rein q ds 9 uhr 6 zeuſein d, dem Hirſch⸗ e geehrten n Erſuche ſcheing Preis vierteljährlich Mark 1.— Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. 1 urg und Umgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rahatt. 5 Truppen in der blutigſten Weiſe niedergeſchlagen Welcher Teil die Verantwortung für dieſe entſetzlichen Geſchehniſſe zu tragen hat, In dieſem Falle haben Soldaten und Offiziere noch nicht verſagt, und die Arbeiter haben zu ihrem Unglück erfahren müſſen, daß auch mit den feſteſten Barrikaden gegenüber den modernen Gewehren nichts aus⸗ zurichten iſt. Für die ſchwer heimgeſuchte Fabrik⸗ ſtadt droht die aufrühreriſche Bewegung, die noch keineswegs als unterdrückt gelten kann, die Eine Schilderung der traurigen Vorgänge wird in folgenden Telegrammen übermittelt, von denen erden mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Einhet Redaktion, Druck und Verlag der . Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Nachric, Dienſtag, den 27. Juni Sonnig, —ö — —— — 2 — he wurde. e, Abonnements ⸗Einladung. J f i Mit dem 1. Juli beginnt das dritte 5 Duartal auf das g 8 5 8 C a Malenbrt ger Wochenblatt ernſteſten Gefahren nach ſich zu ziehen. mit dem wöchentlich erſcheinenden ene 10 Illustrierten Jountagsblatt wir einige nachſtehend folgen laſſen. und beehren uns zum Abonnement hierauf ganz ergebenſt einzuladen. Der Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk. frei ins Haus Einzelnummern werden zu 5 Pfg. abgegeben. Expedition & Redaktion. billig ab F —— kel 60000 ruſſiſche Arbeiter auf den e 5 Barrikaden ngen gegen ſechs Regimenter. Was in der polniſchen Induſtrieſtadt Lodz Holze vorgegangen iſt, überſteigt denn doch alles, was ö im europäiſchen Rußland ſeit dem Ausbruch des oſtaſiatiſchen Krieges an Straßenkämpfen Al und bewaffneten Suſammenſtößen ſich ereignet hat. Man hat es offenbar mit einer plan⸗ — mäßigen revolutionären Bewegung der polniſch⸗ chaft (kk jüdiſchen Arbeiterſchaft zu tun, die von den an lüchiig 8 5 „ „ N 05 Der Stern des weißen lit. gu Hauſe⸗ 5 Roman von J. Ines. ſofoll 27. Fortſetzung. J 55 10 „Sie glaubten jedenfalls, ich lebte in Linden⸗ f u. heim,“ ſchloß Hilda ſtatt ſeiner den Satz. „Demnach „ Gen, hörten Sie nicht, daß meine Tante geſtorben iſt?“ 1 „Nein — nicht, bis es mir Ihr — ſchloß Hilda für ihn den Satz. Ton, der Werner verriet, daß, obgeich zwiſchen dem Kapitän und ſeiner Adoptivtochter keine Bande des 4 Blutes beſtanden, jene doch viel zu feſt waren, um 0 durch zwingende Tatſachen zerriſſen zu werden. erb „Seit dem Tode meiner Tante lebte ich hier ch 0 C bei meiner alten Freundin Mademoiſelle de Boiſſon; 5 15 ich zog es der Rückkehr nach Mönchsbucht vor.“ e Hier folgte eine kleine Pauſe. Werner ſah 5 51 nach Hildas gleichgültigen Zügen hinüber und kam 15 ohne weiteres auf den Grund ſeines Beſuches und urg bei; ſprach äußerlich ruhig aus, was ihm innerlich das aeß. Herz zerfleiſchte. — Hilda hörte ihn ſchweigend an. Sie drückte kein Vußlich Bedauern darüber aus, daß ihr Gewinn ihm Verluſt i brachte. Als er zu Ende war, dankte ſie ihm ſfiehlt bi gelaſſeu für ſeine Mühe und Werner fühlte, daß Sten. Er wollte ſagen „Ihr Vater“ zögerte aber und wieder „Mein Vater mitteilte,“ ſagte ſie in einfachem Lodz, 24. Juni. Die Kämpfe begannen, nachdem in allen Fabriken der Aus ſtand ausge⸗ brochen war, an zwanzig Stellen der Stadt, an denen Barrikaden errichtet waren, die eine Höhe von zweiſtsckigen Häuſern erreichten. Es griffen gegen 60000 bewaffnete Arbeiter vier Regimenter gonerregiment an, die General Exten befehligte. Die Barrikaden wurden von den Truppen mit Hilfe von Sappeuren geſtürmt. Eine Infanterie⸗ und eine Kavalleriediviſion ſind zur Verſtärkung der Garniſon in Lodz eingerückt. Co dz, 24. Juni. und es ereigneten ſich ſchreckliche Szenen. Die wundete angegeben, darunter viele Frauen. Auch viele Militärperſonen ſind gefallen. Zwei Bomben ſind geworfen worden. Aller Betrieb ſtockt. Warſchau, 24. Juni. Aus Lodz wird durch die Fabrikſtadtviertel und zwingen die zurückzukehren. hier kamen während Gemetzel befindet ſich der Lodzer Fabrikant! E. der ganzen Nacht blutige Aufruhr⸗Szenen vor. 8 8 1 2 1 ee ee e een eee Fabrikantentochter; von der Familie des Groß⸗ Zahl der Opfer wird auf 2000 Tote und Ver⸗ induſtriellen Ramiſch wurden der Vater, Frau hierher gemeldet, daß dort um 6 Uhr abends die Unterredung zum Schluß gekommen war. Er ſtand auf, um zu gehen. Er wußte, nun für immer trennen würden, und der Gedanke erfüllte ihn mit namenloſem Schmerz. Von den wiederſtreitendſten Gefühlen bewegt, ſprach er endlich herzlich: „Ich würde Sie nicht beläſtigt haben, Baroneſſe, i Jufanterie, ein Koſakenregiment und ein Dra- der Vorgänge in Lodz ſteheu alle Fabriken ſtill. daß ſie ſich Leben die Schuld ſühnen konnte, deren Folgen Sie wenn ich es als Verwandter nicht für meine Pflicht gehalten hätte, Sie perſönlich zu ſehen und mit Ihnen über die Sache zu reden. bin ich als Ihr einziger älterer Verwandter auch Ihr Vormund; Kapitän Korneck hat indeſſen bis jetzt dieſe Stellung ausgefüllt und ich hege nicht die Abſicht, ihn derſelben zu berauben. Sie ſind in ſeinen Händen beſſer aufgehoben als in den meinen“ — ſeine Stimme bebte bet dieſen Worten ein wenig — aber wenn — wenn Sie ſpäter einmal einer Hilfe, eines Schutzes bedürften, den ein Mann Ihnen leiſten kaun, dann zoͤgern Sie nicht, ſich an mich als Ihren Verwandten zu wenden, und ſeien Sie verſichert, daß ich Ihren leiſeſten Wünſchen gehorchen werde. Und ſollten Meere zwiſchen uns liegen, ſo werde ich Ihrem Ruf folgen, und wenn es nötig iſt, Ihnen mit weinem Leben dienen.“ Die Worte verhallten und tiefe Stille folgte ihnen. „Vielleicht ſehen wir uns nicht wieder,“ hob er nach einer und hohl drang ſeine Stimme „unſere Lebenswege führen auseinander auf dieſer Welt Weile wieder an, an Hildas Ohr; deshalb Geſetzlich ö in der zur Balutpvorſtadt gehörigen Lagiewnick ſtraße ein junger Mann in einen KHoſaken Pferdeſtall eine Bombe ſchleuderte. Die Ex ploſion war furchtbar, die Banik unter den Sol daten unglaublich. Vier Koſaken blieben to ſechzehn wurden ſchwer verletzt, 25 Pferde zer riſſen. Der Täter entkam. In der Konſtant nowskaſtraße erſchoß aus dem Hauſe Nr. 6 ein Unbekannter einen Soldaten; infolgedeſſen feuerten 50 Infanteriſten ſechs Salven in das Haus und töteten vier Männer und zwei Frauen; zwölf Perſonen wurden tötlich verletzt. Nach einer amtlichen Meldung wurden nachts 224 Perſonen erſchoſſen. Mit der Beſtattung der Opfer iſt begonnen worden; es wurden 99 Tote im Dorfe Doby, 115 in Jarzew beerdigt. Das Feuergefecht in den Straßen dauert fort; bei der Gasanſtalt wurden heute nachmittag eine Frau mit ihrer Tochter getötet. Die Koſaken durchſuchen die Taſchen der Erſchoſſenen und eignen ſich alle Wertgegenſtände an. Wegen Mit Kevolvern bewaffnete Arbeiter patrouillieren Arbeiter zum Streik. Die Straßenbahnwagen werden mit Gewalt gezwungen, zu den Depots Unter den Opfern der geſtrigen Neumann aus der Srednisſtraße, der erſchoſſen wurde, ebenſo ein Fräulein Silbarth, eine und Tochter tötlich verletzt. Verſchiedenes. 2 Ladenburg, 26. Juni. Auf letzten Samſtag war in den Rathausſaal eine Gemeinde⸗ bürgerverſammlung durch den Gemeinderat einbe⸗ laſſen Sie mich, bevor wir uns trennen, bitten, meiner verſtorbenen Mutter die Sünde zu vergeben, welche ſie an Ihrer Mutter und an Ihnen beting. Ich habe dieſelbe gut zu machen geſucht, ſo weit es in meinen Kräften ſtand, und wenn ich durch mein achtzehn Jahre lang tragen mußten, dann würde ich es mit Freuden hingeben“. Wieder herrſchte tiefe Stille. Hilda ſchante mit großen, ernſten Augen in die winterliche Dämmerung hinaus — die ſeinen waren unter den geſenkten Wimpern verborgen. „Bitte ich umſonſt, ihr zu vergeben?“ fragte er nach langer Pauſe mit gebrochener Stimme. Hilda wendete ſich langſam vom Fenſter ab. „Meine Verzeihung gebe ich von Herzen,“ ſagte ſie ruhig und lang ſam. Werner neigte als Dank ſchweigend den Kopf. Dann wendete er ſich und knöpfte ſich den Ueber⸗ rock zu. Hilda trat vom Fenſter weg an den Ofen; die Hände hatte ſte leicht ineinander ge⸗ ſchlungen und die Trauerkleider boten zu der marmor⸗ bleichen Haut einen ſcharfen Gegenſatz. Er betrachtete ſie ein paar Augenblicke, wie ſie ſo daſtand — ſo bleich, ſo ſtill, ſo ſchön, und ſein Herz flog ihr in unendlicher Sehnſucht entgegen, denn nie hatte er ſie ſo geliebt wie jetzt. Sollte er ſie jetzt im Moment der Trennung anflehen, auch ihm zu vergeden? Nein, er wagte es nicht. Die