Denkmalpflege in der badiſchen Pfalz. Mit leb⸗ after Genugtuung dürften dieſer Tage wohl alle Altertums⸗ und Kunſtfreunde in den Zeitungen die Mitteilungen geleſen baben, daß das nächſt dem Schloß ſchönſte Schmuckſtück von Alt⸗ Heidelberg, das Gaſthaus zum Ritter, einer Erneuerung unterzogen werden ſoll, und daß von Seiten des Staates und der Stadtverwaltung Zuſchüſſe hie⸗ u bewilligt worden ſind. Wenn, wie wir hoffen, ie Wiederherſtellung in kunſtgemäßer Weiſe und r allem mit der nötigen Maßhaltung durchge⸗ rt, wenn namentlich an der Faſſade nur aus⸗ ebeſſert und konſerviert, aber nichts Neues und emdes, mag es auch noch ſo „genial erdacht“ ein, hinzugetan wird, ſo wird man weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus dieſe dankens. werte Betätigung einer kunſtſinnigen Denkmals⸗ flege freudig begrüßen und anerkennen. In Ladenburg iſt ein aus gleicher Zeit ammendes Privathaus, das gewiſſermaßen dem bengenannten Prachtbau in der ehemaligen Pfälzer Reſidenz an die Seite geſtellt werden arf, eben in dieſen Tagen dem drohenden Unter⸗ ang noch glücklich entgangen. edem kunſtſinnigen Beſucher der maleriſchen alten Stadt wohlbekannte Haus No. 211 in der Airch⸗ aſſe, gegenüber der Golluskirche. Es iſt, wie ie Jahreszahl über dem niederen Türbo gen meldet, im Jahre 1598 gebaut, alſo nur um 6 ahre jünger als „der Ritter“, und zeigt wie ieſer die Formen der Renaiſſance, aber nicht in runkvollem Sandſtein, ſondern in beſcheidenem Fachwerkbau; der in den beiden oberen Stock⸗ erken mit ſeinen geſchnitzten von Säulen getra⸗ enen Holzgalerien etwa ein Meter breit in die Straßenflucht vorſpringt. Es iſt ncht das älteſte noch erhaltene Laden⸗ u ger Haus: die herrſchaftlichen Bauernhöfe in Sickingen, Handſchuchsheim u. a. mit ihren großen Toreinfahrten, ihren Stallungen und Scheunen m Hofe, geben bis in die 70er und 60er Jahren es 16. Jahrhunderts zurück und zeigen in ihren rchitektoniſchen Formen noch vielfach gothiſche Inklänge. Aber ſie fallen dem flüchtigen Beſucher weniger in die Augen, weil ſie ihre baulich in⸗ ereſſanteſten Teile dem Hofe zukehren, während er Erbauer des Hauſes in der Kirchgaſſe gerade nit der Faſſade pennken wollte, die in der Tat u maleriſcher Wirkung alle anderen weit übertrifft. Im Innern bietet das Haus nichts von Kunſt⸗ Myhlady. „Ein gewöhnliches Diner würde ihm nicht behagen.“ „Aber,“ fragte Vivien, „wird ihres Sohnes Erzieher jeden Tag mit uns dinieren Valerie?“ „Mein Sohn und deſſen Erzieher,“ war die rotzige Erwiderung. „Es iſt hohe Zeit, daß das Kind beſſere Manieren lernt.“ „Aber unſer Luncheon könnte doch ſicher auch ein Diner abgeben,“ ſagte Vivien. „Niemals hörte ch von einem derartigen Arrangement.“ „Sie werden höchſt wahrſcheinlich noch bon gar manchem Arrangement hören, das Sie über⸗ aſchen wied,“ bemerkte Mylady lachend. „Ich habe nur dies zu ſagen. Wenn es Ihnen nicht beliebt, mit meinem Verwandten zu dinieren, der auch zugleich mein Freund iſt, ſo brauchen Sie ſich auch meiner Geſellſchaft wegen nicht mehr zu der⸗ ang ieren. So beobachtete denn Vivien in heller Ver⸗ zweiflung den Gang der Ereigniſſe und am 14. Mai betrat Henri de Nouchet zum erſten Mal die Abtei. 2 4. Kapitel. Miß Neßlie war etwas überraſcht, beim Be⸗ treten des Salons, bald nach des Erziehers An⸗ kunft, dieſen Herrn hier in vertraulichſter mit Lady Neßlie lachend und plandernd zu finden. Oswald ſpielte in der Nähe. Trauer abgelegt läugſt verſchwunden. Sie prankte in eleganter Geſellſchaftstoilette — einem Gewand von mattroſa Seide mit weißen Spitzen und in ihrem Haar und um ihren Hals glitzerten Diamanten. Henri de Nouchets Augen ruhten voll Bewunderung auf ihr, als Viojen plötzlich das Zimmer betrat. Wir meinen das gefällt mir nicht,“ ſagte er mit „Ich habe Herrn Weiſe Sie ſaßen nebeueinander auf einer Cauſeuſe und Die gnädige Frau hatte den letzten Reſt von das Witwenhäubchen war Mouſteur erhob ſich raſch und blickte mit ſtau⸗ neuder Ehrfurcht auf Viviens ſtolze, gebietende Er⸗ Auch Valerle erhob ſich und ſtellte in wenigen Worten de Nouchet vor „Mein Couſin,“ ſagte ſie, und als der Be⸗ treffende lachend remonſtrierte, verbeſſerte „Nicht gerade ein Couſin, we ſtaunlich, mit wie wenig engen Stadtmauern zuſammengedrängten ſich begnügten, und mit daran, welch reiche denn durch Beſchluß des für Rechnung des dortigen Bürgerhoſpitalfonds erworben und dadurch ſein Beſtand hoffentlich für alle unfehlbare Zeit geſichert. Ehe aber das Haus ſeiner künftigen Be⸗ ſtimmung übergeben wird, muß es eine gründ⸗ erfahren, und geſundheitspolizeilichen Gründen nötig ſein Bei der dankenswerten Fürſorge, die liche Herſtellung dürfte. unſre Staats regierung der Erhaltung der Kunſt⸗ denkmäler unſres Landes daß auch die Ladenburger in dieſem Fall auf einen ſtaatlichen Zuſchuß rechnen dürfen. ſolcher wäre hier richt und ebenſowohl begründet wie beim „Ritter“ in Heidelberg. Ladenburg, evang. Kirchengemeindevertretung Grab zum Kirchengemeinderat Herr Theodor gewählt. — Schriesheim, rt und überhaupt nichts Erkreuliches; nied 0 Zimmer, ſchmale Gänge und Treppen, zwei enge Lichthöfe mit düſtern Hinterbauten, — es i Ernte bei anſteckenden Krank⸗ heiten der Tod hier finden mußte, und wie bei Brandfällen die Menſchenkraft dem Feuer gegen⸗ über hier machtlos daſtand. nl daß ein Haus wie dieſes die Stürme des dreißig⸗ jährigen Krieges und die Greuel der Pfalzver⸗ wüſtung unverſehrt überſtanden hat. Nachdem das Haus ſeinen gewechſelt hatte — der Hinterbau diente zeitweiſe als Synagoge, — ſollte es Anfangs Oktober d. J. zum Zweck der Erbteilung verſteigert werden, und vom praktiſch⸗nüchternen Standpunkt betrach⸗ tet, war das Niederreißen und vollſtändig Um⸗ bauen das Nächſtliegende. vollen Fürſorge der Ladenburger Stadtbehörde wurde die Gefahr abgewendet. nicht verantworten zu können, daß die Stadt ſich gewiſſermaßen ſelber einer derartigen Sehens wür⸗ digkeit beraube, wie weithin in unſerer Gegend keine ähnliche zu finden iſt, und in dieſem Ent⸗ ſchluß wurde ſie einerſeits durch den Vorſtand des Altertums-Vereins, andererſeits durch die zu⸗ ſtändige ſtaatliche Behörde beſtärkt. ten Kreiſen bekannte Fabrikant ing von hier wurde heute nachmittag zu Grabe ge⸗ bracht. Die große Beteiligung am Leichenbegäng⸗ nis, darunter Gr. Herr Amtsvorſtand, Reichs⸗ und Landtagsabgsordneter V. Müller, der Ge⸗ ſamtgemeinderat etc., bewies, daß ein Mann von Bedeutung und Anſehen aus dem Leben geſchieden war. Hermann Kling war vielſeitig im Leben tätig, ſo als langjähriger Gemeinderat, Vor⸗ ſtandsmitglied des bad. Pferdeverſicherungs vereins als Kreisabgeordneter und Bezirksrat und wurde überall als kenntnisvoller, erfahrener Mann an⸗ erkannt. Den ihm übertragenen Dienſten widmete ſich der Verſtorbene mit ganzer Kraft und Pflichttreue. Seiner Energie hat Schriesheim die Waſſerleitung mit zu danken. Die Famile verliert in dem Entſchlafenen einen treubeſorgten Gatten und Vater, die Gemeinde einen edlen Für⸗ ſorger. Am Grabe wurden Kränze niedergelegt für den nationalliberalen Verein, dem Pferdever⸗ ſicherungsverein und dem Perſonal des Kling'ſchen Geſchäfts. Der Gemeinderat und die Caſino⸗Ge⸗ ſellſchaft ſpendeten Kränze. Sport. (Fußball). Das am Sonntag, den 6. No⸗ vember in Ladenburg ſtattgehabte Wettſpiel zwiſchen dem Fußballklub Ladenburg und dem Fußballklub „Badenia“ Feudenheim hatte das Ergebnis: 2: 3 Goal zu Ladenburgs Gunſten. Nach dem 3. Goal verließ Feudenheim ohne Grund das Spielfeld. Das Amt des Schiedsrichters verſah Herrn ſtud. phil. Winkler J. Captain des Fußballklubs Seckenheim. Schweinemarkt Seckenheim. Der heutige Ferkelmarkt war mit 59 Stück befahren und wurden 59 Stück zum Preiſe von ſt er⸗ Luft und Licht die hinter Bürger Schaudern denkt man Es iſt erſtaunlich Beſitz mehrfach Aber dank der einſichts⸗ Dieſe glaubte es So wurde Gemeinderats das Haus die ſchon aus bau⸗ zuwendet, glauben wir, 12 bis 16 Mark pro Paar abgeſetzt. Ein weniger gut angebracht Kalser- Borax Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser, Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pf. Kaiser -Borax-Seife 50 Pf. — Tola- seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm 2. D. 7. Nov. Durch die wurde geſtern 5. Nov. Der in wei⸗ ſcheinung. wandter.“ Der Erzieher verneigte ſich dann leicht und ſagte, die gnädige Frau Ehre“. Vivien ſprach einige freundliche Worte zu ihm, aber ſie ärgerte ſich, ihn im Salon und noch dazu auſcheinend in ſo vertraulichen Beziehungen zu Lady Neßlie zu finden. Mouſieur hatte eine vor der königlichen Schönheit, deren dunkle, eruſte Augen ihm Ehrfurcht einzuflößen ſchienen. Er ließ ſich nicht ſogleich in eine Unterhaltung mit ihr ein — er wollte ſie erſt etwas ſtudieren, auch war er ſeit ihrem Eintritt viel ruhiger geworden. Kind zu ſich heran; aber Oswald ſchien keine Sym⸗ pathie für ihn zu fühlen. „Deine Augen ſind Offenheit, Dich.“ Mouſieurs Züge verdüſterten ſich. „Wer iſt Dorman ?“ fragte er und Mylady erwiderte: „Der Sekretär meines verſtorbenen Gatten und jetzt der meinige — zugleich aber auch Verwalter, Agent und alles Uebrige wohnt Zimmer in der Abtei. dies ſo am bequemſten.“ „Ah, ich ſehe ſchon Diener, dem man viel Zutrauen ſchenkt.“ „Ja,“ erwiderte Mylady. „Nein,“ ſagte Vivien, ſich plötzlich in die Unterhaltung miſchend. „Herr Dorman war der geſchätzte Freund meines Vaters, wie er nun der meinige iſt.“ 5 Faſt beſtürzt blickte Mouſieur von der Einen zur Andern. Mylady lächelte bedeutungsvoll und ſagte halblaut und in franzöſiſcher Sprache ein paar Worte ſo raſch, daß Vivien ſie nicht verſtehen konnte; aber der Erzieher blickte ſie nur um ſo aufmerkſamer an. Dann ertönte die Dinerglocke und Vivien mußte ſehen wie Valerie des Erziehers Arm nahm. „Wollen Sie, daß Oswald mit uns diniere?“ fragte ſie. „Gewiß,“ war die kurze Antwort. Miß Neßlie nahm den Knaben bei der Hand und folgte dem lachenden Paare in das Speiſe⸗ zimmer. Ihr Stolz bäumte ſich auf, ihr innerer Aerger war ſo groß, daß ſie ihn kaum zurückhalten a konnte; aber ſie mußte ſich Zwang antun, ſie durfte ſchwarz und Dein Geſicht nicht weichen, galt es doch die Ehre ihres Hauſes ſeiner gewohnten aufrecht zu erhalten. Dorman lieber als Wie gewöhnlich präſidierte Valerie an der Tafel, der Erzieher an ihrer Rechten. Vivien, deren Antlitz vor Scham erglühte, bemerkte die erſtaunten Blicke der Dienerſchaft; ſie ſah, wie der Blick des alten Hausmeiſters entrüſtet auf Lady Neßlie ruhte. Sie hörte im Geiſte Bemerkungen, das mißbilligende Geſchwätz der wenigen treuen Diener, die zurückge⸗ blieben waren. 255 170 ſie ſich: aber ein entfernter Ver⸗ „erzeuge ihm eine große tiefe Verbeugung gemacht Er zog das für Lancewobd. Er be⸗ Sir Arthur hielt — eine Art höherer chung. A des le lit Mittags 1 Ir mbunden und wird dal Sarezen der aufgeſtell — 12 a en zu leiſt 3 1 ſel u Len lings der heſſiſe ann betteten werden. . Nerger miſterũmtet ha 2er Beiſe bekannt zeigen. 5 E. 5. 60 gußh. Bezirksamt. 3 Fab zrddircktion⸗ Schäfer. Leſchluß. Want Bekanntmachung k Eu Kerlchen Rennens gebet nz, den 4. Nov. 1904. di:germeiſteramt. 8 8 88 lücht. Kleider⸗ nacherin, itz geweſen, empfiehlt Il geehrten Damen zu ung Unterricht im FJunittzeichn alle Pawlitzek ung bei Lern Moritz Baaſer Arnxx xxx: lleiſchſtän de zankeag in verſchiedener J. Ph. Fuchs, . U. 2 1171 5 Bamatei iolien- hand — 1 Dekrüben uc rill, Schneid N Imprägnſerſe aumpfähl 3. Lohnm zu vermieten ſam Sorg deck 2 1