meiſters J. Katzenmaier den kochenden Kaffee auf den Boden. Das 6 Jahre alte Söhuchen kam nichtsahnend in das Zimmer und trat in die kochende Flüſſigkeit und trug am linken Fuß ſchwere Brandwunden davon. Heute iſt das arme Kind durch den Tod von ſeinen qualvollen Leiden erlöſt worden. — Secken heim, 27. Dez. Ein ſchwerer Exzeß ereignete ſich hier in der Nacht vom Sam⸗ ſtag auf Sonntag. Vor der Sternenwirtſchaft entſpann ſich eine wüſte Schlägerei unter betrun⸗ kenen Burſchen. Es wurde ſogar ſcharf geſchoſſen. Der Taglöhner Loos erhielt von dem Korbmacher Garkowitſch einen Schuß in die Leber, einen zweiten ins Schulterblatt. Da zwecks Entfernung der im Körper ſteckenden Kugeln ein operativer Eingriff vorgenommen werden mußte, wurde der ſchwer Verletzte ins Akademiſche Krankenhaus nach Heidel⸗ berg verbracht. Der Täter wurde durch die Gen⸗ darmerie feſtgenommen und nach Mannheim einge⸗ liefert. — Neckargemünd, 27. Dez. Geſtern Mittag erhängte ſich der 62 Jahre alte Schiff⸗ bauer Peter Nelſon von hier. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. — Karlsruhe, 27. Dez. Die Statiſtik der Bierbrauerei und Bierbeſteuerung im Rechnungsjahre 1903, veröffentlicht im 4. Heft der Vierteljahrhefte zur Statiſtik des deutſchen Reiches. Jahrgang 1904, ergibt daß im Gebiet der Brauſteuergemeinſchaft wieder eine Steigerung von 1,1 Mill Hektoliter erfahren hat. Die Mehrbezeugung kommt allein auf Rechnung der untergärigen Biere, da die Menge der obergäni⸗ gen Biece gegen 1902 weiter von 0,2 Mill. Hektoliter abgenommen hat, ſo daß ſein Anteil an der Geſamterzeugung von 15 v. H. im Vor⸗ jahre auf 14 v. H ſank. Die Hauptſchuld an der Mindererzeugung obergärigen Bieres wird dem übermächtigen Wett⸗ bewerb der Großbrauereien zugeſchrieben, der auch darin zum Ausdruck kommt, daß wieder eine Anzahl meiſt kleiner Brauereien den Betrieb ein⸗ geſtellt hat. Gegen das Vorjahr waren 156 vorwiegend obergäriges und 21 vorwiegend unter⸗ gäriges Bier bereitende Brauereien weniger im Betriebe. Die Geſamterzeugung an Bier betrug: im Brauſteuergebiet 43,4 (1902: 42,2) Mill. Hekto⸗ liter, in Bayern 17,36 (1902: 1736), in des ganzen Geſchlechts der Neßlie's. Er würde tun, was mir unmöglich iſt — ſeine Ehre unbe⸗ fleckt erhalten.“ Gerald ſchwieg einige Minuten. „Wenn jemand,“ begann er dann, „dies alles um Ihretwillen täte — verſtehen Sie mich recht, nur um Ihretwillen — was würden Sie ihm geben? Jede Belohnung, um die er bäte ?“ 1 0 ö Württemberg 3.75 (1902: 3,79), in Baden 3,05 (1902; 2,97), in Elſaß⸗Lothringen 122 (1902: 1,15) und im deutſchen Zollgebiet 69,0 (1902: 67,7) Mill. Hektoliter. 05 Der Bierverbranch iſt unter Berückſichtig⸗ ung der Ein⸗ und Ausfuhr auf den Kopf der mittleren Bevölkerung berechnet worden für das Brauſteuergebiet auf 97,7 Liter (1902: 96,7) für Bayern auf 231,9 Liter (1902: 324 6), für Württemberg auf 168,9 Liter (1902: 172,4) für Baden auf 157,2 Liter (1902: 156,1), für Elſaß⸗Lothringen auf 88,1 Liter (1902: 83,4), und für das deutſche Zollgebiet auf 116,5 Liter (1902: 116, 0). — Mainz, 24. Dez. Auf dem Friedhofe erſchoß ſich der ſehr reiche Rentner Julius Dorſt aus Wiesbaden. Dorſt ſpielte in der altdeutſchen Partei eine führende Rolle und war früher 15 Lokalverwaltungskörpern für Gebiete Jahre Direktor eines Unternehmens am Aequator. l g ung der Gleichheit vor Gericht und Unabhäy⸗ — Koburg, 26. Dez. Die Beiſetzung der verewigten Herzoginwitwe Alexandrine von Sachſen⸗Kouburg⸗Gotha fand heute nachmittag in der Moritzkirche im Beiſein des Erbgroßherzogs von Badens, des Herzogs Karl Eduard, des Re⸗ genten, Erbprinzen von Hohenlohe-Laugenburg und des Stadthalters, Fürſten Langenburg, ſtatt. Gebet und Segen am Sarge ſprach Oberhofprediger Dr. Hauſen. a — Paris, 24. Dez. Geſtern abend halb 11 Uhr ſtieß auf der Nordbahn vor den Toren Feindeder zu Hohenlohe⸗ tens: von Paris ein Zug, der von Boulogne kam, auf den Zug, der 11.10 Uhr von hier nach Lille ab⸗ geht. Jufolge dichten Nebels hat der Führer des Boulogner Zuges das Halteſignal nicht geſehen. Der letzte Wagen des Liller Zuges wurde voll⸗ ſtändig zermalt. Bis heute früh halb 4 Uhr waren 8 Leichen geborgen worden und man be⸗ fürchtet, daß ſich noch mehr Opfer unter den Trümmern beſinden. Bisher haben nur zwei Leichen agnosziert werden können. Die Zahl der Verwundeten wird auf ungefähr 30 angegebenn. — Petersburg, 27. Dez. Ein Erlaß des Kaiſers an den Senat über einen Entwurf zur Vervollkommnung der Staatsordnung be⸗ ſagt: Bei der unabändertichen Wahrung der Unerſchütterlichkeit der Reichsgrundgeſetze ſoll an Aenderungen, wofür das Bedürfnis ge⸗ reift iſt, zur Befriedigung der Bedürfniſſe des Volkes herangetreten werden. des Kaiſers bilde die allerbeſte Ordnung was ſüt Sie beſorgen?“ „Nach London 2“ wiederholte ſie überraſchend. „Ich dachte, Sie —“ „Ich gehe nach London,“ ſagte er ruhig. „Ich werde mit dem Frühzug hier abreiſen und ſehr wahrſcheinlich acht bis zehn Tage unterwegs bleiben. Ah — die gnädige Frau bemerkt mich: Ich will es ihr jetzt ſagen.“ Er verließ Vivien und trat auf Lady Zum erſten Mal berührte jetzt Gerald ihre Hand; er deutete anf den goldenen Ring mit der ſchönen, großen Perle, den ſie an der Nechten trug. „Geben Sie mir dieſen“, bat er, „zum Be⸗ weis, daß ſie auch wirklich meinten, was Sie aus⸗ ſprachen.“ Sie zog den Ring vom Finger Gerald hin. „Miß Neßlie,“ ſagte diefer ernſt, „blicken ſie mich an und ſagen Sie mir — bedenken ſie Ihre Antwort wohl — meinen Sie wirklich, was Sie eben ſagten?“ „Gewiß, gewiß!“ rief ſie. zige Weg, Lancewood zu retten. Ich kann jetzt nicht ſo klar denken; mein Kopf iſt verwirrt von allem, was ſie geſeheu und gehört habe. Ich habe meine Selbſtbeherrſchung verloren; nur eins iſt mir im Augenblick klar, weun Oswald auf dieſe Weiſe entfernt werden könnte, dann wäre Lancewood gerettet. Sie fuhr während des Sprecheus mit der Hand über die Augen und Gerald war erregt über den verſtörten Ausdruck in ihren Zügen. „Wie ſie dieſes Lancewood lieben!“ ſagte er faſt bitter. Dieſe ſchwärmeriſche Liebe ſchien ihm ſy krankhaft, ſo ſonderbar. „Miß Neßlie, ich gehe morgen nach London,“ begann er jetzt mit veränderter Stimme — er hatte Mylady näher kommen ſehen. „Kann ich dort et⸗ und reichte gerne morgen früh nach London Neßlie zu. „Ich ſagte ſoeben Miß Neßlie, daß ich ſehr gehen und mit ihrer Erlaubnis, gnädige Frau, acht bis zehn Tage dorten bleiben würde.“ Gerald verließ am folgenden Morgen die Ab⸗ tei. In Laucewood ging alles ſeinen gewöhnlichen Gang. Eines Tages — Gerald mochte fünf Tage abweſend ſein — trat der Gärtner zu Lady Neßlie in größter Beſtürzung und teilte ihr mit, Sir Oswald ſei im Fluß ertrunken, ſein Hut und Ober⸗ kleider ſchwimmen auf dem Waſſer. „Es iſt der ein⸗ Begreiflicherweiſe brachte dieſe Nachricht die größte Beſtürzung hervor. Alles wurde durchſucht, die Ausſagen des Gärtners beſtätigten ſich, und ſo wurde der Tod des Erben von Lancewood offtziell verkündet. Mit dem Tode Oswalds änderten ſich natürlich die Verhältniſſe in Lancewood. Miß Neßlie war wieder Erbin, und Valerie verließ die Abtei, um nach Frankreich zu gehen. Eines Tages hatte Miß Neßlie mit Dorman eine lange Unterredung. „Miß Neßlie,“ fragte er mit leiſer Stimme „halten Sie Oswald wirklich für tot?“ „Ja, ganz gewiß,“ erwiderte ſie. „Oswald lebt,“ ſagte Gerald langſam und mit Nachdruck. „Ich glaubte, es ſei ſo, wie ſie Die erſte Sorge Daſeins des Bauernſtandes. Hierüber finden bereits eingehende Beratungen pon ausgewählten höchſten Verwaltungs perſonen ſtatt. Der Kaiſer befehle, daß dieſe Arbeiten die Geſetze für den Bauernſtand mit der all gemeinen Reichsgeſetzgebung in Einklang brig⸗ gen, zur dauernden Sicherheit dieſes Standez und der vollbrrechtiaten freien Landbürger. Fer⸗ ner ſeien unaufſchiebbar: Erſtens: Maßnahmen zum Schutze der vollen Kraft des Geſetzes und Haftbarmachnng der Behörden für willkürliche Handlung, zweitens: weite Teilnahme dre licher und ſtädtiſcher Einrichtungen an der lo⸗ kalen Verwalt ng unter Verleihung der erfor⸗ derlichen Autonomie und Heranziehung pon Vertretern aller Teile der intereſſierten Beyölker⸗ ung, ſowie neben den Semſtwos Schaffung don kleineren Umfangs; drittens. Gerichtsreform zur Wahr⸗ gikeit der Gerichtsverfügungen; liche Arbeiterverſicherung; fünftens: der während des Auftretens öffentlichen Ordnung erlaſſenen Ausnahmebeſtimmungen; ſechſteus: Durchſicht der Geſetze über die Rechte der Sektierer und Pepſogeg heterodoxer und nicht chriſtlicher Bekenniniſſe zu Feſtigung der durch das Grundgeſetz des Reiche geheiligten Duldſamkeit in Glaubens ſachen; fiehen⸗ Durchſicht der beſtehenden Verordnungen, welche die Rechte der Ausländer und Eingeborenen in beſonderen Reichsgebieten beſchränken, indem gur Rußlands Wohl fördernde Beſtimmungen ſheig bleiben; achtens: die überflüſſigen Einſchränkungeg in Verorduungen über die Preſſe ſind zu heſeſtigeg zum Nutzen Rußlands. — Der Kaiſer ordnet a dieſen Grundlagen die baldigſte Umgeſtaltung ag und beſtimmt die Prüfung aller Fragen durch das Miniſterkomitee, ſowie die Einſendung der Be⸗ ſchlüſſe und Berichte. f 2 viertens: ſtaat⸗ Durchſicht verbrecheriſcher Zum täglichen Gebrauch im Wasch Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Peint, macht zarte weisse Hände. 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Sie berührte leicht ſeine Hand. — „Sie laten es für mich,“ ſagte ſie, „aber ich verſtand es nicht, Ich hielt den Knaben für ertrunken und war betrübt über leinen Tod.“ „Er lebt und befindet ſich wohl,“ entgegnete Gerald; „er iſt jetzt auf dem Wege nach Amerika mit einem Mann, der die größte Sorge für ihn tragen — ihn zu einem guten edlen Men⸗ ſchen heranbilden wird. Oswald iſt ſo jung, daß er Lancewood bald vergeſſen haben, wird. Wenn ſie es wünſchen, kann er entfernt von hier in Ueberfluß leben uten Lancewood wird Händen ſein.“ Sl Teilun, dahlman' dalle woͤbeſchriebe Lab im Auf mit Die ei in der Notar Ladet . Buch- Geſ⸗ ſo onto Folz Co dchkeib⸗ Mal- ul Gesang von einfa 2 ſämtliche vorkom und bilder Grat in reit für alle Con Al beſtens u. einral ßen et ſelbſt den zu werden. N Curt B 5 Unſere u fine am Nei aſchaus zum uud die durch