Tanger energiſch bei Schopfe, dann wäre wirklich wieder einmal ein bemerkenswerter Erfolg der deutſchen Auslandspolitik zu ver⸗ zeichnen. Ladenburg, 31. März. (Evang. altkatholiſcher Krankenpflegeverein). Noch einmal ſeien die Mitglieder und Freunde unſeres Vereins auf den am Sonntag Abend um 8 Uhr im Bahn⸗ hofhotel ſtattfindenden Familien⸗Abend aufmerkſam gemacht und herzlich dazu eingeladen mit dem Bemerken, daß ein Eintrittsgeld nicht erhoben wird. Das reichhaltige Programm verſpricht in jeder Beziehung einen unterhaltenden, glänzenden Verlauf. Wer Gaben zur Verloſung beiſteuern will, der laſſe ſie Herr Theodor Grab zukommen oder gebe ſie Sonntag Nachmittag im Bahnhof⸗ hotel ab. Wir hoffen auf eine recht zahlreiche Beteiligung unſerer Gemeinden und wünſchen einen guten Abſchluß zu Gunſten des Vereins. Ladenburg, 31. März. Die Aktivi⸗ tät des hieſigen Geſangvereins faßte in ihrer Verſammlung am vergangenen Samſtag Abend einſtimmig den Beſchluß, ſich in dieſem Jahre an keinem Sängerfeſte mit Geſangswettſtreite zu be⸗ teiligen, dagegen vollzählig bei der im kommenden Mai ſtattfindenden Schillerfeier unſerer mitzuwirken und das Spätjahrkonzert in dieſem Jahre mit der Feier der 40jährigen Zugehörigkeit des Vereins zum Badiſchen Sängerbunde zu ver⸗ binden. ): Ladenburg, 31. März. Die am vergangenen Sonntag von der Männerabteilung des Turnvereins ausgeführte Turnfahrt in die Pfalz verlief trotz des anfänglich ſchlechten teiligung (8 Mann) großartig. Die Abfahrt 6.45 ab Ladenburg. Als wir gegen 9 Uhr in Neuſtadt ankamen, hatte der Regen nachgelaſſen und ſo konnte denn, nachdem wir uns zuvor kräftig geſtärkt hatten, die eigentliche Wanderung beginnen. Gegen 11 Uhr hatten wir bereits den Hohelog, den erſten Punkt unſeres Marſches. Hier bot ſich uns, da mittlerweile die Sonne ſiegreich durchgedrungen war, eine prächtige Aus⸗ ſicht. Nach kurzer Raſt ging es fröhlich weiter und bald hatten wir den höchſten Punkt der Pfalz, den Kalmit erreicht. Auch hier bot ſich uns eine großartige Ausſicht und befriedigt konnten wir unſeren Marſch über das Felſen meer und den Pavillon nach Sonntag, den 26. ds. Mts. im beſucht. entwickelte in längerer wohldurchdachter Rede das Stadt erfolgte, wie vorgeſehen um St. Martin fortſetzen. Ein kurzes Hagelwetter konnte unſere gute Stimmung nicht lange beein⸗ trächtigen, um ſo mehr, als wir hoffen durften in St. Martin einen guten Tropfen Pfälzer des Fabrikinſpektors Dr. Weines vorzufinden und wir hatten uns nicht getäuſcht. Ladenburg, 30. März. Die am Gaſthaus zum Schiff ſtattgefundene, durch Herrn Betriebsaſſiſtent len Vereins, war von hier und auswärts gut Herr Medizinalrat Dr. Mürz⸗Heidelberg Programm der national-ſozialen Partei, und wurde deſſen Ausführungen lauter Beifall zu Teil. Hieran Mannheim im Namen der Arbeiterſchaft. national⸗ſozialen menge beſetzt waren. Landeskommiſſar Pfleger und Amtsvorſtand Lang erſchienen in Begleitung Bittmann vor der Fabrik und konferierten längere Zeit mit de Arbeitnehmern. Während des ganzen Nachmit⸗ tags hatte ſich die Inſpektion bemüht, zwiſchen Fabrikdirektion und den Streikenden zu vermittelg, doch iſt bis jetzt ein Keſultat nicht zu verzeſchneh In der Fabrik ſind 10 Arbeits willige une Heberer eröffnete Verſammlung des national-ſozia⸗ Herr Bürgermeiſter Neuwirth von Neckarbiſcho, anſchließend ſprach Herr Lenz⸗ gebracht. — Mannheim, 28. März. Im Auf⸗ trage der Großherzogin überreichte am Sonntag heim den Eltern des ermordeten Dienſtmädcheg Senges in Helmſtadt ein Troſt⸗Bild und 9 gleichzeitig der herzlichen Anteilnahme Ausdruck, welche die Großherzogin der ſchwer betroffene Wie während der Verſammlung bekannt ge⸗ geben wurde, wird demnächſt der Verein ſtatuten⸗ gemäß organiſiert, und ſollen zum Zwecke der Abhaltung von Vorträgen und Diskuſſionsabenden allmonatlich zwei Mitglieder verſammlungen ſtatt⸗ finden, je eine in Ladenburg und Neckarhauſen. Zu dieſen Verſammlungen haben Freunde der Partei jederzeit freien Zutritt. Außerdem wird demnächſt eine weitere öffentliche Verſammlung in Nedlarhauſen folgen. Auch in Seckenhetm und Edingen ſind na⸗ tional-ſoziale Vereine in Vorbreitung. (Ladenburg, 31. März. Herr Be⸗ triebsſektetär Mayer wurde zum 1. April nach Weinheim und Herr E ſendahnaſſiſtent Bauer hierher verſetzt. Wetters und der in Folge deſſen ſchwachen Be⸗ — Mannheim 29. März. Zwiſchen Arbeitswilligen und den noch immer ſtreikenden Arbeitern der Rheiniſchen Gasmotorenfabrik Benz u. Co. kam es geſtern zu einem Zuſammenſtoß vor der Fabrik. Die Polizei ſchritt mit blanker Waffe ein. Es kamen mehrere Verwundungen vor. Auch Frauen und Kinder von Streikenden beteiligten ſich an den beitswilligen Der Straßenverkehr war längere Zeit völlig gehemmt. — Die Demonſtrationen vor der Benz'ſchen Fabrik wiederholten ſich Abends in verſtärktem Maße. Starkes Polizei⸗ und Gendarmerieaufgebot umgab die Fabrik mit (683 Meter). einem Kordon. Die Maſſe der Streikenden wurde durch Zuzug der Arbeiterſchaft anderer Fabriken bedeutend verſtärkt, ſo daß die Straßen in der Gegend der Fabrik von einer dichten Menſchen⸗ Verhöhnungen der Ar⸗ Familie entgegenbringt, — Wieblingen (A. Heidelberg), März. Aus Verſehen war geſtern ein etwa Jahre alter Former von hier in den fahre mäßig um 6.07, geſtern aber mit ziemlicher ſpätung in Mannheim abfahrenden Schnellzug eingeſtiegen. Als er ſein Verſehen been sprang er zwiſchen Friedrichsfeld und Wieblingen von dem in voller Fahrt befindlichen Schnelg ab. Der Zug hielt in Wieblingen an, wo dee Vorfall nach Friedrichsfeld telegraphiert wh Der Verunglückte wurde ſchwer verletzt in g Krankenhaus nach Mannheim verbracht. — Heidelberg, 30. März. Ein giſches Ende haben ein junger, hoffnungs bol Offizier vom hieſigen Bataillon und ein hh mitglied des hieſigen Stadttheaters geſucht gefunden. Nach hier eingetroffener telegrahhi Meldung, hat in Neuenbürg im württembergiſch Schwarzwaldkreis der Leutnant Bloem daß bad. Grenadier⸗-Regiment Nr. 110 ſeine Gele, die Choriſtin Margarete Schwarz vom Heide berger Stadttheater erſchoſſen und ſich hieran ſelbſt entleibt. r 5 Hergestellt mit dem bslieb 2 ten ſola-Parfüm, mild und 1 angenehm. Uberall vorrätig, preis 25 Pfg. Parfümerie — Na Mack. 5 3 e pdenrialitäten: Tola-Seiſe — und HKaiser- Borax. Garten folgte. „Eins iſt ſicher — ſie liebt uoch keinen andern, und da kann ich hoffen erhört zu werden.“ 171 Die Frühlingsblumen waren ver blüht, Holunder und Goldregen hatten ihre duftenden Blüten abge⸗ ſtreift; auf den Wieſen arbeiteten geſchäftige Schnitter als durch Braunsdorf die Kunde ging, daß der Be⸗ ſitzer von Hohenſitz mit ſeiner Mutter von der Reiſe kommen und das Schloß in Gegenwart be⸗ ehreu würde. Das Gerücht fand bald Beſtätigung durch die Ankunft der Dienerſchaft, an deren Spitze ſich der Kellermeiſter Staub befand, der dem frei⸗ herrlicheu Hauſe angehörte, ſo lange die Bewohner Braunsdorfs zurückdenken konnten. Das nächſte Ereignis war die Ankunft der herr ſchaftlichen Kutſche, in der der junge Freiherr ſelbſt an der Seite ſeiner Mutter ſaß, welche ſich obgleich es Juni war, in warme Pelze gehüllt hatte, und auf dem Dienerſitz hinten die Kammer⸗ zofe der Baronin mit einem Hut nach der neueſten Mode und des Barons Kammerdiener Philipp. Die Kirchenglocken in Braunsdorf läuteten nun hell und die Aufregung im Dorfe war eine allge⸗ meine. Die Verkäufer beeilten ſich ihre Schau⸗ fenſter nen zu dekorieren, in allen Wohnungen wurden friſchgewaſchene Gardinen aufgeſteckt, und im Gaſthaus „zum Hohenſitz“ zog man eine Flagge auf, deren Alter man nach den verblichenen Farben zu urteilen, gewiß auf mehrere Jahrhunderſe ge⸗ ſchätzt haben würde. Das kleine Dorf hatte — wie das verzauberte Schloß im Märchen durch Ankunft des Prinzen — ſo durch die Rückkehr der freiherr⸗ lichen Herrſchaft neues Leben erhalten. Für die Förſterstochter Dorothea Schuch war bedeutſamſte Ereignis. Vor fünf Jahren als ſie mit ihrem Vater „Eiſens ruhe“ bezog und Werner, einen ſchönen Jüngling von neunzehn Jahren, kennen lernte, hatte ſie ihn in ihr Herz einge⸗ ſchloſſen. Die beiden jungen Leute — Dorothea zählte zu jener Zeit ſechzehn Jahre — waren auf den gemeinſchaftlichen Streifzügen durch Felder und Wälder, wie im Schatten der hohen Eichen in Hohenſitz, wo ſie zuſammen Schillerſche Dramen laſen, gute Freunde geworden. Ein⸗ oder zweimal hatten ſie ſich ſeitdem wiedergeſehen. Der junge Baron hatte ſtets einen freundlichen Gruß für ſeine einſtmalige Spielge⸗ fährtiu; in dem Herzen des Mädchens aber hatte eine tiefe, innige Liebe Wurzel geſchlagen, die mit der Zeit um ſo tiefer und inniger wurde, da Doro⸗ thea niemals verſuchte, ſie zu erſticken, ſondern ſie durch einen Hoffnungsſchimmer noch zu heißerer Glut anfachte. Nun, nach zweijähriger Abweſenheit, war Werner von Roßlingen wieder nach Hohenſitz zurückgekehrt und Dorotheas Herz hüpfte vor Freuden. 5. Auf dem Schloß hatte man zu Mittag ge⸗ geſſen. Im Wohnzimmer auf ein Ruhebett hinge⸗ ſtreckt, welches man dicht an das Kaminfeuer heran⸗ gerückt hatte, lag die Baronin. Obgleich es Sommer war und ſchönes Wetter, ließ ſie doch jeden Abend ein Feuer anzünden. Ihre Geſundheit war ſehr zart, und außerdem hatte ſie die unter dem ſonnigen Himmel Italiens zugebracht war eine kleine Dame leidend ans. Sie lag faſt begraben unter Kiſſen und Tüchern. Ueber das Ruhebett war ein reiches letzten Monate Maler,“ ſagte er leichthin. von ihm. . kennen und der iſt entzückt von ihm. In ihrer Jugend mochte ſie f i hübſch geweſen ſein, jetzt aber ſah ſie matt und die Rückkehr des jungen Freiherrn Werner das f 7 Tigerfell ausgebreitet. Am Flügel ſaß Werner, der hübſche, luftige gutherzige Baron, mit ſtrahlenden, blauen Augen, braunem Haar, lachendem Mund, den ein dolle Schnurrbart beſchattete, einem ſchöngeformten Hals, den der heruntergeſchlagene Kragen ziemlich weit ſehen ließ, einer hohen ſchlanken Geſtalt und einer weichen ſonoren Stimme — kurz ein Mau, dez man lieben mußte. Wenige nur vermochten feinen liebenswürdigen Weſen, ſeinem gewinnenden Lächelg zu wiederſtehen. Seine Mutter vergökterte ih die Dienerſchaft würde für ihn durch Feuer i Waſſer gegangen ſein, ſelbſt die Hunde liebten ihn inſtinktnäßig. Im Charakter war er hochherzig, edel und ſelbſtlos. Nicht ein Körnchen von Selhſſ⸗ betrug beeinträchtigte ſeine äußere Schönheit, und kein Atom von Hochmut die Liebenswürdigkeit feines Weſens. Er ſpielte auf dem Klavier nach den Gehör — jetzt ein paar Takte einer Beethoeh ſchen Sonate, dann einige Opernmelodien, dan ein Lied. Man hörte ihm gerne zu, ſein Sp verriet angeborenes Talent ſuͤr Muſik. Dieſe war auch ein Grund der Freundſchaft geweſen welche den vergangenen Tagen zwiſchen ihm und Dorolheg Schuch beſtand. 0 „Wer iſt jener Herr Selten, Werner, den d ſo gern hier haben möchteſt?“ fragte die Baron während einer Pauſe in dem Spiel. Werner wendete den ſchönen Kopf, um zu ank⸗ i f worten, fuhr indeſſen in ſeinem Spiel fort. „Ein und behauptete in dem weniger warmen Deutſchland erfrieren zu müſſen. Sie mit wachsgelber Haut und einem ſtolzen harten Zug um den Mund. „Mehr weiß ich nicht Ich lernte ihn beim Grafen Sternihal Fortſetzung folgt.) ringe Ta