Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Grſcheint jeden Dienstag und Freitag A Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. . mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. welche am Tage des Erſcheinens bis —— 1905. der Wiſſenſchaft wie des Handels, der Induſtrie und des Handwerks angehörig, haben ihre be⸗ treffenden Beobachtungen gelegentlich des Be⸗ ſuches der Weltausſtellung von St. Luis ge⸗ macht, und unzweifelhaft treffen dieſe Urteile von nrerteitnk das Richtige ſonſt hätte ſich wohl Mr. Maſon en Magen, desk nicht beeilt, das amerikaniſche Handelsamt von die Nerven dieſer Kritik ſo eilig und ausführlich in Kennt⸗ Anerkenrurgen nis zu ſetzen. Nach ſeinen Mitteilungen haben 5 Wurze Likör lichkeit unüdertte obiger S die deutſchen Sachverſtändigen Mitteilungen M. 2.— u. N über Schwächen in dem amerikaniſchen Syſtem Anweiſung gra gemacht, welche in Deutſchland die Furcht vor . Hirt 6 der amerikaniſchen Gefahr verſcheuchen würden. itk Rückhaltslos, führt Mr. Maſon aus, ſei von raitteurſtraß: N den deutſchen Kritikern allerdings die Uner⸗ C. L. Sten ſchöpflichkeit der natürlichen Hilfsquellen der rie Ladenbutz Vereinigten Staaten, die Euergie, der Fleiß nrich Gra lit: und die unübertreffliche Geſchicklichkeit der garl Tripp Amerikaner, die Ueberlegenheit des amerikaniſchen — —— Fabrikweſens die Schnelligkeit und Billigkeit nkohlen der Eiſenbahnbeförderung und der raſtloſe fort⸗ 8 ſchrittliche Geiſt anerkannt worden, der ſtets ⸗Verkan nach einer beſſeren Maſchine, vorteilhafterer Arbeitsmethode u. ſ. w. Umſchau halte. Was Schmieg A Laderbug ſchwäche, dies ſei u. a. die Unwiſſenheit und Gleichgiltigkeit, die unter den Amerikanern in Be⸗ —ů Der amerikaniſche Generalkonſul in Berlin, 4 Hach Mr. Maſon, hat dem Handelsamte in Was- Dal hington einen recht bemerkenswerten Bericht An N über die Beurteilung der handelspolitiſchen 2 per Leiſtungsfähigkeit der Union ſeitens deulſcher 5 Sachverſtändiger erſtattet, Letztere, den Kreiſen ſuchten. in aber Amerika im internationalen Wettbewerb markte hegen brauchen. jetzt zweifelhaft, ſtaune in e über mit welchem amerikaniſchen Geſchäftsreiſenden und Agenten ohne irgendwelche Vorbereitungen und ohne ee fremder Länder auf⸗ Aufgefallen ſei den deutſchen Sach⸗ verſtändigen ferner das Mißverhältnis in der Sahl der in den Vereinigten Staaten ausge⸗ bildeten Juriſten, Mediziner, ſowie Sahnärzte und Haufleute, Techniker, Chemiker, Elektriker Hunſtfärber, ſowie Weber. Offen werde der hohe Kang und die Dorzüglichkeit eines halben Dutzend techniſcher Hochſchulen betont, aber hinzugefügt, für ein Volk von 80 Millionen. ſei das doch ſo gut wie nichts. Am meiſten habe die deutſchen Beſucher der Mangel an einer entſprechenden Gelegenheit zur Ausbildung junger Leute für das Handels- und Bankweſen überraſcht. Die ſogenannte amerikaniſchen Handelsſchulen habe man nicht ernſthaft ge⸗ nommen. Schließlich hätten die deutſchen Sach⸗ verſtändigen auch über den großen Unterſchied Arbeitslöhnen und über die im allge⸗ meinen höheren Geſchäftsunkoſten der Amerikaner geſprochen und die Ueberzeugung erlangt, daß ſo lange Amerika und Deutſchland an ihren Geſchäftsmethoden feſthielten, für Deutſchland eine „amerikaniſche Gefahr“ in Wirklichkeit nicht beſtehe. Sweifellos iſt dieſe von Mr. Maſon nach Washington übermittelte Beurteilung der handelspolitiſchen Leiſtungen und Fähigkeiten der Amerikaner ſeitens deutſcher Sachverſtändiger eine zutreffende, wir Deutſche können hieraus den Schluß ziehen, daß wir vor den Ameri⸗ kanern keine beſondere Furcht auf dem Welt⸗ Ja, es iſt ſogar ſchon ob Amerika auf neutralen 5 0 mit Deutſchland in einen 1 9 5 das Selbſtvertrauen f r r Wettbewerb zu treten vermag, unſere kommer⸗ ziellen und induſtriellen Ureiſe brauchen alſo vor der ſo vielfach behaupteten, angeblichen amerikaniſchen Veberlegenheit nicht zu zittern. Verſchiedenes. — Mannheim, 15. Febr. Das ſtädtiſche Budget für 1905 bringt zum erſten Mal nach der letzten ſchweren wirtſchaftlichen Kriſe eine Ermäßigung des Umlagefußes. Wie wir bereits mitgeteilt haben, ſoll er um 4 Pfg. auf 53 Pfg. herabgeſetzt werden. — Mannheim, 14. Febr. Seitens der ſozialdemokratiſchen Partei wurde als Kandidat für die nächſte Landtagswahlen im Mann⸗ heim Land Wirt Klein ⸗ Mannheim aufge⸗ ſtellt. g — Karlsruhe, 15. Febr. Die Kriegs“ gliederung der für die größeren Truppenüb ungen aufgeſtellten Kavalleriediviſionen ſteht für jede N Diviſion drei Brigaden zu zwei Regimenter vor, außerdem erhält jede Diviſion eine reitende Ab⸗ teilung Feldartillerie, zwei Maſchinengewehrab⸗ teilungen und eine Pionierabteilung, auch wird bei den beiden Diviſionen C und D eine Signal⸗ abteilung zur Handhabung des großen Signal⸗ gerätes aufgeſtellt. Die Kavalleridiviſion B beim XVIII. Armeekorps wied aus Heſſen, Badenern und Bayern zuſammengeſetzt, die 28. Brigade ſtellt die badiſchen Leibdragoner Nr. 20 nnd die 21. Dragoner. — Zu den Verſtärkungen des Lehr⸗Infanteriebataillons während der Sommer⸗ monate ſtellt das XIV. Armeekorps 7 Mann vom Jahrgang 1903 und 2 Mann vom Jahr⸗ gang 1904, ſowie ein Unteroffizier. Die Mann⸗ ſchaften des Jahres 1904 werden bis nach den ibſkühnne 1906 kommandiert. e Arten zug auf alles herrſche, was außerhalb der zemüſe 1 Grenzen der Vereinigten Staaten liege. Man enſamen 5 1 ter d are Enterbt. J. F. Mer merke Roman. —— kach dem eugliſchen frei bearbeitet von Klara enes 1 0 60. Fortſetzung. 5 Er hatte ſo wenig von dem erfahren — weder von ſeinem Leben noch von ſeinem Sterben; an ihn dachte er bis jetzt nicht im entfernteſten. Aber ſein Entſchluß ſtand feſt, er mußte das Geheimnis ergründen. Er fragte ſeine Gattin, ob ſie mit ihm ausreiten walle und als ſie verneinte, ſchloß er daraus, daß ſie wieder einen ihrer geheimnisvollen Beſuche in Hammerſmith abzuſtatten gedenke. „Dann wollen wir unſeren Ritt verſchieben,“ ſagte er. Beſuche zu machen.“ Lady St. Juſt erwiderte einige Worte und eilte weg. Er haßte ſich ſelbſt, den Beobachter ſeiner Gattin zu machen — aber was kounte er anders (Nachdruck verboten.) kleinen Oswald auf morgen e a chlenderſont und 1¹⁰ Nl. tun ? Wie ſollte er ſonſt ihren Kummer eutdecken? onig vol Er ſah ſie einfach gekleidet das Haus verlaſſen e Bienen das — ſo auffallend einfach, daß es ihm fchien, ihr herſtellen. 0 Kleid diene als Maskerade. „Mein armes Weib,“ rt Schul dachte Adrian St. Juſt, „dies alles gleicht ihr ſo 0 che wenig.“ ienenzüͤch „Ich habe heute verſchiedene Kutſcher nach Hammerſmith zu fahren. 1 lic er ſogleich anſpanen und befahl dem 40. Kapitel. Vor Doktor Leſters Auſtalt angekommen fand Lord St Juſt, daß ſeine Vermutungen richtig geweſen waren eine Droſchke hielt vor der Tür und er war überzeugt, daß ſeine Gemahlin dieſelbe benutzt hatte. Er fragte, ob der Doktor zu Hauſe ſei und Minute. Lord St. Juſt. „Das Vorzimmer iſt nun nicht mehr frei,“ ſagte der Lakai. „Wollen Sie hier eintreten, Muylord 2“ Und jetzt machte ſich Lord St. Juſt ſeines erſten Betruges ſchuldig. „Ich weiß es,“ ſagte er haſtig — iſt drinnen mit einem der Studenten.“ „Ja,“ war die Erwiderung — „Frau Smith und Herr Dormau. Wünſchen Sie dieſe zu ſprechen, Mylord?“ „Sie nimmt einen falſchen Namen an,“ dachte der Peer raſch. „Mein Weib, meine ſtolze Vivien ihren Namen zu verleugnen. Was mag dies be⸗ deuten 2“ Er hörte den Klang einer klaren, melo⸗ diſchen, Stimme, die von tiefer Bewegung bebte; er erkannte ſie als die Viviens. ſchon gut,“ „eine Dame „Es iſt ſagte er zu den Lakaien; der Diener antwortete ihm, man erwartet ihn jeder druck ihrer dunklen Augen. „Dann will ich ſeine Rückkehr abwarten,“ ſagte her?“ „Sie brauchen mich nicht ee — ich Wande eintreten. Ich — ich erwartete dieſe Dame hier zu treffen.“ öffnete die Türe und betrat das Zimmer. Sein Auge fiel anf ſeine Gattin, die bei ſeinem Anblick raſch von ihrem Sitze aufgeſprungen war. Toten⸗ bläſſe bedeckte ihr Antlitz, und als ſich jetzt ihre Blicke begegneten, erſchrack er vor dem faſt wilden Aus⸗ „Adrian,“ Dich hier⸗ rief ſie, was führt Er hatte beabſichtigt, ganz unbefangen zu ſprechen, aber ihre furchtbare Erregung beuuruhigte und doch furchtſamen Attitüde Was verbarg ſich hinter dieſer trotzigen was bedeutete ihn. die Schuld auf dieſem edlen Antlitz? Vivieu ſah aus als ob etwas längſt befürch⸗ tetes eingetroffen wäre. Jetzt erſt gewahrte Lady St. Juſt die zweite Perſon im Zimmer, einen ſchönen blonden Knaben, der, O Himmel, eine auffallende Aehnlichkeit mit ſeiner Gattin hatte. Seine Gedanken drohten ſich zu verwirren. Wer war der Knabe? Plötzlich kam es wie eine Er⸗ leuchtung über ihn. bares, auffallendes Benehmen, ſo oft die Rede auf Lancewood kam — er gedachte ihrer leidenſchaftlichen faſt unheimlichen Liebe zu dem kleinen Arthur, in dem ſie den künftigen Herrn von Lancewood erblickte. (Fortſetzung folgt). Der Mann zog ſich zurück, und Lord St. Inſt Er gedachte an Viviens ſonder⸗