die deufchen Tuberkuloſeeinrichtungen Aufſchluß, aus der erſichtlich, daß Deutſchland über 70 Heilſtätten verfügt, in welcher jährlich 30 000 unbemittelte Lungenkranke eine dreimonatliche Heilſtättenkur durchmachen. Dazu kommen zahl⸗ reiche Erholungsſtätten, Kolonien ꝛc. für vorge⸗ ſchrittene Kranke. Weitere Karten geben Aufſchluß über die großartige Beteiligung der deutſchen Ake be terverſicherung an der Tuberkuloſebekämpfuug; ſeit 1897 ſind nahezu 80 000 der verſicherungs⸗ pflichtigen Bevölkerung einem Heilverfahren unter⸗ worfen worden; 1903 allein waren 20000 auf Koſten der Invalidenverſicherung dem Heilver⸗ fahren ausgeſetzt. Die badiſchen ſtatiſtiſchen Ta⸗ feln zeigen, daß der Kampf gegen die Tuberkuloſe mit Erfolg aufgenommen und dte Volkskrankheit in den letzten 20 Jahren um 13,7 Proz. abge⸗ nommen hat. Das pathologiſche Inſtitut in Freiburg hat muſtergültige, auch für den Laien verſtändliche Lungenpräparate ausgeſtellt, die uns die Zerſtörung in den Lungen zeigen. Weiter ſind vom Reichsgeſundheitsamt plaſtiſche Körper ausgeſtellt, welche über die Geſundheitsverhältniſſe im deutſcken Reich in anſchaulicher Weiſe be⸗ lehren; von beſonderem Intereſſe ſind die Rein⸗ kulturen von Tuberkelpazillen des Menſchen, der Rinder, der Fiſche, die das Ergebnis der neueſten Verſuche über die Gleichheit oder Verſchiedenheit der menſchlichen und der Rindertubekelbazillen zeigen. Eine umfangreiche Ausſtellung von Spuckflaſchen uſw. zeigt die Bedeutung, welche die Vernichtung des Auswurfs für die Vernich⸗ tung der Tuberkulofe hat. Die Nebenſäle ent⸗ halten eine Kollektivausſtellung von Modellen, wir finden weiter ein muſtergültig eingerichtetes Kran⸗ kenzimmer für Tuberkuloſe; aus dieſen gelangen wir in die hiſtoriſche und literariſche Abteilung die auch die Bildniſſe hervorragender Tuberkuloſe⸗ forſcher ſchmückt. Im nächſten Saale iſt die Hygiene der Ernährung; es ſchließen ſich an die Säle der Abteilungen über die Heilung der Tu⸗ berkuloſe, Bereitung des Tuberkulins; ſehr inſtruk⸗ tiv iſt die Veranſchaulichung des Verfahrens bei der Aufnahme von Patienten in Heilſtätten durch die Landes verſicherungsanſtalt. Eine eigene Ab⸗ teilung bildet die Ausſtellung des Profeſſors Hoffer⸗Berlin über die Behandlung der Knochen⸗ tuberkuloſe. Jeder, der beſtrebt iſt, ſich über die Bekämpfung der Tuberkuloſe zu belehren, wird in der Ausſtellung eine Fülle von Anregung finden. „O, niemals! Ich bin auch jetzt nicht glück⸗ lich, aber ich habe das Bewußtſein, daß ich meine Pflicht erfülle, dem letzten Wuuſche meines ſterben⸗ den Vaters gehorche. Ich kann Lancewood nicht verlaſſen.“ Lord St. Juſt begann einzuſehen, daß ſie in vollem Ernſt ſprach. Er war in Verzweiflung bei dieſem Gedanken. f „Vivien, Sie können doch nicht wirklich die Abſicht haben, Ihr ganzes Lebeu dieſer Chimäre von Pflicht zu opfern — dieſem krankhaften Gefühl, daß ſie für die Ehre ihres Hauſes nötig ſein? Sie können nicht die Abſicht haben, unſer Beider Glück dieſer zum Opfer zu bringen?“ „Ich muß es tun,“ erwiderte ſie. „Aber ſie haben doch geſagt, daß ſie lieben, Vivien?“ „Dies iſt die mich Wahrheit. Sie ſind meine einzige, meine erſte und letzte Liebe; ich werde nie eine andere kennen. Aber Ihr Weib kaun ich nicht werden — dringen Sie nicht weiter in „Aber was ſoll ich tun, mein Liebling? Sie önnen doch nicht ſo grauſam ſein, mich ganz von hnen weckzuſchicken.“ „Ich möchte nicht angſam. grauſam ſein,“ betrachten?“ fragte er. „O, nein,“ erwiderte ſie. nicht durch ein Verſprechen binden. ommenden Jahren einmal einander angehören ſollen vird der Himmel unſere Schwierigkeiten Wege räumen. Wenn nicht, ſo werde ich Ihnen treu bleiben bis zum Tode.“ Lord St. Juſt mit trauriger Stimme: „Sie ſind hart gegen mich, Vivien, aber ich Ce ſagte ſie 5 Juſt zu Vivien. „Darf ich Sie dann als meine verlobte Braut aus dem eiben Schmerz mit Ihnen teilt. Eine minutenlauge Pauſe trat ein, dann ſagte Wort an Ihre Seite bringen und ich will ſie gegen — Schriesheim 1. Dez. Der 15jäh⸗ rige Pflegeſohn des Waldbürgermeiſtes Hartmann wurde geſtern abend bei ſeinem Namen von der der Straße aus gerufen. Als er den Fenſter⸗ laden öffnete, wurde er von einen Unbekannten ins Geſicht geſtochen. Ebenſo erhielt ein 18jähriger Burſche bei einer Händelei einige nicht unbedenk⸗ liche Meſſerſtiche. Die Gendarmerie macht in beiden Fällen eifrige Erhebungen. — Hattingen, 1. Dez. Einem Zigar⸗ renfabrikanten aus Heidelberg, welcher ſich geſchäftshalber augenblicklich hier aufhielt, wurde ein wertvoller Muſterkoffer mit Geſchäftsbrief⸗ ſchaften, Wechſeln uſw. geſtohlen. Einige Standen ſpäter fand ſich der Koffer erbrochen und ausge⸗ raubt in einem Hauſe einer anderen Straße wieder. — Mainz, 30. Nov. Die angeklagte Wetterwolke. In einem Dorſe am Rhein hatte im letzten Sommer ein Blitzſtrahl die Gemeinde⸗ ſcheuer in Brand geſetzt. Der gewiſſenhafte Dorfmouarch beeilte ſich, in ſeiner Eigenſchaft als Ortsgerichtsbevorſteher das Brandunglück ſchleu⸗ nigſt der zuſtändigen Amtsgerichtsbehörde zu melden. Dazu bediente er ſich des bei Strafan⸗ zeigen üblichen Formulars und rubrizierte in verzeihlichem Uebereifer: „In Sachen der Ge⸗ meinde X, Klägerin, gegen eine betrübende Wetterwolke, Beklagte, Brandſtiftung betreffend“. Der Bericht gipfelte in dem Antrage, gegen die Brandſtifterin, alſo die „betrübende Wetterwolke“, das Strafverfahren einzuleiten. Der „betrübende“ Oeffentlichkeit zu flattern. — Id ſte in, 30. Nov. Ein frecher Ein⸗ bruchsdiebſtahl wurde in hieſiger Gemeinde in der Nacht vom 27. auf 28. Nov. verübt. Zwei bis jetzt noch unbekannte Täter hatten bei der Poſtagentur die Fenſterläden weggeriſſen, und ge⸗ langten durch Eindrücken der Fenſterſcheiben in das Geſchäftszimmer des Poſtagenten. Daſelbſt erbrachen ſie deſſen Schreibpult und machten ſich mit dem Inhalt der Kaſſe, der 400 — 500 Mark betragen ſoll, aus dem Staube. — Dortmund, 1. Dez. Ein ſchrecklicher Tod erlitt auf der Zeche „Gottesſegen“ der Bergmann Friedrich Ran; er geriet unter herab- fallende Geſteinsmaſſen, die ihm den Leib voll⸗ ſtändig aufriſſen. Ein zweiter Bergmann welcher muß mich fügen. Darf ich ſie manchmal in Lan⸗ ewood aufſuchen ?“ „O bitte, tun Sie dies nicht.“ „Aber Sie werden mir wenigſtens ſchreiben — uud mir zu ſchreiben erlauben, Vivien?“ Ihre Briefe werden der einzige Lichtſtrahl für mich ſein,“ erwiderte ſie ſanft. „Vivien,“ rief Lord Juſt, „können ſie ihren Entſchluß nicht ändern? Er iſt zu grauſam für mich.“ „Ich kann nicht, erwiderte ſie und er ſah an ihrem Erbleichen, wie ihr dieſe Worte Schmerz be⸗ reiteten. „Ich muß es tragen, wie ein Mann,“ ſagte er traurig. „Aber eines, mein Liebling, eines müſſen Sie mir geſtatten — laſſen Sie mich der Welt verkünden, welch ſüßes Lieb ich mir ge⸗ wonnen. i „Noch nicht,“ erwiderte ſie. „Ich glaube, Lady Neßlies geößter Wunſch im Augenblick iſt, daß ich mich verheirate und Lancewood verlaſſe. Ich möchte nicht, daß ſie jetzt ſchon etwas von — von unſerer Liebe erführe — es würde meine Schwierigkeiten uur vermehren. Er küßte ihre weißen Hände. „Ihr Wunſch iſt mir Befehl,“ ſagte Lord St. „Ich will zufrieden ſein mit dem was ich errungen. Aber vergeſſen Sie niemals, Vivien, daß ich von nun an das Recht habe, ihnen „Ich kann mich Wenn wir in in allem zur Seite zu ſtehen. des Vaters, Bruders und Freundes. Mein ſüßes Lieb, Sie werden mir all Ihren Kummer, all Ihre Sorgen anvertrauen; Sie werden alles leichter ertragen, wenn Sie jemanden haben, der Ihren Sollte die Zeit kommen wo ſie eines Freundes bedürfen, ſo wird mich ein Ich bin an Stelle die ganze Welt verteidiger 1 Strafantrag wanderte unter begreiflichem Ergötzen in den Papierkorb, um nun nach Monaten in die an derſelben Stelle arbeitete, erlitt eine ſchwe Verletzung. — Hamburg, 30. Nov. Am 6. Dezen ber ſollen 1000 Pferde und am 13. Dezemb 600 Pferde nach Südweſtafrika mit den Truppe transporten abgehen. eee eee Geſchäftliche Mitteilungen 5 Wenn man die Breiteſtraße an d hell erleuchteten Schaufenſtern entlang geht, ſo feſſelt unwillkürlich ein Geſchäft die Paſſanten und zwar das der Firma M. Schneider Mann⸗ heim F. I, I. Schon von weitem kann man das Jubeln der kleinen Mitlürger hören, iſt doch in einer reizenden Weiſe die Szene vom Rothkäppchen mit dem Jäger, Wolf und der alten Großmutter wiedergegeben worden. — Haupfſächlich erreicht der Jubel ſeinen Höhepunkt, wenn ſich das rot⸗ erleuchtete Fenſterchen öffnet und Großmütterchen nach ihrem Liebling, dem kleinen Rothkäppchen, Ausſchau hält. Während ſo für die kleine Ju⸗ gend in reizender Weiſe eine Augenweide geboten iſt, haben auch die begleitenden Eltern und übri⸗ gen Paſſanten volle Gelegenheit die für den Weihnachtsbedarf ausgelegten Artikel zu bewun⸗ dern. Es liegt daher im Intereſſe des kaufenden Publikums bei dieſer altrenomirten Firma, welche ſchon über 10 Jahren am Platze als vorteilhafte und billigſte Bezugsquelle von Seide⸗, Mannfak⸗ tur⸗, Mode⸗ und Baumwollwaren als auch Damen⸗Konfektion bekannt iſt, den Weihnachts⸗ bedarf zu decken. Vor allen Dingen bietet ſich gerade in dieſem Jahre eine beſonders günſtige Gelegenheit bei jedem Einkauf eine Erſparnis zu machen, da die Firma auf alle Waaren einen Extra⸗Rabatt von 5% gewährt und machen wir auf das hente erſcheinend Inſerat der Firma M. Schneider noch ganz beſonders aufmerkſam. cafsef Bora Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser, Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Feint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pt. Kaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola- Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Um A. D. 795 Schon begannen die Sterne am Himmel zu erſcheinen, als die Liebenden endlich das Haus wieder betraten. Vivien zog ſich ſogleich auf ihr Zimmer zurück, ſie wußte nun allein ſein mit ihrem Glück. Lady Smeaton trat zu Lord St. Juſt. „Ich hoffe, Sie haben gute Nachrichten für mich,“ ſagte ſie. „Liebe Lady Smeaton,“ erwiderte er, gerührt durch ihr warmes Intereſſe, „ich habe nicht alles erreicht, was ich wünſchte; aber ich habe doch einen kleinen Fortſchritt gemacht. Ich ver⸗ zage nicht.“ Am folgenden Morgen kehrie Vivien nach Lancewood zurück. Die Trennung von den Freun⸗ den, beſonders von ihrem Geliebten, tat ihr weh; aber als ſie durch die liebliche Gegend dahinfuhr, würde ihr Herz warm bei dem Gedanken an die Liebe, die wie das Lächeln eines Engels vor ihr aufgegangen war und ihr ganzes Leben geändert hatte. O, wenn ſich der Himmel nur ihr er⸗ barmen, ihr helfen wollte, Laucewood zu retten und dem Geliebten als ſeine Gattin in ſein Heim zu folgen! Es war eine lange Fahrt von Smeagton Park nach Laucewood. Als der Wagen ſich der Abtei näherte, ſchlen es Vivien, als ob eine ungewöhnliche Bewegung im Park herrſche. Sie hörte den Klang von Muſtk ſie ſah Fahnen wehen, Zelte errichtet und eine Menge Leute die ſich zwiſchen den Bäumen be⸗ wegten. Dam Aben und Herr Pale 90 in a Mat ſchw Hen Mö Po den bed 3