9, 55 5 ch) 1. 10g 0 hald 9 lh 5 big Der Voran ken iburg. och Abend ha Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen 1 Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. welche am Tage des Erſcheinens bis wren one probe * Erſcheiren e — Freitag, den 24. Lebruar 5 1905. Der Vorſin eſangvere b Ladenbung. den 22. Fon 5 Politiſches. Die Bewegung in Rußland iſt in die Phaſe getreten, in die ſie nach der Anſchauung von Hennern der Verhältniſſe gelangen mußte. Der letzte Teil des Programms Gapons geht in Erfüllung, der politiſche Mord. Die Vertreter der ſozialrevolutionären o be. ſcheinen iſt dre Det d Votſun Le Partei haben ein neues Syſtem, ſie gehen nicht Club wie früher, von unten nach oben, ſondern in nburg. der umkehrter Reihenfolge. Der Oheim und bt einen eig Schwager des Saren, Großfürſt Sergius galt mit Kecht als der ſtarrſte Vertreter der Keak⸗— tion, der auf den Faren einen unumſchränkten Einfluß hatte, ihn hat als erſten eine Spreng⸗ bombe als formloſe Maſſe niedergeſtreckt. lplatz 455 oder he der Stadt ſind zu richn den Vorſtan. könnte, iſt ganz ausgeſchloſſen. Es giebt noch A. Michl. genug hervorragende Revolutionäre und noch ige fichtene mehr Exaltados in Rußland, die ihr Leben ohne mit der Wimper zu zucken, der „Idee“ zu opfern bereit ſind. zu betrachten, dem eine Reihe ſeiner Geſinn⸗ langen wird im heiligen Rußland. erregt: die Bewegung, die zuerſt die Arbeiter ergriff, hat ſich auf alle Geſellſchaftsſchichten erſtreckt, denn immer deutlicher tritt es nun ſelbſt für Sweifler zu Tage, daß die Bureau⸗ kratie vollſtändig abgewirtſchaftet hat; ſie iſt trotz des ins ungeheuerlich gewachſene Spitzel⸗ ſyſtems nicht einmal im ſtande, ſich ſelbſt zu ſchützen. Während das ganze Land im Fu- ſtande wildeſter Gärung ſich befindet, geht die ſchwerfällige Kanzleimaſchine ihren Gang, ohne das Tempo irgendwie den Seitverhältniſſen er ⸗ entſprechend zu beſchleunigen. Die längſt Enterbt. Roman. Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 62. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) „Vivien, mein Liebling,“ ſagte er, „dies iſt die erſte Wolke die zwiſchen uns gekommen, die erſte Entfremdung, die zwiſchen uns eingetreten iſt. vien, dies kann nicht ſo weitergehen, wir müſſen ein Ende machen.“ „Ich bin bereit dazu“, ſagte ſie gerührt durch ſeine Zärtlichkeit. „Aber, mein geliebtes Weib, ich muß ſprechen wie ich denke. Du hatteſt immer ein verſiegeltes Plätzchen in Deinem Herzen, heimnis, das Du mir vor enthielteſt. t-Geselsche XXIX * 50 M5 eh laſche. ene bi: uler⸗ m Ritten e ide. uß, Buchbünd⸗ hläfriges preiswert 1 ee les viel „ditioll. er Expediti —— Dir Lancewood wieder zugefalleu war — dieſes letzten Zeit Deinen ganzen Charakter geändert. tung es hat.“ Sie wußte nun, daß jede weitere nutzlos ſei — er hatte ſie ſcharf beobachtet. „Ich leugne nicht, daß ich ein Geheimnis vor Vi⸗ Geheimnis laſtet auf Deiner Seele und hat in der „dann quäle mich nicht länger mit Fragen. Ich kann Vivien, die Zeit iſt gekommen, wo ich wiſſen muß nicht offen mit Dir ſprechen. in was jenes Geheimnis beſteht — welche Bedeu⸗ 5 1 0 ſteh 0 Herz?“ begann Lord St. Ausrebe diesmal kann ich Deinen geraten iſt, iſt ganz ausgeſchloſſen. Daß es ſich um einen Einzelfall handeln Großfürſt iſt als erſter ſehnten, längſt verſprochenen Reformen werden verſchleppt und es greift die Befürchtung um ſich, als ob auch aus dieſen halben Sugeſtänd⸗ niſſen nichts werden wollte, wie das in Kuß⸗ land je und je üblich geweſen. Die Bureaukratie, die der letzten Schluß in Briefſchnüffeleien und einem Staatsweisheit durch ſeine Ohnmacht aus lächerliche ſtreifenden Ueberwachungsſpſtem ſieht, iſt ſoweit vom Leben abgewendet, daß ſie die furchtbaren Ge⸗ fahren des Verſchleppungsſpſtems und der In⸗ dolenz nicht erkannt hat. Nur ſie ſcheint es nicht zu wiſſen, daß es nun kein zurück mehr giebt. lage finden wird, in die ſie in ihrer Blindheit Der Abſo⸗ lutismus in ſeiner bisherigen Form durchlebt dank den unzähligen Fehlern der Bureaukratie die letzten Tage; keine Macht der Erde iſt im ſtande, ihn noch weiter aufrecht zu erhalten. Man hat es verſäumt, aufgeklärten Abſolutismus einzuſchlagen muß nun aus dem Extrem der Autokratie in Die Leidenſchaften ſind auf das Aeußerſte ſagte ſie und fuhr fort: Vivien — ein Ge⸗ Dieſes Ge⸗ G heimnis hielt Dich ab, die meine zu werden, als ihrer Selbſtbeherrſchung abhänge. Gatten zu haben — und glaube mir, Vivien, Dir habe“, ſagte ſie, „aber, Adrian, es betrifft dich ungsgenoſſen folgen muß, wenn es nicht anders das der Verfaſſung ſpringen. Daß nur die Verfaſſung das Keſultat des demnächſt einzuberufenden Semsky ſobor ſein kann, liegt auf der Hand. Und damit tritt denn Rußland in eine neue Phaſe heilloſer Verwirr⸗ ung, denn den uferloſen Plänen unreifer, zur Selbſtregierung ganz unfähiger Höpfe kann keine ſtarke und bewußt handelnde Regierung entgegen⸗ treten, da es an Männern fehlt, die Kraft und Weisheit genug beſitzen, um das aufs ſchwerſte gefährdete Staatsſchiff in ein ruhiges Fahrwaſſer zu ſteuern. Rußland geht in ſeinem Freiheitsdrange den ſchwerſten Seiten entgegen, die es je durch⸗ lebte. Damit haben die Völker e zu nicht im Geringſten, und ich 1 es Dir nc ver⸗ raten.“ „Aber ich muß es wiſſen, Vivien“, erwiderte er ſtrenge. „Soll dies unſer erſter Zwiſt ſein ? Du ſchuldeſt mir Unterwürfigkeit — Du haſt ſie mir nie verweigert — Du wirſt mich auch jetzt in dein Geheimnis einweihen.“ „Ich weigere, mich entſchieden, dies zu tun“, „Ich wiederhole Dir, das Geheimuis betrifft den Mittelweg des und Daß ſie einen Ausweg aus der Swangs⸗ rechnen, die mit Rußland in Wechſelbeziehungen ſtehen und ſie werden gut tun, die ſich geſtaltenden Verhältniſſe mit dem nötigen Peſſimismus im Auge zu behalten. Verſchiedenes. Ladenburg, 24. Febr. Zu dem am Montag Abend im Saale des Gaſthauſes zur Roſe ſtattfindenden Vortrag werden die Herren Intereſſenten an dieſer Stelle nochmals aufmerk⸗ ſam gemacht. (Siehe Juſerat in dieſem Blatte). — Mannheim, 23. Febr. Ein Ein⸗ bruchsdiebſtahl wurde verfloſſene Nacht in dem ſtädtiſchen Leihamt ausgeführt. Die Einbrecher ſuchten vergebens, den Kaſſenſchrank und den Raum, in dem ſich die Juwellen, Gold⸗ und Silberſachen befanden, zu erbrechen und ſtahlen nur Kleidungsſtücke und Weißzeug. Von deu Dieben hat man noch keine Spur. — Wieblingen, 23. Febr. Der hieſige Vogel⸗ und Geflügelzuchtverein veranſtaltet in der Zeit vom 25. bis 27. d. M. ſeine erſte allge⸗ meine Ausſtellung mit Prämiierung und Ver⸗ Dich gar nicht — Du haſt kein Recht darnach zu fragen.“ „Aber trotzdem frage ich darnach, Vivien. Et⸗ was iſt mir bereits klar geworden — es handelt ſich um Lancewood und den Knaben, den Du be⸗ ſuchteſt. Ich werde deſſen ſonderbare Reden nie vergeſſen.“ Vivien erſchrak, faßte ſich aber ſogleich wieder. 8 ſchien ihr, als ob ihr ganzes Leben nun von „Wenn Du mich liebſt, Adrian“, ſagte ſie, „Wen ſollte ich mehr lieben, als Dich, mein Juſt wieder. „Aber Wunſch nicht erfüllen, Kein Weib hat das Recht, ein Geheimnis vor ihrem die Hand der Vorſehung hat mich ſo weit geleitet und wird mich noch weiter leiten, ſelbſt wenn Du auf folgen mag. Liebe, die Du nun zu mir, t e bebarrſt. loſung im Gaſthaus zum „Goldenen Pflug“ da⸗ hier. Die Ausſtellung wird den vorliegenden An⸗ meldungen zufolge ſehr gut beſchickt ſein und zwar aus allen deutſchen Gauen; alle Raſſeu Zier⸗ und Nutzgeflügel werden vertreten ſein. Ferner wird auf der Ausſtellung eine der erſten großen zoologiſchen Handlungen Deutſchlands liederſingende Dompfaffen, ſprechende Papageien und ſonſtige Exoten, ſowie alle Arten Zier⸗ und Singvögel ausſtellen. Der Beſuch dieſer Ausſtellung iſt beſtens zu empfehlen, zumal der Eintrittspreis pro Perſon nur 20 Pfg., für die Kinder die Hälfte, 5 1 8 Ich werde es jetzt für meine Pflicht halten, ausfindig zu machen, was Du mir zu verbergen trachteſt. Und höre mich, Vivien, mein geliebtes Weib, es kaun nicht Frieden zwiſchen uns werden, ehe Du mir Dein volles und ganzes Vertrauen ſchenkſt. Wir können an dem nämlichen Tiſch ſitzen, unter einem Dach wohnen, aber wir werden wie Fremde ſein, geſagt.“ „Mit einem tiefen Stöhnen barg Vivien ihr Geſicht in beiden Händen. Lord St. Juſt knieete an ihrer Seite nieder. „Mein Liebling,“ ſagte er, „ich ſehe es in Deinem Herzen geht ein Kampf vor ſich, ein Kampf zwiſchen gut und bös; ſei tapfer laſſe die Wahrheit triumphieren, einerlei was nun Im Namen des Himmels, bei der zu Deinen Kindern hegſt, flehe ich zu Dir, vertraue mir, — erzähle mir alles.“ Ein leiſes Stöhnen war die ganze Antwort Er fuhr fort — 8 „Ich bin Dein Gatte — warum kannſt Du mir kein Vertrauen ſchenken? Wer konnte Dir helfen, Dich tröſten, wie ich es kann? Wer könnte nun wärmeren Anteil an Deinem Kummer nehmen, als ich? Mein Liebling, ſtoße meine warme, treue, tiefe Liebe nicht zurück. Nicht als Richter, als liebender Gatte ſtehe ich vor Dir. Wenn Du auf irgend eine Weiſe Unrecht getan haſt, bis du mir alles