Gemeindevertrags und trotz bezüglicher Vor⸗ ſtellung der Kommiſſion zur Wahrung der Intereſſen der Lichtkonſumenten der hieſigen Elektrizitätsgeſellſchaft ſtillſchweigend geſtattet, einem größeren Teil der hieſigen Bürger⸗ ſchaft ungerechtfertigte Mehrforderungen für Stromverbrauch aufzuerlegen. Die Ver⸗ ſammlung erwartet mit Beſtimmtheit, daß der hieſige Gemeinderat die Beſtimmungen des Gemeindevertrags aufrecht erhält und Zuwiderhandlungen energiſch entgegentritt. Die Verſammlung verlangt ſchleunige Ein⸗ ehens der Elektrizitätsgeſellſchaft. Die ommiſſion wird beauftragt, eventuell beim Großh. Bezirksamt beſchwerdeführend vorzu⸗ ehen.“ — Karlsruhe, 20. April. Laut Be⸗ ſcheid des evang. Oberkirchenrats für das Jahr 1904 ließen ſich von 2097 bürgerlichen Ehe⸗ ſchließungen konfeſſtonell gemiſchter Paare evan⸗ geliſch trauen 1038; alſo nahezu die Hälfte. 753 empfingen „ſonſtige kirchliche Trauung“, wo⸗ mit wohl durchweg katholiſche Trauung gemeint iſt, welche Zahl allerdings mangels zugänglichen Materials von dieſer Seite nicht völlig zuverläſſig iſt. Kirchlich ungetraut blieben von dieſen kon⸗ feſſionell gemiſchten Paaren 306. Die Zahl der Geburten aus gemiſchten Ehen betrug 6371; hier⸗ von wurden 3450 evangeliſch getauft. Hier wie bei den Trauungen iſt der Prozentſatz in dem zu faſt 2¼ katholiſchen Lande ein für die evangeliſche Kirche günſtigerer, als für die katholiſche. Die Zahl der Gottesdienſtbeſucher geht trotz der alljährlich ſich vermehrenden Kirchen⸗ und Gottes⸗ dienſtgelegenheiten ſtändig zurück; ſie iſt von 26,4 Prozent der Seelenzahl in 5 Jahren auf 23,3 Prozent gefallen. Die niederſte Ziffer weiſen die Diözeſen der großen Städte auf: Mannheim⸗ Heidelberg mit 6,7 Proz, Pforzheim 14,7 Proz. und Karlsruhe 15,2 Proz., während den ſtärkſten Kirchenbeſuch die Teile des Landes mit rein bäuer⸗ licher Bevölkerung beſitzen: Adelsheim 44,7 Proz., Boxberg 51,9 Proz., Neckarbiſchofsheim 40 Proz., Sinsheim 40 Proz., Wertheim 41,1 Proz. In Zunahme iſt der Ertrag des Kirchen⸗ opfers und der ſonſtigen Sammlungen, welche ſich für 1904 auf 1,12 Mk. auf den Kopf beziffern gegen 60,6 Pfg. vor 5 Jahren. war ſtiller geworden — gedankenvoller und in Werners Gegenwart ſchüchterner als ſie zubor ge⸗ weſen. Ihre frühere heitere Unbefangenheit hatte ſie verlaſſen. Sie empfand das heute abend lebhaft und bemühte ſich, es ihren Gefährten nicht merken zu laſſen. „Geben Sie mir ein Ruder, ſagte ſie dann plötzlich, indem ſie beugte, um es zu faſſen. Der Baron ſchüttelte lächelnd den Kopf. Aerger⸗ lich über die Zurückweiſung, lehnte ſich Hilda zu⸗ rück. Sie wendete den Kopf ab und blickte über das Waſſer hin und fühlte mehr als ſie es ſah, daß ihr Begleiter die Ruder eingelegt hatte und ſeine Augen feſt an ihr hingen. Plötzlich verließ er ſeinen Platz und ſtieg über die zwei Sitze, welche ſie von einander trennten. Das Herz pochte ihr immer lauter. ſich ihr gerade gegenüber auf die ihrige. ſcher Schlag. „Hilda,“ ſprach er in weichem Ton, „Hilda, bitte, ſehen Sie mich an!“ Eine unwiderſtehliche Macht zwang ſie, zu gehorchen. Ein Blick — ein kurzer, ſcheuer Blick — dann ſenkten ſich ihre Augen zu Boden; ein Zittern ging ihr durch den ganzen Körper. „Ich liebe Dich! Du wußteſt es — nicht wahr 2“ fuhr der Baron leidenſchaftlich fort, und ſein ſtolzer Kopf neigte ſich ſo tief zu ihr herab, daß ſie warmen Atem an ihrer Wange ſpürte. Sie ſchwieg noch immer. „Hilba, ſprich zu mir! Hilda, geliebtes Mäd⸗ f chen, warum biſt Du ſo ſtill?“ Aber keine Antwort erfolgte. Der Baron ließ jetzt ihre Hand fahren, kehrte auf ſeinen alten Platz zurück und fing wieder an zu rudern. Hilda Herr Baron,“ ſich vorwärts Er ſetzte und legte die Hand leicht Es durchzuckte ſie wie ein elektri⸗ ihm rat entgegen den klaren Beſtimmungen des ſtellung des bisherigen willkürlichen Vor⸗ und während ſie ſprach, gehorchte mit ſeinem ſilbernen Licht, über die zwei Liebenden. f St. Johan n⸗Saarbrücken, 20.April. 19 etwa vierzehn Tagen wurde der Unteroffizier des Ulanenregiments Nr. 7, Hauer, vermißt. Heute vormittag zogen Schiffer die Leiche des Hauer in der Nähe der neuen Brücke aus der Saar. Hauer, der im vierten Jahre diente, hatte ſich ſelbſt in den Fluß geſtürzt aus Schamgefühl und aus Furcht vor Strafe. Er hatte nämlich in zwei Fällen kleine Summen, im ganzen etwa 12 Mk., die ihm von Ulanen zur Aufbewahrung übergeben waren, für ſich verbraucht und wußte nachher nicht, wie er die Beträge wieder erſetzen ſollte. — Berlin, 20. April. Eine Verſchwörung gegen das Leben der Zarin-Witwe wurde nach f Petersburger Meldungen rechtzeitig entdeckt. Au der Verſchwörung waren beteiligt Fräulein Trepow, ihre Schweſter Gräfin Deniſchew — beide Nichten des Generals Trepow — und Fräulein Leontjewa, die Tochter eines Gouverneurs. Die Letztere be⸗ mühte ſich um die Stellung einer Ehrendame der Kaiſerin, um den Plan leichter ausführen zu können. Aus den beſchlagnahmten Briefen geht hervor, daß ſie beabſichtigte, während des Oſter⸗ feſtes ſich mit einer beſonders angefertigten Bombe Zutritt zur Kaiſerin⸗Witwe zu verſchaffen. In Hoſkreiſen iſt man über dieſen Vorfall völlig niedergeſchmettert. Außer den Verhafteten ſind noch mehrere Perſonen bloßgeſtellt. Ein Bruder des Fräulein Leontjewa, Offizier in einem Garde⸗ regiment, beging am Montag Selbſtmord. Er iſt ſtark kompromittiert. Schülerfahrten auf dem Rhein. Nachdem ſich in den letzten beiden Jahren die von der Lokalſchiffahrt Arnheiter's Erben in Ludwigs⸗ hafen eingeführten, ſogenannten Hafenrundfahrten in verhältnismäßig kurzer Zeit ſo beliebt gemacht haben und nachdem dieſe Unternehmungen ſo recht gezeigt, daß vielfach nicht einmal das einheimiſche Publikum davon eine Ahnung hat, wie ausgedehnt die Waſſer⸗ und Hafenanlagen in den beiden Städten Ludwigshafen und Mannheim ſind, iſt anzunehmen, daß der weiteren Umgebung der beiden Städte erſt recht unbekannt iſt, welche Be⸗ deutung das Waſſer für die beiden Städte beſitzt und wie die ganze große Umgegend wiederum von ö dem Handel, der am Rhein herrſcht, ſeine Vorteile zieht und es darf wohl angenommen werden, daß es nur wünſchenswert erſcheint, wenn dieſe Fahrten warf einen ſcheuen Blick nach ihm hinüber. Er war bleich geworden und ſeine Züge hatten einen ſeltſamen Ausdruck angenommen. Ein paar kräftige Ruderſchläge brachten ſie in eine von Felſen eingeengte Waſſerſtraße. Man hatte dort einen Pfahl eingeſchlagen, aber nicht ganz bis zur Fluthöhe, und einen Ring für die Botshaken daran befeſtigt. Der Pfahl ſtand jetzt hoch und trocken, denn das Waſſer war flach, obgleich die Flut im Anziehen war. Zu beiden Seiten lagen Felsplatten, zu denen einige von der Natur gebildete Stufen hinaufführten. Der Baron befeſtigte das Bot und bot Hilda die Hand, um ihr beim Hinaufſteigen behilflich zu ſein. Die glatte noch feuchte Felsplatte leuchtete im Mond⸗ ſchein. Jetzt waren ſie oben auf der im Viereck fünf bis ſechs Fuß großen Plattenform. Der Baron blickte Hilda voll ins Geſicht. „Nun“, ſptach er feſt, „ich erwarte Antwort.“ 5 entgegnete nichts, aber ihre Bruſt Hilda wogte. ſtieß ſie ſte dem „Ich finde keine Worte!“ und im nächſten eine hervor, 8 Druck ſeiner Hand, welche er au ſich zog, Moment lag ſte in ſeinen Armen. Sie duldete es, daß er ihre Lippen mit innigen Küſſen bedeckte und bernahm wie in ſeligem Traum ſeine geflüſterten Liebesworte. Die wiederkehrende Flut ſchlug ſauft murmelnd die Felſen, der Mond übergoß alles riugsum und kaum ein Ton der wunderbare Zauber, der ganzen Szenerie ruhte, ſtahl ſich auch In des jungen Mannes Antlitz ſtrahlte ein das weder Land noch Meer beſcheint. Das der Liebe leuchtete ihm aus den blauen gegen brach das Schweigen; auf der Licht, Feuer auch im heurigen Jahre wieder fortgeſetzt werden Wie man nun im letzten Jahre ſeitens der Be. hörden und der höheren Schulverwalku gen filr Schüler im großen Umfange ſogenannte Fahrten zur Waſſerkante unternahm, beabſichtigt die Leitung der Arnheiter'ſchen Lokalſchiffahrt, demnächſt 115 nannte Schülerfahrten zu veranſtalten, um ſo den Schulen ebenfalls Gelegenheit zu geben, von dem einheimiſchen Handel und Wandel Einſicht zu be⸗ kommen. Es könnten auf dieſe Weiſe die ſonſt üblichen Maiausflüge abwechslungsweiſe einmal per Waſſer ſtattfinden. Dieſe Schülerfahrten ſinn gleichzeitig dazu geeignet, den Herren Lehrern und Schulvorſtänden gewiſſermaßen Gelegenheit zu einem Veranſchaulichungs⸗Unterricht in der Heimatkunde zu geben und es dürfte gewiß allſeitig anerkannt werden, daß damit die Firma eine Neuerung an⸗ ſtrebt, die wohl des Beifalles der Schulbehörden erfolgen. — Für die bevorſtehenden der auf ſeiner Schulter ruhte. und der Eltern ſich zu erfreuen hat. Die Preiſe für dieſe Fahrten ſind ſo billig gedacht, daß es wohl allen Schülern ſelbſt den unbemittelteren, möglich ſein wird, hierar teilzunehmen. Die Fahrten können unter der Woche jeden Tag ſtattfinden, nur muß i mer eine angemeſſene Teilnehmerzahl vor⸗ handen ſein, weshalb es ſich wohl empfehlen dürfte, daß ſich einzelne Schulvorſtände vorher gegenſeitig verſtändigen. Für dieſe Fahrten, die, gleichgiltig ob vormittags oder Nachmittags ſtattfinden können, ſind 2½ bis 3 Stunden Fahrtenzeit vorgeſehen. Es erſtrecken ſich dieſelben auf die weſentlichſten Rhein⸗ und Neckar⸗Anlagen. Anmeldungen füt derartige Schülerfahrten müſſen mindeſtens immer ein paar Tage vorher bei der Geſchäftsleitung Oſterſeiertage ſind, ſchönes Wetter vorausgeſetzt, an den beiden Nachmittagen Hafenrundfahrten ins Auge gefaßt und beginnen dieſelben jeweils nachmittags 3½ Uhr. Die Fahrpreiſe ſind wieder wie früher für Er⸗ wachſene auf 60 Pfennige und für Kinder auf die Hälfte normiert. 2 Zum täglichen Gebrauch im Waschwasse Das unentbehrlichste Toilettemittel, versehönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Aur echt in roten Cartous zu 10, 20 und 380 Pf. NKalser-Borsx- Seife B50 Pf. DTola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Wa n Ulm a. D. Augen und zitterte auf ſeinen Lippen, und er fragte ſich, ob die Welt je ſo herrlich — ob das Mädche je ſo ſchön geweſen, wie in dieſem Augenblick, wo ſie hocherglühend vor ihm ſtand und die rolen Roſen an ihrer Bruſt ſich mit hoben und ſenkten. 5 ** * Das Waſſer war jetzt bis an die Felsplatte herauf geſtiegen und mahnte zum Aufbruch. 8 „Wir ſind ſchon zu lange geblieben,“ ſogke Hilda erſchrocken, während ſie ihr Kleid zuſammen⸗ nahm und ſich anſchickte, die überſchwemmten Sku⸗ fen hinabzugehen. „Ich werde Dich tragen, Hilda,“ rief Werner entſchloſſen. „Nein, auf keinen Fall,“ gab ſie mit heißem Erröten zurück, „ich fürchte das Waſſer nicht im mindeſten.“ Ohne etwas zu erwidern, bückte er ſich! und nahm ſie in die Arme. „Fürchteſt Du Dich vor mir 2“, fragte er lachend, während er den ſchönen Kopf betrachtete, Dann beugte er ſich herab und kuͤßte eine Locke ihres dunklen Haares, welche der Abendwind auf ſeine Bruſt ge⸗ weht hatte. . „Es iſt doch nicht nötig, daß wir beide naß werden. Und welche Entſchuldigung könnteſt Du Charlotte gegenüber haben, wenn Dein Kleid verdor⸗ ben würde 2“ Der Weg von der Plattform bis zum Boot war kurz, aber dennoch erforderte er diesmal un⸗ gewöhnlich lange Zeit. (Fortſetzung folgt). 5 5 jedem Atemzug a . b 170 a e e fl nt gtoß Aber ger 5 aiſpänniger uh n Schrie Wohn min. Der; fa it ganz 1 2 11 ei besehen n gitter An Sharnber 1 — — Um har fr lohn der J. Ju n . ganz oder g Ann bei L Wohn 9 Jnmer, Akaflat sofort ne Wr an füt un Acht auch 1 Wohn Aub, esel e imme abr Zinm l der spät 3 et Fohr n Stock 5 a Auguſ Mäbl. ache 0 1 wien ne diä ki a drmikten, J e ahn . d. Woh. d dane n derm eu