O00 Feuerweht Tadenburg. Verein. mmlung nachmittags 1 U in 1 5 5 mite u n, ö uit der Bitte un fe * verwaltung 0000 I un Aan lacht. halb 1 if „ de en die zialen! erlin, Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. und Wochenblatt Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. Umgebung. Bei größeren Aufträgen Rabatt. eee, — . 98. 1904. Dienſtag, den 6. Dezember Politiſches. 4. Dez. Aus Südweſtafrika wird über Kapſtadt von heute gemeldet: Eine Offizierpatrouille auf dem Rückweg von Ramans⸗ drift nach Warmbad bei nacht überfallen. Aus⸗ gang unbekannt. Entkommene Keiter brachten die Meldung am 25. November nach Drift über Keetmannshoop. Der Baſtardführer Morenga, etwa 300 Uleinkaliber⸗Hewehre ſtark, griff Hauptmann Koppy am 28. November abends in Warm⸗ bad an; der Angriff wurde unter ſchweren Verluſten des Feindes abgewieſen; 15 Tote ſind gezählt. Warmbad wird gehalten. Hauptmann Hoppy iſt einſchließlich des Burenkommandos 100 Gewehre und 2 Geſchütze ſtark. Am 1. Dezember wurden auf Station Gobabis 38 Pferde und 2 Geſpanne Ochſen, anſcheinend von den Hereros abgetrieben. Die Verfolgung wurde eingeleitet. Berlin, 4. Dez. Nach einem ſoeben ingegangenen Telegramm des Generalkonſulats u Kapſtadt veröffentlicht die dortige „Afrikander⸗ zeitung“ Mitteilungen der bei Upington unter⸗ gebrachten Farmer⸗Witwen über entſetzliche Beſtialitäten der Witbois und Hottentotten gegen Männer und Knaben und über Brutalität gegen wehrloſe Frauen. Nach derſelben Seitung wurden Anfangs Oktober folgende Farmer er⸗ mordel: Smith und ſein Ajähriger Sohn, 2 Männer von Weſthuijen und ein I2jähriger UMnabe. Johannes Potgieter und ſein Sohn von 18 Monaten, Jakobus Steyn und ſein 12jähriger Sohn ſowie Bothma und ſein 10. jähriger Sohn; ferner die Farmer Fou, Smeer, Celliers und zwei Knaben, Huhn Kotze, von Sel, Moller und viele andere. —.— —— Berlin, 4. Dez. Eine Denkſchrift des Reichskanzlers iſt dem Reichstag über die Eingeborenen-Politik und den Hereroaufſtand in Deutſchſüdweſtafrika zugegangen. Die Denk⸗ ſchrift umfaßt 94 Seiten einſchließlich zahlreicher Einlagen. aufſtandes heißt es darin u. a.: Der Herero⸗ aufſtand wäre nach der Lage der Dinge im Hererolande gegeben hätte. Die Grundur⸗ ſache des Aufſtandes iſt in der doppelten Tat⸗ ſache enthalten, daß die Herero als ein von Alters her freiheitsliebendes, eroberndes, maß⸗ los ſtolzes Volk auf der einen Seite die Aus- breitung der deutſchen Herrſchaft und ihre eigene Herabdrückung von Jahr zu Jahr immer läſtiger empfanden, auf der anderen Seite aber — und das iſt das Entſcheidende — von dieſer deutſchen Herrſchaft den Eindruck hatten, daß ſie ihr 11 im letzten Hrunde der ſtärkere Teil eien. Berlin, 4. Dez. Ein Nachweis über die Herkunft und die Beſchäftigung der Militär⸗ pflichtigen iſt dem Reichstage Danach waren von den 214 784 ausgehobenen Geſtellungspflichtigen 141515 auf dem Lande nnd 75 469 in der Statd geboren. Von den auf dem Lande Geborenen waren 63 420 und von den in der Stadt Geborenen 7765. zu⸗ ſammen alſo 71185 oder ein Drittel aller Aus⸗ gehobenen in der Land⸗ und Forſtwirtſchaft be⸗ ſchäftigt. 77 895 Aus gehobene ländlicher und 65704 ſtädtiſcher Herkunft, zuſammen alſo 143 599 waren anderweit beſchäftigt. Von den in das Heer eingeſtellten Einjährig⸗Freiwilligen deren Zahl ſich auf 9518 belief, waren 2564 ländlicher und 6954 ſtädtiſcher Herkunft, 568 waren in der Landwirtſchaft und 8950 ander⸗ Bezüglich der Urſachen des Herero⸗ auch g ausgebrochen wenn es nie einen weißen Händler zugegangen. weit beſchäftigt, während bei den 39 181 frei⸗ willig in das Heer Eingetretenen 22 641 auf dem Lande, 16 540 in der Stadt geboren waren und vor ihrem Eintritt in das Heer 11374 eine ländliche und 27 80? eine anderweitige Beſchäftigung betrieben halten. Verſchiedenes. — Schriesheim, 4. Dez. J. V. v. Scheffel machte gerne Spaziergänge nach Schries⸗ heim und war in dem ehemaligen Gaſthaus „zur Pfalz“ — dem jetzigen Neubau „zur Pfalz“ ge⸗ genüberliegend — ein oft geſehener Gaſt, wo er manche fröhliche und ſtill zufriedene Stunde ver⸗ lebte. Es wird daher von Freunden des vater⸗ ländiſchen Dichters die Anregung gemacht, jetzt da noch die Hauptzeugin — die ehemalige Wirtin Witwe Spies — lebt, an dieſem Hauſe eine Gedenktafel auzubringen. Man rechnet bei der Ausführung dieſes Vorſchlages auf die Teilnahme und Unterſtützung auswärtiger Scheffelfreunde, die hiermit auf die Schriesheimer Scheffel⸗Er⸗ innerung aufmerkſam gemacht werden. — Schriesheim, 4. Dez. Die Ent⸗ ſtehung unſeres Bergſtraßenortes geht bekanntlich auf eine römiſche Gründung zurück. Verſchiedene Funde ſind aus jener erſten hiſtoriſchen Zeit Schriesheims in den letzten Jahren gemacht worden. So wurde beim Graben der Kellerräume der neuen Pfalzwirtſchaft ſ. Zt. ein römiſches Bauernhaus blosgelegt. Ferner befindet ſich un⸗ weit des Ortes im Felde eine Sandſteinſäule mit ſteinerner Urne als Krönung, welche folgende Auf⸗ ſchrift trägt: „Sepuleri Romani Columbarium Sacellum Coenaculum Continentis Funda men- da anno MDCGLXVI. Detecta Locus Hic Tegit.“ Das Denkmal gab dem Feldgewann den Namen „Römerſäule“. Enterbt. Roman. Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 38. Fortſetzung. Jetzt hielt der Wagen an dem vorderen Tore. Memand war zu ihrem Empfang bereit. Die Dienſtboten ſchienen ſämmtlich abweſend zu ſein. Wiederholtes Läuten brachte endlich einen verwirrt gusſehenden Lakaien herbei. „Was iſt los ?“ fragte Miß Neßlie. „Was geht hier vor?“ „Ein Jahrmarkt, Miß,“ erwiderte nun der Mann. Das Haus ſchien gauz verödet zu ſein Vivien ſchritt dann durch die große Eingangs⸗ halle, durch die laugen Zimmerreihen und ſah nie⸗ manden. . „Wo iſt Mr. Dorman?“ fragte ſie den Lakai, der ihr folgte. N „In ſeinem Zimmer, Miß,“ war die widerung. „Bitten ſie ihn hierher in die mir zu kommen,“ ſagte ſie. „Melden ſogleich meine Rückkehr.“ Wenige Minuten ſpäter ſtand Gerald Dorman vor Miß Neßlie und blickte ſie 1 Der müde Ausdruck war aus ihren Zügen ver⸗ Bibliothek zu Sie ihm Worle. (Nachdruck verboten.) verwundert an. Farbe zurückgekehrt: die Vivien reichte ihm zur ſchwunden, die friſche dunklen Augen ſtrahlten. Begrüßung die Hand, aber Gerald fand keine Er verwandte nun keinen Blick vor dem Antlitz, das ihm das liebſte war auf der Welt. „Sie ſcheinen überraſcht,“ fagte Vivien mit freundlichem Lächeln. „Ich freue mich, ſie wieder⸗ zuſehen, Herr Dormann, — warum ſehen ſte mich ſo verwundert an?“ „Sie ſind ſo verändert“, antwortete Gerald. — „Etwas — ich kann uicht ſagen was — iſt aus ihren Zügen verſchwunden; und etwas — ich kann wieder nicht ſagen was — iſt an deſſen Stelle getreten.“ Sie errötete heiß. Konnte man denn die Ge⸗ ſchichte ihrer Liebe in ihrem Antlitz leſen? „Ich habe glückliche Tage verlebt,“ ſagte ſie. „Es war eine große Wohltat für mich dieſem wüſten Zeit entronatn zu ſein. liebenswürdige Geſellſchaft in Aber, Herr Doͤrman, was geht Treiben hier für kurze Ich traf ſehr Smeaton Park. Er⸗ hier vor?“ „Ein Jahrmarkt,“ erwiderte er, „die letzte Grille der gnädigen Frau. Ich bedauere faſt daß ſie zurückkamen, ehe dies vorrüber war. Ich glaube nicht, ſellſchaft in Lancewood verſammelt war.“ „Ein Jahrmarkt! Aber warum Neßlie dies veranſtaltet?“ Neglie. daß je zuvor eine ſolch gemiſchte Ge⸗ hat Lady „Ich weiß es nicht, Miß Neßlie. In der ganzen Nachbarſchaft wurde viel darüber geſprochen. Sie müſſen in der Tat auf ſehr angenehme Weiſe be⸗ ſchäftigt geweſen ſein, wenn Sie nichts davon ge⸗ hort haben,“ Wieder errötete Vivien bei der Erinne⸗ rung an ihre Beſchäftigung während der letzeen Tage. „Lady Smeaton ſprach nie von Lancewood,“ ſagte ſie, „da ſie wußte, daß dies ein unliebſames Thema für mich war. Ich bezweifle überigens, daß ſie davon hörte. „Jedermann in der ganzen Grafſchaft hörte davon,“ erklärte Dorman. „Man hätte fur die Großjährigkeitserklärung eines Prinzen keine grö⸗ ßeren Vorbereitungen treffen können. Die letzten zwei Tage waren Gunter's Leute von London hier; wir haben Walls und Finfords Muſikkapelle. Der maleriſche Teil der Geſchichte überſteigt jede Be⸗ ſchreibung. Da ſind Zelte mit Zigeunern die wahrſagen, Tyroler, Schweizer und italieniſche Bauern. Da iſt Tanz, Preisſchießen und jede Art von Unterhaltung.“ „Und wer ſind die Gäſte?“ fragte Miß „Ich ſah nur wenig bekannte Geſichter unter ihnen,“ erwiderte er. (Fortſetzung folgt.