ranz“ dorten geboten und Herr Profeſſor Metzger beantwortete denſelben in einer glänzenden An⸗ ſprache. Chöre und Solos der beiden Vereine erhöhten die feſtliche Stimmung und Herr Finanzaſſiſtent Miſchler entfeſſelte wieder durch ſeinen ur⸗ wüchſigen Humor die allſeitige Heiterkeit. Sänger und ihr Dirigent Herr Profeſſor Metzger hatten geſtern einen beſonders glücklichen Tag; denn die idilliſchen Pukte im Waldesgrün und die gute akuſtiſche Beſchaffenheit des Saales im „wilden Mann“ waren für die ohnehin hübſche⸗ Klänge der Lieder noch von beſonders vorteilbeter Wirkung. Ein munteres Tänzchen hiel“ vie Ges ſellſchaft in beſter Laune zuſammen bi- zur Stunde des Abmarſchs. Von allen Lippe hörte man nur das eine: 5 Heute habe ich mich enmal köſtlich amüſiert. Y Ladenburg, 1. Juni. An die neu⸗ errichtete Stelle der hieſigen Volkschule wurde vom Großh. Oberſchulrat Fräulein Wertmann aus Karlscuhe angewieſen und hat dieſelbe ihren Dienſt am 5. d. Mts. anzutreten. — Doſſenheim, 31. Mai. Eine blutige Familientragödie ſpielte ſich geſtern nacht in unſerm Dorfe ab. Der 49 Jahre alte Gaſtwirt Peter Weymann (Wirtſchaft „zur Bergſtraße“) war durch die Mitteilung über die beabſichtigte Ein Freien gelegen haben muß, entdeckt. Die en⸗ Einwohnerſchaft iſt es zu danken, daß dewrönnte. den Elemente Einhalt geboten Wilh. Erny, Abraham Wie macher, Matth. Wiegangzcheune Außerdem wurden Weſchädigt. des Gaſthauſes Die Geſchädigten fa wert De Urſache des Brandes iſt unbekaung ies baden, 2. Juni. Im Felde „Biebrich iſt ein Raubmord verübt worden. Die unbekannte Leiche, die ſchon mehrere Tage im wurde von Arbeitern Der Mörder iſt unbekannt. Der Staats⸗ anwalt hat lt. „Frankf. Ztg.“ eine hohe Be⸗ lohnung ausgeſetzt. Der Ermordete iſt anſcheinend ein Kroatie. — Pforzheim, 31. Mai. Ein Unglücks⸗ fall, der ein Menſchenleben forderte, ereignete ſich geſtern nachmittag auf einem Eiſenwerk. Der 44 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Chriſtof Kühn von Brötzingen war mit dem Aufziehen von Koks be⸗ ſchäftigt. Ein Stückchen Hoks geriet zwiſchen den Aufzug und den Gipsboden, ſo daß der Aufzug führung des Bieroktrois in eine ſolche Aufregung i geraten, daß er in dieſem Zuſtand anfing, die ge⸗ ſamte Wirtſchafts⸗Einrichtung auf die Straße zu Auch an ſeiner Familie wollte ſich der Der 23 Jahre alte werfen. erregte Mann vergreifen. Sohn des Weymann, der im letzten Spätjahr vom Militär entlaſſen wurde, unternahm es, ſeinen Vater zu beruhigen. damit. Der Mann wurde nur noch erregter und verfolgte ſeinen Sohn mit einem langen Metzger⸗ meſſer. Dieſer griff in der äußerſten Not zum Revolober und ſtreckte ſeinen Vater durch einen Schuß in den Unterleib nieder. Weymann wurde ſchwer verletzt ins akademiſche Krankenhaus nach Heidelberg gebracht. iſt bedenklich. — Eppelheim, (. Juni. aus, das binnen einer Viertelſtunde vier Wohn⸗ häuſer und ſechs Scheunen nebſt Stallungen ein⸗ äſcherte. greifen der hieſigen Freiw. Feuerwehr und der für das Elend anderer. Er folgte dem Kind nach dem kümmerlichen Stübchen, in dem der Kranke — ein großer, ſchöner Mann mit langem, weißem Bart — in heftigem Fieber lag. Der Baron ließ einen Arzt kommen und ſorgte für alles Fehlende. Für kurze Zeit vergaß er darüber das Herzeleid. „Das wenigſtens iſt mir geblieben,“ dachte er. „Ich bin reich und kaun das Elend meiner Mit⸗ menſchen lindern.“ Bisher war er auch darin ſehr ſorglos geweſen. Er fürchtete, kein guter Verwalter der irdiſchen Güter geweſen zu ſein, mit denen der Himmel ihn geſegnet hatte; er hatte ſaſt ausſchließlich an ſeine eigenen Wünſche und Bedürfniſſe und wenig! nur an die anderer gedacht. Von nun an aber es anders ſein. Mitmenſchen eine helfende Hand bot, wollte er, wenn auch nicht ſein Glück, finden. Der Zuſtand des Weymann ö die „Straßb. Poſt“ meldet, kauften in verſchie⸗ Heute vor⸗ mittag brach in unſerem Orte ein Schadenfeuer Nur dem raſchen und energiſchen Ein⸗ eigene Er hatte aber wenig Erfolg werte Frau war ſofort tot. wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. ſich nicht weiter bewegte. Um nachzuhelfen trat Kühn mit einem Fuße auf den Aufzug, die ſer glitt plötzlich herab, Kühn verlor das Gleich ge⸗ wicht und ſtürzte kopfüber in den 5 Meter tiefen Schacht. Man brackte ihn ins Urankenhaus, doch auf dem Transport ſtarb der Mann infolge des Bruchs des Halswirbels, den er bei dem Sturze davongetragen hatte. — Baden⸗ Baden, 31. Mai. Geſtern nachmittag erſchoß ſich der Hofbürſtenmacher D. Spenkuch hierſelbſt. Ein unheilbares Augenleiden iſt das Motiv zur Tat. — Auf tragiſche Weiſe kam letze Nacht die Frau des Tierarztes J. Rößler ums Leben. Dieſelde fühlte ſich unwohl und wollte Tropfen nehmen. Dabei ergriff ſie eine falſche Flaſche und trank Gift. Die bedauerns⸗ Den Hinterbliebenen — Aus Oberbaden, 31. Mai Wie denen Orten der Baar Oekonomierat Dr. Feſer und Zuchtinſpektor Hochenleiter aus Landshut im Auftrag des Zuchtverbandes für Fleckvieh in Nieder bayern 152 Stück Zuchtkühe, Kalbinnen u. Farren. Dies bedeutet einen neuen Erfolg der Viehzucht in der Baar. und ſich der Vergangenheit in ihrer ganzen Lebendtg⸗ keit zu erinnern. „Sind Briefe für mich da?“ fragte er eines Morgens als der Diener in ſein Zimmer trat. „Ja, einer.“ Er war vor zehn Tagen ge⸗ kommen, als der Herr Baron noch beſiunungslos lag. Der Diener holte in herbei. Das Schreiben ſteckte in einem großen, blauen Kuvert, welches verſchiedene Poſtſtempel und den des Rechtsanwalts der Familie von Roßlingen trug. Der Baron betrachtete den Brief mit einiger Verwunderung. Dann erbrach er das Siegel und las das Schreiben. ſo doch Befriedigung Am nächſten Morgen erwachte der Baron mit trockenem Halſe, ſchmerzendem Kopf und fieberheißen Händen. Als der Diener zur gewöhnlichen Stunde Fieberphautaſien⸗ Viele Tage und Nächte hindurch wachte der treue Menſch an ſeines Herrn Bett. kam und ging vorüber, matt zurücklaſſend. der Abſpannung, während welcher er kaum wußte, was um ihn herum vorging. Der treue Diener ſchüttelte den Kopf, als er in das bleiche, abgezehrte Geſicht und die eingeſunkenen Augen blickte. Als Die Kriſitz den Kranken ſchwach und er ſah, da war der Herbſt faſt zu Ende. Etwas ſpäter fand er die Kraft, ein wenig zu Dann folgte eine lange Periode ö ö ö ö reden, auf die Fragen des Arztes zu antworten 5 i 5 i 1 Melanie von Roßli 5 in das Zimmer trat, fand er ſeinen Herru in wirren a eee Als der Diener wieder ins Zimmer trat, fand ſollte er ſeinen Herrn ſtarr vor Schrecken, den Brief feſt Darigz, daß er enen än elichen las ihn in der Vorausſetzung, daß er Nachrichten in der Hand haltend. Er entzog ihm denſelben und enthielt, welche den plötzlichen Schrecken herbeigeführt hatten. So war es auch. Des treuen Mannes Geſicht wurde bleich währeud er las. Es war eine kurze Mitteilung des Advokaten über den Tod der Baronin f Sie hatte einen aber⸗ maligen Blutſturz gehabt und bald darauf die Augen für immer geſchloſſen. Der Baron bekam einen Rückfall ſeiner Krank⸗ heit. Für ſeine ſchwache Geſundheit war der heftige Schreck zu viel geweſen. 5 22. 8 Der Novemberſturm ächzte und ſtöhnte in den Bäumen der Kaſtanienallee. Der Regen ſchlug gegen f e die e Baron Werner entlich aufſchaute und wußte, was Scheiben des Forſthaus. Die Blumenbeete waren ihres Schmuckes beraubt; die Bäume ſtreckten ihre nackten Arme in den Nebel und die Dunkelheit hingus, und die Schlinggewächſe zogen ihre langen feuchten Ranken über die Wege. — Geeusheim, 30. 1 ai. Geſtern abend gegen 9 Uhr kam der Schleppdampfer „Himmeſ⸗ werphil. Gaa, Die Namen der Geſchädigten 1 9550 Schub f fahrt 7“ mit großem Anhang zu Berg. Unter halb Gernsheim am ſog. Biebesheimer Wäldchen ege. und Jakob Weſch. der Fleinerſtraße ein ſchwerer Unglücksfall. ö 0 erlitt das anhäugende Frachtſchiff „Karolinche pon Erlangen“ ein Leck und mußte infolgedeſſen ab⸗ geworfen werden. Das Schiff mit 12 000 Zentner Ladung, beſtehend in Zucker, Roſinen und Krgft⸗ mehl, ſank nach kurzer Zeit mit Ladung, trotz aller gemachten Anſtrengungen. Schiff und Ware iſt verſichert. — Heilbronn, 31. Mai. Geſternznach⸗ mittag gegen 4 Uhr ereignete ſich in einem Haufe Die 37 Jahre alte Ehefrau des Fabrikarbeſters Friedrich Rüger hatte das Kohlenbügeleiſen ange⸗ zündet und goß auf die brennenden Kohlen Spiritus. Die Spirituskanne explodierte ſofort, die Kleider der Frau fingen Feuer und perbran⸗ ten ihr faſt gänzlich am Körper. Hierdurch erſiſt die Frau furchtbare Brandwunden, an deren Folgen ſie, nachdem ſie ins Krankenhaus verbracht war, abends gegen 8 Uhr verſtorben iſt. — Straßburg, 31. Mai. Wie der „Elſäſſer“ mitteilt, wurde nach einem im Kapuziner⸗ kloſter in Königshofen eingetroffenen Telegramm durch einen Taifun auf der Karolineninſel, Pongpe“ die ganze Kapuziner⸗Miſſion zerſtört. Die Miſſio⸗ näre ſeinen ſämtlich mit dem Leben davon ge⸗ kommen. — Berlin, 31. Mai. Nach einem geſtern über Sidney eingegangenen amtlichen Telegramm hat ein Taifun am 20. April im öſtlichen Teile der Karolinen große Verheerungen angerichtet. Auf der Inſel Ponape ſind 18 Farbige ums Leben gekommen. Vier Weiße und 300 Farbige wurden verletzt. Die Häuſer ſind ſämtlich, die Fruchträume meiſtenteils zerſtört. Der Motor⸗ ſchoner „Ponape“, der Landesverwaltung gehörig, und „Diana“, Eigentum der Jaluit⸗Geſellſchaft, ſind geſtrandet. Die Barkaſſe der Landesverwal⸗ tung iſt geſunken. Serajewo, 2. Juni. In ganz Bosnien, der Herzogowina, Serbien, Montenegro und Albanien hat geſtern morgen ein heftiges Erdbeben ſtattg'funden. Am heftigſten war dasſelbe in Skutari, wo zahlreiche Häuſer einſtürzten und mehrere Menſchen getötet und verwundet wurden, Im Forſthaus drinnen J. war alles Licht und Wärme. In ſeinem Arbeitszimmer ſaß der Ober⸗ foͤrſter Schuch. In dem Kamin brannte ein helles Feuer und warf ſeinen freundlichen Schein auf den dicken Smyrnateppich und die „tiefroten Gardinen und verlieh den alten Gemälden an den Wänden neues Leben. Das Zimmer bot ein behagliches Bild, deſſen Hauptfigur der Oberforſter war. r ſaß in ſeinem Lieblingsſtuhl; den grauen Kopf halte er in die feine, weiße Hand geſtützt, die Füße ruhten auf dem blanken Kaminvorſetzer und neben ihm lag ſein treuer Hund. Auf dem Tiſch ſtand das Teegeſchirr. Der Oberförſter liebte es, wenn er allein war, den Tt auf ſeinem Zimmer zu nehmen. Aber das Waſſer hatte aufgehört zu ſingen, der Tee war kult, und noch immer zögerte der alte Herr, ſeine Abend⸗ mahlzeit zu beginnen. Der Schall der Hausglocke veranlaßte den Hund, den Kopf hoch zu heben und rief ſeinen Herrn aus dem Land der Träume zurück, in welchem er während der letzten halben Stunde geweilt hatte. 5 Das Hausmädchen brachte eine Karte herei mit der Bemerkung, der Herr warte. Der Obe föͤrſter neigte den Kopf herab, um die Karte beim Schein des flackernden Feuers leſen zu khnnen. „Freiherr Werner von Roßlingen“ ſtand darauf, Im nächten Moment zſchüttelten ſich die beiden Männer die Hände und der Oberförſter hieß den jungen Baron nach feiner langen Abweſenheit herzlich willkommen. Der Baron hatte den naſſen Ueberrock abge' legt, aber die Regentropfen hingen ihm glänzend im Haar. „Wie hat er ſich verändert!“ dachte det Oberforſter. Das letzte Jahr hatte ihn ſehr at gemacht. FC,Fortſetzung folgt.) 1 men, Ab 1 I i Warn Wim mit El uber dun ger n mit n de e Wo! 11 ed def Em gude n unit A halt line an bi M er — d lane p 0 ite be init — 1 h Arni 0