tritt der neuen Kammer vollendet ſein ſollen. Jeden⸗ falls mird letztere verbeſſerte Verhältniſſe im Land⸗ tagsgebäude vorfinden. — Offenburg. 24. Okt. Auf Anregung der Großherzogin wird hier am 15. November die 5. Landestuberkuloſeverſammlung des Frauen⸗ vereins ſtattfinden. Herr Geh. Rat Dr. Batt⸗ lehner⸗Karlsruhe wird über den jetzigen Stand der Tuberkuloſenfrage und die ſeit der Schwetzin⸗ ger Tuberkuloſenverſammlung vom badiſchen Frauen⸗ verein ergriffenen weiteren Maßnahmen berichten. Daran werden ſich Vorträge reihen: des Herrn Generalſekretärs vom Zentralkommitee für Er⸗ richtung von Lungenheilanſtalten, Oberſtabsarzt Dr. Rietuer und des Herrn Medizinalrats Dr. Becker. Das unter dem Protektorate des Groß⸗ herzogs ſtehende Tuberkuloſe-Muſeum ſoll Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats im Mark⸗ gräflichen Palais zu Uarlsruhe eröffnet werden. Dieſe Ausſtellung verſpricht anßerordentlich in— tereſſant zu werden, da verſchiedene Fabriken in großer Zahl Modelle und dergl. zur Verfügung geſtellt haben. — Vom ſüdöſtlichen Odenwald, 23. Okt. Die Kartoffelernte iſt in hieſiger Gegend beendet. Das Ergebnis iſt ein außerordentlich gutes. Einzelne Stöcke lieferten 20 bis 30 Unollen von zum Teil rieſigen Dimenſionen. Es wurden Ge⸗ wichte von 1100 - 1200 Gramm feſtgeſtellt. Auf einem Acker des Herrn Gg. Helfrich in Wald⸗ Sitzungsſaal der erſten Kammer wird erweitert Michelbach gab ein Stock 34 branchbare Knollen, und mit Oberlicht verſehen. Die bisherigen welche zuſammen 3570 Gramm wogen. Die Wohnungen der Präſidenten werden für Kommiſ⸗ Preiſe bewegen ſich von 4,50 — 5,50 Mark per — Karlsruhe, 23. Okt. Von der Ständehausbaukommiſſion berichtet der „Bad. Be⸗ ob.“: Durch die Verfaſſungsabänderung iſt be⸗ kanntlich die Mitgliederzahl der erſten und zweiten Kammer vermehrt worden und die bisherigen Räume des Landtagsgebäudes reichen für alle Bedürfniſſe nicht aus. Zum Schluß des Land⸗ tags wurde deshalb zur Beratung und Begut⸗ achtung von Bauprojekten eine Hausbaukom miſſion eingeſetzt, welcher von der erſten Kammer Freiherr v. Göler, Freiherr v. Nüdt, Kommerzienrat Kölle, von der zweiten Kammer die Abgeordneten Binz, Eichelhorn, Fehrenbach, Gießler, Gönner, deim⸗ burger, Hergt und Wilckens angehören. Geſtern tagte dieſelbe unter dem Vorſitze des Finanz⸗ miniſters Dr. Becker, welcher die von den ſtaat⸗ lichen Baubehörden aufgeſtellten Projekte und Skizzen vorlegte und eingehend erläuterte. Dar⸗ nach ſoll das bisherige Landtagsgebäude im weſent⸗ lichen erhalten, iusbeſondere die beiden Sitzungs⸗ ſäle beibehalten, aber in der Verwendung der Zimmer eine andere Abteilung getroffen und zur Gewinnung weiterer Räume das nebenanliegende Gebäude der Baninſpektion abgeriſſen und darauf ein Neubau erſtellt werden. Das Ganze ſoll mit Zentralheizung und beſonderer Beleuchtungs⸗ vorrichtung verſehen werden. In dem bisherigen Sitzungsſaal der zweiten Kammer ſind außer dem Präsidium für 72 Abgeordnete bequeme Sttze, wie im preußiſchen Abgeordnetenhauſe, vorgeſehen. Der ſtonszimmer der zweiten Kammer verwendet. In Doppelzentuer. dem Neubau wird Raum für Frattionszimmer — Dinglingen (A Lahr), 23. Okt. der zweiten Kammer, Kommiſſionszimmer der Der Schnellzug 16, von Offenburg kommend und 9 Uhr 12 Minuten in Dinglingen eintreffend, überfuhr den 37 Jahre alten Landwirt Jakob Ernſt von Hugsweier und tötete ihn ſofort. De Verunglückte wollte, trotzdem der Zug ſich ſchon in langſamer Bewegung befand, ausſteigen, glit daß beide Kammern in demſelben Gebäude unter⸗ aber am Perron aus und fiel zwiſchen zwei Wagen gebracht werden können und allen geäußerten ö ſo daß ihm der Körper vollſtändig entzweige⸗ Wünſchen nach einer größeren Zahl geräumigerer fchnitten wurde. Der Zug fuhr noch drei Wagen⸗ Zimmer Rechnung getragen iſt; im einzelnen längen weiter, ehe er zum Stehen gebracht wurde. wurden verſchiedene Vocſchläge gemacht, die wohl Im Zuge befand ſich der Erbgroßherzog, der von berückſichtigt werden können. Auch der Koſten⸗( Deesden gekommen war, in Karlsruhe den Tag punkt iſt ein mäßiger. Die Kommiſſion legte über verweilt hatte und abends nach Baden⸗ einen Hauptwert darauf, daß die baulichen Ver⸗ weiler fuhr. ö änderungen im weſentlichen bis zum Zuſammen⸗ — Heilbronn, 22. Okk. erſten Kammer und Wohnräume für die Präſiden⸗ ten geſchaffen. Ebenſo ſind Zimmer für die Be⸗ richterſtatter und die Preſſe vorgeſehen. Die Projekte fanden in den Grundzügen die allgemeine Zuſtimmung, da dieſelben den Hauptvorzug haben, In einer von geſtern abend nach mehrtägiger Dauer zu Ende Vertretern ſämtlicher mitteleuropäiſcher Eiſenbahn⸗ Verwaltungen beſuchten Eiſenbahnkonferenz, die ging, wurden die Vorarbeiten zur Durchführung einer Vereinfachung im Verkehr mit den Betriebs mitteln der beteiligten Staaten erledigt. Ferne wurde das Verrechnungsweſen einer eingehenden Beratung unterzogen und dabei die Notwendig keit einer Regelung anerkannt, die eine Erleich terung bedeutet. Im Anſchluß an dieſe Konferenz 5 traten höhere Eiſenbohnbeamten von Württemberg nt! Baden und Bayern zu einer Beſprechung zu⸗ V. b. ſammen, um eine Verſtändigung zu erziele tber oll wegen einer leichteren Aus gabe und Abfertigung 1 N. l. der badiſchen Kilometerhefte. Weiter wurde, wie zollte verlautet, die Frage der Einführung vo a Kilometerheften in Württemberg und Bayer ventiliert. — Plauen im Vogtl., 22. Okt. Die bayeriſche Grenzſtadt Waldſaſſen wurde durch eine Feuersbrunſt heimgeſucht, welche 20 Scheunen mi all den Vorräten und Materialien vernichtete, Infolge Waſſermangels iſt nun nichts gerettet worden. 5 4 — Barcelona, 23. Okt. Geſtern ex⸗ plodierte hier eine Dynamitbombe und richtet großen Schaden an. Als der Tat verdächtig, wurde ein gewiſſer Farran, Vortier des Lokals fei in Teste 17 horzüglic der Geſellſchaft für ſoziale Studien, verhafte ensto woſelbſt 2 fremde Anarchiſten in den letzte Tagen mehrere Verſammlungen verauſtaltet hatten. H — Ainſefra, 22. Okt. Ein furchtbares Unwetter richtete in der Stadt und Umgebung große Verheerungen an. Eine Waſſerhoſe zer⸗ ſtörte mehrere Gebäude. Eine Anzahl Leichen wurden aus den Trümmern her vorgezogen und man vermutete, daß ſich noch weitere Tote unter den Trümmern befinden. 5 Schweinemarkt Seckenheim. Der heutige Ferkelmarkt war mit 76 Stück befahren und wurden 76 Stück zum Preiſe von 10 bis 14 Mark pro Paar abgeſetzt. n ateilh. lde uunßtim, Alser Bors Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pf. Kaiser-Borax- Seife 50 Pf. — Tola-Seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Um 2. . — — zu machen, Mylady, aber ich hoffe, Sie werden vorſichtig ſein.“ „Ich habe jetzt nichts mehr zu riskieren oder Ich habe bemerkt, daß die Engländer ſehr ſtrenge zu verlieren,“ ſagte Lady Valérie. „Mein Coup mit ihrer Trauer ſiud, ein Verſtoß in dieſer Be⸗ iſt mir gelungen. Ich werde ſehr gnädig ſein. ziehung würde —“ Während meiner Abweſenheit werde ich Oswald „Ich brauche keine Vorleſung,“ unterbrach ſie unter Miß Neßlies Obhut geben — ſie wird ent⸗ Lady Valérie hochmütig, „tue, was ich Dir ſage. zückt darüber fein.“ Garniere dieſes ſchwarze Seidenkleid mit ein wenig „Das Beſte, was Sie tun könnten, wäre, ihn Grau. Sir Arthur iſt bereits 6 Monate tot; das gänzlich unter Miß Neßlies Obhut zu ſtellen iſt doch ſicher lange genug für Crépe.“ bitte um Verzeihung für dieſe Freiheit, die ich mir i Zwiſchen Lady Neßlie und ihrer Zofe herrſchte nehme. Sie ſind durchans nicht dazu geſchaffen eine merkwürdige Vertraulichkeit. Marie nahm das ein Kind zu erziehen.“ . ſeidene Kleid in ihre geſchickte Hände und begann „Myladh“ lachte gutgelaunt. es eifrig mit Schleifen von zartem glänzendem Grau „Es iſt ſehr möglich,“ erwiderte ſie; „aber auszuputzen. jetzt werde ich nach Paris gehen, und Du darfſt allmählich wieder zu kleidſameren Farben über⸗ zugehen.“ „Ich hoffe, ſie werden vorſichtig ſein, Mylady. „Marie“, ſagte Lady Valérie ich gehe nach nicht überraſcht ſein, wenn ich einige meiner dorti— Paris. a a . 1 Ich bin dieſer lang⸗ Faſt beunruhigt blickte das Mädchen auf. Die Ich branche jemand der gnädige Frau fuhr fort: mich erheitert.“ „Mein Glück iſt gemacht und geſichert. Ich Ihre Worte machten einen merkwürdigen Ein⸗ habe viel Geld und werde 15 Jahre Herrin von druck auf die Zofe, welche entſetzt aufgeſprungen Lancewood ſein. Ich denke, ich kann jetzt mein war. 5 Leben genießen.“ „O, Myladhy, ſeien ſie vorſichtig,“ rief ſie, — „Sie haben nichts als Genuß und Vergnügen „um des Himmels willen, ſeien ſie vorſichtig! Sie gehabt,“ ſagte die Zofe. haben ſo viel gewonnen ſorgen ſie, es nicht Mylady lachte verächtlich. wieder zu verlieren.“ „Du nennſt mein Leben ein genußreiches? „Ich kann nichts verlieren und natür⸗ ch nicht. Die Engländer wiſſen gar nicht, was lich werde ich vorſichtig ſein; ich muß mich nun das Wort „Vergnügen“ oder „Luſtbarkeit“ eigent: amüſieren, oder was hätte ich ſouſt von all' mei⸗ lich bedeutet. Einen Karneval uenne ich Vergnügen, nem Geld?“ aber 5 7 1 der Etikette und Zurückhaltung Marie blickte eruſt. nenne ie inkerkerung. Ich ſehune mich wieder 3 w 95 N 975 5 einmal in dem ſonnigen Paris 1 ſein, wo ich mehr ſagte 95 e 1 ce 180 15 tun kann, wie ich will.“ e 1 Sie ni f 355 en 70 b Marie ſchüttelte ernſt den Ko FFF nicht nach Fraukreich zurückkehren, pf. a ſondern wie ſeither hier weiterleben. „Ich habe nicht das Recht, Ihnen Vorſchriften Wag ich aber nicht beabſichtige. gen Freunde mit zu ückbringe. weiligen Engländer müde. Du kaunſt ſobald als möglich mein Gepäck bereit halten. Ich 115 gedenke in den nächſten Tagen abzureiſen.“ Filip An dem nämlichen Morgen noch erfuhr Vivien S0 zu ihrer größten Ueberraſchung von Valerie, daß 1 delt zu gehen. „Ich ließ viele liebe Freunde dorten zurück,“ ſagte „Mylady“, „die ich gerne einmal wiederſehen möchte.“ dieſe die Abſicht habe, in aller Kürze nach Poris 6 Nl , 2 dahr Vivien dachte, daß ſich Valérie wohl nicht adütünd mehr erinnere, ſich geweigert zu haben bei Sir 89 Nöſe Arthurs Lebzeiten jene Freunde einzuladen, ſagtee —. D uun aber nichts. Sie batte läugſt eingeſehen, daß 00 und alles Reden nutzlos ſei Valérie war ungewöhnlich gnädig. 5 „Während ich weg bin,“ ſagte, „wäre es mir a wirklich ein Gefallen, Vivien, wenn Sie ſich Oswald's enz annehmen wollten. Ich weiß, ich kann Ihnen das Georg Kind anvertrauen. dadelber „Dies können ſie ſicher,“ war die ernſte Erk⸗ widerung. Aber Vivien hegte längſt keine großen fen 8 Hoffuungen mehr bezüglich des Knaben. Des Kindes Fehler waren ſo eingewurzelt, daß ſie faſt eg daran verzweifelte, ſie uun wieder ausrotten zn Ann ellbe können. N laber Gel Lady Neßlie blickte mit einem faſt verächtlichen 1857 Lachen zu ihr auf. A 10 l „Bei meiner Rückkehr erwarte ich eine große Kae moraliſche Reform vorzufinden,“ ſagte ſie. „Ich bin überzeugt, mein Oswald iſt durchaus nicht nach Ihrem Geſchmack. Ich für meinen Teil bewundere ſeiuen Geiſt und ſeine Talente. Ich hoffe mu, Sie werden ihn nicht durch erſpr Vivien. 5 a wolle