— Mann heim, 4. Nov. In ſelbſtmör⸗ deriſcher Abſicht ſtürzte ſich ein verh. Laternen⸗ anzünder von Waldhof von der Diffenebrücke aus geſtern vormittag in den Induſtriehafen, wurde aber noch rechtzeitig von einem Hafenmeiſter be⸗ merkt und aus dem Waſſer gezogen. geſtellte Wiederbelebungsverſuche waren von Erfolg, worauf der Lebensmüde mittelſt Sanitätswagens nach dem Allg. Krankenhauſe verbracht wurde, wo er verblieb. — Reilingen, ſtarb hier der in weiten Ureiſen bekaunte Mühlen⸗ beſitzer Friedeich Zahn, Inhaber der Schloßmühle „Werſauerhof“. Herr Zahn war ein fleißiger und tüchtiger Geſchäftsmann. hatte auch Herr Zahn in letzten Jahren ſehr mit der erdrückenden Konkurrenz der Groß⸗ und Ak⸗ tienmühlen zu kämpfen. — Karlsruhe, 2. Nov. amte ſoll rechtsunkundigen Beteiligten hilfreich Dies iſt kurzgefaßt der Inhalt eines Erlaſſes des bad. Juſtizminiſteriums an die Großh. Notare, der kürzlich in der „Bad. Rechts⸗ praxis“ veröffentlicht worden iſt miniſterium bemerkt: Geſtern abend Wie ſo viele Kleinmüller Der Juſtizbe⸗ entgegenkommen. Das Juſtiz⸗ „Das Notariat darf ſich formaliſtiſchen, kommenden Standpunkt ſtellen. hat, zumal wenn es ſich um offenbar in Geſchäf⸗ ten unbewanderte Perſonen handelt, die nicht mit der Feder umzugehen wiſſen, die Leuten, die es um Beiſtand angehen, mit den ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln an die Hand zu gehen und ihnen zur Durchſetzung ihrer Anſprüche Nur bei einer derartigen, den Intereſſen der Beteiligten in verſtändiger Weiſe Rechnung tragenden Auslegung und Anwendung der Formvorſchriften können die letzteren ihren Zweck erfüllen, während ſie bei einer formaliſtiſchen und engherzigen Handhabung die Beteiligten ſchä⸗ digten und unzufrieden machen werden.“ — Offenburg, 1. Nov. Am 1. November, früh, fuhr im Bahnhöfe Offenburg eine Rangier⸗ abteilung auf den einfahrenden Güterzug 622! auf, wobei eine größere Anzahl Wagen entgleiſte und der Rangierer Sauer von Offenburg ſchwer, Heizer Martin von Freiburg leicht verletzt wurden. folge der eingetretenen Gleisſperrung mußten die nach der Schwarzwaldbahn ausfallen; ebenſo mußte der Betrieb zwiſchen Offenburg und behilflich zu ſein. „Liebe Valérie,“ ſagte ſie ruhig, „ich wollte ie nicht kränken. ſein, ſich aber doch nicht zum Lehrer Dazu gehören nun beſondere Fähig⸗ „Ich werde nach meinem Belieben ündigte „Mylady“ an. Nouchet meines Sohnes Erzieher „Eutweder wird Heuri de Couſin ſchreiben und fragen ob er den Poſten an⸗ Vielleicht hat er keine Luſt — iſt eine armſelige Stellung für einen de Nouchet; aber wenn er kommt, ſoll er nun eine ſchöne Be⸗ zahlung erhalten und wie ein Familienglied behan⸗ delt werden.“ nehmen will. um Oswalds Dann fuhr Mylady fort: „Ich möchte noch etwas anders mit Ihnen be⸗ Es iſt nun bald ein volles Jahr. Natürlich bin ich noch ſehr betrübt und ſo weiter, aber ich denke wirklich, wir könnten uns jetzt eine kleine Aufheiterung gönnen — eine ruhige Dienergeſellſchaft oder ein Tänzchen. Laſſen Sie doch dieſe entſetzlichen ſchwarzen Kleider jetzt bei Seite, kleiden wir uns in lichtere Farben. Herr de Nouchet würde ja giauben er käme in ein ſprechen, Vivien. daß Sir Arthur ſtarb. „Sie können in ihrem eigenen Hauſe ganz nach ihrem Belieben ſchalten und walten,“ entgeg⸗ nete Vivien, „aber ich denke Trauer abzulegen, ehe das Jahr vorüber iſt: ebeu⸗ ſowenig würde ich an ſonſtige Ver⸗ Vaters Andenken auf dieſe Weiſe ſchlecht in Ehren 1 Niederſchopfheim bis geführt werden. — Krenzingen, 2. Nov. 10 9 Uhr vormittags eingleiſig Einen guten fang machte der hieſige Gendarmerie⸗Wacht⸗ 5 19 Es gelang ihm, in Köndringen einen Gauner namens Herm. Stockmeier zu ver⸗ haften der von Offenburg per Rad landaufwärts fuhr und an vielen Orten, beſonders in Wirt⸗ ſchaften, falſche Fünf⸗Markſtücke verausgabte. Bei ſeiner Verhaftung hatte St. noch 20 ſolcher Falſifikate bei ſich, ebenſo 167 Mark echtes Geld. Es ſcheint alſo, daß er ziemlich viel falſches Geld abgeſetzt hat, trotzdem die Fälſchung leicht er⸗ kenntlich und ſehr plump ausgeführt iſt. — Friedrichshafen, 2. Nov. Am 17. März d. J. kamen zirka 400 Tiroler Hüte⸗ kinder hier an unter Führung dreier Geiſtlicher aus Landeck und Umgebung. Die Kinder im Alter von 11—18 Jahren, Knaben und Mädchen fanden den Sommer über Verwendung bei ober⸗ ſchwäbiſchen Bauern in Württemberg und Baden. Am 28. Oktober ſammelten ſich alle wieder hier zur Rückkehr in die Heimat. Die meiſten hatten ſich neben „doppeltem Gewand“ 75 bis 100 Mark den Sommer über geſpart. Genannte Seelſorger bringen ſie wieder in die Heimat zurück. — Metz, 2. Nov. Aus Nilvingen wird mitgeteilt daß geſtern die hieſige, im Neubau be⸗ griffene katholiſche Mirche eingeſtürzt iſt. Das Gerücht, daß der Zuſammenbruch durch eine Dy⸗ namitpatrone herbeigeführt wurde, iſt unbegrün⸗ det. Die Urſache des Einſturzes iſt wahrſcheinlich auf einen Konſtruktionsfehler zurückzuführen. Menſchen ſind nicht verletzt worden. — Er furt, 2. Nov. Heute Nacht gelang es zwei Sträflingen aus dem hieſigen Landge⸗ richtsgekängniſſe zu entfliehen. Zwei Andere welche mit ihnen von der fünf Meter hohen Umfaſſungsmauer ſprangen, blieben ſchwer ver⸗ letzt liegen. — Augsburg, 3. Nov. In Königs⸗ hofen i. G, wurde der Rechner Taubner der ſtädtiſchen Sparkaſſe auf dem Wege zum Baſalt⸗ bruch, wo er Arbeiislöhne auszahlen ſollte, ange⸗ fallen, niedergeſchlagen und des Geldes beraubt. Der Räuber hat etwa 2000 Mark erbeutet. Ein fremder Arbeiter wurde unter dem Verdachte der Täterſchaft verhaftet. „Meinetwegen, wie Sie wollen,“ entgeguete Mylady, „ich weiß, was ich zu tun habe.“ „Valérie,“ ſagte Miß Neßlie, „ſeien ſie nicht böſe, wenn ich Ihnen noch eine Bemerkung mache. Wenn dieſer Herr hier herkommt, um die Erziehung Ihres Sohnes zu übernehmen, wird er doch ſicher nicht erwarten, daß man ihm alle Arten von Be⸗ luſtigungen bietet 2“ „Das wird er Ihnen ſelbſt ſagen, wenn er kommt,“ ſagte Lady Neßlie und lachte. „Heute noch werde ich ihm ſchreiben. Ich hoffe nur, daß er auf meinen Vorſchlag eingeht; dann wird nun unſer Leben ſein.“ Vivien hörte dies alles mit großer Beſorgnis. Das Kommen dieſes Henri de Nonchet hatte ihren früheren Verdacht bezüglich Lady Neßlies wieder wach gerufen. Sie hätte ſich faſt geſchämt, dem⸗ ſelben Ausdruck zu verleihen, aber ſie fühlte ſich höchſt unbehaglich — denn die Ehre Neßlies war in ihren Händen. Nur eine einzige Perſou konnte ſie in ihr Vertrauen ziehen — Gerald Dorman dem ſie auch ſofort die Unterredung mit Lady Neßlie wieder⸗ erzählte. „Ich kanu Ihuen mein Vorgefühl nicht näher erklären,“ ſagte ſie; „aber ich fühlte mich gerade ſo bedrückt und von der Ahnung kommenden Un— glückes erfaßt wie an jenem Abend, als mein Vater ſo plötzlich kcank wurde. Ich kann nicht ſagen, warum, aber es ſcheint mir, als ob dieſer Fremde ebenſo wie Lady Neßlie Unheil für Lancewood bringen wird. . Er verſtand ſie wohl, aber hatte nicht die Macht, ihr zu helfen. „Wäre es von Nutzen, wenn ich in Paris kachforſchungen anſtellen würde?“ fragte er. „Wir hier etwas weniger langweilig „Wir müſſen nun das Beſte hoffen. — Telgte i. W, 3. Nov. Ein Rau mordverſuch iſt gegen den Bäckermeiſter Düttma und ſeine Frau unternommen worden. Bei Ehelente wurden ſchwer verletzt im Bette aufgefunde Die Verletzungen, die bei der Frau tödlich ſin waren ihnen mit einem Beile beigebracht worde Der Täter iſt unbekannt. — Paris, 4. Nov. Die Verluſte der B lagerten und Belagerer bei Port Arthur ſeit de 29. Oktober werden heute nach mehrfach Stürmen auf die Feſtung auf rund 14000 Ma angegeben. — Tſchifu, 3. Nov. Der allgemel Angriff auf Port Arthur dauerte noch fort. D ununterbrochene Bombardement ſchweigt nicht läng als eine Minute. Auf heute iſt der große fanterieangriff auf die Forts feſtgeſetzt. 50 während der letzten 2 Monate gefallene Neich liegen unbegraben an den Bergabhängen. Die iſt furchtbar verpeſtet. Der Mangel an chirn giſchen Hilfsmitteln verurſacht ſchreckliche Leide Falls die Japaner nicht gewillt ſind, 50000 Mann zu opfern, könne, ſo meint man, Port Arthur noch nicht fallen. Die Forts können, ſelbſt wenn alles andere verloren iſt, noch lange Widerſtand leiſten. Die Exploſion — New⸗Nork, 3. Noy. in Mount⸗Bernon riß ein 80 Fuß tiefes Loch in den Erdboden. Dabei wurden mehrere Arbeiter in Atome zerriſſen. Insgeſamt wurden 50 Schorn⸗ ſteine niedergelegt. — New⸗Pork, 2. Nov. Das große Re⸗ ſervoir bei Winſton in North Carolina brach ein und überflutete mehrere Meilen Landes. 23 Per⸗ ſonen kamen in den Fluten um. — New⸗ York, 3. Nov. Vier ſchwer be⸗ waffnete Deſperados überfielen die National bank in Codry Wyoming. Sie ermordeten den Kaſſie⸗ rer und plünderten die Kaſſe. Sie entkamen dann ins Gebirge. Buffalo Bill mit ſeinen Indianer⸗ ſpähern nahm die Verfolgung auf. Kaiser- Borax Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser, Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 80 Pf. Kailser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola-Seiſe 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm a. D. könnten dann wenigſtens erfahren, wer dieſer Heurf de Nouchet eigentlich iſt.“ „Und welchen Zweck hätte dies für uns, Herr Dorman? Nehmen wir ſogar an, daß wir ihn in moraliſcher und geiſtiger Beziehung für den Poſten ungeeignet fänden, ſo könnten wir „Mylady“ doch nicht davon abhalteu, ihn zu engagieren. Sie allein beſitzt alle Gewalt. Ich ſehe nun, was mein armer Vater bei ſeinem Teſtament verſäumte. Er hätte als Oswalds Vormund einen angeſehenen Gentleman beſtimmen ſollen, der die Befugnis gehabt hätte, bei der Erziehung des Knaben ſeiue Abſicht geltend zu machen.“ „Ja, es war ein Verſehen,“ ſagte Dorman. Wenn nicht auf Sie, ſo wird Lady Neßlie doch auf die öͤffenk⸗ liche Meinung Rückſicht nehmen. Ich glaube kaum, daß ſie es riskieren würde, eine wirklich unwürdige Perſon in das Haus zu bringen. Wenn ſie es tut, müſſen wir —“ Er hielt inne. „Müſſen wir was?“ fragte ſie erregt. „Das Geſetz zu Hilfe rufen. Aber bis dahin geben ſie ſich keinerlei Befürchtungen hin, liebe Miß Neßlie.“ Sie errinnerte ſich noch ſo gut der Zeit, als er ſie zum erſten Mal „liebe Miß Neßlie genannt und wie ſie ſich darüber erzürnt hatte. Jeßt hatten ſich die Sachen geändert; er war der ein⸗ zige Freund, auf den ſie ſich verlaſſen — der ein⸗ zige, der ihr raten und beiſtehen konnte. In einem 111 Impuls reichte ſie ihm freundlich lächelnd ihre Hand end er Urwä i dieſem Jah Mit Genehmig V Etadt Ladenburg A Mflben in den ö 1 vile erwähnte! unlt Nr. 1 (Zahl Haus Nr. (Friedrich 5 mit Haus? 2. Etock, 3 ih N. 2 (Jah. viertel, Har (Conditor Ftdr. Sohr lokal: Rath bie Wahl find Mittwoch Vo Stinmfühig 5 Labersjahr zurü lutsbezirke auſc Lie Wähler ig haben. 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