i mit allgemeinen Menniniſſen, d jeder Geſchäftsmann a Es iſt deshalb der Beſuch der landwirtſchaftlichen beſitzen muß, zu verſehen. Schule nicht nur für den jungen Landwirt von großer Bedeutung, ſondern auch für ſolche junge Leute, die ſich ſpäter verbundenem Gewerbe widmen wollen. Ganz be⸗ ſonders iſt der Beſuch der landw. Schule dadurch erleichtert, daß die Unterrichtszeit auf nur wenige Wintermonate beſchränkt iſt, in denen der Sohn zu Hauſe am eheſten entbehrt werden kann. Die Zöglinge der landw. Winterſchule ſind von dem Beſuch der Fortbildungsſchule befreit. Die Unterrichtszeit dauert vom 3. November bis Mitte März. Der Unterricht wird, mit Aus⸗ nahme der Sonn⸗ und Feiertage, täglich von 9—12 Uhr und von 1—4 Uhr erteilt. Die in den Nachbarorten wohnenden Schüler können täglich zu Fuß, oder mittelſt Schülerkarte per Bahn, billig nach Hauſe zurückkehren. Für gute und billige Koſt und Wohnung zum Preiſe von 1,30 —1,50 Mk. pro Tag iſt Sorge getragen. Mittageſſen allein kommt auf 40 —50 Pfg. zu ſtehen. Das Schulgeld beträgt 10 Mk. Schüler welche die Schule zum zweitenmale beſuchen, wird vom zahlen desſelben befreit. Die Anmeldungen zum Beſuche der Schule ſind alsbald mündlich oder ſchriftlich an den Schulvorſtand in Ladenburg zu richten. Wüunſchen wir, daß die Schule auch im kommenden Winter ſich eines recht zahlreichen Be⸗ ſuches zu erfreuen habe. — Mannheim, 18. Okt. Ein Eiſen⸗ bahnunfall ereignete ſich geſtern abend bei der Station Stengelhof. Der kurz vor 8 Uhr die Strecke paſſierende von Mannheim kommende Lokalzug fuhr bei dem Stahlwerk in eine Schaf⸗ herde, wodurch 34 Tiere getötet oder ſo ver⸗ ſtümmelt wurden, daß ſie alsbald getötet werden mußten. Die Schafe waren aus einem in der Nähe der Bahn befindlichen Pferch ausgebrochen und gerieten auf den Bahnkörper. Der Schaden dürfte für den Beſitzer der Tiere immerhin ein ſehr empfindlicher ſein. f — Mannheim, 18 Okt. Geſtern nach⸗ mittag kurz vor 5 Uhr verunglückte im Kellerraum der Wirtſchaft zum Ankartenhof, Friedrichsplatz 15 hier, der ledige Hausburſche Georg Wolf von Beſſungen, welcher im Begriffe war, Eis mittelſt eines Aufzugs in den Keller zu ſchaffen, dadurch, „Sie niſſen es wohl,“ ſagte ſie, „wenn Sie es auch mir nicht zugeſtehen wollen, daß Sie für alles in der Welt Lancewood nicht verlaſſen möchten, ſo lange Miß Neßlie hier verweilt, ſeien Sie klug und vorſichtig. Ich werde mit Ver⸗ gnügen Ihre Dieuſte annehmen — deun ich ſelbſt beabſichtige nicht zu arbeiten; dies müſſen andere für mich tun. Es iſt mir deshalb lieb, daß Sie Laucewoods annehmen, vorausgeſetzt, daß ſie ſich an die gemachten Bedingungen halten.“ „Ich werde voll Ehrenhaftigkeit meine Pflicht tun,“ erwiderte Gerald. „Ja, ohne Zveifel,“ ſagte „Mylady“ gleich⸗ gültig. „Aber erlauben Sie mir, Sie daran zu erinnern, daß es noch eine andere Eigenſchaft gibt, die ſaſt noch weſentlicher iſt als Ehrenhaſtigkeit — ich meine Diskretion. Ich habe nun geſagt, was ich zu ſagen wünſchte, Guten Morgen, Herr Dor man.“ g Mit einer Verbengung verließ der Sekretär das Zimmer und trat raſch an das offene Fenſter des Korridors. „Ich brauche einen Alemzug friſcher Luft nach dieſer Szene,“ dachte er. „Wie kounte nur Sir Arthur ſeiue geliebte Tochter ihres Erbes berauben, um es dem Sohne dieſes falſchen, hochmütigen Weibes zu geben! Sie weiß noch uicht einmal was Grundſätze ſind. Ich lönnte nun ebeuſo gut König von Spauien ſein als ſie die Herrin von Lancewood.“ einem mit Landwirtſchaft Er war in ärgerlicher Erregung; er hatte in Gedanken gefrohlockt, daß er ein Schild für Vivien ſei, in jeder Streitigkeit ihre Partei ergreifen, ihr treu und ergeben dieuen werde. Nun ſagte ihm dieſe Frau, die unzweifelhaft die Macht in Händen hatte, ganz ruhig, daß er Lancewood verlaſſen müſſe, wenn er als ihr Gegner auftrete. Wie konnte daß er unterließ, die Sicherheitsvorrichtung (Sperr zunge) des Aufzugs einzuſtellen. Der Aufzug fiel hierdurch mit voller Wucht von oben herunter und der Handgriff der Aufzugskurbel traf dabei den Wolf derart anf den Kopf, daß er eine Schädelzerſplitterung davontrug und in bewußt⸗ loſem Zuſtande mittelſt Sanitätswagens ins All⸗ gemeine Urankenhaus verbracht werden mußte, wo er geſtern adend 10 Uhr ſeinen Verletzungen erlag. — Aus Ludwigshafen. hieſigen proteſtantiſchen Pfarrhauſe wurden geſtern von einer unbekannten ca. 30 Jahre alten Frau- ensperſon Geld und Wertgegenſtände im Betrag von rund 1000 Mark geſtohlen. Der Diebin konnte man bis jetzt nicht habhaft werden. — Ludwigshafen, 17. Okt. In Ruch⸗ heim bei Ludwigshafen erſchoß ſich geſtern der 24jährige Oekonom Jakob Korb, als er ſich mit ſeiner Braut auf dem Heimwege befand. — Karlsruhe, 16 Okt. Die Einführung des Intendanten Hofrat Dr. Baſſermann, des bisherigen Intendanten des Maunheimer Hof— und Nationaltheaters, als Leiter des hieſigen Hoftheaters, fand heute ſtatt. Aus dieſem An⸗ laß hatten ſich die Mitglieder des Hoftheaters. ſowie das techniſche Perſonal im Foyer des Hof⸗ theaters eingefunden, wo kurz nach 12 Uhr der Präſident der Generalintendanz des Großherzog lichen Civiliſte, Dr. Nicolai, den neuen Intendan⸗ ten mit einer Anſprache vorſtellte, anf welche Baſſer⸗ mann erwiderte. Direktor Hanko ſprach im Namen der Künſtlerfchaft. — Der engere Ausſchuß der Na⸗ tionalliberalen Pariei Baden heute nachmittag eine mehrſtündige Sitzung ab, in welcher verſchiedene zur Beratung ſtehende Parteifragen und Partei⸗Angelegenheiten ihre Er⸗ ledigung fanden. Oberbürgermeiſter Dr. Wilkens leitete die Verhandlungen. Die Beratungen zeig⸗ ten u. A. eine prinzipielle Geneigtheit der Partei zu einem taktiſchen Zuſammengehen mit den Demo⸗ kraten und Freiſinnigen. Zum Parteiſekretär wurde der bisherige Chefredakteur der Konſtauzer Zeitung Ziegler gewählt. — Straßburg, 17. Okt. Heute vor⸗ mittag 7 Uhr 34 ſtießen zwei Güterzüge bei der Station Handberger zuſammen. Ein Güterab⸗ fertigungsarbeiter namens Lutz wurde getötet und 3 Beamte verletzt, darunter einer ſchwer. Die Aus dem hielt umachut a gottes des Urſache iſt Ueberfahren des Signals dei 6 Misha Nebel. . ee — Gerabronn, 15. Okt. In dem be nachbarten Bügenſtegen wurde geſtern nachmittag b rbeiten Bauer Krämer während der Ackerarbeit von ruch 5 begeben k loſer Hand erſchoſſen. Um 5 Uhr kam daz 0 Uebertt Pferd des Ermordeten herrenlos in den Hof heim. 771 und m Die Frau, Schlimmes ahnend, eilte ſofort an 5 bert berſehe das Feld, wo ihr Mann gepflügt hatte, Hier traf ſie ihren Mann lebend, aber bewußtlos an Boden liegend. Ein Schrotſchuß aus dem benach⸗ barten Wald hatte ihn tötlich in den Rückeg und Hinterkopf getroffen. Noch am ſelben Abend starb der Schwerverwundete, ohne zuvor nochmals zun Bewußtſein gekommen zu ſein. Der Verdacht den Mord begangen zu haben, lenkte ſich gls bald auf den Bauern Metzger, den Schwager des Ermordeten. Beide bewirtſchafteten gemeinſchaft lich einen Hof und gerieten in der letzten Zei öfters in Streit und Prozeß, und am Samſta⸗ war wieder Termin zu einer Verhandlung vo dem Amtsgerichte Langenburg anberaumt. Metzger iſt verhaftet und befindet ſich zur Zeit im Amts gefängnis Langenburg. Die Kgl. Staatsanwalt ſchaft Hall war geſtern am Tatort. — Stettin, 15. Okt. Der 2 jährige Müller Adolf Müller wurde beim Auflegen des Treibriemens in der väterlichen Mühle von den Riemen erfaßt. Die Kleider wurden ihm von Leibe geriſſen und er ſelbſt ins Getriebe gezogen und ſo ſchlimm zugerichtet, daß er völlig zermalm und nackt in der Grube des Triebwerkes aukge funden wurde. — Petersburg, 17. Okt. Die geſchäft liche und wirtſchaftliche Lage wird im ganzer Reiche immer trauriger. In Petersburg iſt di Zahl der völlig mittel- und arbeitsloſen erwachſe nen Männer anf 30 000 geſtiegen. In den In duſtrie⸗Bezirken Ruſſiſch⸗Polens, beſonders Warſcha und Lodz, ſind über 60 000 Arbeiter ohne Ver dienſt. Ebenſo ſieht es in anderen Bezirken aus Nicht minder traurig ſieht es im Stagtsſcha aus. Die Regierung hat daher den Beſchluß ge⸗ faßt, einen Teil des Kirchen⸗Vermögens für de Krieg zu verwenden. — New⸗York, 16. Okt. Unweit Pueblo in Colorado iſt ein Schnellzug mit einem Güte zug auf der Rio Grand Bahn zuſammengeſtoßen. 16 Perſonen wurden getötet, 30 verletzt. un 1. Okt 10 Ahr wicd it 1 Hedtreiträgn in Kali verſtele 10 1. Okt. 19 umiiteramt. 11 5 1 Seh. nach Ang uon Maure 1, ſorie keilweiſe 1 dt Außerſeiten Aabildes ſoll im uten werden. vollen bis län n 2. Otober 1 Un verſchloſſer Ant Kufſchrift ve it Urrden. an und Vedi in daiſhenzeit di 1 u in 18 Okt. 19 dnlinderat. er alſo bleiben?“ Er wußte, daß ſie ihr Wort halten würde. 5 An demſelben Morgen ſandte Lady Neßlie nochmals nach dem Sekretär, um ihm eine Frage vorzulegen. „Ich wünſche, daß Sie mir ſagen, was jener Satz nun in Sir Arthurs Teſtament bedeutet?“ ſagte Sie. „Welcher Satz, Lady Netzlie?“ „Der Satz bez. ſeiner Tochter: „Ich laſſe die Ehre meines Hauſes in ihren Händen.“ Es iſt abſurd. Ich kann ſicher ebenſo gut für den Familiennamen und die Familienehre ſorgen wie Sie. Wiſſen Sie etwas näheres darüber, Herr Dor man?“ „Das gerade nicht,“ erwiderte er, „aber ich weiß, daß Sir Arthur, als er am Sterben lag, das nämliche ſagte.“ „Nun es war nicht ſehr ſchmeichelhaft für mich, nicht wahr? Aber mir liegt nichts daran. Familienehre und all derartiges betrochte ich als großen Unſinn.“ „Ich hoffe, gnädige Frau werden den kleinen Oswald dies nicht lehren“, bemerkte Gerald. „Familienehre tritt nur vor der Religion zurück.“ „Mylady“ lachte ein wenig verächtlich; dies war ihre Gewohnheit, ſo oft von Religion die Rede war. „Ich werde meinen Sohn lehren, was mir be— liebt. Aber was ich ſagen wollte, war dies — daß ich hoffe, Miß Neßlie werde ſich durch dieſe ſentimentale Beſtimmung Sir Arthurs keine lächer⸗ lichen Ideen in den Kopf ſetzen. Ich hoffe nicht. daß ſie ſich dadurch berechtigt glauben wird, ſich in meine oder meines Sohnes Angelegenheiten zu miſchen.“ „Guädige Frau werden am beſten daran lun, 55 u J. Oktober 196 über dieſe Sache nun mit Miß Neßlie ſelbſt z l in Submi ſprechen.“ u berden. „O nein,“ erwiderte ſie lachend, „dies fäll in hb ſind bis mir nicht ein. Eine Unterredung mit Miß Neßlie iſt nichts ſehr aungenebmes. Wenn Sie ihr wahrer 0 J Ilaoben Freund ſind, werden ſie ihr nun einen Wink daa! 1 geben.“ 5 „Selbſt auf die Gefahr hin, ihnen zu mißfallei W der Au ß ich dies ablehnen ſagte Gerald. 5 * fü Lady Neßlie lachte von neuem. 10 Walſe e Vdingungen „Sie ſind ſehr klug, ſich auf dieſe Weiſe au der Sache zu ziehen,“ ſagte Lady Neßlie. Ver⸗ mutlich ſind Sie, gleich mir, in einer gewiſſen Furcht 1 l 8 vor Miß Neßlie. Und denn, ſo ſeien Sie beid . 1904. ſcharf auf der Hut bezüglich dieſer vielgerühmte 11 dla. Familienehre.. 1 Und wieder verließ Gerald Dormann zitternd * legt und vor Eutrüſtung das Zimmer. v „Um keinen Preis würde ich ihr oder de fe! ihrigen dienen — keinen Tag mehr hier bleiben, wenn es nur nicht für Miß Neßlie wäre,“ mur⸗ melte er. Während der erſten Wochen nach der Beer⸗ digung ihres Vaters hatte Vivien ihr eigenes Zimmer faſt nie verlaſſen. Sie konnte ſich von dem ſchwere Schlag nicht erholen, es ſchien ihr, als habe Si mit ihrem Vater alles verloren. Während dieſer Zeit kam ſie in keinerlei Berührng mit Lady Neßlie N SO und faßte in ihrer Einſamkeit viele feſte und edle ede Elume Eutſchlüſſe. „Die Schützerin der Ehre meines Hauſes!“ Dieſe Worte waren ihr heilig. Es ſchien ihr, als habe niemand zuvor eine ſolch herrliche Miſſion gehab U I. 1 . Luchs, Auhaterialz, g lalien. Ha