aber auch alle andere Glie⸗ ſind dazu eingeladen; die die neuerbaute Prote⸗ der unſerer Gemeinde, ſtationskirche noch nicht geſehen haben und ein⸗ mal gern ſehen möchten, ſind mit ihren Ange⸗ hörigen herzlich willkommen. Die Abfahrt erfolgt um 1286 über Schwetzingen; der Fahrpreis be⸗ trägt mit Ermäßigung hin und zurück Mk 1.10. Eine vorherige Anmeldung beim Voſtand des Kirchenchors oder beim Kirchendiener Mutſchler iſt der Ueberſicht wegen erwünſcht. 5 d r Laden burg, 28. April. Die Oſter⸗ glocken ſind verklungen. Der Frühling iſt ein⸗ gezogen, und nur noch wenige Tage trennen uns von dem ſchönen Monat Mai, dem vielbeſungenen, den Alt und Jung herbeiſehnt. Und in dieſem ſchönen Monat Mai — es ſind jetzt 100 Jahre — mußte ſich Deutſchlands größter dramatiſcher Dichter im beſten Mannesalter losreißen von dieſer ſchönen, ſich neu verjüngenden Erde, ſich losreißen von einer liebenden Familie, von teueren Freunden, nachdem es ihm endlich gelungen war, einen ihm zuſagenden Wirkungskreis zu finden, indem er ſich ganz ſeinen dichteriſchen Schöpfungen hingeben konnte. Aber all dem Herrlichen, was er geſchaffen, konnte der unerbittliche Tod nichts anhaben, es lebt fort im Herzen eines jeden Deutſchen, ja bis über die Grenzen unſeres Vaterlandes hinaus iſt er geliebt und verehrt. Drum regt ſich's aber auch jetzt im ganzen deutſchen Keiche, die Wiederkehr ſeines 100 jährigen Todestages zu feiern und ihm durch Vorführung ſeiner Werke zu huldigen. f Auch in hieſiger Stadt iſt man ſchon ſeit Wochen bemüht, eine den Mimen des großen Dichters würdige Feier zu veranſtalten; und die Freudigkeit, mit welcher alle Beteiligten ſich der Sache hingeben, beweiſt, wie groß die Liebe und Verehrung für Schiller auch in unſerem Städt⸗ chen iſt. Eine Kommiſſion, beſtehend aus den Vor⸗ ſtänden der hieſigen größeren Vereine, hat die Ver⸗ anſtaltung der Gedenkfeier übernommen, die Sonn⸗ tag den 7. Mai abends 7½ Uhr im Bahnhof⸗ hotel ſtattfinden wird. Die Leitung des muſikaliſchen Teils liegt in den bewährten Händen des Herrn Profeſſor Metzger, der ſich mit wahrer Aufopferung dem Einſtudieren und Einrichten der verſchiedenen Chöre hingibt, und hoffen wir, daß ein ſchönes Gelingen ſeine Mühe reichlich lohnt. „Unter ſolchen Verhältniſſen?“ wiederholte Werner mit Nachdruck. „So weißt Du alſo — errätſt es vielleicht —“ „Ja,“ unterbrach Selten ihn ruhig, „ich weiß alles.“ Doch während er ſprach, wendete er ungebul⸗ dig den Kopf ab und ein Gefühl bitterſten Haſſes erfüllte ihn. Wie haßte er die gewinnende Schön⸗ Weſen, womit der Bron das errungen hatte wonach Selten vergebens ſtrebte — Hildas Liebe. Ohne eine Ahnung von den Gedauken zu haben, welche durch des Malers Seele zogen, ſprach der Baton frei und offen von dem Mädchen, das ſein ganzes Herz beſaß. „Sie liebt mich, Robert“, ſagte er mit ſtolzer Begeiſterung, „ſie liebt mich, und wenn ſich die ganze Welt gegen mich verſchwört, ſo werde ich ſie dennoch zu meiner Frau machen. Warum ſollte ich nicht? Iſt ſie nicht das reinſte, edelſte und ſchönſte Weſen der Welt? Sie iſt ein Stern unter dem weiblichen Geſchlecht.“ Roberts Stirn verfinſterte ſich, aber der Baron fuhr fort: „Es wird der Tag kommen, on dem meine Mutter zugeben wird, daß Hilda meiner würdig iſt. Ich baue auf dieſe Zeit und auf meiner Hilda Einfluß, die alle Vorurteile auf Staudesunterſchied vernichten muß. Höre, was ich beſchloſſen habe. Mein erſtes wird ſeiu, mich mit Hilda heimlich trauen zu laſſen. Niemand ſoll davon wiſſen, ſelbſt ihr Vater nicht, denn er würde uns keines⸗ falls ſeine Einwilligung geben, bis uns meine Mut⸗ ter die ihre zugeſagt hat, und wollte ich auf dieſe warten, daun würde Hilda kaum je die Meine werden. So bald wir verheiratet ſind, teile ich dem Kapitän ſowohl als meiner Mutter das Ge⸗ ſcheheue brieflich mit, erbitte beider Verzeihung, begleitung der Jäger ſein. ieſe⸗ Schillerſche Gedicht muſikaliſch illuſtriert und hiemit heit des Barons, deſſen einnehmendes, liebens würdiges Eine zwanzig Mann ſtarke l heimer Grenadier⸗Regiments hat die Orcheſter⸗ Chöre übernommen und wird außerdem verſchiedene Muſikſtücke zum Vortrag Kapelle des Ma bringen. Sechs Realſchüler, als Fiſcher, Hirten und werden die drei bekaunten Lieder aus Schillers „Tell“ ſingen und hierauf zuſammen einen kleinen Schlußchor. Das Jägerlied wird nach der Kompoſition von Weber vorgetragen; die Orcheſterbegleitungen ſind von Herrn Profeſſor Metzger komponiert. Als erſter gemiſchter Chor wird „Holder Friede, ſüße Eintracht“ aus Schillers Glocke, von „Romberg“ komponiert, zum Vortrag gelangen. Die Hauptnummer unter den Geſangsvor⸗ trägen der Feier wird das Lied „An die Freude“ Der Rieſengeiſt eines Beethoven hat dieſes die großartigſte Kompoſition geſchaffen, die einem Schillerſchen Texte zu Teil wurde. Eine Auf⸗ führung dieſes gewaltigen Tonwerkes ſtellt große Anforderungen an alle Mitwirkenden, Sänger ſowohl, als Muſiker. Darum haben auch bisher nur große Chorvereine, denen ein vorzügliches Otcheſter zu gebote ſtand, es wagen können, dieſes Werk vorzuführen. Unſere Stadt darf daher ſtolz darauf ſein, daß ſie eine Aufführung dieſer Kom⸗ poſition mit eigenen Geſangeskräften ermöglichen kann. Die erfreuliche Tatſache, daß mehr als hundert Damen und Herren mit der Einübung dieſes Werkes begonnen haben, läßt erwarten, daß dasſelbe eine glanzvolle Wiedergabe erfahren wird. Die Proben ſind ſchon ſoweit gefördert, daß am nächſten Freitag die erſte Geſamtprobe ſtatt⸗ finden kann. Den Schluß der muſikaliſchen Darbietungen wird das durch ſeine friſche Melodien bekannte Reiterlied aus „Wallenſteins Lager“ bilden. Auch zu dieſem Lied hat Herr Profeſſor Metzger eine entſprechende Orcheſterbegleitung für Trompeten und Pauken geſchrieben. Außer dieſen Aufführungen Schillerſcher Schöpfungen im muſikaliſchen Gewande wird eines der volkstümlichſten Gidichte Schillers „das Lied von der Glocke“ zum Vortrag gelangen, das acht lebende Bilder noch lebhafter veranſchaulichen ſollen. Die Bilder werden von Herrn Notar Dr. Ritter arrangiert, und das hieſige Elektrizi⸗ tätswerk hat in liebenswürdiger Weiſe ſeine und wenn wir nach Monaten von der Hochzeitsreiſe zurückkehren, wird der heraufbeſchworene Sturm ſich gelegt haben und alles in Ordnung ſein. Ich gebe zu, daß dieſe Handlungsweiſe nicht offen und ehrlich iſt aber da Hildas Glück wie das meine nur auf dieſem Wege zu begründen iſt, und wir ge⸗ fährlichen Vorurteilen nicht unſer Glück opfern wollen, bleibt mir nichts anderes übrig.“ Selten hörte ihn wit finſterem Lächeln an, und wenn er nichts ſagte, ſo dachte er deſto mehr. „Das alles teile ich Dir natürlich nur unter ſtreugſter Verſchwiegenheit mit. Ich ſchenke nur wenigen das Vertrauen, welches ich Dir ſchenke, Robert,“ ſagte der Baron mit Nachdruck. „Unter ſtreugſter Verſchwiegenheit — natür⸗ lich,“ entgegnete der Maler, wähend ſich beide die Hände ſchüttelten. „Sie ſoll die Seine werden, ſelbſt wenn die ganze Welt ſich dagegen verſchwört,“ dachte Selten am Abend. „So mein Freund? Das wollen wir doch erſt einmal ſehen. , 5 . a1 * 1 1 Hilda lag im Bett und ſchlief — ſo feſt, daß Frau Horſts Tritte, die im Schlafzimmer hin und herging, ſie nicht aufweckten. 55 Leiſe und behende zog Frau Horſt einen Kaſten nach dem anderen auf und faltete Kleider und Wäſche ſorgfältig zuſammen und legte ſie in einen goßen Koffer; dann trat ſie dicht an das Bett heran und beugte ſich über die Schläferin herab. Das Mädchen bewegte ſich eben und ihre Lippen hauchten ein Wort, welches auf Frau Horſts Stirn eine dicke Zornader auſchwellen ließ. „Ja, ſie iſt ſchön — ſo ſchön wie ihre Mutter war,“ murmelte ſie; „aber hat die nicht meinem Liebliug das ganze Leben vergiftet? Auch das Den Mittelpunkt der ganzen Feier bildet die Feſtrede, die Herr Profeſſor Metzger übernommen hat; dieſer Name bietet genügende Garantie, daß unſer ein genußreicher und intereſſanter Vortrag wartet. Den Abſchluß des Programms bildet das Feſtſpiel „Unter der Schiller linde“, das von den Schülern der oberen Klaſſen der hieſigen Regl⸗ ſchule aufgeführt wird. „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“. Und ſo wird dies reichhaltige Programm wohl für jeden etwas des Anziehenden und des Intereſſanten enthalten, und hoffen wir, daß die Feier ſich eines recht zahlreichen Beſuches und des Beifalls der hieſigen Einwohnerſchaft erfreuen darf, und hiedurch die große Mühe und Hingabe aller Mitwirkenden belohnt werde. Heidelberg, 27. April. Geſtern mittag ſtürzte der 13 Jahre alte Gymngſiaſt Oskar Weiſer beim Spiel mit Schulkameraden durch ein 15 Meter hohes Glasdach im Treppen⸗ haus der Brauerei Engel und war ſofolt tot. Der auf ſo gräßliche Weiſe ums Leben gekommene Knabe iſt der einzige Sohn des Herrn Kultur⸗ meiſter Weiſer. Den bedauernswerten Eltern wird allgemeine Teilnahme entgegengebracht. — Karlsruhe, 27. April. Die frühere Beſtimmung, daß die zu einem Poſtpaket oder Poſtfrachtſtück gehörigen Zollinhaltserklärungen in vielen Fällen teils in deutſcher und teils in fremder Sprache auszuſtellen waren, iſt von der Poſtbe⸗ waltung vor einiger Zeit dahin geändert worden, daß Zollinhaltserklärungen für ein und dasſelbe Paket immer in einer Sprache abgefaßt werden ſollen. Beiſpielsweiſe ſind jetzt die zu einem Poſt⸗ paket nach Bulgarien erforderlichen Zollinhalts⸗ erklärungen ſämtlich in franzöſiſcher Sprache ab⸗ zufaſſen, während früher zwei in deutſcher und zwei in franzöſiſcher Sprache auszufertigen warez Die Neuerung hat für die Abſender der Pakeze den Vorteil, daß ſie die Inhaltserklärungen leichter herſtellen und namentlich von dem Durchdeuck⸗ verfahren Gebrauch machen können. — Kaſſel, 27. April. Der Huſgr Rhode vom hieſigen Huſaren⸗Regiment iſt unter Genick; ſtarre verdächtigen Erſcheinungen während des Oſterurlaubs in Ober⸗Kaufungen plötzlich gez ſtorben. Es wurden deshalb alle Urlauber der Kaſſeler Regimenter lelegraphiſch zurückberufen, un im Militär⸗Lazarett beobachtet zu werden, Mädchen wird ihn elend machen und die alte, bo Wunde, die nie vernarbt iſt, wird von neuem bluten, Wie kann ich ſie lieben? Wie kann ich? Aber ich will ſie vor Unglück bewahren — will meine Pflicht gegen ſie erfüllen, um Stefaus willen. 13. Es waren zwei Dinge, die den Maler zu der ſchnellen Abreiſe veranlaßten. Zuvörderſt wolle er den Baron im Auge behalten. Zwei Tage zue nämlich hatte derſelbe geſprächsweiſe erzählt, daß e einige Wochen bei ſeinem Freund, dem Grafen Ser tal in B., zuzubringen gedächte und ſofort able Selten, was der Baron im Schilde führte, den e war nicht ſo leicht zuf betrügen wie die Baron, und ihm eutging das ſchuldbewußte Erröten nicht, welches Werners ſchöne, ehrliche Züge überzog, als er das Ziel ſeiner Reiſe nannte. ö Des Barons Pläne zu durchkreuzen war Selten feſter Entſchluß; Werners Glück goß Oel Feuer ſeiner Leidenſchaft, und der Maler hel wenigſtens eine Waffe in der Hand, die nicht verfehlen konnte, zu treffen, ſobald der rechte Moment dn war. Der zweite Grund welcher Selten beſtimmte, das Schloß zu verlaſſen, war der: Einige Taz zuvor hatte er Gelegenheit gehabt, das Boudojx der Ba⸗ ronin zu betrachten. Ihr Schreibpult war offen geweſel und davor lag ein zufammengefaltetes Papier, welches von ihr unbemerkt vermutlich auf den Boden gefalle war. Der gelbe Zettel erregte Seltens Nelgler, Er hob ihn auf, entfaltete ihm und las ihn . ihn wieder und in mer wieder — wobei es in feine Augen wild aufleuchtete und ſeine Züge hoͤchſte Ueberraſchung verrieten. „ FFortſetzung folgt). „Kraft“ für dieſe Darbietungen zur Verftägung geſtehg, 4 b f ann 10 2 Aott det 5. ul in i ich einge ng fur A e e achte ede in guckte el zullen b bi n an, henſerte ä — Wan Wohnbat 0 2 kite St . n — 10 * 3 W port 98 2 kulricht⸗ —ů—— U a ubm in nen ut zune r spite unf 3 7 0 I 17 gane l n damit us! 33 g. h Zinn der g 1 1 1