den, gemeinſchaftlich mit einem gewiſſen Schlum⸗ brecht aus Weilbach (Bayern) den Mord bei Altenheim begangen zu haben. Die beiden Mörder trafen mit dem Ermordeten, dem 19 Jahre alten Anton Richard Schuſter aus Chemnitz, auf der Wanderſchaft in der Nähe des Hirſchſprungs (Höllenthalbahn) zuſammen, wanderten dann nach Freiburg und von da ins Ried. Alle drei näch⸗ tigten in der Regel im Freien. Da aber Schuſter beſſer ausſtaffiert war als die andern, erregte er zunächſt die Habgier des Schlumbrecht, der dann dem Reichert den Vorſchlag machte, ihren Reiſe⸗ gefährten gemeinſchaftlich umzubringen und zu be⸗ rauben. Reichert ſträubte ſich zuerſt, willigte aber ſpäter ein, und ſo beſchloſſen ſie denn bei Altenheim, wo ſie auf einem Heuhaufen übernach⸗ teten, ihr Vorhaben auszuführen. Als Schuſter, der zwiſchen Schlumbrecht und Reichert lag, ſchlief, rief Schlumbrecht dem Reichert zu: „Hop, jetzt iſt“s Zeit.“ Darauf drückte Reichert dem Schuſter die Gurgel zu, während Schlumbrecht ihr Opfer an den Händen feſthielt, bis es tot war. Nach vollbrachter Tat eignete ſich Schlumbrecht die Schuhe des Ermordeten, Reichert ſeine Papiere an, die übrigen Habſeligkeiten, darunter die Bal⸗ ſchaft von 2 Mk. teilten ſie unter ſich und wandten ſich dann über Straßburg nach Weißen⸗ burg, wo der eine Mörder am Tag nach der Tat bei dem Hofbauer Hirſchler auf dem Schafbuſch⸗ hof Arbeit fand, während Schlumbrecht weiter wanderte, wegen Bettels verhaftet wurde und zur⸗ zeit eine Strafe wegen Bettels in Karlsruhe ab⸗ ſitzt. Die Sache kam dadurch heraus, daß Reichert ſich bei der Einſtellung zur Arbeit der Papiere des Ermordeten bediente und ſich als den Richard Schuſter aus Chemnitz ausgab. Da ihm aber die Alters- und Invaliditätskarte fehlte wandte ſich der Hofbauer an den früheren Arbeitgeber Schuſters, der inzwiſchen eine Photographie des Ermordeten geſehen hatte und wußte, daß Schuſter nicht mehr am Leben war. Er teilte dies dem Hofbaner mit, der die Gendarmerie benachrichtigte welche hierauf den Reichert verhaftete. Der Mörder gab ſich dem Gendarmen gegenüber immer noch als den Schuſter aus; als ihm aber der Gendarm befahl, den Mund zu öffnen, um zu ſehen, ob er ein falſches Gebiß habe (der ermor⸗ dete Schuſter trug bekanntlich ein falſches Gebiß), e . diente Sühne finden, da beide Täter jetzt ermittelt und verhaftet ſind. — Radolfzell, 9. Okt. Während des Sturmes, der Freitag Abend auf dem Unterſee wütete, ſchlugen zwei Boote um. Sechs Mädchen und ein Knabe aus Iznang ertranken. Das ſchreck⸗ liche Unglück, das unſere Nachbarorte Iznang und Weiler durch den plötzlichen Tod von 6 blühenden Menſchen betroffen, erregt hier allgemeines herz⸗ liches Beileid. Die Mädchen gingen hier in die Schießenſche Fabrik in Arbeit und bedienten ſich zur Ueberfahrt über den See eines Nachens, den dieſelben ſelbſt ruderten. Sie verkürzten dadurch den Weg, der zu Fuß 2 Stunden in Anſpruch nimmt, um 1½ Stunden. Wenn ſie daher nicht den weiten Weg um den See machen wollen, ſind ſie zu jeder Jahreszeit, bei Sturm und Regen, auf dieſes Verkehrsmittel angewieſen. Bekanntlich beſitzt die Höri kein anderes Verkehrsmittel. Geſtern Abend beſtiegen die Mädchen und ein jugendlicher Arbeiter nach beendeter Arbeit um 7 Uhr wieder ihre zwei Boote, obwohl der See durch den herr⸗ ſchenden ſtarken Wind ſchon ſehr lebhaft war. Während der Ueberfahrt ſteigerte ſich der Wind zu orkanartigem Sturm, der einen hohen Wellen gang verurſachte und die Boote willenlos auf den Wellen herumwarf. Unter unſäglicher Anſtrengung und Aufbietung aller Kraft ruderten die Mädchen, bis ihre Arme ermattet niederſanken. Das eine Boot hatte das Ufer nahezu erreicht, als dasſelbe umgeworfen wurde. Die vier Inſaſſen erreichten glückkich das Laud. Das Waſſer ging ihnen bis zum Halſe. Die Mädchen hatten ihr junges Leben gerettet. Das andere Boot mit ſieben Inſaſſen erreichte das Land nicht mehr. Es wurde vom Sturm auf dem See herumgetrieben. Schreckliche Hilferufe erſchollen bis in die Nacht hinein über den See. Sowohl von Radolfzell wie von Iz⸗ nang waren Boote mit Fackeln abgegangen, aber nirgends war mehr eine Spur des Bootes zu entdecken. Die Hilferufe waren verſtummt. Sieben junge, brave und arbeitſame Menſchenleben, ſechs Mädchen und einey Knaben, hatte der See ver⸗ ſchlungen. Heute Morgen trieb das Boot und 2 Leichen, die eines Mädchens und des Knaben, auf der Mettnau an. — Sonderburg, 9. Okt. Der Land⸗ da bequemte ſich Reichert zu einem umfaſſenden Geſtändnis. Das Verbrechen wird alſo die ver⸗ Der Tag ſeiner Beerdigung blieb ein unvergeß⸗ licher für die Bewohner der Abtei. Die Welt ſah grau und trübſelig aus, kein Sonnenſtrahl nur kalter, feiner Regen draußen. „An einem ſolchen Tag begraben zu werden!“ ſagten die Dienſtboten untereinander, als ob der Tote den trüben Himmel bemerken und den Sonnen⸗ ſchein vermiſſen könne. Die Abtei von innen machte den traurigſten Eindruck. Kein Laut war hörbar; die Blenden waren niedergelaſſen; die Dienerſchaft, in tiefſte Trauer gekleidet, bewegte ſich geränſchlos umher, überall bemerkte man die entſetzlichſten Vorberei⸗ tungen, die nur dazu dienen, die Schauer des Todes zu vermehren. Lady Neßlie tat alles, was die Etikette ver⸗ langen konnte; ſie ſchloß ſich in ihr eigenes Zimmer ein, woſelbſt ſie ſich, wie man vermutete, heftigen Schmerzensausbrüchen überließ, in Wirklichkeit aber mit dem Leſen eines franzöſiſchen Romanes amüſterte. Sie erklärte, ſie ſei zu ſehr angegriffen, um mit irgend jemand zu ſprechen, aber ſie war im Stande den Effekt ihrer Trauerkleidung zu ſtudieren. „Sie ſte in die Hände. „Ich fürchte ſo ſehr, Marie,“ ſagte ſie zu ihrer Zofe, „daß ich in Schwarz ſchrecklich ausſehen würde.“ Maſter Oswald in ſeiner Kinderſtube ver⸗ brachte den Morgen in heftigen Kämpfen mit ſeinen beiden Wärterinnen; er weigerte ſich entſchieden, das ſchwarze Gewand anzuziehen, das man für ihn verfertigt hatte — „es war häßlich und er haßte es“ — welche Bemerkung „Mylady“, der man den Aufſtand berichtete, zu einem Lächeln und den Worten veranlaßte; „Das liebe Kind hat ſo viel Geſchmack; ſchwarz iſt keine ſchöne Farbe. Aber Blenden wieder aufgezogen werden würden. hatten keinen Moment ihr Zimmer verlaſſeu — kein lebendes Weſen fürchtete mehr die Nähe des Todes und alles was damit zuſammenhing, als dieſe mann Chriſtenſen aus Haraſtop erſchoß in der Nacht aus Verſehen 2 Brüder die er in der 85 W 7 8 55 man muß bedenken, daß er jetzt Sir Oswald und tun kann, was er will.“ Schweigend bewegte ſich der lange Trauerzug durch den Park; unter ſtrömendem Regen verließ der verſtorbene Herr von Lancewood das Heim, das ſein Fuß nie wieder betreten ſollte, während feine Tochter, die ihn ſo unausſprechlich geliebt, weinend in ihrem verdunkelten Zimmer lag — weinend, als iſt, ob ihr Herz brechen müßte, Sie dachte daran, was Lord St. Juſt von dem lindernden Einfluß der Zeit geſagt hatte. Würde auch ihr entſetzliches Herzeleid jemals anfhören? Würde das troſtloſe Gefühl von Verlaſſenheit ſich jemals verlieren. Lady Neßlie erſehnte die Stunde, in der die Sie leichthrrzige Dame. Sie konnte ſich nicht ent⸗ ſchließen, von dem Toten Abſchied zu nehmen, der ſie ſo ſehr geliebt hatte; ſie betrat ſein Zimmer uicht mehr, und die Zeit wurde ihr lang, während die düſtere Stimmung über dem ganzen Haufe lag. ſtand ihr gut,“ und in tiefer Dankbarkeit klatſchte wäbrend der Veerdiaung Sir Arthurs ſaß ſie mit ihrer Zofe in ihrem Boudoir und war in ruheloſer Aufregung. Eine Witwenhaube lag auf dem Toi⸗ lettentiſch — nicht der düſtere Kopfputz, den trau⸗ ernden Witwen gewöhnlich tragen, ſondern ein büb⸗ ſches, kokettes Häubchen. „Mylady“ nahm es vom Tiſche auf. „Aus dieſem mache ich mir nicht ſo viel,“ ſagte ſie. „Du haſt es wirklich ſehr geſchickt aus⸗ gedacht, Marie, mein Haar wird nicht verſteckt daruuter ſein. Sie zog ſie auf die reichen Flechten und be⸗ trachtete ſie mit großer Befriedigung. „Es iſt tatſächlich kleidſam,“ ſagte ſie, „Marie, Du biſt ein vollkommener Schatz für mich. Dunkelheit für Rehe hielt Er ſtellte ſich frei willig der Behörde. frei, Gedicht eines deutſchen Reiters über das Gesch bei Hamakari am 11. Auguſt 1904. Heiß war der Tag und blutig das Ringen Bei Hamakari am 11. Auguſt Wo auf der Morgenröte Schwingen Schon donnernd klang der Schlachten ruf Dort ſank manch lebensfroher Jüngling, Vom Blei durchbohrt ins kühle Grab Der Fahne treu das Leben opfernd Zur Ernte edler deutſcher Saat. Der Eltern Thränenſtrom verſchmerzend. Verbergend in das tiefſte Herz, Nahm Abſchied er für ewge Zeiten, Vertauſchte 's Glück mit Pein und Schmerz. Umringt von tauſend von Gefahren, Von Kampfgeſchrei und Schlachtgewühl, Denkt er noch ſchnell an ſeine Lieben, Die er einſt trauernd hinterließ. Und uutig blickt dem Tod ins Auge Der mahnend ſchon die Sichel ſchwingt, Bis er gebrochen in dem Staube Vom Blei durchbohrt darniederſinkt. Er ſank dahin in's Feld der Ehre, Und ſtarb als Held für's Vaterland, Beſiegelte den Eid der Treue Mit ſeinem letzten Tropfen Blut. Weint nicht ihr lieben Hinterbliebenen Im weiten deutſchen Vaterland, 8 Ihn deckt ein ſanfter ſtiller Hügel, Er ruhet ſanft nach bitterem Kampf. Zieht hin im Geiſt nach Hamakari Zum friedlich ſtillen Kriegergrab Wenn einſt von ſeinen Kameraden Ecklang das erſte „Ruhe ſanft“. Er ruhet ſanft im kühlen Grabe, Der mit uns focht für's Vaterland. Vereint mit uns trug Schmerz und Plagen Geſegenet im kühlen Grab. Hamakari, 11. Auguſt 1904. Schweinemarkt Seckenheim. Der heutige Ferkelmarkt war mit 73 Stück befahren und wurden 73 Stück zum Preiſe von 10 bis 12 Mark pro Paar abgeſetzt. 93 — — Horch! Dieſes langweilige Kind ſchreit immer noch. Er muß unbedingt ein ſchwarzes Kleid tragen, wenigſtens für eine kurze Zeit. Dormann, ſagte man, erwarte uns im Bibliothekzimmer, das Te⸗ ſtament werde verleſen.“ „Ich hoffe nur, Oswald wird ſich gut betragen. glaube es aber kaum,“ bemerkte die Zofe. Sie hatte ſelbſt nicht viel Herz, aber Mylady's gänz⸗ licher Mangel daran mißficl ihr. Aufgeregt trat Lady Neßlie ans Fenſter. Sie hob die Blende ein wenig auf und blickte hinaus auf die kalte, troſtloſe Szene. „Welch ein Tag!“ ſagte ſte, „Himmel und Erde ſcheinen voll Leichengeruch zu ſein. O dieſes nebelige, miſerable England, es hat nichts Empfeh⸗ lendes als ſein Geld.“ „England war eine gute Adoptivmutter für Sie, Mylady,“ bemerkte Marie. „Dies leugne ich nicht, aber ſieh nur den Nebel, den Regeu, den bleiernen Himmel — welch ein Tag für eine Beerdigung! Wenn ich jemals be⸗ graben werde, dann muß die Sonne mir ins Grab ſcheinen.“ „Wenn jemals!“ wiederholte die Zofe. „Auch Sie werden ſterben müſſen, Mylady, ſo gut wie die übrigen Menſchen.“ „Aber erſt nach vielen, vielen Jahren ſagte ſie lachend. „Jetzt, Marie, will ich zuerſt mein Leben genießen. Ich machte mir nicht viel aus Sir Arthur, wie Du weißt. In Bezug auf meine Stellung in der Welt war ja alles günſtig — und ich hätte ni s tun können, ihn heiraten.“ 1 9 1 ſetzung 11 ae, f 11 Imfahterzt ſccbg- Lein, ALeouderbt dener ſta an halb 9 ralverſa Alira Bezwie uistsord A bekannt ge E kn um ei Erscheinen In Müizlieder. ſcbalkklub Qadenbi Unt Meiährig bintralverſ dl zun Ster Lagesor Leit über dutnzjaht; Latz ber N. lt imtperſnank daf des an i aederes. u ches Fl 5 uu perkar ang. un Ni nid ue in sollten