeſchloſſen und ſollen ſie mit dem Reſultat ſehr zufrieden geweſen ſein. 5 — Karlsruhe, 13. Juli. Durch landes⸗ Zentralbehörde für das Handwerk, des ſogen. Landesgewerbeamts, verfügt und derſelben die ge⸗ ſamte Leitung und Beaufſichtigung aller auf die Förderung des Gewerbes ſowie auf das gewerbliche, techniſche und kaumänniſche Unterrichtsweſen bezüg⸗ lichen Angelegenheiten übertragen worden. Der neue Vorſtand, Geh. Regierungsrat Cron, hat mit dem 1. Mai ſeine Stelle angetreten und ſeine Arbeit Notwendigkeit anheimgeſtellt, ruhig dem Schickſal entgegen zu ſehen, welches allen unvermeidlich er⸗ ſchien. 5 Die Matroſen waren auf dem Vorderteil des Schiffes verſammelt. Der Schiffsführer ſtand ſtill 5 und finſter am Steuer. Der Graf und ſeine Freunde bewahrten eine gefaßte Haltung; ein jeder verſchloß ſeine Befürchtung in der eigenen Bruſt und wechſelte nur wenig die Worte mit dem anderen. Gegen drei Uhr des Morgens ließ der Sturm ein wenig nach. Eine Stunde ſpäter verkündete ein matter grauer Lichtſtreif am öſtlichen Horizont den Anbruch des Tages. Eines jeden Bruſt ent⸗ rang ſich ein Seufzer der Erleichterung und wohl jeder der Männer ſendete ein ſtummes Dankgebet zum Himmel empor, daß er ſie ſo weit erhalten hatte. Der Lichtſtreif am Horizont wurde größer und heller, und noch immer dröhnte in Zwiſchen⸗ räumen das dumpfe Schießen an ihr Ohr. Sobald es ſich tun ließ, vergewiſſerte ſich der der Schiffsführer über die Fahrt. Sie befanden ſich nicht weit von der Küſte; kaum eine Viertel⸗ ſtunde nordöſtlich von ihnen ragte ein ſchroffes Felſenriff aus dem Meere heraus. Auf dieſes zu war ein Schiff getrieben worden. So viel vermochten die ſpähenden Blicke an Bord der „Libelle“ mit Hilfe ihrer Fernrohre zu unterſcheiden. 8 Der Graf und der Schiffsführer, welche den Blick geſpannt auf jene Stelle geheftet hatten, legten