Ager Ci da Frelag Ade, robe en und b Erinnern Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Lutz, herbal „ ing, en nebst Hitz t zu veralnn en maien traße. ung Neue Mlag ögis ieten bei ler, Mag Unlage. ung Zimmer, gal rt zu vermic f. Hauptſt, hauſe 33h in ock zu ver mitten. ph Colon nieten aufen. nerſtellte Bar iſt bis J. . Ktaufliebbal⸗ jebenſt ein. r, Maurer. lung uli zu perfil abb Baut. —— Jung. Zimmern, N oder 1. Ju 2 85 ſtellern 11 jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei. ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl 1 Ladenburg. 2 Anzeigen: Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. * 5 Die Agrarpolitik des Großherzogs Karl Friedrich. mancher im einzelnen wohl angebrachten Klagen im großen und ganzen in einer erffeulichen Vorwärtsbewegung befindet, iſt in den letzten Jahren von verſchiedenen mit den Verhältniſſen unſerts Landes anvertrauten Männern und auch von hervorragenden Landwirten ſelbſt aus⸗ geſprochen worden. Es braucht nur an die ſchönen Erfolge des Obſt⸗ und Gemüſebaues (Frühobſt uſw.), an die glänzenden Siege, die die badiſche Kindviehzucht auf deutſchen und internationalen Ausſtellungen errungen hat, an bewundernswerten Fortſchritte im ländlichen Ge⸗ noſſenſchaftsweſen erinnert werden. Dieſe ge⸗ ſunde Entwicklung wird nicht zuletzt der ver⸗ ſtändigen Agrarpolitik der badiſchen Regierung verdankt, die in Großherzog Friedrich einen warmen und verſtändnisvollen Freund und in Männern wie Buchenberger u. a. tatkräftige Förderer der Landwirtſchaft aufzuweiſen hat. Die agrare Politik für unſer Land mit ſeinem vorherrſchenden Klein⸗ und Mittelbeſitz iſt im weſentlichen das weitverzweigte Syſtem der ſo⸗ genannten kleinen Mittel, die in ihrem Su⸗ ſammentreffen weder eine kleine Ausgabe — das 5 eliche landwirtſchaftliche Budget grenzt an 2 Millionen Mark — noch geringe Erfolge darſtellen. Die dieſen kleinen Mitteln zu Grunde liegenden Leitgedanken laſſen ſich als die Er⸗ ziehung des Landwirts zur Selbſthilfe und eine der einzelnen beſonderen Verhältniſſen Rechnung tragende verſtändige Staatshilfe bezeichnen. Es iſt oft von hervorragenden Agraorſchrift⸗ 5 worden, daß Baden 95 . de⸗ Weiße Hauſes. bon J. 2 Rom Ines. 18. Fortſetzung. 5 Er lehnte ſich über das Bollwerk und ſchaute Als er ſo ſtand und ſann, trug ihn die Erinnerung Jahre zurück in die kräuſelnden Wellen hinab. längſt begrabenen Es war ſeltſam, abend in zu längſt entſchwundenen — Szenen, Stunden und Hoffuungen. daß all die alten Erinnerungen heute ihm grade aufſteigen mußten. Die ſalzige Seebrieſe blies ihm ins Geſicht, hm ſchien es aber, als trüge ſie ihm den Duft ines Kleefeldes oder einer friſchgemähten Wieſe u. Vor ſeinen Augen wogten und rauſchten die chaumgeänderten Wellen, aber ſtatt ihrer ſah er rüne Wieſen und Felder prangend in reifender aat und mitten unter dieſen ein altes, hoch⸗ ibeliges Haus, in deſſen Tor — und das war ie Hauptfigur des Bildes, welches ſo lebhaft vor einem geiſtigen Auge auffſtieg — ein ſtand mit lachenden, roten Lippen, goldenem Haar Sommertagen dort geſtanden hatte. War es der Wind, Augen ſo trübe machte, während das Schiff ſchnell der des alten Seemanns geradezu Mittel iſt.“ Daß ſich die badiſche Landwirtſchaft trotz das lypiſche Tand dieſer „kleinen Es kann nicht bezweifelt werden, daß der bis ins einzelne durchgeführte plaumäßige Aus⸗ bau dieſes agrarpolitſchen Syſtems das Werk der geſegneten Regierung unſeres Candesfürſten iſt. Aber ebenſo ſteht feſt, daß die Anfänge dieſer Agrarpolitik ſchon 1 bis 2 Jahrhunderte zurückliegen, daß ihr Schöpfer kein Geringerer iſt, als der Großvater unſeres jetzigen Groß⸗ Badens erſter Großherzog. Wie auf manchen andern Gebieten, liegen auch auf dem wicklung, in der wir uns noch heute befinden, in Karl Friedrich. Schon vor mehr als 100 Jahren hat Karl Friedrich, wie wir der ſoeben erſchienenen des Markgrafen Karl Friedrich von Baden,“ (Volkswirtſchaftliche Abhandlungen der Hochſchulen, Band 8 Heft 2), entnehmen, auf Aus⸗ und Weiterbildung unſeres Kleinlandwirts hingewieſen, die heute durch Winterſchulen und Veranſtaltung von Spezialkurſen erſtrebt wird; er hat größtenteils auf Koſten ſeiner Privat⸗ ſchatulle Bauern nach England oder an den Rhein zum Studium des dortigen Weinbaues oder auch Bauern vom Unterland ins Ober⸗ land und umgekehrt geſchickt, um dort andere Verhältniſſe kennen zu lernen; ſchon Karl Friedrich hat die Viehzucht zu verbeſſern geſucht durch Einführung beſſerer Kaſſen (ſpaniſche Schafe, Schweizer Rindvieh), er hat auf ſeinen Hammergütern Muſter betriebe geſchaffen, auf ihn gehen die Anfänge des landwirtſchaftlichen Kredits zurück uſw. herzogs, der „große Markgraf“ Karl Friedrich, ſo agrarpolitiſchen Gebiet die Wurzeln der Ent⸗ Arbeit von Dr. Otto Möricke „Die Agrarpolitik Badiſchen die Notwendigkeit und Bedeutung der praktiſchen eee eee eee eee So zeigt uns die von Möricke veröffent lichte Arbeit, wie jener treffliche Regent, der „volkstümlichſte Fürſt“ des 18. Jahrhunderts, geweſen iſt, der in klugem Verſtändnis der badiſchen Candwirtſchaft die Bahnen gewieſen hat, auf denen ſie ihre bisherigen Erfolge errungen gat und die ihr auch für die Zukunft die Möglichkeit einer ſegensreichen Entwicklung gewähren werden. Verſchiedenes. i — Mannheim, 11. Mai. In einer Kiesgrube auf der Rheinau wurden geſtern drei ſpielende Kinder verſchüttet. Eines derſelben, der zehnjährige Oskar Kolb aus Mannheim, der Sohn des auf der Rheinau wohnenden Schaffners Kolb, blieb tot, während die Wiederbelebungsverſuche bei den anderen von Erfolg begleitet waren. — Schwetzingen, 10. Mai. Die Groß⸗ herzoglichen Herrſchaften trafen heute nachmittag zum Beſuche des im herrlichſten Frühlingsſchmuck prangenden Schloßgartens ein. Der Thee wurde im Schloſſe eingenommen. Abends nach 7 Uhr erfolgte die Rückreiſe nach Karlsruhe. — Bruchſal, 10. Mai. Von einem tief⸗ traurigen Unglücksfall iſt geſtern ein Offizier des hieſigen Regiments, Oberleutnant v. Rheinbaben, ereilt worden. Nachdem ſchon vor einigen Mo⸗ naten der Hufſchlag eines Pferdes gegen ſeinen Fuß ihm ein langwieriges und ſchmerzhaftes Leiden bereitet, iſt er geſtern nachmittag auf einem Rilt nach Gambrücken von ſeinem Pferde abge⸗ worfen worden. Bewußtlos auf dem Boden liegend, wurde er im Walde von einer Bauersfrau gefunden, die ſofort nach Hambrücken eilte und die dortige Sanitätskolonne benachrichtigte. Von dieſer wurde der Verunglückte auf einer Bahre hierhergetragen und in das Lazarett verbracht. 2 das mondhelle Waſſer teilte 0 dem Hafen zu⸗ ſteuerte? * *. ie Baronin von Roßlingen lag im Wohn⸗ zimmer auf dem Sofa. Seit Werners heiteres Mädchen ind fröhlichen, nuſchulds vollen Augen, gerade ſo wie ſie vor langen — langen Jahren in jenen ſeligen Geſicht nicht mehr da war, hatte das Schloß ſeinen ganzen Sonnenſchein verlorey. Draußen war es unfreundlich: grauer Himmel, anhaltender Regen, kalter, pfeifender Wind, der die Blätter von den Bäumen ſchüttelte und den Regen gegen die Scheiben ſchlug. Die Stimmung der Baronin ſtand mit dem Wetter in vollſtändigem Einklaug. Sie war ſo mißmutig wie nur denkbar. In den weißen Händen hielt ſie eine Stickerei — ein Paar Morgenſchuhe für Werner. Sie arbeitete nicht, ſie dachte — dachte tief und ernſt, wobei auf ihren Zügen ein dunkler Schatten lagerte. Werner machte ihr Sorge. Er war über die Baronin vermißte ihn ſehr. Er war ihr jeder Weiſe nötig — er war ihr Sohn, ihr Abgott, das einzige Weſen auf der Welt, Frau wahrhaftig liebte. Er hatte ihr geſagt, er Sternthal beſuchen, und kurz wolle den und von ſeiner Hand geſchrieben. Der Umſtand kam ihr ſonderbar vor, aber einer weiteren Betrachtungen nicht wert. Möglich, daß Werner acht Tage vom Schloſſe fort und in das die ſtolze Grafen nach ſeiner Abreiſe kam ein Brief au Werner mit dem Grafen Wappen unterwegs einen Freund getroffen und mit dieſem noch einen Abſtecher gemacht hatte. Tage vergingen, ohne daß ſie von dem Sohne Nachricht erhielt und ſie fing an, ſich über ſein Schweigen zu wundern. Warum ſchrieb er nicht? Sollte er krank ſein? Wenn dem ſo wäre, würde er ſie doch davon benachrichtigen laſſen. Heute hatte ihre Unruhe ſich weſentlich ge⸗ ſteigert. Die Nachmittagspoſt hatte einen zweite Brief von Grafen Sternthal an Werner gebracht Dieſer Brief lag jetzt vor ihr und beſchäftigte ihr Gedanken; ſagte ihr ſo mancherlei. Erſtens daß Werner nicht bei dem Grafen war, zweitens, daß auch dieſer nicht wußte, wo ſich ihr Sohn auf⸗ hielt. Dieſe beiden Gedanken zogen eine ganze Menge anderer nach ſich. Wo war Werner? Warum macht er aus ſeinem Aufenthalt ein Geheimnis? Man hätte meinen können, es wäre keinen Grund verhanden geweſen, ſich den Kopf darüber zu zerbrechen; aber Werner war nun einmal das einzige lebende Weſen auf der Welt, welches ihr am Herzen lag. Ihr ganzes Denken begann — gipfelte — und endigte in Werner. Tauſend Bande feſſelte ihn an ihr Herz; für ihn lebte ſie, für ihn hatte ſie geſündigt. Ja, das war das feſteſte Glied in der Kette — für ihn, für ihr Herzblatt hatte ſie geſündigt. Sie nahm den Brief in die Hand und be⸗ trachtete ihn wohl zwei Minuten lang, während welcher tauſend Vermutungen ihr Hirn kreuzten.