2 . ll. eifen 0 bis 1.35 — fuihlre in bis 7.00 ü alitäten 9.—, 6550. aft. deal! ö b. Mk. 3.00 ur Mk. 1.60 — 90 Mark 1 25 e Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der 8 Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeiger für Tadenburg und Amgebung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. i Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. — ——— 55 . — — * 26. 3 Freitag, den 31. Mär:; 25 . 1905˙ fach bedeutend über das Siel hinausſchießen, In der Hauptſache kommt es in der Abonnements Einladung. Mit dem 1. April beginnt das 1 Quartal des ite Talenburger Wochenblatt mitdem wöchentlich erſcheinenden Illuſtrierten Fonntagsblatt und beehren uns zum Abonnement hierauf ganz ergebenſt einzuladen. Der Preis beträgt vierteljährlich 1.— Mk - frei ins Haus. Einzelnummer werden zu 3. Pfg. abgegeben N rpedition & Redaktion. d und die marokkani f e 8 5 5 1 ſche große, denn der Geſamthandel unter einander betrug im Jahre 1898 nur ca. g Durch den zur Stunde ſtattgefundenen Be⸗ ſuch Kaiſer Wilhelms Frage. in der marokkaniſchen Hafenſtadt Tanger gelegentlich der Mittelmeer⸗ reiſe des Monarchen iſt das Intereſſe an dem politiſchen Problem, welches Marokko für die europäiſchen Diplomaten darſtellt, wieder neu belebt worden. Dieſer für die Oeffentlichkeit ziemlich überraſchende Schritt des deutſchen wenigſtens inſofern als die betreffenden Zeitungs⸗ artikel in dem Beſuche Kaiſer Wilhelms in Tanger die Einleitung zu einer Feſtſetzung Dentſchlands in Marokko erblicken wollten. Davon kann im Ernſte natürlich keine Rede ſein, ſchon deshalb nicht, weil etwaige deutſche Anſprüche auf marokkaniſches Gebiet Deutſch⸗ land zweifellos in Verwickelungen mit Frank⸗ reich und England infolge des Abkommens zwiſchen den beiden Weſtmächten über Marokko bringen würden; von Berliner offiziöſer Seite iſt denn auch ſofort mit aller Beſtimmtheit erklärt worden, Deutſchland denke gar nicht an irgendwelche Gebietseroberungen in Marokko. Aber das Erſcheinen des deutſchen Kaiſers auf marokkaniſchem Boden weiſt dennoch ſeine leicht erkenntliche Bedeutung auf, es führt vor allem Frankreich zu Gemüte, daß Deutſchland trotz dem alten Maurenreiche nur ein kleines Objekt. Herrſchers hat in der europäiſchen Tagespreſſe zahlreiche Kommentare erfahren, die aber viel⸗ des erwähnten franzöſiſch⸗engliſchen Vertrages entſchloſſen iſt, ſeine wirtſchaftliche Stellung in in der Vordweſtecke Afrikas zu wahren, daß es dort keineswegs von dem Wohlwollen anderer abhängen will. Vorerſt ſind ja die wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands in Marokko noch nicht ſonderlich beider Cänder 7½ Millionen Mark, und das iſt allerdings Aber Marokko, ein von der Natur in mannigfacher Beziehung reich geſegnetes Cand, kann ſich noch ſehr entwickeln und zu einem recht wertvollen Gegenſtand für den europäiſchen Ausfuhrhandel werden, und würde Deutſchland das Nachſehen in Marakko haben, wenn es nicht ſchon bei Seiten darauf bedacht wäre, ſich ſeine Stellung in dieſem Lande unter allen Umſtänden zu ſichern. marokkaniſchen Frage für Deutſchland darauf an, zu verhüten, daß Marokko handelspolitiſch in die Hände Frankreichs fällt. So lange der Sultan noch einigermaßen unabhängig iſt, wird ſich dies wohl ohne größere Schwierigkeiten bewerkſtelligen laſſen. Vorläufig hat nun Frank⸗ reich den fetten marokkaniſchen Biſſen noch nicht geſchluckt, und ſo kann Deutſchland recht gut darangehen, trotz des engliſch⸗franzöſiſchen Marokkovertrages Abmachungen mit Marokko direkt abzuſchließen. Bis jetzt kann Marokko noch ganz allein darüber verfügen, mit wem es Geſchäfte machen will. Und wenn unſere Diplomatie geſchickt iſt, dann präſentiert ſie uns eines ſchönen Tages einen Vertrag mit Marokko, der Frankreich und England gerade ſo wenig berückſichtigt, wie das engliſch⸗ franzöſiſche Abkommen uns berückſichtigt. Vielleicht ſchließen ſich auch die anderen Cänder, welche Intereſſe an Marokko haben, in mili⸗ täriſcher Beziehung uns an. Unſer Vertrag mit Marokko wird dann mehr wert ſein, der Englands und Frankreichs über Marokko. Es würde ein wohlerworbenes Recht darſtellen. Wollte uns Frankreich dieſes Recht beſtreiten, ſo brauchte die Entſcheidung über die Gültigkeit des Vertrages und die Rechtmäßigkeit unſerer Anſprüche auf gute Handels verbindungen mit Marokko ja nicht gerade in Marokko ausge⸗ fochten werden. Frankreich würde das aber ſich ſehr überlegen. England hätte gar nichts mitzureden, denn es hat ſich ausdrücklich aller Intereſſenanſprüche in Marokko zu Sunſten Frankreichs begeben. Hoffentlich packt die deutſche Diplomatie die Gelegenheit, die deutſche Intereſſen⸗ und Einflußaphäre in Marokko zu erweitern, gelegentlich des Naiſerbeſuches in Der Stern des weißen Hauſes. 6. Fortſetzung. 5 5 a 8 5 1 N „Aber ich wünſchte ſo ſehnlich, Sie zu ſehen fuhr dieſer fort, „da ich morgen nach der Stadt zurückkehre.“ Er achtete kaum auf Charlottens Ausruf. 11 9 „Haben Sie die Abſicht, überhaupt nicht mehr mit mir zu reden ?“ flüſterte er, als Fräulein Wieder ſuchte er den Ausdruck in Hildas Geſicht zu leſen. Malte ſich darin Schmerz, Ueberraſchung oder Bedauern? Nichts von alledem, ſoviel er zu er⸗ kennen vermochte. Das junge Mädchen verharrte auf dem ganzen Wege in ihrem Schweigen und das ärgerte ihn ſchändlich. In ſeiner augenblicklichen Gemütsver⸗ laſſung brachte Charlottens unaufhörliches Geſchwätz ihn ganz außer ſich. Kaum vermochte er ſich ſo⸗ weit zu beherrſchen, daß er ihr keine unhöflichen Ihre Aufforderung, mit Ihnen zu eſſen und den Reſt des Abends bei ihnen zu verbringen, nahm er an, und als ſie am Garten⸗ Antworten gab. tor angelangt waren, öffnete er dasſelbe. Char⸗ lotte trat zuerſt ein, worauf er durch eine geſchickte Wendung Hilda hinderte, der Vorangehenden zu folgen. Nachdruck. Horſt außer hörweite war. „Warum ſollte ich nicht mit Ihnen reden?“ entgegnete ſie mit kühler Verwunderung. „Warum ſagen Sie da nicht, es tue Ihnen leid, daß ich fortgehe? Oder iſt es Ihnen gleich⸗ gültig?“ fragte er in leiſem erregten Ton. „Nätülich tut es uns leid, das Vergnügen Ihrer Geſellſchaft zu verlieren, Herr Selten,“ ant⸗ wortete Hilda ausweichend. „Sagte Ihnen das nicht Chartotle ſoeben?“ „Charlotte!“ wiederholte er mit verächtlichem „Was frage ich danach, ob es Char⸗ lotten leid tut. Ihr Bedauern will ich haben, ſonſt keins.“ N Er neigte ſich dichter zu ihr hin und nahm ihre Hände in die ſeinen. fragte er leidenſchaftlich. wunderbare Schönheit, die Mann in den Tod zu zurückgehalten?“ anderes als ihre imſtande wäre, einen treiben?“ loſer Augſt ergriff ſie. Ihre Augen ſich — die ihren verrieten Schreck und Ueber⸗ raſchung. Er konnte den Blick nicht mißverſtehen. Sie zwingen mich ſonſt zu der anderen Tür hinein „Was, glauben Sie, hat mich ſo lange hier „Was aufs Kokettieren. Bitter und enttäuſcht ließ er ihre Hand ſinken. Nur mit Mühe gelang es ihm ſich zu beherrſchen. Hilda gewann inzwiſchen ihre Faſſung wieder. 5 „Ich verſtehe Sie nicht, Herr Selten,“ ſprach ſie in ihrem gewöhnlichen Ton und mit kühler Würde. ü „Wäre es möglich, das Sie nicht verſtanden hätten, was Ihnen ein jeder meiner Blicke von der erſten Stunde an, wo ich ſie ſah, geſagt haben muß — daß ich Sie liebe?“ fragte er ſtürmiſch und ein paar Sekunden ſchlug ihm das Herz in leiſer Hoffnung höher. f „Ob ich es verſtanden habe oder nicht, macht keinen Unterſchied,“ entgegnete ſie beſtimmt. „Ich wünſchte, Herr Selten, Sie ſagten mir nicht der⸗ gleichen Dinge. Bitte, laſſen Sie mich vorüber, zugehen. „Sie werden doch wenigſtens ein einziges freundliches Wort für mich haben, das ich in meinem Herzen mitnehmen kann als Erinnerung an die glück⸗ lichen Tagen, welche ich hier verlebt habe,“ bat er Hilda fuhr vor ihm zurück; ein Gefühl namen⸗ in glühender Leidenſchaft. begegneten Sie schwieg. Ein Blick auf des Mädchen feſtge⸗ ſchloſſene Lippen ſagte Robert Selten, daß ſeine Liebe hoffnungslos war. Hilda liebte ihn nicht — im Gegenteil, und da ſie kaum den Kinderjahren entwachſen und überdies ſtets offen und ehrlich war, verſtand ſie ſich nicht Schweigend öffnete er das Tor und ſie ſchritt hindurch. „Sie ſoll trotzdem die Meine werden, rief es in ſeinem Innern, als er ihr durch den als