Preis vierteljährlich Mark 1.— Age. nd . Redaktion, Druck und Verlag der 5 1 Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. — 5 * Loge Abonnements Einladung. urgerhof. Mit dem 1. 9 beginnt das zweite Quartal des Talent ur ger zuung mit dem wöchentlich erſcheinenden N Aluſtrierten Fonntagsblatt und beehren uns zum Abonnement hierauf ganz eck. Di. ergebenſt einzuladen. Der Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk frei ins Haus. Einzelnummer werden zu 3. Pfg.. Verſchiedenes. 8 Ladenburg, 27. März. Eine e kunde durcheilt unſere Stadt, die gewiß bei der ganzen Einwohnerſchaft auftichtigſtes Bedauern hervorrufen wird. Frau Magdalena Scho⸗ walter vom benachbarten Roſenhof iſt nach kurzem, ſchweren Leiden in die ewige Heimat ab⸗ berufen worden Die innigſte Teilnahme wendet ſich den trauernden Hinterbliebenen zu. Aber nicht nur die Angehörigen der teuren Verblichenen haben Unerſetzliches verloren, auch weitere Kreiſe, beſonders der hieſige Frauenverein, empfinden dieſen Verluſt als eine ſchmerzliche, ſchwer auszu⸗ füllende 8 Frau 15 0 Schowalter Erſcheint jeden Dienstag und Freitag % mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haug ein unvergängliches Denkmal. Wochenblatt Dienſtag, den 28. März . Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. g Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis . Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. — — hat dem Frauenverein ſeit deſſen Gründung im Jahre 1887 ununterbrochen als Vorſtandsmitglied angehört. freudigem Wohltun offenbarte, und die Gewiſſen⸗ haftigkeit und Pflichttreue, die ſie allezeit auszeich⸗ neten, ſetzen der teuren Verſtorbenen in den Herzen Ihr Gedächtnis wird im Frauenverein immerdar bleiben. Ladenburg, 28. März. geſtern erfolgte Pfarrwahl wurde Herr Pfarrer Ihre ſtete Hülfsbereitſchaft, die ſich in ein geſegnetes hotel abzugeben. Durch die Wilh. Engelhardt in Aglaſterhauſen von der Ge⸗ Ladenburg⸗Neckarhauſen einſtimmig Auf die ſamtvertretung zum Pfarrer von Ladenburg gewählt. telegraphiſche Mitteilung des hieſig en Kirchenge⸗ meinderats traf folgendes Antwortstelegramm ein: „Freudig bewegt ob der einmütigen Wahl ſende Ihnen aufrichtigſten Dank mit freundlichen Grüßen. Glück und Segen der Kirchengemeinde Ladenburg⸗ Neckarhauſen. Engelhardt.“ Möge der neuge⸗ wählte Seelſorger der Gemeinde zum Segen werden und ihr recht lange erhalten bleiben. Ladenburg, 28. März. (Evang. altkath. Krankenpflegeverein.) Zu der am nächſten Sonntag anläßlich des Familienabends des Evang. altkatholiſchen Krankenpflegevereins ſtattfindenden Verlooſung ſind auch Gewinne notwendig. Wir hoffen, daß wir durch das Entgegenkommen unſerer Mitglieder inſtand geſetzt werden, alle Gewinne durch freiwillige Gaben decken zu können. Der Abend wird doch erſt dann recht erfolgreich ſein, wenn möglichſt viel Looſe zum Verkauf kommen werden; je mehr Gewinne, um ſo größer die Luſt zum kaufen der Looſe! Darum bitten wir alle Freunde und Mitglieder herzlich, einmal ihrem Wohlwollen für den Verein für dieſen Abend keine Schranken ſetzen zu wollen und einmal recht bereit und willig zu ſein zum Geben; Es wird Landwirtſchaftslehrer Grundlage. vorausſichtlich ſo viel geboten an dieſem Abend, die Vorbereitungen verſprechen den glänzendſten Verlauf, da wäre es doch zu bedauern, wenn der Abend nicht auch einen entſprechenden Erfolg für die Haſſe unſeres Vereins bringen würde! Alle Geſchenke und Gaben ſind an Herrn Theodor Grab, Kirchengemeinderat, hier zu richten oder im Lauf des Sonntag Nachmittag im Bahnhof⸗ O Ladenburg, 28. März. Die am 26. d. M. im Gaſthaus „zum Anker“ dahier ab⸗ gehaltene Bezirksverſammlung des Landwirtſch. Vereins Ladenburg war recht gut beſucht. Der Vorſitzende, Herr Inſpektor Kuhn gab einen intereſſanten Rückblick auf die Tätigkeit des Vereins im verfloſſenen Jahre und nach Erledigung des weiteren geſchäftlichen Teiles erfreute uns Herr Doll mit einem gemein⸗ verſtändlichen, höchſt belehrenden und feſſelnden Vortrag über: Die einheitliche Nutzge⸗ flügelzucht auf genoſſenſchaftlicher Das Ziel der gegenwärtigen Be⸗ ſtrebungen ſei: Erzielung reiner u. ächter Kaſſen und als Einheitsraſſe, das erprobteſte Nutzhuhn, das rebhuhnfarbige Italiener⸗ 10 Das Mit tel zur Erreichung dieſes Zieles ſei die Errichtung von gulf, wie ſolche beiſpielsweiſe Herr Adrian Bläß hier in muſter giltiger Verwal⸗ tung habe. Das Beſtreben dieſer Aiſtalteu müſſe ſtets darauf gerichtet ſein, gutes und genügendes Material zu haben, möglichſt viel zu produzieren; gute Abſatzquellen zu ſuchen und zu erhalten; auf genoſſenſchaftlichen Eierabſatz, ausgedehnten Kuuden⸗ kreis und lohnende Bezahlung hinzuarbeiten und die Gründung von Geflügelzuchtgenoſſenſchaften in möglichſter Weiſe zu begünſtigen. Im zweiten Teile ſeiner Ausführungen ſuchte Redner die Gänſezüchter der Neckargemeinden auf 5 Der Stern des weißen Hauſes Roman von J. Ines 5. Fortſetzung. „Fräulein Schuch!“ rief er mit einem Blick in des Mädchens Züge. Dorothea trat aus ihrem Verſteck heraus, die freundliche Dunkelheit ſegnend, welche ihr heißes Erröten verhüllte und ſtammelte ein paar leiſe Worte. u Meng, „Fürchteten Sie ſich vor mir, daß Sie — — ſtch verſteckten?“ fragte der junge Mann faſt ſtreng. 58 2 Jin „Ach gehe des Abends ſelten allein“, ſtotterte N Si fil 1 Sie.“ f 1. „Ich werde Sie nach Hauſe begleiten — wenn Sie mir geſtatten.“ Zehn ast ä „Warum dieſer Nachſatz“, lautete des re rebelliſche Gedanken, während Sie es duldeſe, daß un g er neben ihr herging. a 5 Schweigend gingen ſie dahin. Auf der Wieſe * det ſtanden weiße Anemonen und Himmelſchlüſſel; an Schneid“ der Hecke blühte roter und weißer Hagedorn. Der nung junge Mann bückte ſich, um von den Blumen zu L pflücken. Sie beobachtete ihn anfangs gleichgültig; e Jeg 25 als ihre Blicke aber genauer auf den edlen Linien rüber be ſeiner Geſtalt wie ſeines Geſichts ruhten, auf der an baflll ö hohen Sen, dem Ie e Mund, um den ein feſter, ernſter Zug lager te, da konnte ſie nicht umhin, ſich einzugeſtehen, daß er ein ſchöner Mann war. „Wollen Sie die Blumen haben?“ fragte er lachend, indem er ihr den friſchen Strauß hinhielt. Gleichzeitig bemerkte er, daß zwei Damen denſelben Weg kamen, welche Fräulein Schuch mit freundlicher Verbeugung begrüßte, und als ſie vorübergingen ſah er ein reizendes Geſicht unter dem einfachen idchens Strohhut bervorlugen. „Was für ein ſchönes Mädchen!“ rief er mit unverhohlener Bewunderung. „Ich ſah ſie ſchon heute in der Kirche.“ „Ja, ſie iſt ſehr ſchön,“ entgegnete ſeine Be⸗ gleiterin ruhig, während ſie die dargebotenen Blumen nahm. Es iſt Hilda Korneck, die Tochter des Kapitäns Korneck aus Mönchsbucht. * Charlotte Horſt und Hilda Korneck kreuzten die letzte Wieſe, bevor ſie die nach der Mönchsbucht führende Wege erreichten. „Es wird völlig dunkel ſein, ehe wir nach Hauſe kommen,“ ſagte Charlotte ärgerlich. „Ach, und ich fürchte mich ſehr! Du allein biſt ſchuld daran. Hilda, was hatteſt Du auch ſo lange mit Frauen im Dorfe zu reden.“ Zügen zu erkennen. ſucht auf die Lippe. den Die Geſcholtene ſchwieg, beſchleunigte aber ihre Schritte. unangenehm berührt. „So ſchnell kann ich nicht gehen und wenn ich heute überhaupt nicht mehr nach Hauſe kommen ſollte!“ fügte Charlotte gereizt hinzu. „Die Feder auf meinem Hut iſt natürlich verdorben — der abſcheuliche Tau hat ihr das ganze Ge⸗ kräuſel genommen. Ich könnte weinen vor Aerger. Sieh, Hilda, was iſt dort für ein dunkler Gegen⸗ ſtand ?“ „Ein Mann“, war nun die lakoniſche Ant⸗ wort. „So!“ rief Charlotte erleichtert. „Ich glaubte ſchon, es wäre irgend ein Tier — ich fürchte mich ſo ſehr. Ach, Herr Selten, ſind Sie es wirklich? Wer hätte gedacht. Sie hier zu treffen?“ Und mit affektiertem Gekicher reichte Charlotte dem Künſtler die Hand, welcher langſam näher trat, um die Damen zu begrüßen. „Ja, ich bin es wirklich,“ entgegnete er kühl während er ſich bemühte, den Ausdruck von Hildas „Ich habe eine ganze Ewigkeit gewartet, daß die Damen kommen würden,“ bemerkte er mit dem ihm eigenen Lächeln, wobei er an Hildas Seit glitt. Charlotte biß ſich in wütender Eifer Hatte er denn niemal Augen und Ohren für ſie, ſobald Hilda in de Nähe war ? Dieſe ſagte nichts, die Begegnung verdroß ſi ein wenig und des Künſtlrrs Bemerkung hatte ſi Fortſ. folgt.