aus gelungen bezeichnet werden darf. Die ein⸗ zelnen Rollen wurden recht anſprechend und gut dargeſtellt. Die Wiederholung am Montag Abend als Kindervorſtellnung wurde deshalb freudig be⸗ grüßt. Die Chorgeſänge des Abends, die Herr Unterlehrer Volz als Dirigend des Chors leitete, fielen beſſer aus, als ſich bei der Zuſammeuſetzung der Stimmen erwarten ließ; ſie zeugten von flei⸗ ßigen Proben und ſorgfältiger Einſtnudierung. Wir wünſchen nr, daß die Aufforderung, die der Vorſtand in ſeiner Anſprache zum Ausdruck brachte, den Kirchenchor durch aktive Mithilfe zu unterſtützen, namentlich von den Damen unſerer Stadt recht beherzigt wird. Violinſtücke von Herr Boſſert vorgetragen, brachte eine angenehme Ab⸗ wechslung in das Programm und wurde von den Anweſenden mit Beifall aufgenommen. Daß auch ber Humor ſeinen Ausdruck fand, dafür ſorgte Herr Paul als „Weiberfeind“, dem man dabei den Familienvater und Ehemann wirklich nicht anmerkte. Den Schluß der Veranſtaltung bildete die Gaben⸗ und Chriſtbaumverloſung, die durch die vielen freiwilligen Spenden, für die auch an dieſer Stelle noch gedankt ſei, für manche recht gewinnreich verlief. Erſt in ſpäter Mitternachts⸗ ſtunde fand der wohlgelungene Abend ſein Ende, der hoffentlich ſeinen Teil dazu beigetragen hat, in unſerer Stadt das Intereſſe an der Weiter⸗ entwicklung des Kirchenchors neu zu beleben und zu fördern. Ladenburg, 10. Jan. nachtsveranſtaltung des hieſigen „Cäcilienvereins“, welche am Sonntag, den 8. ds. Mts., in dem großen Saale des Bahnhofhotels ſtattfand, er⸗ freute ſich einer überaus zahlreichen Beteiligung ſeitens der hieſigen Einwohnerſchaft. Man wußte eben von früher, daß unſer Chor ſeinen Gäſten etwas gediegenes zu leiſten pflegt. Das Programm bot denn auch reiche Abwechslung. Den Charakter des Feſtes brachten der Eingangschor, der Prolog, die Anſprache und das Stück „Fröhliche, ſelige Weihnacht“ zur Geltung. Die übrigen Darbiet⸗ ungen in Geſang und Spiel waren zum Teil ernſter Art, zumeiſt gehörten ſie in das Gebiet des Scherzes und der Komik und regten oft ſchallende Erheiterung an. Die Spieler hatten ſich in ihre Rollen ganz eingelebt und führten die Szenen ſo naturwahr durch, daß an einigen Stellen — weniger faſt beſſer geweſen wäre. Zuletzt verteilte Frau Fortuna nach ihren uner⸗ daran, daß dies die Idee eines Fataliſten war. Die Leute wnuderten ſich, daß ihre düſtere Stimmung ſo ganz gewichen ſei und ſchrieben es dem lindern⸗ den Einfluß der Zeit zu. Aber Vivien wußte, daß ſie von einem ſchrecklichen Geheimnis befreit war, daß ſie faſt zu Boden gedrückt hatte. Später hörte ſie von Gerald, daß ſein Bruder wieder nach England zurückkehren, er ſelbſt aber in Amerika bleiben werde. Vivien ſandte ſeinem Bruder eine bedeutende Summe in Auerkennung ſeiner guten Dienſte, und dann ſagte ſie ſich, daß die ganze Sache zu Ende ſei. Zum erſten Male ſeit vem Tode ihres Vaters begab ſich Vivien dieſes Jahr in Begleitung Lady Smeatons nnd deren Tochter nach London. Hier traf ſie mit Lord St. Juſt zuſammen, deſſen Er⸗ ſtauuen ſofort in Entzücken überging. „Wenn ich Sie nur begreifen könute!“ ſagte er eines Tages zu ihr. „Sie ſind mir ein Rätſel Vivien. Aber wiſſen Sie, ich fange an zu glauben daß Sie doch noch einwilligen, meine Gattin zu werden,“ „Verſuchen ſie es mit mir“, ſagte ſie lachelnd und errötend. „Sie wollen?“ fragte er. kann es denn möglich ſein. daß Sie mich wirk—⸗ lich glücklich machen wollen? Sie waren ſo kalt, ſo grauſam gegen mich — ich kann es noch kaun glauben.“ Sie reichte ihm beide Hände und blickte eruſt zu ihm auf. „Mein Leben war ein trauriges, Adriau“, ſagte ſie; „und am entſetzlichen Epiſoden fehlte es nicht. Aber wenn Sie denken, daß ich Sie glücklich machen kann, dann bin ich die Ihre Adrian.“ Lord St. Juſt's Entzücken kannte keine Grenzen; er wußte ſich vor Glück kaum zu faſſen, und Vivien erfolgen ſolle. geworfen. Die Weih⸗ Garten bau⸗ „O, Vivien, forſchlichen Beſchlüſſen an ihre Günſtlinge noch mannigfache begehrenswerte Gaben. Dem Verein und allen Freunden desſelben, die in ir⸗ gend einer Weiſe mitgewirkt haben, ſei für dieſe Darbietungen auch an dieſer Stelle noch einmal herzlichen Dank geſagt. — Wie in der Ver⸗ ſammlung bereits angekündigt wurde, wird der hieſige Jungfrauenverein am nächſten Sonntag um halb 8 Uhr in dem gleichen Saale des Bahnhofhotels zwei Schauspiele aufführen. Wir erlauben uns, darauf nochmals aufmerkſam zu machen und alle Freunde einer edlen Unterhaltung um Erſcheinen einzuladen. f en 7. Jan. Beim Ueber⸗ ſchreiten der Geleiſe im Rangierbahnhof geriet in vergangener Nacht der verheiratete Lokomotiv⸗ führer Samuel Böhm zwiſchen die Puffer eines ſich in Bewegung ſetzenden Güterzuges und wurde dabei durch Quetſchungen innerlich ſchwer verletzt ferner wurden ihm beide Beine überfahren. Im allgemeinen Krankenhauſe iſt er ſeinen Verletzungen erlegen, i — Mannheim, 8. Jan. Zur Vorberei⸗ tung der Feier des 300jährigen Jubiläums der Stadt Mannheim, ernannte der Stadtrai eine beſondere Kommiſion und beſchloß auf Anfrage der Intendanz, daß als Feſtgabe des Hoftheaters zum Jubiläum eine Neuansſtattung des „Oberon“ Hierfür wurden 21 500 Mk. aus. — Schwetzingen, 7. Jan. Mit großer Freude iſt die Nachricht aufgenommen worden, daß am 1. März 1905 in der kompinierten und Haushaltungsſchule hier ein neuer Kurs von viermonatlicher Dauer beginnt, deſſen Leitung von der Großherzogin der Freiin von Reichlin⸗Melbegg (zur Zeit in Lichtenthal bei Baden) anvertraut wurde. Angeſichts der vorzüglichen Ergebniſſe des letzten Kurſes ſtehſ zu hoffen, daß auch dem kommenden reges Intereſſe von ſeiten der Eltern und Schülerinnen entgegen⸗ gebracht wird. lichen Schwetzinger Schloßgarten, und es bietet ſich daher den Schülerinnen die erwünſchte Ge⸗ legeuheit, ſich viel in friſcher Luft zu bewegen, ſo daß in geſundheitlicher Hinſicht der Beſuch der Anſtalt von den beſten Folgen für die Schüler⸗ innen ſein muß. — Hedelberg, 7. Jan. Die Anſtalt liegt mitten im herr⸗ Die Angebote f betr. die Schreinerarbeit für die Univerſitäts⸗ mußte ihm immer und immer wieder verſich ern, daß ſie wahr geſprochen, daß ſie Herz und Hand ihm zu eigen gäbe. Auch Lady Smeaton war ſehr erfreut. „Endlich ſind Sie nun zur Vernunft gekommen, Vivien,“ ſagte ſie; „ich muß ge⸗ ſtehen, Ihr ſonder bares Vermögen befremdete mich oft. Im Juui fanden die Hochzeitsfeierlichkeiten ſtatt und die Zeitungen brachten ausführliche Be⸗ richte darüber. Auch einem einſamen verlaſſenen Manne in Amerika fielen dieſe Blätter in die Hände, und er beugte ſein Haupt und brach in bittere Tränen aus. „So wird ſie endlich glücklich werden,“ ſagte Gerald Dormann, „während ich nie erfahren werde, was glücklich ſein heißt.“ 3 8. Kapitel. f „Glücklich vermählt!“ Als die Glocken an ihrem Hochzeitstage läuteten, ſchien es Lady St. Juſt, als ſei nun aller Kumwer für ſie zu Ende. Sie nahm eine der böchſten Stellen im Lande ein; uur gekrönte Häupter durften anf ſie herabblicken. Sie war Herrin von Lancewood mit ihrem fürſtlichen Revennen; ſie war auch Herrin von Kling's Reſt, Lord St. Juſt war einer der reichſten Peers in England, Lady St. Juſt, ſeine angebetete Gattin ſchön wie ein Traum bewundert und geliebt von allen, die mit ihr in Berührung kamen. Was konnte eine Frau noch mehr verlangen? Und doch als Vivien an all' dieſe Liebe, dieſe Pracht und Herrlichkeit dachte, mußte ſie ſich ſa gen: „Meine Sünde wird mich vor Gott und den Menſchen demütig erhalten.“ Und ſo war es. Es gab keine gütigere, rück⸗ ſichtsvollere, wohltätigere Frau in ganz England ibliothek ſchwanken zwiſchen 65 000 u. 180 000 Mark. Die hieſige Schreinerinnung hat ein An⸗ gebot von 101000 Mk. eiugereicht. — Offenburg, 9. Jan. Vor dem hieſſgeg Schwurgericht begann heute vormittag die Ver⸗ handlung gegen den 20jährigen Dienſtknecht Wilhelm Reichert von Schmittweiler (Pfalz) und den 17 fahr, Kutſcher Joſ. Schlumbrecht von Weilbach (Bayern) wegen Raubmords. Die Mörder nächtigten in der einem braven und fleißigen Bur ſchen, in einem Heuhaufen auf einer Wieſe bei Altenheim. ug 1 Uhr erhob ſich Reichert und ſagte zum Schlum⸗ brecht: „Jetzt iſt es Zeit““ Er zog dann dem ſchlafenden Schuſter mit einem Lederriemen die Kehle zu. Schlumbrecht kuiete auf dem rechten Arme Schuſters, damit ſich dieſer nicht wehreu konnte, Die Mörder trugen die Leiche in einen Tabakacker, Sie nahmen die Habſeligkeiten Schuſters (Kleider, Stiefel, Ausweispapiere, Uhr und die geringe Bar⸗ ſchaft) an ſich und verdufteten nach Weißenburg, wo ſie auf dem Schafbuchhof Beſchäftigung fanden, — Reichere wurde zum Tode und der noch jugendliche Schlumbrecht zu 14 Jahre Gefängnis verurteilt. — Kaſſel, 7. Jan. Ein heftiges Winter gewitter mit Wolkenbruchartigem Regen und furchtbarem Sturm ging heute Nacht nieder Der Orkan richtete großen Schaden an. In Wilhelmshöhe wurde eine Waldpazelle von 169 Muchen entwurzelt. Auch der ſonſtige Schaden iſt bedeutend. Die Fulda führt Hoch⸗ waſſer. — Dortmund. 9. Jan. Außer den Belegſchaften der Zeche „Kaiſerſtuhl II.“ und „Scharnhorſt“ iſt auch die Belegſchaft der Zeche „Miniſter Achenbach“ in Ausſtand getreten. Ausſtändig ſind bereits 7000 Mann. Kaiser Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartous zu 10, 20 und 50 Pr. Kaiser-Rorax-Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Uim a. D. als Cady St. Juſt; vor allem war ſie ungemein zärtlich und liebevoll gegen kleine Kinder. Ihre erſte Bitte an Ihren Gatten war, daß ſie zwei Jahre lang die Einkünfte von Lancewood zur Errichtung eines Kinderhoſpitals berwenden dürfe. Er blickte lange in das ſchöne, edle Geſicht ſeiner Gattin und lächelte. „Wie ſehr Du die Kinber liebſt, Vivien!“ ſagte er. „Ich möchte faſt wünfchen, auch noch ein Kind zu ſein.“ „Ich könnte Dich doch nicht mehr lieben, Lieber,“ antwortete ſie. Und die Worte drängten ſich auf ihre Lippen: „Ich handelte eiuſt ſehr un⸗ recht an einem Kinde,“ aber ſie unterdrückte ſie wieder. Lord Juſt ſtudierte wahrhaft die Wünſche feiner ſchönen Gemahlin. Da er ihre Liebe zu Lone wood konnte, ſo brachte er jedes Jahr 6 Monate dorten zu und innerhalb der Mauern der alten Abtei, noch vor Kurzem der Schauplatz wüſter Ge⸗ lage, waren die edelſten und geſcheiteſten Männer Englands verſammelk. Lord St. Juſt war ein eifriger Polititer — und nichts erfreute ihn mehr als das Intereſſe, welches Vivien an ſeinen Be⸗ ſtrebungen nahm. Er fand wertvollen Beiſtand bei ihr; ſie unterhielt die hervorragenden Staatsmänner mit ihter glänzenden Beredſamkeit und manch gor⸗ diſcher Knoten wurde durch ihren ſcharfen Verſtand gelöſt. Vivien fühlt ſich wunderbar glücklich und es gab Zeiten, wo ſie in Demut ihr Haupt neigte und ſich ſelbſt geſtand, ſie habe ein ſolches Glück nicht verdient. Fortſetzung folgt.) 5 Nacht zum 18. Sept. in Gemeinſchaft des 19 Jahre g alten Dienſtknechts Nichard Schuſter von Chemng, 1 6 ttt men 2 10 205 ganz li un Ap Dij⸗ ad af tſtwilige dab Net undes in Suu