Lösche 55N 100 1 N nde Diſſug 205 20 keit! 3 derſtoff 75 — 88 5 200 — 9595 225 14 un 38) 15 1 16 — — rend ae 95 Ph 120,12 0 und 18 U 0 und 75 25 und 0 Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Eine beruhigende Wendung im engliſch-ruſſiſchen Konflikt. Das bislang ſo drohende Aus ſehen des ernsten Konflktes zwiſchen England und Kuß⸗ land, welcher durch den brutalen Augriff des zuſſichen Oſtſee⸗Geſchwaders auf die harmloſe Fiſcherfloltille in Hull veranlaßt worden iſt, ho mit einem Male eine weſentliche Milderung erfahren, denn der Streithandel ſoll einem inter⸗ nationalen Schiedsgerichtshofe unterbreit werden. Meldungen aus Petersburg wie von engliſcher Seite beſtätigten dieſe wichtige Nachricht, welche helfen läßt, daß der erwähnte Uebergriff des baltiſchen Geſchwaders nicht zu einem Walt⸗ brand führen werde, wie einen ſolchen eine Alegeriſche Aus einanderſetzung zwiſchen England und Rußland bedeuten würde. Wie verlautet der Vorſchlag eines Schieds gerichtlichen Ver⸗ fahrens den beiden ſtreitenden Parteien von deiller Seite gemacht und von ihnen angenommen orden. In Betreff der Einzelheiten iſt noch Achis feſtgeſetzt worden, doch wird verſichert daß die Artikel 9,10 und 32 der Haager Kon⸗ peltion eine befriedigende Grundlage für das Mzuſchlagende Verfahren bieten dürften. An⸗ heblich ſoll der in den ſpaniſchen Hafen Vigo Angelaufene Teil des baltiſchen Geſchwaders, bel welchem ſich auch Admiral Roſchdjeſtwenski ſelbſt befindet, bis zur Entſcheidung des Streit⸗ falles dort verbleiben. Es iſt demnach Aus ſicht vorhanden, daß der neue Streitfall zwiſchen England und Buß⸗ land ſeine befriedigende ſchiedsgerichtliche Aung finden und daß ſomit ein furchtbarer Rrieg, der andernfalls unvermeidlich wäre, hoch glücklich vermieden werden wird. Mit einem ſolchen Auswege konnte vor allem Rußland Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. kit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. Hoſbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. —— — — 9 ——— 1 burg und Umgehung. Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. . Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. K chenblakt. Bei größeren Aufträgen Rabatt. 0 — —— — Dienſtag, den 1. November 13904. zufrieden ſein; ein Krieg mit dem ſeegewaltigen England zur ſelben Seit, wo der ruſſiſche Holoß im fernen Oſten noch ſchwer mit ſeinem entſchloſſenen japaniſchen Gegner zu ringen hat, würde an die Leiſtungsfähigkeit des Sahren⸗ daß reiches derartige Anforderungen ſtellen, Rußland denſelben wohl kaum gewachſen ſein wäre. Sum mindeſten würde dann die Miſſion des ruſſiſchen Heſchwaders raſch ein vorzeitiges Ende finden. Dasſelbe würde von den ihm in jeder Beziehung weit überlegenen engliſchen Flottenſtreitkräften zweifellos vernichtet werden. Indeſſen könnte ein ſchiedlich friedlicher Ausgang des Konfliktes ſchließlich auch England nur ganz erwünſcht ſein, würde es doch gewärtig ſein, daß ſich Frankreich bei einem kriegeriſchen Ausgange des Konfliktes genötigt ſähe, ſeinen Bündnißverpflichtungen gegenüber Rußland nach⸗ zukommen, ein Krieg mit Rußland und Frank⸗ reich zugleich aber, würde für England keine Kleinigkeit bedeuten. Nun, dieſe Möglichkeit iſt alſo wohl der angekündigten ſchiedsgericht⸗ lichen Löſung in weite Ferne gerückt und es beſteht die Hoffnung, daß es nicht zu einem derartigen furchtbaren Waffengauge zwiſchen drei Großmächten kommen weird. Im übrigen ſei nochmals an die Genugtuungsforderungen Englauds an Rußland wegen des Vorfalles in der Nordſee erinnert. Die engliſche Regierung verlangt von Kußland genügende finanzielle Entſchädigung für den Angriff des baltiſchen Geſchwaders auf die Huller Fiſcherflotte, ſowie formelle Abbitte, ferner die Beſtrafung der ſchuldigen ruſſiſchen Seſchwaderoffiziere und Garantien für das Vermeiden künftiger ähnlicher Mißgriffe. Den beiden erſteren engliſchen Forderungen hat Rußland im Orinzip bereits zugeſtimmt, dagegen weigert es ſich einſtweilen ruſſiſche die zwei letzteren Forderungen anzunehmen, und dieſe werden wohl das einzuſetzende inter⸗ nationale Schiedsgericht hauptſächlich beſchäftigen. Indeſſen iſt anzunehmen, daß es hinſichtlich der genannten noch ſtrittigen Punkte zu einer Einigung vor dem Schiedsgericht kommen, und daß demnach der geſammte neue engliſch⸗ Streitfall im Laufe der nächſten Monate aus der Welt geſchafft werden wird. Hoffentlich nimmt man ſich aber in den leiten⸗ den Petersburger Kegierungskreiſen die ernſte Lektion, welcher dieſer abermalige Swiſchenfall mit England bedeutet, endlich zu Herzen! Verſchiedenes. — Schriesheim, 31. Okt. Heute nach⸗ mittag fand in Gegenwart der Großherzogin die Einweihung der Lungenheilſtätte Stammberg im Schriesheimer Tal ſtatt. Die Großherzogin, die 1.33 Uhr auf dem Heidelberger Bahnhof eintraf, legte die Fahrt nach Schriesheim im Wagen zu⸗ rück. Am Eingange von Schriesheim, das ſchön geſchmückt war, begrüßte Bürgermeiſter Urban und der geſamte Gemeinderat die Großherzog in. Zwei Schulmädchen überreichten Blumen. Dann wurde die Fahrt zur Heilſtätte fortgeſetzt, wo die An⸗ kunft kurz vor 4 Uhr erfolgte. Am Eingang wurde die Großherzogin von dem engeren Komitee empfangeu. Ein Töchterchen des Anſtaltsarztes Dr. Schütz überreichte ihr ein Bouquet und ſprach ein Begrüßungsgedicht. Nach dem Rund⸗ gang durch den Park erfolgte die Beſichtigung der Anſtalt ſelbſt. Im Konverſationszimmer hielt der 1. Vorſitzende des Ausſchuſſes, Emil Mayer eine Anſprache an die Großherzogin und der 2. Vor ſitzende Karl Weingart ſtellte ihr die um die Errichtung der Anſtalt beſonders verdienten Perſonen vor. Zum Schluß wurde in der ter bt. 55 Roman. Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 28. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Die glückliche Unterbrechung nahte ihrem Ende“ Lob Valerie beabſichtigte, in den letzten Tagen des Monat Februar mit ihrer Zofe zurückzukehren. wor gut, daß „Mylady“ die Bemerkungen der Miezerſchaft nicht hörte; alle wünſchten, die gnädige Neon möchte bleiben, wo ſie ſei. Während ihrer Abweſenheit waren die Haushaltungsgeſchäfte auf's Slengſte geregelt, alles verlief in größter Ord⸗ gung und Pünktlichkeit — aber von all' dieſem Vollte Mylady nichts wiſſen. Man ſah ihrer Muckkehr mit Furcht entgegen, beſonders die Wär⸗ 5 lerinnen. In dem Betragen des Knaben war eine bemerkbare Beſſerung eingetreten, aber dieſe würde berſchwinden, ſobald ſeine Mutter zurück ſei, war die allgemeine Anſicht. Eines Tages wandelte Vivien langſam in den brelten Wegen des Garten auf und ab. Die Schnee⸗ Aöckchen lugten ſchon ſchüchtern hervor, die Veilchen erfüllten die kalte, reine Luft mit ihrem Wohlge⸗ geruch in den mächtigen Bäumen ſchien ſich ſchon neues Leben zu regen. „Mein herrliches Heim!“ ſagte das junge Mibdchen mit ſtolzer, leidenſchaftlicher Liebe — „der dann haben wir nun den Neßlies den Himmel gebe, daß kein Unrecht dieſe alten Mauern verunehre.“ Sie fühlte ſich ſtolz die Schützerin der Ehre ihres Hauſes ſein zu dürfen. All ihre Hoffnungen und Wünſche konzentrierten ſich nun in dem Knaben der einſt Herr von Lancewood werden ſollte. Etwas Weniges war bereits erreicht mit unſäg⸗ licher Geduld und Ausdauer; vielleicht konnte noch mehr getan werden. über den Raſenplatz kommen und trat langſam auf ihn zu. „Wollen Sie eine kurze gehen?“ ſagte ſie. „Ich möchte ſprechen.“ So ſchrittru ſie denn unter dem klaren, blauen mit mit ihnen Strecke nun Impuls, ihrem Begleiter die Hand. „Ich möchte Ihnen danken,“ ſagte ſie, „für alles, was ſie für mich getan haben; Sie haben große Geduld und Ausdauer bewieſen; in meines Vaters Namen und meinem eigenen danke ich Ihnen.“ Ihr edles Antlitz ſtrahlte vor innerer Erre⸗ gung, ihre dunklen Augen blickten mit dankbarem, ernſtem Ausdruck in die ſeinen. „Wenn es uns gelingen ſollte, den Knaben gut zu erziehen für die Stellung, die ſeiner wartet, größten Dienſt erwieſen, der in unſerer Macht ſteht,“ ſagte Vivien. Sie ſah Gerald Dormann mir Valerie zurück. Sie ſah müde und abgeſpannt aus, f Haren, ble als ob ſie bei Tag und bei Nacht ſich wenig Ruhe Himmel dahin, und Vivien reichte, wie in plötzlichen „Ich weiß es,“ erwiderte Gerald. „Bis jetzt war die Aufgabe eine leichte,“ fuhr Miß Neßlie fort; wenn Lady Valérie zurückkehrt, wird ſie ſchwieriger ſein. Ich wollte ſie gerne fragen, ob Sie trotz aller Schwierigkeiten, trotz Hohn und Spott in ihren Bemühungen nicht er⸗ lahmen wollen?“ „Ich verſpreche es,“ erwiderte Gerald. „Ich danke Ihuen,“ erwiderte ſie einfach; „Sie ſind ein treuer Freund.“ Und durch dieſe wenigen Worte fühlte er ſich reich belohnt für alles was er getan. An einem trüben Februarnachmittag kehrte gegönnt hätte. Als ſie das Haus betrat, ſchien ſte Verwirrung und Unordnung in ihrem Gefolge zu haben. „Nun, Vivien,“ lautete ihre Begrüßung für Miß Neßlie, „haben Sie Ihre kurze Regierung ſich recht zu Nutzen gemacht? Sie ſcheinen mir nicht ſehr erfreut mich wiederzuſehen. Sie ſehen ſehr wohl aus. Ich bin ſchrecklich ermüdet. In dem Wirbel des Pariſer Leben findet man keine Zeit zur Ruhe.“ Vivien war erregt durch ein undefinierbares Etwas in dem ganzen Weſen der Dame. Lady Neßlie ſchien ſich zu ihrem Nachteil verändert zu haben — ſie hatte die Manieren und das Aus⸗ ſehen einer Perſon, die ſich viel in gewöhnlicher