per Wagen nach Schriesheim begeben, wo ihre Ankunft gegen 3 Uhr erfolgt. — Schriesheim, 25. Okt. Hauptlehrer Fr. Buſſemer verläßt nach längjähriger Wirkſam⸗ keit unſeren Ort, um ſich als Penſtonär in Wein⸗ beim niederzulaſſen. Mit Buſſemer ſcheidet der älteſte Hauptlehrer Badens aus dem aktiven Schul⸗ dienſte, in welchem er 58½ Jabre lang, ſeit 18. April 1846, mit geſegnetem Erfolge arbeitete. Den längſten Teil ſeiner Dienſtzeit verbrachte Buſſemer dahier, nämlich 34 Jahre. Der für ſein Alter von 78 Jahren noch ſehr rüſtige Greis darf mit Befriedigung auf ſeine lange Dienſtzeit zurück⸗ blicken. — Edingen, 27. Okt. Der Geflügel⸗ zuchtsverein Edingen und Umgebung hält mit reichhaltigem Programm ſeine diesjährige Jung⸗ geflügelſchau mit Prämiierung am Sonntag, den 30. Oktober im Saale des Gaſthanſes „zum Lamm“ ab und ſind Freunde der Geflügelzucht hierzu freundlichſt eingeladen. — Weinheim, 26. Okt. In Heddesheim ſtürzte die Witwe Thereſta Fels von einem Wagen kurzer Zeit ein. — Pforzheim, 26. Okt. In Darmsbach wurden die von Landwirt Freiburger aufbewahrten Gemeinde⸗ und Krankenkaſſengelder im Betrage von 1200 Mk. geſtohlen, während Freiburger auf dem Felde war. — Achern, 26. Okt. Beim 11. tag waren 44 mittlere Städte vertreten. die Volksſchulreform berichtete der Vorſitzende des Verbandes, Bürgermeiſter Dr. Weiß⸗Eberbach, deſſen Ausführungen ohne weſentliche Einwendungen als Antrag an die Oberſchulbehörde angenommen wurden. Einſtimmig war man der Anſicht, daß die bisherigen Rechte der Gemeinden in Beziehung auf die Volksſchule nicht aufgegeben oder auch nur eingeſchränkt werden dürfen, daß bei frei⸗ williger Erweiterung des Unterrichts durch die Städte⸗ Ueber der 1. Kammer wird nach der heutigen Be⸗ ſprechung und Abſtimmung zweifellos der jetzige Verbands vorſitzende, Bürgermeiſter Dr. Weiß, ge⸗ wählt werden. Dr. Weiß war bisher Abgeord⸗ neter zur 2. Kammer für Eberbach⸗Buchen. Die von Ladenburg angeregte Frage, ob ortspolizeilich der Wirtshausbeſuch während des ſonntäglichen Vormittagsgottesdienſtes verboten werden ſoll, wurde mit dem Vorbehalt verneint, daß das Ver⸗ bot vielleicht ausnahmsweiſe dort am Platzeſſei, wo bei der jüngeren Arbeiterſchaft der Unfug herrſche, das Samstagsgelage bis weit in den Sonntag⸗ vormittag anszudehnen. Im übrigen ſtimmte man den Ausführungen von Bretten bei, daß bei der ſeßhaften Bevölkerung die Verhältniſſe hin⸗ ſichtlich des Wirtshausbeſuchs viel ſolidere ge— worden ſind, als ſie es vor 30—40 Jahren ge⸗ weſen ſind, wo die Werktagsfrühſchoppen und das Nachmittagskegeln bei vielen Handwerkern eine auch wirtſchaftlich⸗nachteilige Unſitte waren. Daß das Beſtreben, durch den Polizeiſtock in Form des Wirtshaus verbots die Leute zum Kirchgaug zu bringen, ein durchaus verfehltes ſei, wurde von Eberbach mit Hinweis auf die engliſchen Ver⸗ herab und brach das Genick. Der Tod trat nach hältniſſe und von Raſtatt unter ironiſcher Be⸗ leuchtung der bei uns beſtehenden Abſichten aus⸗ drücklich betont und dann durch das mahnende Treppe hinunterzuſtürzen, und konnte nur mit Schlußwort des Raſtatter Vertreters mit vielem Beifall aufgenommen, an der Selbſtſtändigkeit der Gemeinden nicht rütteln zu laſſen, jede Ein⸗ miſchung und Einſchränkung von ſich zu weiſen und die Ueberzeugung nach jeder Seite hin zu vertreten, daß die freie Entfaltung und Selbſt⸗ verwaltung den Gemeinden nicht nur in derem 1 Gemeinden dieſen die nötigen Lehrkräfte unter denſelben Bedingungen wie für den obligatoriſchen zuzuweiſen ſeien (1080 Mk. bezw. 1000 Mk. Ge⸗ meindebeitrag für den Hanptlehrer) und daß die geplante allgemeine Erweiterung nur nach und nach, d. h. unter Berückſichtigung der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Gemeinden, zu erfolgen habe. Als künftiger Vertreter der mittleren Städte in des Kindes Wohlergehen ein warmes Intereſſe nähme. Viviens edles Antlitz erhellte ſich, als ſie zu ihm aufblickte. . i „Sie ſind mir mit Ihrem Vorſchlag zuvorge⸗ kommen,“ ſagte ſie mit freundlichem Lächeln. „Aber ich kann es nicht wagen, einen Erzieher für den Knaben zu engagieren; täte ich dies, ſo würde ihn Lady Neßlie bei ihrer Rückkehr ſofort entlaſſen. Aber wenn Sie, Herr Dormann, dem Knaben täg⸗ lich einige Stunden widmen wollten, gelangen.“ „Um Ihnen zu dienen könnte ich alles tun, Miß Neßlie,“ entgegnete der Sekretär, „wenn Sie deuken, daß ich Oswald von Nutzen ſein kann, ſo will ich mich gern ſeiner annehmen.“ „Aber Ihre eigene Arbeit, Herr Dorman, — ie wollen Sie dieſe bewältigen?“ „Ich werde die Nacht dazu nehmen,“ erwiderte r. „Schlagen Sie es mir nicht ab, ſie denken ich ürde mit Freuden mein Leben in ihrem Dienſte ahin geben. Geſtatten ſie mir wenigſtens, Ihnen äglich einige Stunden meiner Zeit zur Verfügung u ſtellen.“ „Es wäre mir die größte Beruhigung, wenn ie jene Stunden dem kleinen Oswald widmen wollten. Ihnen liegt, gleich mir, das wahre In⸗ ereſſe Lancewoods am Herzen. Mit Lady Neßlie önnen wir nichts anfangen; aber wir könnten eim inſchaftlich viel für den Knaben tun — wir unten ihn aus den Händen der Dienſtboten er⸗ retten. Eine unausſprechliche Freude erfüllte Geralds Herz. Er ſollte ihr Verbündeter ſein — ſie wollte hu befragen, — ſich auf ihn verlaſſen — er onnte ſein Glück kaum faſſen. Mit einem wahren Feuereifer begann er ſo⸗ eigenem Nutzen, ſondern auch in jenem des ge⸗ ſamten Staatsweſens liege. 5 —Greßweiler, 26. Okt. Eine grau⸗ ſige Tat vollbrachte hier der 32jährige Geiſtes⸗ kranke Tagner Leiſer. Als er die Wege im Friedhof reinigte, ſchaufelte er das Grab ſeines vor 4 Jahren verſtorbenen Bruders auf, grub den Sarg aus, eröffnete dieſen und rieß dem ver⸗ weſenden Leichnam die untere Kinnlade aus. Dieſe brachte er ſeiner Mutter, indem er ſagte, er bringe ihr damit ein Andenken an Sepple; jetzt brauche ſie nicht mehr zu heulen. Leiſer hat ein ſehr bewegtes Leben hinter ſich; er hat erſt in der Fremdenlegion, und dann in dem deutſchen Heere gedient; in letzterem wurde er wegen Mißhandlung eines Unteroffiziers gleich ſeine Aufgabe. Er kaufte die hübſcheſten und amüſanteſten Bücher, die er finden konnte, um dem Knaben das Leſenlernen angenhem zu machen. Er arbeitete mit ganzer Seele, mit dem beſten Willen ſo könnten wir nun vielleicht zu einem erfreulichen Reſultat und der größten Geduld und war zufrieden, wenn Vivien während den Uunterrichtsſtunden eintrat und ihn mit einem Lächeln belohute. Als ſie eines Morgens mit ihrem ſüßen, eruſten Antlitz vor dem Knaben ſtand, rief dieſer plötzlich: „Ich ſage Dir, Vivien, Du ſiehſt nicht böſe aus!“ „Wer ſagt deun, daß ich böſe ſei, Oswald!“ fragte ſie. „Mama ſagte es mir. Sie erzählte mir, daß Du einen Haß auf mich hätteſt, weil ich Lance⸗ wood von Dir genommen habe. Der Haß iſt etwas böſes — wenn Du mich haſſeſt, ſo mußt Du böſe ſein.“ „Ich haſſe Dich nicht,“ erwiderte ſie ſauft, „Ich, bitte zu Gott, daß er einen guten, edlen Menſchen aus Dir mache.“ 2 2. Kapitel. Der Monat von Valéries Abweſenheit war der friedlichſte, den Vivien ſeit ihres Vaters Heirat verlebt. Es ſchien ihr, als ob all ihre 5 aber im ſtillen Miß ⸗Neßlie bewundert, die ſich mit ſo großer Reſignation in ihre ſchwierige Lage ge— funden. g Für Gerald Dorman war es eine glückliche Zeit. Jeder Tag war mit goldenen Lettern auf ſeinen Gedächtnistafeln eingraviert. Aufſicht zu haben, brachte ihn in ſtündliche rührung mit Miß Neßlie. Dorman hatte ſeine und Deſertion zu zwei Jahren Feſtung ver⸗ urteilt. — Heilbronn, 26. Okt. Eine hier wohnhafte Witwe hatte in einem auswärtigen Blatte ein Heiratsgeſuch veröffentlicht, infolge⸗ deſſen ein augenblicklicher Ingenieur aus Heidel⸗ berg mit iht in Berbindung trat. Nachdem er ihr unter verſchiedenen Vorſpiegelungen eine Reihe von Wertſachen und nach und nach 620 Mark entlockt hatte, wurde er nun bei einem weiteren Verſuch, der Beſchädigten Geld abzu⸗ ſchwindeln, auf dem Poſtamt in Durlach feſtge⸗ nommen. — Stuttgart, 36. Okt. Der techniſche Leiter der Zuckerfabrik Münſter, Kommerzienrat Schmidlin, fiel geſtern abend bei einem Rundgang durch die Fabrik in ein mit Waſſer gefülltes Loch und wurde nach einigen Stunden als Leiche aus der Grube gezogen. — Dortmund, 26. Okt. Der 65jährige Landwirt Heidtkamp in Becklen ſchlitzte im Streite ſeinem 34jährigen Sohne den Leib auf. Der Tod trat bald darauf ein. Der Vater wurde verhaftet. — Dortmund, 26. Okt. Im hieſigen Gerichtsgefängnis wurde heute ein Italiener tob⸗ ſüchtig. Er verſuchte ſogar einen Beamten die Mühe überwältigt werden. In ſeine Zelle ge⸗ bracht, ſchlitzte er ſich den Leib auf und peiletzte ſich tötlich. — Hamburg, 27. Okt. Hier erregt ein Raubmordverſuch großes Aufſehen, der geſteru abend verübt wurde. In der Wohnung des Paſtors Kerner erſchien der Bücherreiſende Iſer⸗ mann und bat um ein Empfehlungsſchreiben, Als der Paſtor ſich dazu hinſetzte, ſchlug Iſermann auf ihn mit einem Eiſenſtück ein. Auf die Hilfe⸗ rufe des Paſtors entfloh der Bücherreiſende. Das Dienſtmädchen folgte ihm auf die Straße und ein Briefträger hielt ihn ſolange feſt, bis Schutzleute kamen und ihn verhafteten. Der Poſtor iſt ſchwer aber nicht lebensgefährlich verletzt. Nfser Bors“ Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pt. Kaiser-Borax-Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Ulm a. D. ö alten Freunde die Gelegenheit ergriffen, um in Laucewood g vorzuſprechen — ſeit Valéries Auweſenheit hatten ſie keinen großen Verkehr mit der Abtei unterhalten, ö istafe Viviens Wunſch, den Kleinen beſtändig unter eigener oder Geralds Be⸗ eigenen Zimmer im weſtlichen Flügel der Abtei aber zu dem Uuterricht für den Knaben benutzte er die Bibliothek. Wenn Vivien den Kleinen mi ſeiuen Lektionen beſchäftigt wußte, trat ſie öfters ein, um zu ſehen, welche Fortſchritte er gemach hatte; war aber Oswald entlaſſen, und unter de Obhut ſeiner Wärterinnen, dann drang ſie ängſt lich in Gerald, ihr zu ſagen, ob er ſchon ein kleine Beſſerung bemerke. Gerald war nicht allz ſanguiniſch. „Es wäre eine Arbeit von Jahren,“ ſagte e „von wirklichem guten Erfolg reden zu konnen. Ic habe das Kind wohl ſtudiert — bei ſtreuger Dis ziplin könnte noch eiu guter Mann aus ihm werde aber niemals ohne eine ſolche. Gerald war unermüdlich aufopfernd in ſeine Bemühnngen um den Knaben. Mit Entzücken en pfand er, daß Vivien lernte, ſich auf ihn zu bet laſſen, daß ſie ſeinen Rat ſuchte und befolgt Dieſer Stand der Dinge war ſo beglückend fü ihu, daß er Sorge trug, ihn nicht zu ſthren. E bewachte ſeine Blicke, ſeine Worte, ſeine Hand lungen. Von ſeiner Ergebenheit für ſie und ihr Intereſſen ſprach er oft zu ihr von ſeine leidenſchaftlichen Liebe niemals. Er wußte woh doß ein Wort hiervon ihrem angenehmen, freun ſchaftlichen Verkehr augenblicklich ein Ende gemacht hätte. Vivien nahm ſeine Dienſte mit ruhiger ernſt Würde entgegen. Es ſchien ihr recht und natü lich, daß der Maun, den ihr Vater mit feine Vertrauen beehrt hatte, ihr ergeben ſei. Hätte eine Ahnung von ſeiner Liebe für ſie gehabt, it Zorn und ihre Ueberraſchung wären maßlos ge weſen. orb bude, ee 3 des L n nntris dhe 1 mira dez. mm 18 ſinmit ! M Ausf lu, und Uf v lenber l. let) wege 1 1000 1 da 28. armeifera dch. g alte iich a 1 Un 30. Faſrkstot daz dom G. ein Migleder n mit de ch betelig nnluft um a 9 Uhr. 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