ihre Kleider ergriff. Als ſie es gewahr wurde, war ſie derart vom Schreck gelähmt, daß ſie nicht um Hilfe rufen und ſich nur niederſetzen konnte, während deſſen ihre Kleider am Leibe verbrannten. Man fand die arme Frau ſchrecklich verbrannt vor. Einige Stunden darauf iſt ſie ihren qual⸗ vollen Leiden erlegen. — Gießen, 30. Sept. Am 1. Oktober beging der hier wohnende Senior der deutſchen Landmeſſer, der älteſte Bürger unſerer Stadt, der Geometer 1. Kl. Georg Euter ſeinen 100. Geburts⸗ tag. Der alte Herr iſt in Uſenborn im Kreiſe Büdingen geboren, wurde 1831 Landmeſſer für Kreis Gießen und ſiedelte 1841 nach der Stadt Gießen über, der er ſeitdem ununterbrochen als Bürger angehört. Vor einigen Jahren ſah ſich die Stadt Gießen veranlaßt den vermögensloſen Greis durch eine kleine Ehrenpenſion vor der äußerſten Not zu ſchützen. Euler iſt trotz ſeiner hohen Jahre geiſtig und körperlich noch überäus rüſtig und friſch. — St. Georgen, 2. Okt. Heute fand hier die Einweihung des Kriegerdenkmals, ver⸗ bunden mit dem 114er⸗Tage ſtatt. Die Beteiligung ſeitens der Regimentskameraden war eine äußerſt zahlreiche. Ueber 2000 dürften hier anweſend geweſen ſein. Das Regiment hatte eine Abord⸗ dnung entſandt und auch die Regimentsmuſik ge⸗ ſtellt. Am Vorabend war Fackelzug und Banket. Den heutigen Feſttag leitete die Tagwacht der Regimentsmuſik und Böller ſchießen ein. Um 9 Uhr fand Kirchenparade und nachher Gottesdienſt in den beiden Kirchen ſtatt. Gegen 11 Uhr ver⸗ ſammelten ſich die ehemaligen 114er im Deutſchen Hauſe. Bei den Verhandlungen, denen] wir ent⸗ nehmen, daß der nächſte 114er⸗Tag 1906 in Konſtanz ſtattfinden ſoll, war das Ehrenpräſidium Oberſtleutnant Platz übertragen worden, während Hauptmann der Reſerve Rappenecker das Präſidium übernommen hatte. Um 12 Uhr mittags fand in den verſchiedenen Lokalen das Feſteſſen ſtatt. Gegen 2 Uhr mittags bewegte ſich der Feſtzug, an dem ca 3000 Perſonen und die Vertretungen von ca. 70 Vereinen teilnahmen, nach dem Denk⸗ malsplatze, wo die feierliche Enthüllung und die Uebergabe des Denkmals durch den Vorſtand des hieſigen Militärvereins, Bäuerle, an die Stadt⸗ gemeinde erfolgte. Die Feſtrede hilt Dekan Mayer. 6 Ein Feſtbankett im Deutſchen Hauſe ſchloß den Feſtlag. ö ö — Eupen, 1. Okt. Der königliche Fürſt Savels erſchoß heute mittag angeblich wegen Familienzwiſtigkeiten ſein dreijähriges Söhnchen und alsdann ſich ſelbſt. — Leipzig, 30. Sept. Ein junges Ehe⸗ paar, das geſtern getraut worden iſt, wurde heute vormittag in der Wohnung, Bauhofſtraße. 4, be⸗ wußtlos aufgefunden. Gasvergiftung vorlag. Wiederbelebungsverſuche waren nur bei der Frau erfolgreich, während der Mann, der Glashändler Kaufmann Strickel, 33 Jahre alt nicht mehr zum Bewußtſein kam Frau Strickel wurde in vollem Brautſchmuck auf dem Bette liegend vorgefunden. — Leipzig, 1. Okt. an die vor 25 Jahre erfolgte Errichtung des Reichsgerichts verſammelten ſich heute abend im Palmengarten über 200 Perſonen, Richter und Rechtsanwälte des Reichsgerichts mit ihren Damen zu einem Feſteſſen. Als Gäſte waren erſchienen: Der Oberbürgermeiſter, der Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Leipzig und viele ehe⸗ malige Reichsgerichtsräte. Der Präſident des Zur Erinnerung Reichsgerichts, Dr. Gutbrodt, brachte einen Trink⸗ ſpruch auf den Kaiſer und den König von Sachſen aus, der Senatspräſident Dr. Löwenſtein auf die Stadt Leipzig und die juriſtiſche Fakultät, Ober⸗ reichsanwalt Dr. Olshauſen auf die ehemaligen Mitglieder des Reichsgerichts. Der Großherzog von Baden ſandte ein Telegramm. Von dem Reichskanzler traf ein Glückwunſchſchreiben ein. — New-PYork, 1. Okt. Eine große Fleiſchkonſervenfabrik in der Nähe der Docks iſt in Flammen geraten. Das Feuer erreichte die Kühlräume; die mit Amoniak gefüllten Reſervoirs explodierten 50 Feuerwehrleute erſtickten in den Amoniakdämpfen, viele büßten das Augenlicht ein. Zur Stunde ſind 2000 Feuerwehrleute bemüht, das Feuer zu beſchränken. e New⸗York, 30. Sept. Eine entſetz⸗ liche Nachricht kommt aus Pueblo (Colorado). Danach ſoll der Ort Trinidad durch den Bruch eines Waſſerrohres vernichtet ſein; man fürchtet, daß 5000 berſonen dabei umgekommen ſeien. Zwar hofft man daß die Berichte ſtark übertrieben ſind, aber daß das Unglück trotzdem groß iſt, Es wurde feſtgeſtellt, daß In einem nachgelaſſenen Briefe gibt das Ehepaar kund, daß es freiwillig aus dem Leben ſcheide. i i odestag ſein. K Der Hochzeitstag ſolle auch ihr T 9 50 druck nicht ſtandhalten konnten und nachgabeg, ſo daß die ganze Flut ſich über die Stadt Trin dad ergoß. Jede Verbindung mit dem unglück⸗ wenn die Dämme des Waſſerbehälters unvermutet! gebrochen ſind, das darf angenommen werden Es handelt ſich um eine Art Talſperre, aus der der Ort ſein Waſſer bezog. Soweit die vorle genden Schilderungen die Zuſtände in der On lichkeit erkennen laſſen, muß nicht weit von dieſem künſtlichen Waſſerbecken der Fluß Las Avia vorbeifließen; dieſer erhielt nach langer Dürre wenig Waſſer; in den letzten Tagen ſind ax über jene Gegend mächtige Wolkenbrüche nleder⸗ gegangen; dieſe haben dem Las Animas pig Waſſer zugeführt, ſo daß er über die Ufer fegt und bei Trinidad auch ſeine künſtlich erhöhten Ufer durchbrach. Seine Gewäſſer fluteten zum in das Staubecken, deſſen Dämme den Waffer⸗ lichen Ort iſt noch unterbrochen, ſo daß nur die erſten Nachrichten von dem Hereinbrechen der ln noch nach hier gelangten; ſpäter zerſtörte die Flut die Draht- und auch die Eiſenbahnverbindung, Man weiß alſo noch nicht, wie viel Wahres ay den Meldungen iſt und wie groß das Unheil eigentlich geworden iſt, aber ſchlimm ſcheint es der Stadt doch ergangen zu ſein. — Sein Leben verſpielt. Aus Nep⸗ Pork wird berichtet: Charles E. Bliß, der Sohn eines Geiſtlichen in Indiana, beſuchte eine Frau in Setalia, Mantana. Er ſchlug ihr vor, mit ihr Karten zu ſpielen und ſie erklärte ſich guch bereit, ſtellte aber die Bedingung, daß jeder der beiden Spieler ſein Leben einſetzen ſolle. Bliß, der wahnſinnig verliebt in ſeine Partnerin war willigte ein. Er verlor das Spiel, ſagte „Lebe⸗ wohl“, ging in eine Drogerie, kaufte Karbolſäure trank davon und ſtarb. 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Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Hebrolle der ſüdweſtlichen Baugewerksberufs⸗ genoſſenſchaft in Straßburg bezüglich der ſelbſtverſicherten Kleinmeiſter für das 3. und 4. Vierteljahr 1904 von heute während zweier Wochen in dies⸗ ſeitigem Geſchäftszimmer zur Einſichts⸗ nahme der Beteiligten aufgelegt iſt. Ladenburg, 3. Oktober 190. Bürgermeiſteramt. Leichlet Nebenverdienfl. Sehr leiſtungsfähige Wäſcherei für Kragen, Manſchetten und Hemden 5 15 ſucht für hier geeignete Perſon (Anu⸗ nahmeſtelle) zum Einholen und Zu⸗ bringen der Wäſche. Auskunft erteilt die E Ladenburg. Donnerstag, 6. Ottober, abends 9 Uhr Generalverſammlung u. Geſangsſtunde. Der Vorſtand. Unterzeichneter macht bekannt, daß er von heute ab jedes ſeuchenfreie, um⸗ geſtandene Tier, Pferd oder Kuh, um den Preis von 6 Mk. in Ladenburg und Umgegend abholt. Franz Müller, Abdecker 5 n Ladenburg. aM. 0 % Ou aliden frauen⸗ U 4. — bi koſtü an 12.— bit Unter 1 ll. 225 bi keen werten U is duns folge 6 Novemk 8 Dezemb du lere hi fauntim an hirn a 1 lch, daß Aich Bar eat in Stra alunterneh' Ach 1904 wit Woche nner zur eln al dus . Oki rgermeiſte Duff 2 wan den 1 g N aunt gen hc 0 0 ae ag und Feinfß Nein⸗ en ba