verſchiedenen Staatsbehörden ſchon läng wegen Sachbeſchädigung, Hausfriedensbruch, Ge⸗ fangenenbefreiung und Mundraub ſteckbrieflich verfolgt wurde, hier verhaftet. Als Gepäck führten ſie einen Kinderwagen mit ſich, in dem ſie die ge⸗ ſtohlenen Sachen unterbrachten. — Frankenthal, 21. Nov. Hier fand bei den Arbeiten an einem Gasrohre vor dem Mäuerſchen Hauſe in der Wörthſtraße eine heftige Gasexploſion ſtatt. Durch den koloſſalen Druck wurden in zwei benachbarten Häuſern faſt ſämtliche Fey ſterſcheiben eingedrückt. Der Gasarbeiter Stahl wurde am Kopfe ſchwer verletzt. — Villingen, 19. Nov. Ein Pſendo⸗ Schutzmann wurde hier geſtern nachmittag wegen Zechprellerei im Betrage von 15 M. verhaftet. Derſelbe hatte iu der „Lilie“ hier in Begleitung einer Dame übernachtet un? ſich als Schutznann Heß mit Frau aus Konſtanz in das Fremdenbuch eingetragen. Der ſaubere Patron entpuppte ſich bei ſeiner Feſtnahme als der ledige Friſeur Eruſt Heß aus Badenweiler. Die „Frau Schutzmann“ hatte ſich noch rechtzeitig aus dem Staube ge⸗ macht. — Lauter bachi. Oberheſſen, 21. Nov. Im benachbarten Dorfe Sallinrod ſchoß am Samstag der Gaſtwirt Fenner vom Fenſter ſeines Hauſes auf einen vorübergehenden Landwirt, mit dem er einen Prozeß hat. Der Getroffene erhielt einen Schuß durch die Lunge. Als die Lauter⸗ bacher Gendarmerie den Wirt verhaften wollte bedrohte dieſer die beiden Gendarmen von der Haustreppe aus mit dem Jagdgewehr, worauf ſich die Gendarmen zurückzogen. Nunmehr wurde noch in der Nacht die Gendarmerie des Kreiſes, ſowie die aus der Nachbarkreisſtadt Alsfeld aufge⸗ boten. Fenner serklärte, jeden niederſchießen zu wollen, der ſich dem von drei Seiten frei liegenden Hauſe nähere und hat auch etwa 6 Leute ange⸗ ſchoſſen. Der Staatsanwalt, ſowie Kreisrat Dr. Wallau⸗Lauterbach begaben ſich Sonntag an Ort und Stelle. Obwohl auch der Kriegerverein und die Feuerſpritze des Ortes in Tätigkeit traten gelang es bis geſtern nicht den Fenner dingfeſt zu machen. Im Hauſe befinden ſich noch 2 Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren, wodurch ein ſchärferes Vorgehen der Sicherheitsorgane ſehr erſchwert wird. Fenner gilt als ſicherer Schütze, der ſelbſt mit Jagdgewehren handelte. Er dürfte mit Munition reichlich verſehen ſein. Dorfe Geipolsheim erfolgte geſtern morgen in die Hände. November Dampfer „Gertrude Wörmann“ teils gerettet. F 0 1 Alte bald 60 Jahren ſteht und den 70er Krieg mitgemacht hat, hat ſtch ſeit einigen Jahren mit ſeiner Frau dem Trunke er⸗ geben. Er befindet ſich in guten Verhältniſſen. Straßburg, 21. Nov. Bei a ein Zuſammenſtoß zwiſchen Jadghütern und 6 Wil⸗ derern. Die Jagdhüter ſchoſſen; zwei Wilderer blieben tot. Ein dritter wurde ſchwer verletzt nach Straßburg ins Spitall gebracht wo er nach Blättermeldungen geſtorben ſein ſoll. Die anderen drei Wilderer ſind ebenfalls leicht verletzt. — Kolmar, 18. Nov. Der Bildhauer Böhm, der den Geldbriefträger Ehret in Schlett⸗ ſtadt ermordete, wurde wegen Mordes zum Tode verurteilt. — Köln, 21. Nov. Ein ſchwerer Ein⸗ bruchsdiebſtahl wurde in letzter Nacht in einem Goldwarengeſchäft in der Waiſenhausſtraße ver⸗ übt. Den Dieben fielen Goldſachen, Juwellen, Brillanten ꝛce im Werte von etwa 20000 Mk. jede Spur. — Straubing, 21. Nov. Raubmord wurde am Samstag verübt. Der Buchhalter des Reiffeiſenvereins Nürnberg, Franz Von den Einbrechern fehlt noch Ein gräßlicher Mages aus Geiſelhöring, wurde im Gaſthofe „Zum Münchener Hof“ mit durchſchnittener Kehle und eingeſchlagenem Schädel aufgefunden. Ge⸗ raubt wurden etwa 3000 Mk. Als der Tat ver⸗ dächtig wurde der Reiſende und Verſicherungsagent Albert Pfrundtner und ſeine Fau im Maltäſerbräu in München feſtgenommen. — Berlin, 21. Nobo. Hauptmann Hahnke, Führer des Transportes L., Swakopmund: In der Nacht vom 20. zum 21. 15 Kilometer nördlich von Swakopmund im Nebel geſtrandet. Wetter ruhig. Mannſchaften größten⸗ von befinden ſich Feldvermeſſungstruppe, 4. Erſatz⸗ kompagnie und 2. Erſatzbatterie, zuſammen 24 Offiziere, 382 Mann, 300 Pferde. — Der Kom⸗ mandant S. M. S. „Vineta“ meldet über die Hilfeleiſtung bei dem 7 Seemeilen nördlich von Swakopmund geſtrandeten Trausportdampfer „Gert⸗ rud Wörmann“. Die Paſſagiere wurden von S. M. S. „Vineta“ an Bord genommen, des⸗ ſellſchaft ausgeſtoßen werden, ſolange der Franzoſe in Lancewood verweile. Lady Neßlie ſchien hiervon nichts zu ahnen. Zehn Tage ſpäter ließ ſie abermals Einladungen zu einem großen Ball ergehen. Von 150, die ſie ausſandte, wurden mehr als 100 abgelehnt. Sie affektierte die größte Ueberraſchung, nahm aber die ganze Sache ſehr kühl. „Wir würden deu Ball am beſten ver⸗ ſchieben,“ ſagte ſie ruhig; „die Leute ſcheinen alle ſchon geladen zu ſein,“ und der Ball wurde ver⸗ ſchoben. Lady Smeaton war die einzige die ſich keine Ausrede ſuchte, ſondern klar und deutlich an Lady Neßlie ſchrieb — „In Gemeinſchaft mil vielen andern mißbilligte ich ſehr die Vorkommniſſe des letzten Balles und werde weder ſelbſt erſcheinen, noch meinen Töchtern erlauben, Lancewood zu betreten. Ich werde ſtets er⸗ freut ſein, Miß Neßlie zu ſehen, aber es muß in meinem Hauſe ſein — nicht in dem Ihrigen.“ Lady Valerie gab Vivien dieſes Billet. „Dies nenne ich unverſchämt,“ ſagte ſie. „Lady Smeaton ſcheint — verrückt zu ſeiu. Mann könnte es faſt glauben.“ „Die meiſten unſerer Bekannten teilten Lady Smeatous Anſicht, wenn ſie es auch nicht aus⸗ ſprechen,“ erwiderte Vivien. „Ich warnte Sie, Valerie. Sie werdrn bald finden, daß Ihnen alle reſpektoollen Häuſer der Grafſchaft verſchloſſen bleiben.“ „Bah!“ rief Mylady. dies!“ 0 Es gab Zeiten, in welchen ſich Vivien ſtark verſucht fühlte, die Abtei zu verlaſſen. Nur die Erinnerung an die Worte ihres ſterbenden Vaters hielt ſie noch auf ihrem Poſten. Sie mußte für „Was kümmert mich die Ehre ihres Hauſes wachen. Sie verſuchte ihr Beſtes zu tun, aber ihr Herz blutete, wenn ſie ſah, wie ohnmächtig ſie derjenigen gegenüberſtand, welche die Ehre der Neßlies mit Füßen trat. Vivien wurde von allen bemitleidet, die beſten Häuſer ſtanden ihr offen, aber Lady Neßlie's Namen wurde bei jeder Einladung mit Schweigen über⸗ gangeu. Niemand beſuchte ſie — die alten Freunde Sir Arthurs hatten ſie aufgegeben. Mylady ließ zu verſchiedenen Malen Einladungen ergehen, erhielt aber ſtets verneinende Antworten. Nun trotzte ſie der Verachtung ihrer Nachbarn — man ſah ſte öfters als je mit Herr de Nouchet ausreiten. „Warum heiratet ſie ihn nicht?“ fragten die Leute. Dieſe Frage konnte nur „Mylady“ allein be⸗ antworten. Monate vergingen und als der Winter herannahte, begann Mylady Lancewood langweilig zu finden. „Vivien,“ ſagte ſie eines Morgens, „wiſſen Sie nicht ob dieſe abſurten Leute immer noch die Abſicht haben, nicht mehr mit mir zu ver⸗ kehren. „Ja — ſo lange Sie die gewöhnlichen Geſetze der Geſellſchaften mißachten,“ erwiderte Vivien. „Ah, nun, damit werde ich fortfahren. Ich denke, meine Stellung erlaubt mir, nach meinen eigenen Geſetzen zu leben.“ „Niemand kann ſich dies geſtatten — nicht einmal die Königin auf ihrem Throne.“ entgegnete Miß Neßlie. „Dann will ich tun, was eine Königin nicht kann. Was ich ſagen wollte, iſt übrigens dies; wenn Ihre makelloſen Nachbarn mich nicht laden — Leute, die ich vor Jahren in Frankreich kannte.“ meldet aus Ich hoffe Pferde und Ladung zu bergen. — An Bord der „Gertrude Wörmann“ gleichen das Expeditionskorps. Sie ſind nge Swakopmund gebracht. Es wird verſucht, nächſt die Pferde, dann die Ladung ans Land j bringen. Leichter und Dampferfahrzeuge ſin genügend vorhanden. Wenn das Wetter g bleibt, kann vorausſichtlich der größte Teil de Ladung geborgen werden, während der Dampfe ſelbſt wohl verloren ſein wird. — Jade (Oldenburg), 22. Nov Bei eine Brande wurde von einer einſtürzenden Giebe mauer der Beſitzer Frells, deſſen Vater, fei Frau und die Schwägerin verſchüttet. Der Vate war ſofort tot, die andern ſind lebensgefährli verletzt. — Münſter, 18. Nov. Ein 16jährig Mörder hatte ſich heute vor der hieſigen Stra kammer zu verantworten. Es iſt der Knec Overmann aus Selm, der in Dienſten des Gut beſitzers Wiethoff ſtand. Am 15. September J. war O. auf dem Hofe mit Holzhacken beſchö tigt. Als der Verwalter Lütke ihm hier bel eini Anweiſungen gab, geriet O. in ſo großen Zor daß er eine Stange ergriff und damit dem V walter einen wuchtigen Schlag an die Schl verſetzte. Der Getroffene brach ſofort bewußtl zuſammen und ſtarb nach einigen Minuten. De Urteil lautet gegen den jugendlichen Mörder g 1 Jahr Gefängnis. — Paris, 20. Nov Vor der Synagog in der Rue de la Victoire erregten 5 Kinder im Alter von 10 Jahren abwärts die Aufmerkſamkeit der Paſſanten. Auf Frage nach ihren Eltern hajten ſie verneinende Antworten. Am Abend wurden die Aermſten auf das Polizeibureau ge⸗ führt, wo man bei dem älteſten Knaben einen Brief der Mutter vorfand, in dem ſie die Kinder der öffentlichen Wohltätigkeit anempfiehlt, da ſie be⸗ ſuchen wollen, dann werde ich meine Frennde ein⸗ als mittelloſe Witwe mit 6 Kindern gezwungen ſei, die Findlinge aufzugeben; nur das füngſte im Alter von 11 Monaten habe ſie behalten,. Mutter iſt noch nicht ermittelt worden. Schweinemarkt Seckenheim. Der heutige Ferkelmarkt war mit 80 Sti befahren und wurden 70 Stück zum Peeiſe von 12 bis 16 Mark pro Paar abgeſetzt. „Dann hilf der Himmel dem armen Lancewod dachte Vivien, erwiderte aber nichts. „Ich kenne dorten fröhliche, leichtherzige Menſchen die nicht wie Ihre England alles nach den Regeln der Etikette abmeſſen — dieſe werde ich hierher einladen.“ Schlimme Tage ſtanden dem Heim der ſtolzen Neßlies bevor. Ehe viele Wochen vergingen, war Laneewood mit Gäſten angefüllt, mit Gäſten, wie ſie die Abtei niemals in ihren Mauern beherbergte — Damen, die laut und unmäßig lachten, gewöhnlich ausſehen⸗ de Herren, die vornehme Manieren nachäffteu. Es war kein Wunder, daß die ganze Nachbarſchaft über die ſonderbaren Vorgänge in Lancewood redeke⸗ Vielleicht ließ ſich gegen die Moralität von Mhladys Gäſten gar nichts ſagen, aber eine Wolke hing über dem Platze — die Damen ſchauderten leicht, wenn man Lancewood erwähnte. Die fröhlichen Bewohner der alten Abtei ſtörten ſich aber nicht im geringſten an der Meinung der Geſellſchaft. Theatraliſche Aufführungen, Charaden, Tänze und Konzerte wechſel⸗ ten mit einander ab und es gab Zeiten, wo Vivien den Verſtand zu verlieren glaubte, wenn ſie das laute Gelächter und die rohen Stimmen hörte bei den wüſten Gelagen, die oft bis in die Nacht hinein danerten. Sie wunderte ſich, daß nicht die Mauern der Abtei über den Eindringlingen zu⸗ ſammenſtürzteu. Wie konnte ſie, ein ſchwaches Mäd⸗ chen, dieſem tollen Treiben Einhalt gebieten ? Eines Tages traf ſie Lady Smeaten in einem befreundeten Hauſe und die gütige Dame nahm ſte ſogleich in — Zern nlgers Sers, Been zee Sack. u Si ſiläl Heidel — Ja Nr. 3956. Montag, 10 in Nathan 0e fn d Aut gem veſtl 1 Alf teilt in drei Links der r und Hedde gechts der die anſtoßen ershauſen un Von dem arkungen v. ich bis zum 6 gahre, be Lerſteigerung ver Ladenbu 263 nit al Str guter Schl ifmann o benkonstukt Deſa Uuſer Ver. — der „Mannheim J Uhr im Nib Kitts ute preis 40 P Anmeldung Dienstag Huuſe des morgi; alan gen zu laſſe 1 4 Sw Hei gro Mehr Mehr. nur Mäd alle S Wolle Sämtli Vorrat reie —