aß wir durch zahlreiche, freiwillige Gaben ſtand geſetzt werden, auch recht viele 5 i verheißen zu können. An Looſen ſoll es ſicherlich nicht fehlen! 8 1 21. März. (Evang. proteſtantiſche Kirchengemeinde.) Die Pfarrwahl wird nun auf Anordnung des evang. Dekanats m Montag, den 27. März, nachmittags 3 Uhr n der hieſigen Kirche ſtattfinden. Wir bitten die nd hoffen, daß trotz der außergewöhnlichen Zeit ie Beteiligung eine möglichſt vollzählige iſt. ine Berichterſtattung der Abhördeputation und eine kurze Vorbeſprechung der Pfarrwahl findet nächſten Sonntag, 28. März, im Anſchluß an den Vormittagsgottesdienſt ſtatt. Die Gemeinde iſt zur Teilnahme an der Wahlhandlung freund⸗ lichſt eingeladen. O Ladenburg, 21. März. Am Sonn⸗ tag nachmittag fand im Gaſthaus zum Hirſch die Generalverſammlung des Vorſchuß⸗Vereins hier ſtatt, welche verhältnismäßig ſchwach beſucht war. Nach dem eröffneten Geſchäftsbericht war der Umſatz ein befriedigter, der Reingewinn aber wie in deu 2 Vorjahren infolge des Heſſel'ſchen Konkurſes ein minimaler und werden auch dieſes Jahr 4 Prozent Dividende verteilt. Durch die Veräußerung des Werkes und die baldige voll⸗ ſtändige Erledigung des Honkurſes hofft man auf eine Beſſerung des Reingewinnes. In der Angelegenheit Heſſel erhielt der Vorſtand Entlaſtung erteilt und wird der Verluſt vom Spezialreſervefond gedeckt. Bei der Wahl in den Verwaltungsrat wurden die Herren Karl Günther und Heiurich Betz wiedergewählt und für das ausgetretene Mitglied Herr P. Eckes Karl Molitoc neu gewählt. )( Ladenburg, 21. März. Ein ſchreck⸗ licher Unglücksfall ereignete ſich hier aw Samſtag Nachmittag dadurch, daß der 64 Jahre alte Zimmermeiſter Philipp Winker beim Aufſchlagen des Neubaues des Herrn Karl Geyer in die Tiefe ſtürzte und ſich ſo ſchwere Verletzungen zu⸗ fügte daß der Tod geſtern eintrat. — Mannheim, 19. März. Bei der Verſteigerung der beiden Arkadenhäuſer Friedrichs⸗ platz Nr. 17 u. 19 legte das Höchſtgebot mit 229 500 und 252000 Mark Steinbruchbeſitzer Karl Hüttich aus Miltenberg ein. Der Schätzungs⸗ Gewinne Mitglieder der Geſamtvertretung Ladenburg⸗Neckar⸗ ö auſen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen Mark. wert 310000 Mark und die 516885 Mark. Hüttich erteilt. Forderungen erſt an 4. dann vollkommen leer aus. im Krippengebäude eine unter der beſtimmt iſt. — Heidelberg, 20. März Lokalzuges Neckargemünd⸗Heidelberg tot funden. Ein Herzſchlag hatte plötzlich ein Ende gemacht. Der der Wagenwärter Wilhelm Scharf von wo er übernachtet, tot aufgefunden. rafft. Der Verſtorbene hatte Woche das Zugmeiſter⸗Examen beſtanden. äußerſt tüchtige und geachtete Beamte, und als Menſchen erfreuten ſie ſich allgemeiner Beliebtheit und Hochachtung. — Hemsbach, 17. März. Geſtern abend hielt der hieſige Gewerbeverein im Gaſthaus zur „Wartburg“ eine Verſammlung ab, welche außer⸗ ordentlich zahlreich beſucht war. Der neugewählte Vorſtand, Herr Bürgermeiſter Förſter, begrüßte die Verſammlung und ſprach ſeinen Dank für die zahlreiche Beteiligung aus. Darauf hielt Herr Gewerbeſchulhauptlehrer Wageneck⸗Weinheim einen mehr als eine Stunde dauernden Vortrag über Invaliden⸗ und Altersverſicherung. Herr Wagen⸗ eck ermahnte wiederholt, mehr von dem Recht der freiwilligen Verſicherung Gebrauch zu machen. Herr Bürgermeiſter Förſter, der eine große Sach⸗ keuntnis auf dem Gebiete des Verſicherungsweſens an den Tag legte, befürwortete auch die frei⸗ willige Verſicherung, namentlich auch die der Frauen und betonte, daß durch die Invaliditäts⸗ vecſicherung viele ſich einen ſorgenfreien Lebens⸗ wert Haus Nr. 17 beträge 270000 Mark, die 1 Forderungen belaufen ſich auf 419000 i Bei Haus Nr. 19 beträgt der Schätzungs⸗ Geſamtbelaſtung Der Zuſchlag wird jedenfalls Die Handwerker welche mit ihren Stelle rangieren, gehen Die Stadtgemeinde iſt vollſtäudig gedeckt. — Die Armenkommiſſion läßt für die Säuglinge, die ihr zur Laſt fallen, Leitung des Krippenvereins ſtehende, vom Betrieb der Krippe aber vollſtändig getrennte Sänglingsſtation ein⸗ richten, die zunächſt zur Aufnahme von 8 Kindern Der 45 Jahre alte Zugmeiſter Georg Gieſer von hier wurde am Samſtag abend im Gepäckwagen des aufge⸗ ſeinem Leben Verſtorbene hinterläßt 7 Kinder. — Geſtern morgen 99 i ier, Vater von 3 Kindern, in ſeinem Bette in Epingen Auch dieſen Beamten hatte ein Herzſchlag plötzlich hinwegge⸗ in der letzten Beide ſo plötzlich Verſtorbenen waren in ihrem Berufe abend bereiten könnten. Zweimal wurde dem Redner der Dank der Verſammlung ausgeſprochen Herr Friedrich⸗Weinheim brachte ſogar ein „Hoch auf ihn aus. 3 — Karlsruhe, 19. März. Hier wr, in der Perſon einer 23 Jahre alten, ledigen, ſtellenloſen Verkäuferin aus Drieſen eine Hag ſtaplerin verhaftet, welche ſich in hieſigen Jumt⸗ lierläden unter dem falſchen Namen v. Node Wertſachen im Betrage von 1100 Mark erſchehh⸗ delte und dieſelben auf dem ſtädt. Lelhauſe teils verſetzte, teils zu verſetzen ſuchte. Bei ihr wu auch eine Reihe Pfandſcheine vorgefunden, e nun offenbar von verſetzten, geſtohlenen Gegen. ſtänden in anderen deutſchen Großſtädten rühren. — Karlsruhe, 19 März. Ein Jahre alter Schüler hat ſich vorget aus unbekannter Urſache im Hardtwalde hängt. — Speyer, 20. März. Biſchof v. Ehe iſt am Samſtag früh nach längerem Krankenlag im Alter von 72 Jahren geſtorben. Er ii nach dem „Pfälz. Kurier“ ein friedliehen ge Biſchof, der jedes ſtarke Aufeinanderplatzen gegn, ſeitiger kirchlicher Anſchauungen nach Mögliche zu vermeiden ſuchte. Darum blieb auch Pfalz während ſeiner ganzen, ſeit 1878 währen Amtszeit von aggreſſiven Aktionen verſchoh Politiſch iſt er nie hervorgetreten. Bel der ganzen pfälziſchen Bevölkerung, ohne Unterſchſg der Konfeſſionen genaß er hohe Achtung, iſt ahr nie das geweſen, was man populär nennt, dg eine zurückhaltende Natur und ſich als gehort Franke auch nicht näher in die Art der Pfalz einlebte. f — Berlin, 18. Mäcz. Der Naſſer geſtern beim franzöſiſchen Botſchafter Bihourd ig zum Diner augemeldet: Ter Botſchafter hahe dem Kaiſer eine Ueberraſchung dadurch bereit daß er für ihn ein eigenes kunſtvoll ausgefühes Menü mit Aquarellmalerei in Paris hatte gu fertigen laſſen. Während der Tafel konzerten eine italieniſche Kapelle, die vorzugsweise feoh⸗ zöſiſche Kompoſitionen vortrug. Geſtalt gefolgt waren, ließ die ihren eiferſüchtig aufflammen. Schnell nahm ſie ihre Arbeit wieder auf und beugte nun das Geſicht mit feſt aufein⸗ ander gepreßten Lippen tief über dieſelbe herab. Selten merkte weder den Blick noch die Bewe⸗ gung. „Ihre Nichte iſt unermüdlich im Auf⸗ ſuchen der kleinen Seegewächſe, ſagte er, den Blick immer noch auf die Geſtalt in der Ferne geheftet. „Hilda Korueck iſt nicht meine Nichte,“ lautete die froſtige Antwort. „Mein Vater heiratete Kapitän Kornecks Mutter, und ich bin gewöhnt in ihr meine Mutter zu ſehen, wie in Stefan Korneck meinem Bruder, obgleich wir im Grunde ja nur durch jene Heirat verwandt ſind; mit Hilda aber bin ich ſelbſt das nicht einmal.“ Selten war ſo ſehr in ſeine Betrachtungen ver⸗ tieft, daß ihm der eigentliche Sinn entging, welchem ihre Worte, ſowie der Ton, in dem ſie dieſelben ſprach, enfielen. ö „Sie iſt wunderbar ſchön“, fuhr er, träume⸗ riſch dem Gang ſeiner Gedanken folgend, fort. „Nur ein einziges Mal im Leben begegnete mir ein eben⸗ ſo ſchönes Mädchen.“ Aus deu eiferſüchtigen Augen Charlottens ſchoß ein raſcher Blick nach ſeinen ſinnenden Zügen hinüber. „Ja,“ ſtimmte Charlotte bei, während ſie den“ Kopf wieder über die geſchäftigen Finger beugte, „gewiß iſt Hilda ſehr — ſchön“; das Wort koſtete ſie Ueberwindung und wurde haſtig hervorgeſtoßen. „Ihre Mutter war jedoch viel ſchöner, und ſoweit ich mir darüber ein Urteil erlauben kann, iſt ſolche Schönheit ſür ein Mädchen in Hildas Lebensſtellung kein Segen, für ihre Mutter wenigſtens erwies ſie ſich als das Gegenteil.“ „Wirklich!, Der Ton verriet einige Neugier und langſam wanderten des Künſtlers Blicke von Hilda zu Charlotte zurück. Um ſeine Aufmerkſam⸗ keit zu feſſeln, war letztere bereit, viel aufs Splel zu ſetzen, ſelbſt ein Familiengeheimnis zu verraten welches geheim zu halten man ihr im Grunde nicht befohlen hatte. „Ja,“ fuhr ſie in ihrer ruhigen, gelaſſenen Art und Weiſe fort, „Hildas Mutter war Kapitän Kornecks erſte Liebe. Sie lief vom Hauſe weg um einen Mann zu heiraten, der geſellſchaftlich hoch über ihr ſtand, und ſpäter erfuhr ſie, daß ihr Mann bereits der Gemahl einer anderen war. Das gab ihr deu Todesſtoß; ſie ſtarb buchſtäblich an ge⸗ brochenem Herzen. Und an allem war ihre Schön⸗ heit ſchuld.“ „Dann — dann — bitte, ich verſtand ſie nicht ganz — dann iſt Fräulein Korneck nicht Kapitän Kornecks Tochter?“ „Nein,“ lautete die bereitwillige Antwort, „das iſt ſie nicht. Aber Hilda hat keine Ahnung davon, daß Stefan Korneck nicht ihr rechter Vater iſt. Es iſt ſein ausdrücklicher Wunſch, daß ſie die Wahrheit nicht erfährt. Nätürlich iſt es ja auch beſſer, wenn ſie darüber nicht aufgeklärt wird,“ fügte ſie bittend hinzu. „Natürlich,“ ſtöhnte er raſch bei. Nun ſie Stefan Koruecks Geheimnis dem Fremdeu enthüllt hatte, fing ihr Gewiſſen an zu ſchlagen. „Ich vertraue Ihnen das natürlich nur unter dem Siegel der ſtrengſten Ver ſchwiegenheit an, Herr Selten,“ ſagte ſie unruhig. Dieſer verneigte ſich ſchweigend, lich in dem Eingang der Höhle weiteren Vertraulichkeit ein Ende. höflich auf. „Die Flut hat uns nun vom Strande ver⸗ erſchien, jeder Robert ſpraug 5 und gleich darauf machte Hilda, welche mit dem Hunde plötz⸗ trieben!“ rief ſie lachend und hielt ihre Beute die Hoͤhe. Selten betrachtete dieſelbe — es waren feder artige Seepflanzen in den zarteſten roten, gelle und gelben Farben — mit bewunderndem Künſfle⸗ blick. Charlotte packte inzwiſchen mit peinlicht Sorgfalt ihre Arbeit, Garn und Häkelnadel, ſammen und meinte es wäre Zeit, nach Haut gehen. ö Ihre Aufforderung, in der Villa zu Milt zu eſſen, lehnte Selten dankend ab. Am Gartenlet verabſchiedete er ſich von den Damen, mit der N merkung, er habe mehrere wichtige Briefe ſchreiben und müſſe nach Hauſe eilen, um dieſelben noch rechtzeitig zur Poſt zu bringen. Doch kal wußte er ſich außer Sicht, als er in ſeinen alleh läſſigen Schritt zurückverfiel. Er hatte die Val ſtraße nach Schwarzenfels eingeſchlagen, die ke deutend länger war als der gefährlichere Wg über die Felſen. Er nahm nun den Hut bo Kopfe und ſtrich ſich das Haar aus der Stirn zurück. Ein dunkler Schatten lagerte auf feine Zügen. a „Um ihr Ziel zu erreichen, verrät ſie ihr beſte Freundin,“ dachte er mit einem vexüchtlichen Kräuſeln der dünnen Lippen. „Als ob es ihr durch hundert ähnlichere Eröffnungen möglich wäxe, mit nur ein Atom der Liebe zu nehmen, die ich für Hilda Korneck empfinde!“ Am Nachmittag ſtand Hilda am Fenſter, die Stirn gegen die Glasſcheibe gedrückt und ſchaule gedankenvoll auf das Meer hinaus. (Fortſetzung folgt.) e . a