Wohnung des Anſtaltsarztes der Großherzogin dem Gefolge und dem Komitee Tee ſerviert. — Weinheim, 30. Okt. Heute nach⸗ völkerung allſeits bekannte und wegen ſeiner Biederkeit und Leutſeligkeit ſehr beliebte Geiſt⸗ liche der Freiherrl. v. Ull'nerſchen Stiftung, der och in den 70er geſtandene Herr Benefiziat Se⸗ baſtian Dauß, zu Grabe getragen. Am Leichen⸗ begängnis beteiligten ſich neben einer größeren Zahl badiſcher Amtsbrüder im Ornat auch ver⸗ chiedene Kollegen aus dem benachbarten Heſſen, er hieſige katholiſche Stiftungsrat, der Kirchen⸗ chor und die katholiſchen Vereinigungen; als Ver⸗ treter der proteſtantiſchen Kollegen war Herr Stadtpfarrer Scherr erſchienen und die Gemeinde— verwaltung war durch Herrn Bürgermeiſter Ehret und eine Anzahl Stadtväter vertreten. — Mannheim, 30. Okt. Mit der goldenen Medaille iſt auf der Weltausſtellung in St. Louis ſowohl die Stadt Mannheim wie auch Herr Oberbürgermeiſter Bick bedacht worden. — Karlsruhe, 29. Okt. Wie beſtimmt verlautet, tritt der Vorſtand der Großh. Landes⸗ gewerbehalle, Prof. Dr. Meidinger, auf Ende die⸗ ſes Jahres in den Ruheſtand. Seit dem Jahr 865 ſteht der jetzt 73jährige Herr an der Spitze der Landesgewerbehalle, die er aus beſcheidenen Anfängen zur Blüte und verdienten Beachtung gebracht hat. Seit 23 Jahren gehört er zugleich ls ordentl. Profeſſor der techn. Phyſik dem Lehrkörper der hieſigen techn. Hochſchule an. In welcher Weiſe er die Anerkennung ſeiner Behörden efunden hat, geht daraus hervor, daß er im ahre 1891 zum Hofrat, 1892 zum außerordent⸗ ichen Mitglied des Gewerbeſchultats, im vorigen Jahr zum Geh. Hofrat ernannt worden iſt. Als geu Kttiſen der 2. Beamte der Landes gewerbe⸗ alle, Reg.⸗Rat Mattenklott, gen., der ſeit bald 0 Jahren auf dieſem Poſten tätig iſt und ſich erdienſte erworben hat. — Pforzheim, 29. Okt. teriehändler M. Engel in Paris hat ſeine Zahl⸗ ngen eingeſtellt. uſte von etwa 500 000 Mk. erleiden. eſellſchaft bewegt und einen Auſtrich von Gemein⸗ eit, der beſonders hervortrat, wenn ſie nicht auf hrer Hut war. „Und wie geht's dem Kuabeu?“ fragte aſch — „meinem kleinen Sir Oswald!“ 5 Vivien antwortete freundlich. 8 „Ich habe alle Arten Geſchenke für ihn mit⸗ ebracht,“ ſagte Lady Neßlie, „aber für Sie gar ichts, Vivien. Ich wußte nicht, was ich kaufen ſollte — Sie haben alles“ 8 „Ja,“ erwiderte ſie heiter, was ich brauche.“ hrer gedacht hatte. Vivien war zugegen, als Sohn begrüßte. „Er ſieht gut aus,“ ſagte ſie, ihn mit ihren ſcharfen Augen muſternd. „Haſt Du mich ſehr ver⸗ nißt, Oswald?“ a „Ja,“ antwortete er. „Aber Mama,“ fuhr r fort, auf Vivien deutend, „ſie iſt nicht böſe — ie will auch Laucewood nicht haben. Sie ſagt, ie hoffe, das ich es bekomme, wenn ich ein guter Mann werde.“ „Du biſt ein Junge,“ alérie. Das Kind ſchüttelte den Kopf. „Nein, das bin ich nicht. Ich kenne jetzt den luterſchied zwiſchen gut und böſe. Sie iſt gut“ . er nickte Vivien zu „und Herr Dormann uch. Aber ich bin nicht gut, und, Mama,“ fügte er furchtlos bei, „ich glaube Du auch nicht.“ Lady Neßlie war nicht böſe; ſie lachte uur. „Warum bin ich nicht gut?“ fragte ſie. „Du beteſt nie und ſpotteſt über alles.“ „Mein liebes Kind, um die Sache vollſtändig zu machen, ſollteſt Du Dein Haar geſchoren und t 5 i ſie „ich habe alles, Sie war erfreut, daß Valérie „Myhlady“ ihren guter ſagte nun einen breitränderigen Puritaner.“ f giment Nr. mittag wurde der bei der hieſigen katholiſchen Be⸗ Wunde am Kopfe haben. Kind ſeiner Geliebten, der ledigen Fabrikarbeiter in Dingolfing ein großer Brand aus, der ſämmtliche iutmaßlicher Nachfolger Meidingers wird in hie⸗ eſonders um die Förderung des Kleingewerbes Der Bijou⸗ f Der hieſige Platz dürfte Ver⸗ Maxau, 29. Okt. Hier wurde die Leiche eines Unterofftziers vom Fel dartillerie⸗Re⸗ 5 30 in e geländet. Wie der ſoll der betr. Unteroffizier eine Es wird deshalb eine Unterſuchung eingeleitet werden, ob Unglücksfall Verbrechen oder Selbſtmord vorliegt. — Albersweiler, 28. Okt. Geſtern Abend verſuchte der 22 Jahre alte Fabrikarbeiter Heinrich Heß von Siebeldingen, das 2jährige „Vlksfr.“ hört, Katharina Schuhmacher von Albersweiler zu er⸗ ſchießen. Er drang in angetrunkenem Zuſtande mit einem mit 6 Kugeln geladenen Revolver be⸗ waffnet in die Wohnung und keuerte 6 Schüſſe auf das in dem Zimmer beſindliche Kind ab, ohne es jedoch zu treffen. Die Großmutter des Hindes wollte das Kind vor dem Augriff des Heß ſchützen, wurde aber von verſchiedenen Kugel⸗ ſchüſſen an dem linken Oberarm erheblich verletzt. Heß wurde verhaftet. — Landau a. d. Iſar, 31. Okt. Heute nach 2 Uhr brach in dem Markte Teisbach bei Oekonomiegebäude der Brauerei Huber und drei weitere Anweſen einäſcherte. Alles Getreide, Mobilar und die ſonſtigen Erntevorräte ſowie einige Stück Vieh ſind mitverbrannt. Es liegt Branudſtiftung vor. i — Petersburg, 31. Okt. In dem zweiſtöckigen Holzhauſe eines italieniſchen Leier⸗ manns, in dem eine Hochzeit gefeiert wurde, brach heute früh Feuer aus, dem nach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen 11 Perſonen zum Opfer ge⸗ fallen ſind. Die Zahl der Hochzeitsgäſte wird auf 18 geſchätzt. Allerſeelen. Nun ſank das letzte Blatt vom Baum, Der letzte Blumenſtern verglühte; Wie Flammenrauch, wie Wellenſchaum Verging die Pracht, die jüngſt noch blühte. Dumpf murmelnd fließt der munt're Bach, An dem in gold'nen Sommertagen f Ihr Brautlicht unter'm Fliederdach 1 Die holde Nachtigall geſchlagen! N Ein feuchter Nebel deckt das Thal Mit geiſterhaften Trauerſchleiern, Und Sonnenſtrahl um Sonnenſtrahl befahren und wurden 10 Stück zum Preiſe von 10 bis 14 Mark pro Paar abgeſetzt. heſang⸗ n Nächſte den nerſtag / W Stirbt in den Wolken, ſchwer und bleiern. Novemberſturm heult wild ſein Lied, Die ſchlummertrunk'nen Wipfel ſchwanken, Und durch die bange Seele zieht Ein Heer von trüben Nachtgedanken. Aus halbvergeſſ'nen Tagen klingt Von Kinderlippen ſüßer Reigen; Des Vaters treue Stimme dringt Herauf aus düſterm Todesſchweigen, inner He f Zingerbund 0 Und manche wack' re Bruderhand, 5 gietwoch, bel Die Not und Trübſal von dir wehrte, Pro! Winkt grüßend aus dem Schattenland, 10 büliches Aus dem noch keiner wiederkehrte. 5 ben Aſucht Die ärmſte Luſt, das kargſte Glück Hat lauernd ſtets der Tod umſchlichen Manch liebes Antlitz ſank zurück, Das jäh im Kampf mit ihm erblichen. Wo blieb der tapf're Kamerad, i Deſſ' luſtig Lachen kaum verhallte? Ach, immer ſtiller wird der Pfad, Darauf einſt der Lärm der Jungend ſchallte, u lite Ee N Nur in dem Träumerland vor'm Thor Da mehrten ſtetig ſich indeſſen Die grauen Hügel mit dem Flor Von weißen Roſen und Cypreſſen. Wie lange noch, dann ruhſt du auch 15 Im Hafen all der ſtillen Gäſte; . 45 Das Leben iſt ein Hall, ein Hauch — Ib.. 1 Präg's in dein Herz am Seelenfeſte! 5 ers Schweinemarkt Seckenheim. Frue Der heutige Ferkelmarkt war mit 10 Stück 5 1 Wazenhed bewährte inn den besten G. icht. K. Kaiser- Borax!ũ Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. „Ich bete, „fuhr er ganz großartig fort; „und ich lüge nie — Herr Dormann ſagt, das Lügen ſei feige.“ N „Du ſcheinſt nicht geeignet, Dein Licht unter den Scheffel zu ſtelleu,“ ſagte „Mylady“, von neuem lachend. . „Du haſt hübſche Sachen gelernt.“ Während der erſten drei Tage merkte ſie von den Unterrichtsſtunden noch nichts, aber ſie befand ſich in einer ſonderbaren Verfaſſung. Ruhelos wanderte ſie einher oder hielt lange Konferenzen mii ihrer Zofe, worauf ſie in tiefe Träumereien verfiel. Dann ergriff ſie ein Buch nach dem andern, ohne zu leſen, öffnete das Piano, ſpielte aber nicht, und ſaß dann wieder ſtundenlang mit zuſammen gezogenen Brauen, als ob ſie verſuche, ein Problem zu löſen. Sichtlich hatte ſie irgend ein neues Intereſſe, das ſie erregte. Vivien dachte nun viel darüber nach, was es wohl ſein könnte. Am nierten Tage ihrer Rückkehr kam Lady Neßlie auf einer ihrer ruheloſen Wanderungen auch in das Bibliothekzimmer und fand hier den Knaben mit heißen Wangen über ein Buch gebeugt. Dor⸗ man ſaß neden ihm am Tiſche und Vivien beob⸗ achtete die beiden mit ſichtlichem Intereſſe. „Verfuche es noch einmal,“ ſagte Dorman ge⸗ rade als „Mylady“ eintrat — „verſuche es noch einmal, Du wirſt es dann profekt können.“ Lady Valérie trat raſch näher. „Welch eine häusliche Szene!“ ſagte ſie. „Herr Dorman, bitte, was tun Sie hier mit Sir Oswald?“ „Ich verſuche ihn leſen und buchſtabieren zu lehren, Lady Neßlie,“ erwiderte er, „Sie werden ihn krank machen,“ ſagte ſie „Sehen Sie, wie erhitzt er ausſieht! Er wird ſi enthalten, weil ſie wußte, daß ſie die Sache nur Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, 1 lach et macht zarte weisse Hände. 3 Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pf. I. 13 9 HKaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola- seife 25 Pf. J Jahre als J I FPerialitäten der Firma Heinrich Mack in Um 2. B. en tätig geweſe 5 8 ü en geehrten g Lagen Preiſen. 5 lach Unterricht 5 1 2 znittzei N 5 8 5 9 b n kteilt. eine Hirnentzündung zuziehen. Lege dies Buch hin . ee e eee 0 Ilie Paw Oswald!“ Gerald gedachte ſeines Verſprechens ruhig auszuharren. Er blickte auf Viviens ſchönes, edles Antlitz, ehe er antwortete, und dieſer Anblick ſchien ihm Mut einzuflößen. „Ich verſichere Sie, Lady Neßlie,“ ſagte er ung bei he 1 Hunſer, Kirch Mxxx ruhig, „daß ich ſehr vorſichtig mit ihm bin. Er Spaniſt hat keine Kopfſchmerzen; ſeiue Wungen glühen von „ dem Eifer, mit dem er ſeine Lektion zu bemeiſtern ſühſtücke ſucht.“ u Hakgusſchank Aber die gnädige Frau ſah nicht ſehr erfrent aus. in habe „Ich ſehe nicht ein, warum man den Knaben u gahnho mit ſo vielem Lernen quälen ſoll,“ ſagte ſie. „Er an A. Ben wird einſt Herr von Lancewood ſein und braucht Abtheſſraßt, nicht zu ſtudieren, wie ein anderer, der für ſeinen Unterhalt arbeiten muß.“ „Gerade die Tatſache, daß er eine hohe Stellung einnehmen wird, erklärt von ſelbſt die face wollen Notwendigkeit einer höheren Ausbildung,“ bemerkte 1 8 Dorman. 2 „Und bitte,“ erkundigte ſich Lady Neßlie, ihre 1 gute Laune wieder gewinnend, „wer beſtimmte Sie . — l N. Anlttät, em Carl Bar r. 8 zu meines Sohnes Erzieher, Herr Dorman.“ Vivien hatte ſich abſichtlich jeder Einmiſchung verſchlimmert hätte. „Wer beſtimmte ſie zu meines zieher ?“ wiederholte Lady Neßlie. wortete — „Ich hatte etwas Zeit — etwas freie Zeit, Lady Neßlie; ich dachte — bitte verzeihen Sie, wenn ich Unrecht habe — Ihren Intereſſen am beſten zu dienen, wenn ich ſie dem Knaben widmete.“ 7 (Fortſetzung folgt.) Sohnes Er⸗ Er ant⸗