Muschi 9g beet Fü dl uttha gl. loben 10 r d Nutz in, E. U Ichtin 5 1 c, 8 U clamiue Pi lt. n Bh n de lt. t Ju daß in u l gal Nu luz M unk 1. riß. 15 u 1. Bünemiun Abonnements⸗Einladung. eine Verkleidung zu Preis vierteljährlich Mark 1.— mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Freitag, den 30. Dezember * Mit dem 1. Januar beginnt wieder ein neues Abonnement auf dus allenbrrger Wochenblatt mit dem wöchentlich gratis erſcheinenden „Jlluſtrierteu Fonntagsblatt“ zu welchem wir hiermit ergebenſt einladen. Der Preis beträgt vierteljährlich frei ins Haus geliefert 1 Mark. kinzꝛenummen zu 2 pfennig das Stüc werden in der Expedition abgegeben. Beſtellungen werden in der Expedition ſowie bei unſerem Seitungsträger entgegen⸗ genommen. g Expedition und Redaktion. Die Weltlage am Jahreswechſel. Im blutig flammenden Seichen des oſt⸗ aſiatiſchen Krieges tritt diesmal die politiſche Welt in ein neues Jahr ein Sehn Monate ſchon dauert nun das mörderiſche Ringen zwiſchen Rußland und Japan um die Vorherr⸗ weiter hin der Fall ſein wird. Lage iſt gegenwärtig ſchaft in Aſien an, noch aber wollen ſich keine begründeten Ausſichten auf ein baldiges Ende begründeten Ausſichten auf ein baldiges Ende dieſes furchtbaren Waffenganges eröffnen, im Gegentheil, jede der beiden ſtreitenden Parteien macht die äußerſten Anſtrengungen zur kräftigſten Fortführung des Krieges. Seltſam genug nimmt ſich unter ſolchen Umſtänden das vom Präſidenten Rooſevelt ſo eifrig betriebene Projekt einer zweiten internationalen Friedenskonferenz aus; ſelbſt wenn dieſelbe wirklich zu Stande kommen ſollte, ſo kann es doch als ſelbſtverſtändlich gelten, daß ſie auf den Kang der kriegeriſchen Ereigniſſe bei Mugden und vor Port Arthur nicht den mindeſten Einfluß haben würde. Ob aber die erwartete Neuauflage der Haager Honferenz wenigſtens für die Zukunf das ihrige zur Verhinderung kriegeriſcher Auseinander⸗ ſetzungen unter den Großmächten beitragen wird das möchte ſchon jetzt trotz aller Schiedsgerichts⸗ verträge zu bezweifeln ſein; wenn die Lebens⸗ intereſſen zweier Völker aufeinander prallen, da wollen papierne Abmachungen herzlich wenig bedeuten! Immerhin kann es mit Genugtuung begrüßt werden, daß der ruſſiſch⸗japaniſche Hrieg bis jetzt auf ſich ſelbſt beſchränkt geblieben iſt, und darf man wohl hoffen. daß dies auch Die europäiſche erfreulicherweiſe eben der⸗ artig beſchaffen, daß eine bedenkliche Beeinfluß⸗ ung derſelben durch die kriegeriſchen Vorgänge im fernen Oſten als ausgeſchloſſen gelten, die friedlichen Tendenzen der maßgebenden Kabinete ſind ganz unbeſtreitbar. Soweit menſchliche Dorausſicht reicht, ſteht denn auch eine Fr iegeriſche Zuſpitzung dieſer oder jener ſchwebenden Fragen der europäiſchen Politik im Jahre 1905 nicht zu befürchten, ſelbſt nicht, was die Dinge auf r Enterbt T Roman. . Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 45. Fortſetzung. (ẽNachdruck verboten.) Sie ſtand wie zu Stein erſtarrt; ihr Antlitz war totenbleich, ſie erregte ſich nicht, ihre Lippen waren feſt aufeinander gepreßt. Die Erſchütternng war eine ſo entſeßliche für ſie, daß ſie noch in ſpäteren Jahren ſich wunderte, derſelben nicht unter⸗ legen zu ſein. „Möge der Himmel mir vergeben,“ ſagte ſie langſam — „und auch Ihnen, Gerald! Ich ſelbſt kann nicht verzeihen. Ich komme mir wie eine Mörderin vor.“ „Nicht doch.“ entgegnete er; „was den Knaben betrifft, ſo iſt die Veränderung nur gut für ihn; anſtatt eines grauſameu, ausſchweifenden Tyrannen wird nun ein ehrenwertes, nützliches Glied der Ge⸗ ſellſchaft aus ihm werden. 5 „Noch begreife ich nicht alles, ſagte Vivien träumeriſch. „Sie waren in London, als Oswald verſchwand — wie könnten ſie bei ſeiner Entführ⸗ ung beteiligt geweſen ſein ?“ N „Ich begab mich uur nach London um mir verſchaffen,“ antwortete er. Nähere erzählen, Miß 905 Soll ich Ihnen nun das Perrüke und einen weißen Bart. randigen Hut erkannte ich mich faſt ſelbſt nicht wieder. eines kleinen ihn allein am Ufer des Fluſſes fand. mich nicht, und ich überredete ihn, mit mir in die Sie neigte minutenlang das ſchöne Haupt und dann blickte ſie ihn feſt an und ſagte: „Ja: erzählen Sie mir alles — alle näheren Details.“ 2 9. Kapitel. „An jenem Abend, als Sie mir den Ring gaben,“ begann Gerald ſeine Erzählung, „hatte ich die ganze Entführung bereits geplant, ehe ich Ihre Seite nerließ. Ich ſagte Ihnen, daß ich am folgenden Morgen nach Londou gehen würde und glaubte, Sie erristen meinen Beweg⸗ grund hierzu.“ „Ich hatte keine Ahnung davon,“ ſagte Vivien langſam. „Ich begab mich nach London und kaufle mir die Kleidung eines alten Mannes, — eine weiße Unter dem breit⸗ Nun verſchaffte ich mir auch den Anzug Mädchens und kehrte dann nach Lancewood zurück. Tagelang ſtreifte ich in der Nähe umher, eiue Gelegenheit kam endlich als ich Er kaunte Wälder zu gehen. Er hielt inne — ein leiſes Stöhnen von Viviens Lippen hatte ihn erſchreckt. „Miß Neßlie,“ ſagte er, „glauben Sie mir, u Uebel iſt wieder abzuhelfen. Ich würde mein 109 0 95 „ ö Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. ö 1 % 1904. — der Balkaninſel anbelangt. Wohl nehmen ſich die mazedoniſchen Angelegenheiten kritiſch genug aus und es in nicht unmöglich, daß das nächſte Frühjahr einen Wiederausbruch des Aufſtandes in Macedonien bringt. Hat es aber die euro⸗ päiſche Diplomatie bislang verſtanden, die mazedoniſchen Wirren auf ihre lokalen Grenzen zu beſchränken und einen Krieg zwiſchen der Türkei und Bulgarien, der ſich ſonſt hieraus ja leicht entwickeln könnte, zu hintertreiben, ſo darf man gewiß erwarten, daß ſie in dieſen ihren Bemühungen auch in Sukunft Erfolg haben wird. Denn ſicherlich wünſcht zur Seit keine Großmacht, aus den macherlei Balkan⸗ wirren für ſich beſondere Vorteile herauszu- ſchlagen, und in ihnen ſo zu ſagen im Trüben zu fiſchen, das ruſſiſch⸗öſterreichiſche Einvernehmen hinſichtlich Mazedoniens wirkt offenbar noch immer fort und macht ſeine Einflüſſei n beruh⸗ igendem Sinne geltend. Eher ſtünde noch von dem ſich wieder bedrohlicher g ſtaltenden marokkaniſchen Problem eine bedenkliche Rück⸗ wirkung auf die politiſchen Verhältniſſe Europas zu befürchten, da ſich in Marokko wichtige Intereſſen europäiſcher Mächte mehr oder weniger kreuzen. Gerade jetzt haben am Hofe des Sultans von Marokko wieder europäer⸗ feindlicher Elemente Oberwaſſer erlangt, die Entfernung ſämtlicher Europäer aus den Dienſten des Sultans beweiſt, infolgedeſſen Frankreich, der „Protektor“ Marrokkos, ſich anſchickt, im alten Maurenreiche eine bewaff⸗ nete Intervention zur Wiederherſtellung von Ruhe und Ordnung in Scenr zu ſetzen. Es kann dies allerdings ein folgenſchweres Unter⸗ nehmen werden, denn wenn auch die französ⸗ iſchen Truppenkolonnen mit den ſchlechtbewaff⸗ neten und ſchlecht disciplinierten Heeresmaſſen Leben geben, um das Geſchehene ungeſchehen zu machen.“ a „Etzählen Sie weiter,“ bat ſie kurz. „In der Verkleidung eines alten Mannes, fuhr Gerald fort, „traf ich den Kleiuen und er kannte mich nicht. Er folgte mir in die Wälder und mit Hülfe einer ſchnell erfundenen Geſchichte gelang es mir, ihn zu beſtimmen, ſeine Kleider mit 5 denen des kleinen Mädchens, die ich gekauft hatte zu tauſchen. Er fand Spaß daran und plauderte unaufhörlich. Ich führte ihn an der Hand und wir gingen am Ufer des Fluſſes entlang; unge⸗ ſehen von ihm warf ich ſeinen Hut und Kragen in das Waſſer — etwas weiter ſeine Peitſche. Viele Leute, die ſpäter nach dem Knaben ſuchten, begegneten an dieſem Tage einem alten Mann der ein kleines Mädchen führte, wie ſie meinten, ohne die entfernteſte Ahnung, wer die Beiden wirklich ſeien. Mit dem nächſten Zuge erreichten wir Lon⸗ don. Mein Bruder, der mir ſehr ergeben iſt, hat die Sorge für den Knaben und die Erziehung des⸗ ſelben übernommen; er weiß nicht wer Oswald iſt und behandelt deſſen Erzählungen von Lancewood ö 1 als Phantaſieen eines kranken Hirnes — oder . wenn er etwas argwöhnt, ſo ſchweigt er. Ich habe ihm die jährliche Summe von 500 Pfund für den Knaben zugeſagt und wird es dieſem a nichts fehlen. Er wird wohl genährt, gut gekleidet und gut erzogen werden; er wird nun dann je nach Neigung einen Beruf ergreifen können