% fionsfe unft 1 der rramt. — urg. ut giftlhn dtiſchg lade Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der 2 — —-— 6 1 2 Anzeiger für Laden Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. i it illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hoſbuchdruckerei Rar! Molitor, Ladenburg. . 2 N . nzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Aaiokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. f Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. 5 ——— * 89. r Eiuſchan —— — — eee eee Freitag, den 4. November lit der Beatz, n Veni die chemiſche Anduſtrie in Japan. 5 Deutſchland nimmt in der chemiſchen In⸗ i 15 hultrie den erſten Kang unter allen Cändern dieſem Gebiet Japan in wenigen Jahrzehnten gelernt hat. Nach einem von der japaniſchen Regierung herausgegebenen Werk „Japan am Anfang des 20. Jahrhunderts“ beſtehen dort bereits 840 Fabriken, die ſtändig Chemiker be⸗ ſchäftigen. gecchleſen Gaswerke und Papierfabriken, Fabriken für keramiſche Erzeugniſſe und Fabriken i sogenannten japaniſchen Lacks; nicht ein⸗ Agriffen ſind Zuckerfabriken und Brauereien. die einzelnen Unternehmungen ſind freilich wei noch klein. Nur 190 von ihnen bedienen ch motoriſcher Kräfte, und nur zwei beſchäf⸗ een mehr als 500 Arbeiter, weitere 86 mehr „ 00. Von den dazu gehörigen Aktienge⸗ lſchaften fabrizieren 75 Salz, 45 Apotheker⸗ Waren, 95 Oel für Beleuchtungszwecke, 40 Hleeſchhslzer, 49 Indigo, 4 andere Farbſtoffe, 1uchigas und 6 Weihrauch. Die chemiſche Ibuſtrie Japans beſchäftigt insgeſamt 58 591 Mbeiler, darunter 16 581 Frauen. In den Slkechholzfabriken kommen auf einen männ⸗ chen 45 weibliche Arbeiter, und dabei be⸗ ust ſich die Arbeitszeit nur in einigen größeren n aber es iſt ganz exſtaunlich, was auch uuf Allerdings ſind in dieſe Zahl ein⸗ Fabriken auf 10, ſonſt durchſchniſtlich auf 12 daß die Japaner mit ihren Erzeugniſſen alles 5 finden, bieten hauptſächlich die Erklärung dafür, andere auf dem oſtaſiatiſchen Markt unterbieten können. Für die Lack⸗ und die keramiſche In⸗ duſtrie beſtehen bereits umfangreiche induſtrielle Vereinigungen; für Färbereien, Metallurgie, Brauereien, Vergoldung uſw. beſondere Unter⸗ richtsanſtalten. Für die Ausnutzung der Fiſcherei⸗ erzeugniſſe arbeiteten im Jahre 1902 nicht weniger als 79 Laboratorien, die ſich beſonders mit der Frage der Ausnutzung der zahlreichen Meerespflanzen, der Fabrikation des Fiſchguano und der Gewinnug des Meerſalzes beſchäf⸗ tigten. Tokio, 3. Nov. Der allgemeine Angriff auf Port Arthur beginnt ſehr wahrſcheinlich heute am Geburtstage des Mikado. Der als hervorragende Autorität im Belagerungsweſen bekannte Generalleutnant Somejima iſt am 12. Oktober dorthin abgereiſt. Der hieſige deutſche Geſandte verwendete ſich für die Herauslaſſung deutſcher Untertanen aus Port Arthur. Tokio, 3. Nov. Der Kaiſer gab an⸗ lätzlich ſeines Geburtstages heute ein Frühſtück, bei dem er die fremden Diplomaten begrüßte und in einer kurzen Anſprache betonte, daß er bedauere, daß die Seit noch nicht gekommen ſei, dem fernen Oſten die Verwirklichung ſeines Wunſches den Frieden wiederzugeben. Er trinke auf das Wohl der Herrſcher, die hier durch ihre Bevollmächtigten vertreten ſeien und drücke den Wunſch aus, daß die Bande der Freundſchaft noch engere werden möchten. Der belgiſche Geſandte Baron d Anethan als Dopen des diplomatiſchen Horps gratulierte dem Kaiſer in ſeiner Antwort zum heutigen Tage und drückte das Bedauern aus, daß der Krieg noch nicht beendet ſei. Laden burg, 2. Nov. Der Mitbe gründer und langjährige verdienſtpolle erſte Vor ſtand des hieſigen Vorſchuß⸗Vereins, Herr Kauf⸗ mann Carl Franz Morano, iſt 77 Jahre alt am Montag in Mannheim verſchieden. Der Vorſchuß⸗Verein Ladenburg ließ dur eine Abordnung den Hinterbliebenen ſein Beileid ausſprechen und am Grabe des Dahingeſchiedenen eine Kranzſpende niederlegen. Dem Verſtorbenen bleibt ſeitens der Geuoſſen⸗ ſchaft ein dankbares und ehrendes Andenken für all Zeiten gewahrt. — Schriesheim, 4. Nov. Geſtern früh verſchied nach kurzer Krankheit Herr Fabrikar Hermann Kling. Der Dahingeſchiedene, welcher ſich hier der größten Hochachtung erfreute, war lange Jahre hindurch Gemeinderat, Bezirksrat und Fördere der gemeinnützigen Unternehmungen am hieſigen Platz — Mannheim, 4. Nov. Am 3. l. M. nachts 111½ Uhr, wurden auf dem Bahng zwiſchen Altripper Halteſtelle und Neckarau vo dem die Strecke revidierenden Bahnwart zw Leichen, eine männliche und eine weibliche, ouf⸗ gefunden, welche noch in der gleichen Nacht na dem Friedhof in Neckarau verbracht wurden. Die Verlebten welche ſich zweifellos in ſelbſtmörderiſcher Abſicht vom Zuge haben überführen laſſen, konnten bis jetzt noch nicht identifiziert werden, da der Kopf des Man nes von den Rädern quer durch⸗ ſchnitten wurde, während der Kopf der Frauen 5 perſon vollſtändig vom Rumpfe getrennt i der Taſche des Mannes fand ſich nur eine Poſt⸗ karte vor, auf welcher der Name „Jakob CThieſe, Glaſer in Mannheim, Lindenhofſtr. Nr. 33%, ſteht. — RRR Hunden. Der mittlere Lohn der Männer . 1 el dich auf etwa 70, der der Frauen auf etwa 9 1 os In den Streichholzfabriken aber Il 0 1 werden auch weibliche Arbeiter unter 14 Jahren 3 beschaftigt, die nur 10—15 Pfg. den Tag ver⸗ dienen. Dieſe für einen europälſchen Verſtand Iſtraßt. 1 ſchwer begreiflichen Lohnverhältniſſe, die ſich in 1 Ahnlicher Weiſe auch bei anderen Induſtrien all eit. eiten ; Sen terbt. 11. — N Roman. 4 5 atbält, 1 Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara U Rheinau. 8 f 1 . Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) her 7 1 Wohl möglich,“ ſagte „Mylady“ gleichgültig. 6 Uür b J Hauben Sie, dgß es ratſam ſei, einen Erzieher 1 1 für den Kleinen zu haben?“ 1 „Gewiß, erwiderte Gerald — „je eher, deſto im Nr. her, Er hat viele Fähigkeiten und etwas iſt ganz Neri, Lady Neßlie — wenn er nicht beſchäftigt i wird er viele Streiche ausführen.“ 2 ſicht zu. 1 I Sie lachte nun anſcheinend in heiterſter 2 Laune. ö „Wenn Sie es mir erlauben,“ fuhr er widmen.“ Aus „Myladys“ Augen ſtrahlte ein ſonder⸗ bares Licht. „Nein, dies wird nicht angehen, Herr Dor man. Sie haben ihre eigenen Angelegenheiten zu 900 beſorgen. Wenn ein Erzieher wirklich wünſcheus⸗ wert iſt, ſo will ich einen ſolchen engagieren.“ ſehr viel abhängen,“ wagte Herr Dormau, zu be⸗ werten, „Er wird ſeine eigenen Grundſätze dem ſnaben beibringen.“ . fort, „werde ich nun mit größter Freude dem Naben auch fortan mehrere Stunden des Tages „Von der Perſönlichkeit des Erziehers wird „Ich halte mich für kompetent, eine paſſende Perſönlichkeit zu ſinden, Herr Dorman,“ ſagte Lady Neßlie etwas ironiſch. f Dann zog ſie ſich zurück und Vivien, ihren per⸗ ſönlichen Geſinnungen treu, folgte ihr. „Ich hoffe, ſie ſind nicht böſe, Valérie,“ ſagte ſie. „Der Vorſchlag, daß Oswald lernen ſolle, ging von mir aus.“ g Lady Neßlie wandte Vivien ein lachendes Ge⸗ 2“ wiederholte ſie. „Nein, das bin „Böſe 0 ö Sie haben ein Problem für mich ich nun nicht. gelöſt.“ Während des Tages murmelte öfters lächelnd vor ſich hin — 5 „Das iſt's gerade. Ich wundere mich nur, daß ich nicht früher daran dachte.“ ö 2 3. Kapitel. „Vivien,“ ſagte Lady Neßlie, „ich habe über die Sache nachgedacht und ſtimme ganz mit Dorman überein, es iſt hohe Zeit, daß Oswald einen Er⸗ zieher erhält.“ Viviens ſchönes Antlitz klärte ob man ihr perſönlich eine große hätte. 5 „Ich bin entſchloſſen, die Augelegenheit ſogleich zu ordnen,“ fuhr die guädige Frau fort. i Ich würde mich nach Orfort wenden,“ ſchlug ** Lady Neßlie ſich auf, als Gunſt erzeigt Vivien vor ſtolz. „O nein, ich werde einen Franzoſen engagieren,“ verkündigte die gnädige Frau lachend. „Ich bin keine Engländerin, wie Sie, Vivien. Oxford'ſche Gelehrſamkeit mag ſchon ganz gut ſein — aber ſie hat keinen Reiz für mich. Ich wünſche, daß mein Kind eine franzöſiſche Erziehung erhält.“ Miß Neßlie wollte keinen Einwand erheben zes war immerhin beſſer einen franzöſiſchen Erzieher zu haben, als gar keinen. Sie hätte einen Engländer vorgezogen, aber Valérie war die Herrin, die zu beſtimmen hatte. „Ich traf einen meiner Couſius in Paris,“ fuhr „Mylady“ fort. „Ich ſage „Couſin“, uber er iſt eigentlich nur ein entkernter Verwandter ein Couſin im neunten Glied, glaube ich — Heuri de Nouchet — und dieſer fragte mich, ob ich nicht ein Engagement dieſer Art für ihn wiſſe. Da ich niemals an einen Erzieher für Oswald gedacht hatte, ſagte ich „nein“; aber nun kommt mir der Gedanke, daß er gerade die geeignete Perſönlichkeit wäre.“ „Iſt er ausgebildet?“ ängſtlich. „Meine Verwandten ſind nicht alle unwiſſend, obſchon Sie mich dafür halten,“ antwortete Valérie fragte Vivien nun Aber Vivien wollte ihr nichts übel nehmen; jedes perſönliche Gefühl mußte in den Hintergrund treten, es ſtand zu viel auf dem Spiel — die Ehre der Neßlies. f