Club urg. 8 en 28. dg. Mu. mlung rdnung mit) in en. Erſcheinen zi 0 In Vue ſliolheß. 0 duszölthn 1 1 4 Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdrucherei Karl Molitor, Ladenb gelvoſſen 5 burg und 10 Lo 0 urg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 5 Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. kale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. wum. Pienſtag, den 31. Jannar ſirting un ellabfäll mann Mn terre Wohnmg mer r an Familie chu i zu vermieten. rpedition. Rußlaud hat „Ruhe.“ Die amtlichen ruſſiſchen Meldungen ver⸗ Moskau, Warſchau, Odeſſa und den übrigen Städten des ruſſiſchen Reiches wieder kommen „Ruhe“ herrſcht. Natürlich wagen ſich burg und anderen ruſſiſchen Städten vorläufig nicht an das Cageslicht, weil man jeden Umzug und jede Volksanſammlung mit Gewehrſalven und Havallerieangriffen zu zerſtreuen für gut und notwendig gehalten hat. Fürwahr vortreffliches Regierungsrezept gegen die Be⸗ ſchwerden und Bitten eines von der Mißwirt⸗ wirtſchaft gequälten Volkes iſt Pulver und rped de. un. Blei! Wer ſich zu laut beſchwert Zimmer org Müle ehntgaſſe 8 7. nung zimmer und git ermieten bei onrad Karg IU mmer Küche Spit nieten bis l. Al will, iſt vogelfrei und kann jeden Augenblick erſchoſſen oder niedergeſäbelt werden. Fürwahr die ganze brutale und durch verrottete ruſſiſche Reegierungsweiſe zeigt ſich in dieſer Behandlung der Unzufriedenen und in der offiziellen Ver⸗ kündigung: „Alles iſt wieder ruhig!“ Ja, das iſt doch ganz unmöglich, daß das ruſſiſche Volk in ſeinem geknechteten und rechlloſen Zuſtande immer nur Ruhe halten ſoll. Keine freie Preſſe, keine Volksvertretung, keine freie öffentliche Meinung giebt es in Rußland, Seit⸗ ungen, welche Beſchwerden über Beamtenwill⸗ kür und Mißwirtſchaft veröffentlichen werden ſofort konfisziert, und Bittgeſuche der Bedrückten gelangen nur dann an den Haren, wenn es die allmächtige Hof- und Beamten⸗Kamarilla nung flür gut findet, alſo ſelten oder nie. Wie kann ler, Küche, Sit ein großes lebenskräftiges Volk, das ſo viele fort oder spaten gebildete Elemente in ſich hat, einen ſolchen Juſtand auf die Dauer ertragen P! Das iſt doch franz Meng eee, Vohnung 1. April zu & ich Volz Il Enterbt. 155 Roman. Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara c f Rheinau. nacht ſraß 53. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) 0¹ Aber von Tag zu Tag ergriff ſie ein heſtiges III Verlangen, den Knaben einmal ſelbſt ſehen und cher und Keller, ui ſprechen zu können. Vivien glaubte ruhiger zu ſein, wenn ſie ſich üllet! erſt ſelbſt überzeugt habe, daß Oswald keine Er⸗ korg — innerungen an ſeine früheſte Kindheit, an Lancewood geblieben. Es bot ſich ihr ſehr bald eine günſtige Gele⸗ genheit, ihren Plan auszuſühren. Lord St. Juſt war auf einen ganzen Tag verreiſt und Vivien be⸗ ſchloß, ſich ſeine Abweſenheit zu Nutzen zu machen und nach Hammerſmith zu gehen. Wie an dem Tage, als ſie Gerald Dorman n 0 gie N immer Küch Heinrich gilt. 15 Spachr 4 beſuchte, kleidete ſie ſich wieder ſo einfach als küche falt 1 1. möglich; und wer würde nun unter dem dichten agplatz 00 Schleier die ſchone, vornehme Laby St. Juſt er⸗ 1 pelt, W. kenneu. i ü 5 i 9983 Es gelang ihr, ungeſehen das Haus zu ver⸗ 2 laſſen und ſie legte erſt eine kleine Strecke zurück, Zimmer ehe ſie eine Droſchke beſtieg. „Es iſt eine lange Fahrt,“ bemerkte der b Bahubeſ Kutſcher, als ſie ihm die Adreſſe gab. r am künden der ſtaunenden Welt, daß in Petersburg voll⸗ die Manifeſtanten und Demonſtranten in Peters ein oder ſſeine Beſchwerde mit anderen zuſammen vortragen naturgeſetzlich unmöglich, und da muß es doch zu Revolutionen oder furchtbaren Attentaten kommen. Alle Bürger und Bauern Rußlands tadeln auch die Art, wie in Petersburg die Arbeiterumzüge von der Regierung behandelt worden ſind, und nicht nur zahlreiche Volks⸗ kreiſe, ſondern auch der Adel in Moskau pro⸗ teſtieren dagegen, daß ruſſiſche Soldaten ſofort auf ruſſiſche Landeskinder ſchießen müßen, wenn dieſe große Verſammlungen und Umzüge halten. Einige ruſſiſche Zeitungen, zumal die in Mos⸗ kau erſcheinende „Kuſſika Wjedomoſti“ führen auch eine ſehr ſcharfe Sprache gegen die Re⸗ gierung und erklären, daß die bisherigen Su⸗ ſtände in Rußland nicht ſo weiter dauern können. Wenn man bedenkt, daß das ruſſiſche Volk niemals verwöhnt war und es ſtets hartes er⸗ dulden mußte, ſo kann man ſich denken, daß die ruſſiche Zuſtände in letzter Seit noch viel ſchlimmer geworden ſein müſſen, wenn jetzt Maſſenunruhen ſentſtanden ſind. Es iſt der furchtbare Krieg mit Japan der ungezählte Opfer und Leiden über das ruſſiſche Volk ver⸗ hängt, und es iſt die Tatſuche, daß das ruſſiſche Volk auf ſein Geſchick nicht den ge⸗ ringſten Einfluß hat, wodurch das ruſſiſche Volk zur Verzweiflung gebracht wurde. Der kranke ruſſiſche Staatskörper und das nückſtän⸗ dige politiſche, ſoziale und wirtſchaftliche Leben Rußlands können die Anforderungen ſo großer Hriegsleiſtungen nur unter den empfindlichſten Schmerzen und Suckungen ertragen. Rußland ſteht deßhalb in einer ganz ſchweren Kriſis und dunkel iſt der Weg für den ruſſiſchen wagen, der an einem ſteilen Abgrunde dahin⸗ fährt. Die offizielle verkündete „Ruhe in Ruß⸗ land“ wird aber bald neuen Unruhen Platz machen. „Sie werden gut dafür bezahlt werden 7 er⸗ widerte Lady St. Juſt. 5 Ihr Herz pochte lant und heftig, als der Wagen vor einem großen Haus anhielt, das etwas von der Straße in einem ſchönen Garten ſtand. „Grove Houſe Academy,“ las ſie anf dem breiten Meſſingſchild über der Türe. „Sie werden hier auf mich warten,“ ſagte ſie zu dem Kutſcher, der den Wagenſchlag öffnete — „es wird nicht ſehr lange dauern“ Der Mann ſetzte ſich nun bequem zurecht, zog ein Zeitungsblatt heraus und gratulierte ſich innerlich über den „guten Fang“ den er ge⸗ macht. Ein Lakai öffnete unterdeſſen der Dame die Türe und antwortete auf deren Frage nach Doktor Leſter, dieſer ſei nicht zu Hauſe, wohl aber Herr Hardman, der erſte Profeſſor. „Ich möchte nun einen der jungen Herren, einen Maſter Henry Dorman ſprechen. Iſt er hier?“ „Ja — bitte treten Sie hier ein, ich werde ihn rufen,“ war die höfliche Erwiderung. Vivien betrat ein kleines Vorzimmer, das keinen ſehr freundlichen Eindruck machte; es ent⸗ hielt nichts als einen viereckigen Tiſch, einige ge⸗ polſterte Stühle, ein paar Globen und eine große Landkarte. Die Ausſicht aus den Feuſtern war durch eine dichte Drathblende verhüllt. zurück Staats⸗ Verſchiedenes. O Ladenburg, 30. Jan. tag abend hielt der Evang. Arbeiterverein Am Sonn⸗ im „Schiff“ eine Abendunterhaltung verbunden mit kaiſerfeier ab. Das umfangreiche Programm wurde mit zwei flott geſpielten Muſikſtücken der Kapelle Hertel eröffnet. Nach dem Toaſt auf den Kaiſer, in dem Herr Pfarrverwalter Paret namentlich die Arbeit unſeres Kaiſers auf ſozialem Gebiet hervorhob, folgten verſchiedene theatraliſche Aufführungen, die teilweiſe recht gut geſpielt von den Anweſenden mit großem Beifall aufge⸗ nommen wurden. So ſehr jedoch dieſe Aufführ⸗ ungen zur Belebung und Unterhaltung des Abends beitrugen, ſchließlich konnte man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß es auch da ein Zuviel geben kann⸗ Der letzte Schwank hätte wohl, ohne dem Gelingen des Abends Eintrag zu thun, weggelaſſen werden können. Auf der anderen Seite wäre eine Abwechslung etwa durch Einſchiebung von Chorgeſängen, wohl von allen recht dankbar auf⸗ genommen worden. Wir haben doch hier in Ladenburg auch einen evang. Kirchenchor! Sollte es da nicht möglich ſſein, daß dieſe beide evang. Vereine ſich gegenſeitig unterſtützen? Der evange⸗ liſchen Sache in unſerer Stadt würde ein ſolches Zuſammengehen jedenfalls keinen Schaden bringen! Nach der Verloſung, die den Schluß des Pro⸗ gramms bildete, blieb zum Tanz noch genügend Zeit und wenn dieſe nicht völlig ausgenutzt wurde, ſo lag die Schuld nicht an dem veranſtaltenden Verein. Hoffen wir, daß trotzdem dieſer Abend eine Förderung der guten Sache des Evang. Ar⸗ beiter vereins bedeutete und daß er die Freunde und Mitglieder von neuem für das Wohlergehe des Vereins erwärmte. Lady St. Juſt ſetzte ſich nieder. Ihr Herz pochte hörbar — ihre Glieder bebten. Sie ſollte ihn wiederſehen, Valeriens Sohn, das Kinb, das ſie um ſein Erbe betrogen, den Erben aus Lance-⸗- wood den Abkömmling einer franzöſiſchen Kommö⸗ diantin, den Knaben, den ſie nun zu unter⸗ richten geſucht und dann in Verzweiflung aufge⸗ geben hatte. 3 Sie ſuchte nun ihre entſetzliche Erregung nie⸗ derzukämpfen, als ſie jetzt Schritte näher kommen hörte. Ein älterer Herr von ſtattlichem Aeußern be⸗ trat das Zimmer und ſtellte ſich als Mr. Hardman vor. Er blickte neugierig auf die verſchleierte Fremde. „Sie wünſchen einen unſerer Knaben zu ſehen, Madame, Henry Dorman? Er iſt eine Waiſe, wie ich glaube. Darf ich fragen, ob Sie jemand von ſeinen Verwandten kennen?“ „Ich kannte ſeine Mutter,“ erwiderte ſie. „Ich mochte ihn gerne ſehen, obſchon er mich nicht kenneu wird, er war damals noch ein ganz kleines Kind.“ Wir müſſen ſtets ſehr vorſichtig ſein mit unſeren Zöglingen,“ ſagte Herr Hardman, „und es beſteht eigentlich die Regel bei uns, daß jeder Be⸗ ſuchende ſich durch einige Zeilen von Eltern oder Verwandten des betreffenden Knaben einführe. Aber in dieſem Falle kann ich von der Formalität ab⸗ ſehen. Herr Hardman hat die gebildete melo⸗