00 — teinen enuhr, kommt ls Ge⸗ nduhr, ſchreib⸗ Jeding⸗ kt an⸗ n a. U. N 8 N 2 2 zer Auswahl iſen. 0 reiler. * * 5 — De e e d N 7 1 Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfo. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. — — ienſtag, den 18. April 1905. Verſchiedenes. y Ladenburg, 18. April. (Anmeldung größerer Reiſegeſellſchaften). Damit während der Hauptreiſezeit größere Reiſegeſellſchaften die Sicher⸗ heit haben — beſonders an Sonn und Feſttagen — in den Eiſenbahnzügen ausceichend Platz vor⸗ zufinden, iſt es nach Mitteilung der Kgl. Preuß. und Großh. Heſſ. Eiſenbahndirektion erwünſcht, daß den Einſteigeſtationen ſeitens der Beteiligten möglichſt einige Stunden vor dem Abgang des gewählten Zuges die Zahl der Reiſenden und die zu benutzende Wagenklaſſe angegeben wird. 5 Ladenburg, den 18. April. Eine ſtattliche Zuhörerſchaft hatte ſich letzten Sonntag im Bahnhofhotel vereinigt, um den angekündigten Vortrag zu vernehmen, welchen der hochwürdige Pfarrkurat Dor aus Heidelberg über Paläſtina gehalten hat. Trefflich waren die Schilderungen, welche er in Folge ſeiner gemachten Eindrücke über Ort und Leute zum beſten gab. Eigenartig aber wurde die Aufmerksamkeit der Zuhörer geſteigert, als er über die uns ſeit der früheſten Jugend be⸗ kannten hl. Orte, ganz beſonders über Bethlehem, Nazareth, Berg Tabor und Jeruſalem mit ſeinen geweihten Stätten ſprach. Wir danken dem ge⸗ ehrten Herrn Redner für ſeine intereſſanten Mit⸗ teilungen, welchen volle Anerkennung gezollt wurde. Zum Schluß hielt Herr Studioſus Weitzel einen längeren Vortrag über Kirche und ſoziales Wirken, der ſehr beifällig aufgenommen wurde und wünſchen wir nur, daß derſelbe in ſeinen Ferien immer mit ſolchen Anſprachen uns erfreue. )( Ladenburg, 17. April. ſeratenteil wird von Seiten zur Wahrung der Jutereſſen der Lichtkonſumenten Ladenburg's eine Verſammlung in das hintere Nebenzimmer der Roſe auf Gründonnerſtag Abend 9 Uhr einberufen. Im der Kommiſſion Es finden wichtige Beſprech⸗ n wreramrtcrucurerarx- ungen in dieſer Verſammlung ſtatt, die für alle Lichtkonſumenten von Intereſſe ſind. Ein zahl⸗ reicher Beſuch der Verſammlung darf deshalb wohl erwartet werden. — Mannheim, 17. April. Von einem Fuhrwerk der ſtädt. Abfuhranſtalt wurde am Samſtag nachmittag das 2 Jahre alte Töchterchen eines hieſigen Bierbrauers, das mit mehreren anderen Kindern auf der Straße ſpielte und zwiſchen die Pferde lief, überfahren und getötet. Ob den Fuhrmann ein Verſchulden trifft, iſt noch nicht endgiltig feſtgeſtellt. — Der ledige Wagen⸗ wärtergehilfe Jakob Grimm verunglückte an dem⸗ ſelben Tage beim Rangieren auf dem Sammel⸗ bahnhof in Waldhof. herunter und geriet unter die Räder; es wurde ihm der rechte Arm und rechte Oberſchenkel abge⸗ fahren. Arm und Bein mußten amputiert werden. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. — Karlsruhe, 18. April. (Vom Hofe). Der Hofbericht meldet: Der Großherzog und die Großherzogin haben während ihres Aufenthaltes in Kap Martin zahlreiche Beſuche mit den in Mentone, Nizza und Cannes zur Zeit anweſenden Fürſtlichkeiten ausgetauſcht. Martin nach dreiwöchigem Aufenthalt. In Men⸗ tone war der Bürgermeiſter der Gemeinde zur Ver abſchiedung an der Bahn erſchienen und am Bahnhof in Nizza fanden ſich zur Begrüßung der mit der Ver waltung des Kaiſerlichen Konſulats beauftragte Wirkl. Legationsrat Anderheiden mit Gemahlin und der Präfekt des Departements der Seealpen, de Joly mit Gemahlin, ein. Ihre Königlichen Hoheiten haben ſeitens der franzöſiſchen Behörden in jeder Beziehung große und dankens⸗ werte Aufmerkſamkeit erfahren. Die Ankunft in Genf erfolgte am 13. April gegen Mitternacht. — Der Stern des weißen 8 Hauſes. 00 Roman von J 11. Fortſetzung. „In es . 8 Die Baronin liebte das junge Mädchen und ſie hatte beſchloſſen, alles zu tun, daß Werner ſie heiraten ſollte. Es geſchah dies deshalb, weil die ſtolze und herrſchſüchtige Baronin fürchtete, von einer vornehmen und reichen Schwiegertochter aus dem Schloſſe verdrängt zu werden, wo ſie ſeit langen Jahren wie eine Königin herrſchte und dieſe Herrſchaft nicht aufgeben wollte. Wenn der Sohn aber die ſanfte Dorothea heiratete, dann konnte die Baronin, wie ſie recht gut wußte, bis an ihr Lebensende die Zügel in Händen behalten. An Dorotheas Familie gab es ſonſt nichts auszuſetzen. Der Oberförſter Anton Schuch war durch ſeine adelige Mutter der Enkel eines Freiherrn und ſein Kind war nicht unper⸗ mögend. So war es bei der Baronin beſchloſſene Sache, daß der gutmütige Werner Torothea heira— ten ſollte. Der Baron und der Maler kamen ſpät zu Tiſch. Werner hatte auf die Frage ſeiner Mutter eine lachende Entſchuldigung und ſo überging man ihr längeres Ausbleiben mit Stillſchweigen. Nach dem Abendeſſen ſetzte ſich Selten neben die Baronin auf das Sofa. Werner ſaß wie gewöhnlich am Flügel und Dorothea auf einer niedrigen Ottomane an der Seite ſeiner Mutter. Sie lauſchte ſeinen Phantaſien, bis Seltens leiſe an die Baronin ge⸗ richteten Worte ihr Ohr ereichten und ſie zu in⸗ tereſſieren begannen. Es war nicht viel, was der Maler der Schloßherrin zuflüſterte, aber es war Eine lachende Andeutung auf ihre un⸗ berechnet. gewöhnliche Verſpätung, eine kurze Beſchreibung der Leute im weißen Hauſe — eine flüchtige Be⸗ merkung über Werners unverhohlene Bewunderung von Hilda Kornecks Schönheit — das alles wurde in heiter plauderndem Ton gegeben, ohne im min⸗ deſten eine andere Abſicht zu verraten, als die, ſeine Zuhörerin zu unterhalten. „Ich glaube wirklich, Werner hat bereits Feuer gefangen,“ ſchloß der Maler mit einem Lächeln, das ſeine weißen Zähne zeigte. „Uẽnd es iſt verzeihlich, denn die kleine Korneck iſt in der Tat reizend.“ Mit dieſem letzten abgeſchoſſenen Pfeil erhob er ſich und trat zu dem Baron hin an den Flügel. Gegen halb zehn Uhr ſtand auch Dorothea auf, um zu gehen. Die Baronin war ganz ent⸗ rüſtet, daß das junge Mädchen ſo zeitig aufbrach — Werner aber der in einem Notenheft herum⸗ blätterte, ſagte kein Wort. „Iſt Ihnen nicht wohl, liebes Kind? Sie Er fiel vom Trittbrett Am Donnerſtag, den 13. April, verließen die Höchſten Herrſchaften Ray Die Großherzogl. Herrſchaften Abend 5 Uhr 41 Min hier ein. — Karlsruhe, 17. April. In den Kreiſen der deutſchen Kaufmannſchaft, inſoweit ſie den Detailhandel repräſentiert, wächſt von Tag zu Tag die gegen eine weitere Ausbreitung des Ronſumvereinsweſens gerichtete Bewegung. Die Rabatt⸗Sparvereine, in denen ſich die Detail⸗ händler neuerdings zuſammengefunden haben, operieren bisher mit Geſchick und gutem Reſultat, ob ſie aber auf die Dauer der Konkurrenz der Konſumvereine gewachſen ſein werden, bleibt ab⸗ zuwarten. Daß Konſumvereine, wenn ſie auf der von Schulze⸗Delitzſch geſchaffenen Baſis bleiben, wohltätige ſoziale Einrichtungen ſind, kann nicht beſtritten werden. Wenn ſie aber, wie es jetzt geſchieht, immer mehr Gut⸗ und Beſtſituierte, die beim Einkauf ihrer Waren nicht unbedingt auf die größtmöglichſte Billigkeit ſehen müſſen, als Mitglieder aufnehmen zum Nachteil der wirt⸗ ſchaftlich Schwachen (Arbeiter, mittleren Beamten, Kleinhandwerker), für die ſie eigentlich nur da ſind, und zum Nachteile der kleineren Geſchäfts⸗ leute, denen ſie ihre Kunden weglocken, dann werden ſie zu einem ſozialen Krebsſchaden. — Karlsruhe, 17. April. Die Karls⸗ ruher Lebensverſicherung auf Segenſeitigkeit — vormals Allgemeine Verſorgungs⸗Anſtalt — hatte nach den vorläufigen Mitteilungen im Jahr 1904 wieder ſehr erfreuliche Ergebniſſe. Neu abge⸗ ſchloſſen wurden 7000 Verſicherungen über 35030 000 Mk. — Dieſer Neuzugang iſt der höchſte, den die Anſtalt bisher in einem Jahre erzielt hat. Auch ger reine Zuwachs war wieder größer als im Vor jahr u. betrug 7390 Verſicherungen über 20 980 000 Mk. Auf Ende 1904 ergibt ſich ein Geſamtoerſicherungsbeſtand von 123 960 Mk., alſo von mehr als einer halben Milliarde trafen geſtern ſehen blaß aus,“ rief die Baronin, indem ſie Dorothea forſchend anblickte. „Mir fehlt nichts gnädige Frau,“ lautete die ruhige Antwort. „Aber ich muß gehen — Papa könnte mich brauchen.“ „Werner,“ ſprach ſeine Mutter, ſich zu ihm wendend, „willſt Du Dorothea nach Hauſe bringen?“ „Gewiß, mit dem größten Vergnügen,“ und bereitwillig ſchob er die Noten zurück und ſprang auf. Es war ein ſchwüler Abend. Am fernen Horizont weiterleuchtete es von Zeit zu Zeit. Dorothea trug ihr Tuch über dem Arm. Werner erwartete ſie draußen auf der Teraſſe vor dem Wohnzimmer. Das Licht aus demſelben fiel voll auf ihn. Er ſah ſo hübſch aus, wie er daſtand, und Dorothea empfand die kleine Unaufmerkſamkeit ſchmerzlich. Sie ſchwiegen beide, bis ungefähr in der Mitte der Kaſtanienallee Werner plötzlich ich habe begann: ö „Dorothea, Ihre niemals geſehen.“ „Sie waren in letzter Zeit nicht in Eliſens⸗ Geſellſchafterin noch ruhe,“ — es klang ein leiſer Vorwurf aus des Mädchens Ton — „und als Sie uns das letzte Mal beſuchten, litt Frau Willhof an Kopfſchmerzen und hütete ihr Zimmer.“ „Wie gefällt ſie Ihnen?“ „Sehr gut. Wer ſie kennt hat ſie lieb.“ (Fortſetzung folgt). 8