W Januar; für Schuhmacher vom 16. bis 28. Ja⸗ nuar; für Wagner vom 23. Jann ar bis 4. Februar; für Schneider vom 6. bis 18. Februar; für Maler vom 13. bis 25. Februar; für Schreiner vom 20. bis 25. Februar; für Zimmerer vom 8. bis 18. März; für Maler vom 13. bis 25. März; für Kupferſchmiede, Blechner und Inſtallateure vom 27. März bis 1. April. Anmeldungen zu dieſen Kurſen ſind durch Vermittlung der gewerb⸗ lichen Vereinigungen einzureicheu. Minderbe⸗ mittelten Meiſtern kann auf Anſuchen zur Beſtreitung der Reiſe-⸗ und Aufenthaltskoſten eine Beihilfe aus der Staatskaſſe bewilligt werden. — Offenburg, 14. Dez. In Mühlen⸗ bach hatte die Frau des Joſeph Singler nach dem Aufſtehen das einzige, 1 Jahr alte Kind im Kinderwagen in der Stube allein gelaſſen und ein offenes Licht auf den Tiſch geſtellt. Durch die Uuruhen des Kindes ſcheint nun der Wagen von ſelbſt gegen Tiſch gefahren zu ſein, das Kind ergriff das Licht und ſein Hemdchen geriet in Brand. Das arme Geſchöpf erlitt ſchreckliche Brandwunden denen es erlag. — Bretten, 14. Dez. Geſtern 44 Jahre alte verheiratete Landwirt Bernhard Ernſt in Gochsheim ſo unglücklich von 0 iſt der der Scheune auf die Tenne gefallen, daß er ſofort e Oberpri ö g von Barmen vom Schwebebahnhofe Kluſe in die tot war. — Cannſtatt, 14. Dez. mordangelegenheit haben, wie In der Raub⸗ die „Cannſtatter Zeitung“ meldet, die mit rührigſtem Eifer ange⸗ ſtallten Nachforſchungen leider noch feſten Ergebnis geführt. Die beiden zu keinem am meiſten Verdächtigen, der Chauffeur und ein neben ihm Bedienſteter, find auf dem Staigfriedhof der Leiche gegenübergeſtellt worden, erſterer beteuerte dabei ſeine Unſchuld, der letztere erklärte von der Sache nichts zu wiſſen. — Unter rieſiger Beteiligung faud auſ dem Uffkirchhof der dem Raubmord zum Opfer gefallenen Eugeuie Maſt ſtatt. Die Straßen, durch welche ſich der Leichenzug bewegte füllten tauſende von Per ſonen, ebenſo hatte fich vor dem Friedhof eine tauſendköpfige Menſchen⸗ menge angeſammelt. Schutzleute mußten dem Trauerzug erſt einen Weg bahnen. Dekan Oehler hielt eine ergreifende Trauerrede. Am Grabe wurden zahlreiche Kränze niedergelegt. — Die Staatsanwaltſchaft ſichert demjenigen eine Be⸗ lohnung von 1000 Mark zu, welcher zur Ueber⸗ Anweſenden. Man konnte ſich kaum eine anziehen⸗ dere Gruppe denken — Mylady, elegant, lieblich, ſpöttiſch, in brillan⸗ ter Toilette, die Lippen zornig gekräuſelt; die Augen trotzig und doch heiter und ruhelos blickend; Vivien mit ihrem maleriſchen Samtgewand, eine hohe königliche Erſcheinung, den Ausdruck ſtolzer Verachtung in den ſchönen edlen Zügen; der Fran⸗ zoſe, heftig erregt, mit weißen Lippeu und blitzen⸗ den Angen. Kein Wort wurde geſprochen. My⸗ lady bewegte graziös ihren Fächer. Viviens Herz pochte faſt hörbar; es ſchien ihr, als ſtehe ſie vor der Entſcheidung, ob nicht die Ehre ihres Hauſes ſchon unwiederbringlich verloren ſei. Wie langſam die Minuten vergingen! Was würde ſie nach Ablauf der kurzen Friſt wohl hören müſſen? „So, die Zeit iſt vorrüber,“ ſagte jetzt de Nouchet; „ich bitte um Ihre Antwort, Lady Neßlie.“ „Ich weigere mich entſchiedeu, Ihre Gattin zu werden,“ erwiderte ſie. Er verueigte ſich, und Vivien ſchien es, als habe ſie nie etwas ſo entſeßliches geſehen, wie das totenbleiche, wutverzerrte Geſicht des Fran⸗ zoſen. „Sie weigern ſich; gut, ich werde mein Wort halten⸗“ „Ich bitte um geneigtes Gehör, Miß Neßlie, während ich Ihnen Lady Neßlies Geſchichte er⸗ zähle.“ „Ich würde ſie lieber nicht hören; ſie kommt zu ſpät,“ ſagte Vivien mit tiefem Eruſt. „Lady Valerie iſt nun eine der Unſrigen, wenn es Ge⸗ heimniſſe in ihrem früheren Leben gibt, laſſen Sie dieſe ruhen.“ 135 77 führung der Täter weitere Beweiſe liefert, insbe⸗ ſondere wer glaubhaft nachweiſen kann, von wem die in der Nähe des Tatorts aufgefundene blutbe⸗ fleckte Manſchette herrührt. — Konſtanz, 14. Dez. Erſchoſſen hat ſich geſtern Vormittag mit einem Dienſtgewehr in ſeinem Zimmer in der Kaſerne der ledige Vize⸗ feldwebel Hallwachs. Er ſtellte das Gewehr unter das Kinn und jagte ſich ſo die Kugel durch den Kopf. Das Motiv der Tat iſt unbe⸗ kannt. N — Metz, 14. Dez. Das Gouvernement hat den Metzger Zeitungen folgende An weiſung überſandt: In letzter Zeit ſind mehrfach iſoliert ſtehende Poſten durch Zivilperſonen angegrtffen oder mit einem Angriff bedroht worden. Das Gonvernemeut hält es für angezeigt, zur öffent⸗ lichen Kenntnis zu bringen, daß dieſe Poſten mit ſcharfen Patronen ausgerüſtet und eventl. angewieſen ſind, der Vorſchrift gemäß, rück⸗ ſichtslos von der Waffe Gebrauch zu machen, wenn ſie angegriffen oder mit einem Angriff bedroht werden. — Halle, 15. Dez. Der Oberamtmann Hertwig in Pretzſch erſchoß auf einer Treibjagd einen Schulknaben. — Elberfeld, 14. Dez. Geſtern abend ſtürzte der 16 Jahre alte Oberprimaner Holland hochgehende Wupper und ertrank. Der Verun⸗ glückte wollte in einen zu weit vorgefahrenen Schwebebahnwagen eintreten, machte einen Fehltritt und ſtürzte dann in die etwa 15 Meter tiefer unten vorbeifließende Wupper. — Eſſen a. N., 13. Dez. Wie der Vor⸗ ſtand der Penſionskaſſe der Firua Friedrich Krupp unter dem 9. d. Mts. bekannt macht, hat die Firma auf Veranlaſſung von Frau Krupp im Namen ihrer Tochter Bertha der Penſionskaſſe eine außerordentliche Zuwendung von 500 000 Mark gemacht. — Berlin, 14. Dez. Nach langem ver⸗ geblichen Verſuchen iſt es endlich gelungen, dem Spiritus durch Zuſatz eines Oels die Fähigkeit zu gebeu, daß er ohne Anwendung eines Glühkörpers mit helleuchtender Flamme brennt. Früher trat bei allen Verſuchen der Uebelſtand ein, daß ſich harzige Stoffe infolge ungollkommener Verbren⸗ nung im Dochte abſetzen, ihn verſtopfen und un⸗ brauchhar machten. Das neue Verfahren iſt für „Dies iſt das Vernünftigſte, was Sie jemals geſagt haben, Vivien; aber wirklich, mir liegt nichts daran — es macht mir jetzt keinen Unterſchied. Vor Sir Arthurs Tod, da konnte ich ſchmeicheln, überreden und verſöhnen; jetzt iſt mir alles gleich⸗ gültig — nichts kann mir mein Vermögen rauben. Was uun meine Stellung betrifft, ſo werden wir ſehen, in wiefern mir Mouſieur ſchaden kann.“ „Valerie,“ widerrufen 2“ Sie blickte ihn mit funkelnden Augen an. „Nachdem Du Drohungen gegen mich ausge⸗ ſtoßen! Feigling, Verräter, nicht um mein Leben zu retten, würde ich Dich heiraten!“ Er wandte ſich zu Vivien. „Miß Neßlie,“ ſagte er, „hören Sie mich an. Dieſe Frau, die nun ſo grauſam meiner ſpottet, war meine erſte Liebe. Sie war nicht Valerie D'Eſte, wie ſie ihrem Vater ſagte, ſondern Vale⸗ rie Rouillenr, die Tochter eines Gewürzkrämers in Paris.“ Mylady Lachen „Miß Neßlie wird nicht überraſcht ſeiu, dies zu hören. Sie glaubte niemals, daß ich eine D'Eſte ſei — nicht wahr Vivien?“ Das hochmütige, verächtliche Abwenden des ſchönen Antlitzes war ihre einzige Antwort. Mouſteur fuhr fort: „Valerie war immer hübſch; ihre Schweſter Marie, die hier als Zofe gilt, immer häßlich. Ich brauche Sie nicht zu ermüden, Miß Neßlie, durch die Erzählung von dem ruhigen Heim, in welchem dieſes kalte, grauſame Weib ſeine erſte Jugend verbrachte, noch von ihrer maßloßen Eitel⸗ keit, größer faſt als ihre Schönheit. Ich war der rief er nochmals, „willſt Du unterbrach ihn mit ſpöttiſchem 92 e das deutſche Reich patentiert worden. öffnet ſich damit die erfreuliche Ausſicht, daß die Verwertung des Spiritus für Leuchtzwecke, die bei dem bisherigen Vergaſungsverfahren roch wenig Anklang fand, in weiteren Kreiſen erſfreg Es er⸗ wird. Gerade die Verhältniſſe auf dem Petro leummarkt ſinb derart, daß wir im natfonglen Intereſſe wünſchen müſſeu, von der Uebermacht des Rockefellerſchen Monopols unabhängig ze werden. Bei der regen Teilnahme, die der Kaſſer den Beſtrebungen für Verwertung des Spiritus entgegenbringt, wird das neue Verfahren guch in Regierungskreiſen ohne Frage gebührende Begch⸗ tung finden. — Szatmar, 14. Dez. Der reiche Gegß⸗ grundbeſitzer Lazar hat nach einen vorgufgegange⸗ nen Wortwechſel den bei ihm bedienſteten Deko⸗ nomen Makveez, ſowie deſſen Sohn durch Repolper⸗ ſchüſſe verletzt. Der Gutsbeſitzer mußte por ſeinen Bedienſteten, die ihn lynchen wolllen, flüchten. Er wurde verhaftet. Ein Mahnwort an alle hieſge Einwohner. Kauft am Platze und tragt Euer Geld nicht auswärts, ſondern laßt es hieſige Geſchäfts⸗ leute verdienen! Auswärts habt Ihr keine Ver⸗ pflichtungen. Kein ſchöner Anblick, wenn man die Nachmittags- und Abendzüge abwartet und ſehen muß, wie auswärts Einkäufe gemacht wurden und ganze Körbe voll Waren heimgeſchleppt werden. Die hieſigen Geſchäfte ſind ſo gut eingerichtet, daß man gute Waren mindeſtens ebenſo billig kaufen kann, wie auswärts, minderwertiger Schund ſeloſt⸗ redend ausgeſchloſſen. Es wäre im allgemeinen Intereſſe, wenn ſich Jedermann Obiges zu Herzen nehmen würde und nicht ſeine Einkäufe für die Weihnacht auswärts, ſondern hier am Platze machen würde. Begherzige Jedermunn die Worte „Kauft am Platze. Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Pein, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 80 Fr. Kailser-Borax- Seife 50 Pf. — Tola- seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm . . Sohn eines in der Nähe wohnenden Notars und ſchon als Knabe war ich in ihr liebliches, lachendes Antlitz verliebt. Valerie hielt es nicht lange aus in ihrem ſtillen Heim; gegen die Wünſche ihrer Eltern verließ ſie es und kaum 14 Jahre alt, war ſie bald als die waghalſige Reilerin in dem faſhio⸗ nabelſten Zirkus von Paris bekannt. Sie durch⸗ reiſte halb Frankreich mit dieſem Zirkus und kehrte dann nach Paris zurück. Hier verſprach ſie mir — o Narr, der ich war, ihr Glauben zu ſchenken — meine Gattin zu werden. Ihre Eltern waren inzwiſchen geſtorben und hatten etwas Vermögen hinterlaſſen. Valerie nahm ihre einzige Schweſter Marie als Zofe zu ſich und bes gab ſich auf Reiſen. Später kehrte ſie in ein Pariſer Koſthaus zurück und traf hier ihren Vater — Sir Arthur Neßlie.“ 3 Vivien unterbrach ihu. Keinen Blick warf ſie auf die ſchöue, falſche Frau, die ihr Leben zerſtört hatte; ihre dunklen, ernſten Augen waren auf de Nouchet geheftet. „Würden Sie mir vielleicht auch erzählen,“ ſagte ſie, „wie es ihr gelang, meinen Vater zu düpieren? Ich wußte, daß ſie ihn betrogen, aber die Art und Weiſe nicht., 5 „Ja, auch dies ſollen Sie erfahren. Als fi von der Hauswirtin hörte, daß ſich ein eicher, engliſcher Baronet im Hauſe anfhalte, war ihr Eutſchluß gefaßt. . D'Eſte, dte Tochter eines der jüngeren Zweige der D'Eſte, bei ihm einführen und erzählte ihm eine traurige Geſchichte von beſchränkten Mitteln und der ſchwierigen Lage einer Waiſe. Sie ließ ſich als Mademoiſelle offerier ü i bekannt e versch. ½ Pfur 7 5 „1 75 1 Abnahme 8 Pfg. billi Beſtellunge bracht. Ne unt hun jeder ft handwerker u eb meiner herkäuflichen Tnürschlie erdienen. 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