3 R Zyklus der Vorſtellung, die ſie hier zu geben be⸗ abſichtigt. Ueber das Gebotene kann nur die Stimme des vollen Lobes und volle Anerkennung herrſchen. Alles — exakt und fein ausgeführt, ſowie die künſtleriſch vollendeten Darbietungen der einzelnen Seiltänzer — von denen ſich einer immer als luſtiger Clown produzierte — als auch die uromiſche Pantomine — all das verdient, geſehen zu werden. dezent gehalten, ſodaß jung und alt ohne Befürcht⸗ ungen daran ſich ergözen kann. Heute abend wird auch das hohe Turmſeil beſtiegen. So Dazu iſt alles durchaus empfehlen wir den Beſuch dieſer ſchönen Vorſtellungen jedermann aufs wärwſte und wünſchen der Familie Knie recht viel Glück hier in Ladenburg. — Schwetzingen, 19. Okt. Ein ſchreck⸗ liches Unglück hat ſich geſtern auf der badiſchen Seite an der Speyerer Schiffbrücke ereignet. Zwei Fuhrleute aus Rheinhauſen wollten ihren beladenen Wagen ſich gegenſeitig die Pferde vorſpannen, um den ſteilen Aufgang von der Brücke heraufzukommen. Beim Anziehen des erſten Wagens ſcheuten die Pferde und jagten im Galopp mit dem Wagen den Aufgang herauf, die beiden Fuhrleute mit lich fortreißend. Der Fuhrmann Anton Böllinger ließ, nachdem er ca. mit 40 Meter fortgeſchleift war, das Pferd los und wurde auf die Seite geſchleudert und erlttt leichte Verletzungen. Der 19 Jahre alte Theodor Hambſch ließ jedoch ſein Pferd nicht los und ge⸗ f riet dadurch zwiſchen das eiſerne Bahngeländer und ſeinen Wagen wodurch malmt wurde und der Tod eintrat. — Ludwigshafen, 20. Okt. auf der Ein Ein⸗ er buchſtäblich zert᷑⸗ Stelle an der Bahnſtrecke Bingen-Alzey gelegen, iſt in bruch wurde heute Nacht mittels Dietrichs oder Nachſchlüſſels in der Mundenheim verübt. Maudacherſtraße 25 in Die Ladenkaſſe wurde ihres Inhalts beraubt, dann drang der Dieb in das Schlafzimmer der Tochter des Cadenbeſitzers, er⸗ brach dort ein Pult und entwendete den Betrag von 70 Mk. Als die Tochter erwachte und um Hilfe rief, ergriff der Täter die Flucht. — Ludwigshafen, 19. Okt. Geſtern wurde in einem Straßengraben der Munden⸗ heimer Landſtraße in der Nähe der Polizeiſtation die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Spuren eines gewaltſamen Todes auf, außerdem folglos. zeigte ſie Brandwunden an den Füßen. Mutter des Kindes wurde bald darauf in der Perſon eines 19 jährigen Dienſtmädchens ermittelt und feſtgenommen. — Eberbach, 19. Okt. Geſtern iſt der 48 Jahre alte Schiffsmatroſe Heinrich Lang von Neckarſteinach an der heſſiſchen Grenze bei Eber⸗ bach, während er mit dem Schiffer Heinrich Krieger ihr mit Steinen beladenes Schiff im Neckar abdrücken wollte, ausgeglitten und in den Neckar geſtürzt. Die Leiche konnte bis jetzt nicht geländet werden. — Bretten, 19. Okt. Geſtern nachmittag gegen 2 Uhr wurde die hieſige Feuerweht alar⸗ miert. In dem Gaſtſtall des Wirtshauſes zum „goldenen Adler“, auf dem ſogen. Neubau bei Diedelsheim, war auf bis jetzt unaufgeklärte Weiſe Feuer ausgebrochen, das mit rieſiger Schnelligkeit auf die mit Frucht und Heu dicht gefüllten 3 Scheunen mit Stallungen übergriff und dieſelben, ſowie ein angebauter Schuppen vollſtändig einäſcherte. Der ziemlich große und wertvolle Viehſtand konnte glücklicher weiſe gerettet werden, dagegen iſt eine Dreſchmaſchiene verbrannt. Ein der Brandſtiftung verdächtiger Handwerks, burſche wurde verhaftet. — Frankfurt a. M., 20. Okt. Geſtern nachmittag gegen halb 7 Uhr hat ſich die Sänge⸗ rin Emma Wenning, zuletzt Heiligkreuzgaſſe wohn⸗ haft, hinter dem Palmengarten erſchoſſen. Die Leiche wurde nach dem Frankfurter Friedhof verbracht. — Bingen, 19. Okt. In Gaubdickelheim, der letzten Nacht ein ſchrecklicher Unglücksfall vor⸗ gekommen. Der 70jährige Landwiilt Schnabel II. wurde hente morgen tot, ſeine 57 Jahre alte Ehefrau auſcheinend beſinnungslos im Bette vorgefunden. Wiederbelebungsverſuche die bei der Frau angeſtellt wurden, waren leider er⸗ worden, die dem im Nebenzimmer ſtehenden Dauer⸗ brandofen entſtrömt ſind. — Hatting eu, 19. Okt. Eine reiche Kinderſchar und eine vornehme Patenſchaft hat der hieſige Handelsmann Echiernach. Nicht weniger als 11 Söhne zählt ſeine Nachkomm enſchaft. Beim Die Leiche war in einen Sack eingenäht und wies ſiebenden Sohne hatte der Kaiſer, beim achten Prinz Heinrich von Preußen, beim neunten der zu fragen, Valérie, ob mir nicht beſſere Freunde ſein können.“ Nur der Himmel wußte, welche Anſtrengung Sie hatte die Frau an ihrer Seite ſo gründlich verachtet. „Seien wir beſſere Frennde,“ bat ſie. „Wir baben nun ein gemeinſames Intereſſe — das Wohl⸗ ergehen des kleinen Oswald. und Einigkeit leben, können wir ſo viel beſſer für ihn handeln.“ „Was nennen ſie Frieden und Einigkeit?“ fragte Valérie ſcharf. „Niemals miteinander zu ſtreiten,“ erwiderte Vivien. i „Ich hatte nie Luſt zu Streitigkeiten,“ ſagte „Mylady“. „Sie, Vivien, fingen ſtets an. Vom erſten Augenblick an konnten Sie mich nicht leiden, Sie waren ſtets eiferſüchtig auf mich; Sie hätten mich gerne weggeſchickt, wenn Sie die Macht hier⸗ zu gehabt hätten.“ Vivien errötete heftig, daß ſie ſich das bieten laſſen mußte; aber um den Entſchluß einer edlen Seele zu erſchüttern, braucht es mehr als die bos⸗ haften Worte eines zäukevollen Weibes. „Es liegt etwas Wahres in ihren Worten, Valérie. Ich liebte ſie nicht. Ich war erzürnt und erbittert über meines Vaters zweite Verehe⸗ lichung. Aber jetzt, wo er tot iſt und wir allein ſind, ſoll es auders werden. Was ich nie zuvor getan, das tue ich jetzt — ich biete Ihnen zu wahrer offener Freundſchaft meine Hand. Sie dieſelbe annehmen, Valérie? Wollen ſie mir das Recht geben, für Sie und den kleinen Oswald mein Beſtes zu tun ?“ Aber „Mylady“ war argwöhniſch. Sie ſelbſt war zu unedel, um einen edlen Beweggrund zu verſtehen. Was beabſichtigte Vivien? fragte Wollen ſie nun ſich. Freundſchaft glauben. Sie konnte und wollte nicht an ihre Sie wandte ſich zu ihr und ſagte kurz — es dem ſtolzen Mädchen koſtete, ſich ſo zu demütigen. „Was bezwecken Sie hiermit, Vivien? Sprechen Sie offen. Sie verfolgen irgend eine geheime Ab⸗ ſicht — welche iſt dies?“ Weun wir in Frieden Vivien erhob ihr geduldiges Antlitz zum klaren blauen Himmel auf, ehe ſie autwortete. „Ich habe keinen anderen Beweggrund, Valérie als den Wnuſch, Ihnen in der Erziehung ihres Sohnes beizuſtehen, Ihnen zu helfen, den Kleinen zu einem edlen Manne heran zu bilden.“ „Deutlich herausgeſagt, heißt dies ſo viel, daß ſie ihren Anteil an der Leitung meiner Ange⸗ legenheiten wünſcht — aber dies ſoll ſie nicht,“ dachte Valérie. „Ich ſehe keine Notwendigkeit für dies alles. Vivien,“ ſagte ſie kalt. „Ich bin bereit in freund⸗ ſchaftliche Beziehungen mit Ihnen zu treten, aber ich wiederhole nochmals und zwar ganz entſchieden daß ich keine Einmiſchung dulde. Ich werde Jota meiner Autorität an ſie abtreten.“ „Ich habe kein Verlangen, ſie ihnen zu ent⸗ reißen. O glauben Sie mir, Valérie, nur Lance⸗ wood, nue die Ehre unſeres Hauſes liegt mir am Herzen! Ich bitte Sie nochmals, laſſen Sie mich ihre Freundin, ihre Ratgeberin ſein. Ich nicht daran, Sie von ihrem Platze verdrängen zu wollen; im Gegenteil, ich will nun den zum Exempel, Ihnen gehorſam und unterwür fig ſein.“ Nur eine edle Frau kounte in dieſer Weiſe ihren Stolz bei Seite ſetzen, aber Lady Neßlie ver⸗ ſtand ſie nicht. „Was wünſchen ſie eigentlich Vivien?“ fragte ſie kalt. Es iſt mir ganz neu, ſie von Unter⸗ würfigkeit ſprechen zu hören.“ „Ich will Ihnen wiederholen was ich wünſche, Ignaz Das Unglück iſt durch Gaſe verurſacht kein denke audern Prinzregent von Braunſchweig und beim zehnten Prinz Friedrich Leopold von Preußen die Paten⸗ ſchaft übernommen; bei dem am 22. Auguſt d J. geborenen Nachkömmling hat nun der Mron⸗ prinz die Patenſtelle übernommen und dem Jungen ein Geſchenk von 30 Mark zukommen laſſen. — Hamburg, 20. Okt. Geſtern abend wurde Frau Konſul Dürfeld in ihreer Wohnung durch Beilhiebe ermordet aufgeſunden. Man per⸗ mutet einen Raubmord, da die Wohnung durch⸗ wühlt und die Schmuckſachen geſtohlen wurden. Der Hund wurde ebenfalls getötet. Von den Tätern fehlt jede Spur. — Leipzig, 19. Okt. Ein ſchwerer Un⸗ glücksfall ereignete ſich in der Stiftſtraße der Gohliſer Vorſtadt. Die Frau des Arbeiters Ku⸗ nert legte ihr 14 Tage altes Töchterchen auf den Tiſch, um die Wäſche der Kleinen zu wechſeln. Der Tiſch, auf welchem eine brennende Petroleum⸗ lampe ſtand, geriet ins Schwanken, die Lampe ex⸗ plodierte und das brennende Petroleum ergoß ſich auf das Bettchen des Kindes. Vor Schreck wurde die Frau ohnmächtig, und als Nachbarn herbeieilten, um den entſtandenen Brand zu dämpfen, fanden ſie die Kleine faſt leblos vor. Frau Kunert hat nur ganze leichte Hautwunden davongetragen. — Ulm, 19. Okt. In den letzten 25 Jahren ſind in hieſiger Stadt 6 Morde unent⸗ deckt geblieben. Am 16. Juli 1879 wurde Joſepha Meißer aus Söflingen, am 18. Juni 1882 die 13jährige Schmiedstochter Urſula Bauer von Jungingen, am 4. Dezember 1883 die Hauſicrerin Kath. Schneider am 3. Februar 1883 der Ortskrankenkaſſendiener Schöllkopf, am 256. Februar 1893 die Klavierlehrerin Selma Reuß und am 21. Mai 1894 der Friſeurlehrling Paul Müller ermordet. Zwei von den unentdeckten Mördern ſollen übers Waſſer ſein, einer ſoll nun auf dem Sterbebette ein Geſtändnis abgelegt haben. — London, 19. Okt. In der letzten Nacht verbrannten in dem Hauſe eines Frifeurs in der Suddſtreet, Brunswickſquare 6 Verſonen. 3 wurden nun ſchwer verletzt. 4 von den Toten ſind Großvater, Großmutter, Sohn und Enkelin. N a Valérie. Wollen ſie mich helfen laſſen bei der Erziehung ihres Sohnes? Er wird einſt der Herr von Lancewood werden — ſeien Sie bei ſeiner Er⸗ ziehung darauf bedacht daß er dieſer hohen Stellung mürdig werde — laſſen ſie mich ihn Selbſtbeherrſchung, Selbſtverleugnung lehren. Er hat eine raſche Faſſungs⸗ gabe — laſſen ſie mich ihn Treue und Wahrhaftig⸗ keit, Offenheit und Ehrenhaftigkeit lehren. Ich würde nie ärgerlich über ihn werden, Valerie — ich würde ſanft und geduldig ſein. Darf ich es verſuchen?“ „Nein,“ erwiederte Lady Neßlie, „ſie werden ſich in keiner Weiſe um die Erziehung meines Sohnes kümmern. Ich werde ihn nach meinem Geſchmack heranbilden, nicht nach dem Ihrigen. Er ſoll keine Scheinheiligkeit, keine Heuchelei lernen; er ſoll ſein Leben genießen. Selbſtbeherrſchung iſt ganz gut für arme Leute — es erhält ſte ehrlich; aber ſie gehört nicht zu den Tugenden eines Gent⸗ leman.“ „O Valerie,“ unterbrach ſie Vivien, „ſprechen ſie dies nicht aus.“ Aber „Myladys“ Aerger war nue gründlich erregt. „Oft und oft haben ſie über mich triumphiert,“ ſagte ſie, „Sie haben ſich luſtig gemacht über meine Unwiſſenheit, meine mangelhafte Erziehung; Sie haben geſagt, ich ſei keine Lady; Sie haben von der erhabenen Höhe Ihrer Größe auf mich herabge⸗ blickt. Jetzt iſt an mir die Reihe zu triumphieren und ich will mich meines Sieges erfreuen. Ich gedenke ſie auszubezahlen für jede Beleidigung, jede Spöttelei.“ (Fortſetzung folgt.) 4% bent und n Ales dies Awebkuler h- Alenm v ehharke: 4 Jg. in de 0 ) ſnchrden Ei fag it h in Größe 1 u. 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