Anzeige g Preis vierteljährlich Mark 1.— beinen it deine Det Vorſunl. Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. a 1 — Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. 5 Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 5 Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Bei größeren Aufträgen Rabatt. r ——— —— ——ů— firting u. Freitag, den 27. Januar 1905. ——— 2 — e. ellabfälf mann In Kaiſers Geburtstag. * W — kohl Es entſpricht der ehrwürdigen Tradition l der Haiſerproklamtion am 18. Januar 1871 ö erkan in Verſaille, dem Geburtstage des neuen Deut⸗ Schmi ſchen Reiches, und es geziemt ſich in jedem —— leg Staate, an deſſen Spitze ein Monarch als Ladenburg. Erbe der Krone ſteht, daß des SGeburttages — des Herrſchers, der in ſeiner geheiligten Perſon ro Mona die Souveränität und Unantaſtbarkeit des henden Salsa Staates pertritt, in Liebe und Hochachtung gedacht wird. Dies gilt um ſo mehr für den geliebten und verehrten Haiſer und Hönig Wilhelm II., der Deutſchlands Haiſerkrone und Preußens Hönigskrone trägt, und der mit ſo r Handwerker er weltbekannter schoner en Sie daher er roſpekte und 5 viel Pflichteifer, Treue ſund Liebe die hohen 700 toſtnf 1 15 Güter der Väter im Reiche und in Preußen N hütet und ſchirmt, hegt und pflegt. Mit einer Umſicht und Tatkraft, die allgemein bewundert wird, waltet Kaiſer Wilhelm fort und fort ſeines hohen Herrſcheramtes und jeden Tag und jede Stunde, die ihn Gott in Geſundheit erleben läßt widmet er in Arbeit und Fürſorge der Verheißung ſeines unvergeßlichen kaiſerlichen er Federnfabri fen empfiehlt fen empfeſl Botſchaft an das deutſche Volk am 18. Januar e 1871 „ullezeit ein Hüter und Mehrer der fried⸗ 9 Hirts lichen Hüter ſein zu wollen. —“ Dieſe Ver⸗ 0 J 0 heißung hat auch Haiſer Wilhelm II. ruhmvoll erfüllt, denn für einen Kaiſer der über das ſtärkſte Heer der Erde verfügt und an den im Kampfe um viele Lebens intereſſen der Nation ö Wurzel manche Verſuchung herantreten kann, mit dem Schwerte das zu erzwingen was die Feder nicht Likör 3 erreichen kann, iſt und bleibt es ein Ruhm, f lange Jahrzehnte hindurch den Frieden nicht ichkeit unübetto nur ſelbſt gehalten, ſondern gegenüber gefähr⸗ pon nnerrtichln d. lichen Hährungen auch geſchützt und geſtützt N Magen, das dl Aniberſal zie Nerven 7 lnerkennunger g E nter b t. bigtr Schuhnt „ M. 2.— U. M. . Roman. umtiſung gra, Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Hirk 16 Rheinau. 5 teurſtraßt 5b. 52. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) 6. 9 Stenz Ein ſchmerzlicher Ausdruck breitete ſich über ſeine ie Ladenburg geiſterhaften Züge, die ſich plötzlich ſouderbar ver⸗ f 11 404. änderten. rich Gra 70 Vivien erhob ſich raſch und rief die Wärterin url TI erbe, 11 „Ich fürchte, Herr Dormau iſt ſchlimmer ge⸗ 0 fü wordeu,“ ſagte ſie. ö ö Die Wärteren blickte nun ihn an und flü⸗ 5 5 f ſter te: 5 die Grp „Er ſtirbt, Madame.“ „ — Jetzt öffnete Gerald noch einmal die Augen Zwei und heftete den Blick feſt auf Vivien. Sie ſah, pumpel daß ſeine Lippen ſich bewegten und neigte ſich über ihn. Maurer. „Der Knabe muß nach Lancewood zurück⸗ ener W kehren,“ ſagte er, mühſam nach Atem ringend. arben „Verſprechen Sie es.“ 5 gel gereben, Sie gab keine Antwort. b erholte er, und ehe Gerald Dorman „Verſprechen Sie es,“ wied ſie etwas erwidern konnte, war verſchieden. „Sehr raſch ging es noch zuletzt,“ ſagte die i Firm aul f hlt. Großvaters Wilhelm I. in der erſten kaiſerlichen mußte nun an die Beſitzung zurückfallen. mir U eee zu haben. Wenn in dieſer Hinſicht die euro⸗ päiſche Politik ſeit einem Menſchenalter ein ganz anderes Geſicht zeigt als in allen früheren Epochen, wo ſo oft Unruhen und Kriege die ruhige Entwickelung der Staaten unterbrachen, ſo iſt dies unbeſtritten ein Verdienſt des Kaiſers Wilhelm. Su dieſem Verdienſte gehört auch das ausgezeichnete Freundſchaftsverhältnis, welches Haiſer Wilhelm mit den Kaiſern und KHönigen der maßgebenden europäiſchen Groß⸗ mächte, ſowie auch mit dem Präſidenten der großen nordamerikaniſchen Kepublik hergeſtellt hat und dauernd pflegt. In dieſem glücklichen Freundſchaftsverhältniſſe des Kaiſers Wilhelm mit den Kaiſern von Oeſterreich und von Ruß⸗ land, den Königen von England und Italien liegt die Garantie, daß frevelhafte Kriege in Europa ſo leicht nicht mehr ausbrechen können. Alle Patrioten gedenken deshalb am Geburts⸗ tage des hohen Herrn ſeiner in Liebe und Treue und wünſchen, daß der Kaiſer dem Keiche und dem Volke noch recht lange in Geſundheit und Küſtigkeit des Körpers und Geiſtes erhalten bleiben möge! Politiſches Berlin, 27. Dez. In Petersburg nach den blutigen ESreigniſſen vom Sonntag wieder Kuhe eingetreten; die getroffenen außer⸗ ordentlichen militäriſchen Maßnahmen würden zweifellos auch jeden Verſuch der Arbeiter maſſen die Revolten zu erneuern, im Keime vereiteln. Unter dem Eindrucke dieſer Vorgänge hat nun Zar Nikolaus einen Erlaß an den dirigirenden Senat gerichtet, der in ſeinen Kernpunkt die Errichtung einer Militärdiktatur für Stadt und Gouvernement Petersburg ausſpricht. Zu dieſem Swecke verfügt der Erlaß die Schaffung Wärterin. „Ich fürchte es hat ſie angegriffen, Madame.“ i Lady St. Juſt kniete halb ohnmächtig neben dem Lager des Toten; weniger noch Geralds Tod, als die Geſchichte, die ſie erfahren, hatte ſie ſo niedergeſchmettert. „Er war ein treuer Freund meiner Familie,“ ſagte ſie langſam. „Er war meines Vaters Sekretär und mein Gemahl wird für ein ehrenvolles Grab⸗ geleite Sorge tragen.“ Sie hatte ſofort die Notwendigkeit eingeſehen, Lord St. Juſt mit dem Ableben Geralds bekannt zu machen. Der Jahresgehalt, der ihm ausgeſetzt war, Es war beſſer, aus ſeinem Tode kein Geheimnis zu machen. Für den Augenblick war es ja nicht nötig, Oswald zu erwähnen. Lady St. Juſt beugte ſich herab und berührte mit ihren Lippen die Stirne des Toten. „Lebe wohl, Gerald,“ ſagte ſie. treu gedient nur zu treu für Dein eigenes Glück und für das meine.“ Tränen ver⸗ dunkelten ihre Augen, noch einen Blick warf ſie „Du haſt auf das ſtille, bleiche Antlitz und verließ dann das Zimmer. „Er iſt tot, Joan,“ ſagte ſie zu ihrer Zofe, als ſie die Droſchke wieder beſtiegen — „er iſt tot.“ Aber Joan ahnte nicht, daß Lady St. Juſt iſt des Poſtens eines Generalguverneurs von Peters⸗ burg; letzterer wird mit ausgedehnten Voll⸗ machten ausgeſtattet, ſogar Kechte, welche bis⸗ lang ausſchließlich dem Miniſter des Innern zuſtanden, gehen auf den Generalgouverneur über. Derſelbe kann nach Gutdünken die Heran⸗ ziehung von Militär zur Unterſtützung der Sivil⸗ behörden anordnen und nach Belieben die Sahl und Waffengattung der zu verwendenden Truppen beſtimmen, alſo die reinſte Militärdiktatur. Bereits iſt auch der neue SGeneralgouverneur von Petersburg gefunden; der Sar ernannte den durch ſeine ſtrenge gefürchteten bisherigen Oberpolizeimeiſter von Moskau, General Trepom hierzu. — Der Streik der Petersburger Arbeiter⸗ ſchaft dürfte am längſten gedauert haben, da die Mittel in der Streikkaſſe ſehr beſchränkt ſind. Verſchiedene Schrifiſteller, Rechtsanwälte u. ſ. w. in Petersburg ſind verhaftet worden, unter ihnen auch der bekannte Schriftſteller Maxim Gorki. Inzwiſchen ſind auch in Mos⸗ kau, Wilna, Lodz und noch anderen Städten größere Streiks ausgebrochen, auch Unruhen werden aus einem und dem anderen dieſer Orte berichtet. — Der Prieſter Gapon der Führer der aufſtändiſchen Petersburger Arbeiter, hat an das Militär ein Schreiben gerichtet, das in tauſenden Vervielfältigungen verteilt wird. Er proklamirt darin den heiligen Krieg und entbindet vom Eide der Treue. — Die Lie be⸗ ralen veröffentlichen ein Manifeſt, in dem es heißt, daß die Regierung dem ruſſiſchen Volke den Krieg erklärt habe. Das ganze Volk müße die Arbeiter unterſtützen, die für eine gemein⸗ ſame Sache in den Kampf eingetreten ſeien. Das Manifeſt trägt 250 Unterſchriften. — Nach in Petersburg kourſierenden Gerüchten ſollte in Finnland eine Revolution ausgebrochen Gerald Dorman habe ſterben ſehen — ſie glaubte, ihre Herrin ſei zu ſpät gekommen. Sie fühlte ſich nicht überraſcht dadurch, daß Mylady auf der Hein fahrt ganz herzzerbrechend weinte, mußte ihr doch der Tod eines alten, treuen Freundes, wie Gerald Dorman, nahe gehen. „Der gnädige Herr wird betrübt ſein, Sie ſo aufgeregt zu ſehen,“ ſagte die treue Dienerin. „Wußte er, wohin Sie gingen, Mylady? Doch nein — wenn er es gewußt hätte, wurde er Sie ſicher begleitet haben.“ . „Ich ſagte es ihm nicht,“ erwiderte Vivien. „Lord St. Juſt war gerade nicht im Zimmer, als ich den Brief las.“ 888 Als Vivien zu Hauſe ankam, war ihr Gatte abweſend und ſie war froh, daß ſie Zeit hatte, ihre Faſſung wieder zu gewinnen. . „Adrian,“ ſagte ſie nun, als Lord St.“ Juſt zurückgekehrt war, „haſt Du nun ein paa Minuten Zeit für mich? Ich habe Dir etwas z ſagen.“ „Die Ankleideglocke hat zwar bereits geläutet aber ich ſtehe nun Dir ganz zu Dienſten,“ er widerte er. „Du erinnerſt Dich Herrn Dormans, meines Vaters Sekretär? Du haſt mich oft von ihm ſprechen hören?“ begann ſie mit leiſer Stimme. „Gewiß,“ antwortete Lord Juſt in ſeiner herz⸗