Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— it illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus a Redaktion, Druck und Verlag der 77. 1350 345, 285 10 Boleyn eri I, 1.25. 75 * 1 Wonnements⸗ Einladung. Mit dem 1. Oktober beginnt wieder ein geues Abonnement auf das Aleubur ger Wochenblatt mit dem wöchentlich erſcheinenden Muſtrierten Fonntagsblatt u welchem wir hiermit ganz ergebenſt einladen. Der Preis beträgt vierteljährlich 1. — Mk. fel ins Haus. Einzelnummern werden zu 3 Pig abgegeben. Expedition & Redaktion. m— ⁵ ͤ 1 n.... Kriegsinvaliden- und Kriegs- veteranenverſorgung. ul 6.—. 450 90 ickerti 0 50, 11.— 9-60 1 . 13.50 * 100 30 0 röß. gef. n, Helle, en, Sit völlig genügend zu betrachten iſt. Dieſe Tat⸗ 15. weidlich ausgeſchlachtet und als wirkſames Agitatlonsmittel verwendet. Nun weiſt aber fg. demgegenüber der „Schwäb. Merk.“ darauf 1901 die Verſorgung der Kriegsinvaliden, d. h. wordenen Soldaten, ſowie der Uriegshinter⸗ bliebenen eine zwar verſpätete, aber doch ſo durchgreifende und ausgiebige Verbeſſerung er Hoſhuchdruckerei Rar! Molitor, Ladenburg. — —— — eren weren enen ene, Es iſt nicht zu leugnen, daß die Fürſorge für unſere Kriegsinvaliden immer noch als nicht ſache wird denn auch von der Sozialdemokratie hin, daß durch das Keichsgeſetz vom 51. Mai der nachweislich durch den Krieg invalid ge⸗ Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis Nachmittags 2 Uhr eintreffen finden ſofortige Aufnahme. ee en 28. Vebtenber eee — 1904 fahren hat, daß die Betreffenden nunmehr im alteemenen vor wirklicher Not geſchützt ſind und das deutſche Keich auf dieſem Gebiet hinter keiner anderen Großmacht mehr zurück⸗ ſtehen, mancher ſogar erheblich vorgehen wird. Der Penſtonsſatz der Unteroffiziere und Ge⸗ Uriegszulage von 9 auf 15, die Verſtimmellungs⸗ zulage von 18 auf 25 Mark monatlich erhöht worden. Die Gebührniſſe eines infolge ſeiner Kriegsbeſchädigung gänzlich gewordenen Gemeinen betragen jetzt 720, die eines Fremden Wart und Pflege Bedürftigen 900 Mark jährlich. Dazu kommt meiſt noch die Verſtümmellungszulage, die auch bei ſolchen inneren Schäden gewährt wird, welche in ihren Folgen für die ſtümmelung gleichzuachten ſind. Jedem Uriegs⸗ invaliden, deſſen jährliches Geſamteinkommen 600 Mark nicht erreicht, wird vom 55. Lebens jahre ab, bezw. ſobald völlige Erwerbunfähig⸗ keit eingetreten iſt, ſchon früher, eine Sulage bis zur Erreichung von 600 Mark gewährt. Die Witwen- und Erziehungsbeihilfen ſind unter weſentlicher Ausdehnung des Kreiſes der Berecht⸗ igten ſo bedeutend erhöht worden, daß z. B. die Witwe eines Gemeinen jetzt 400 Mark jährlich erhält. So ſehr undankbar iſt alſo das Vaterland gegen die wirklichen Kriegsinvaliden und Kriegshinterbliebenen doch nicht. Damit ſoll aber nicht geſagt ſein, daß nicht auf dem Gebiet der Militärinvaliden⸗ und Kriegsveteranen-Verſorgung immer noch die übelſten, ſtets unhaltbarer werdenden Mißſtände beſtehen. Sie beſtehen im weſentlichen in der ganz unzugänglich gewordenen Verſorgung der durch Friedensdienſtbeſchädigung in ihrer Er⸗ werbsfähigkeit beeinträchtigten Invaliden, in in der Härte der Bedingungen, an welche die meinen iſt durchſchnittlich auf das doppelte, die durch das Reichsgeſetz vom 22. Mai 1895 ge. dürftige Tage geratenen Kriegsveteranen, die erwerbsunfähig Erwerbsfähigkeit einer Ver⸗ der durch nichts gerechtfertigten ungleichen Be handlung der im Keichs⸗ und Staatsdienſt einerſeits und der im Korporations⸗ und Ge meindedienſt anderſeits angeſtellten Militärpen⸗ ſionäre in Bezug auf Penſionskürzungen und ſchaffene Beihilfe geknüpft iſt. für die durch Alter und Urankheit in hilfs be weil ſie im bezw. durch den Krieg nicht be ſchädigt worden ſind, zwar kein Anrecht auf Invalidenverſorgung erheben können, aber doch einen wohlbegründeten Anſpruch auf den Dank des Vaterlandes gaben, deſſen Einheit und Größe ſie dereinſt in heißen Kämpfen und unter ſchweren Mühſalen u. Strapatzen er ſtritten haben. Abgeſehen davon, daß die Bei hilfe mit 120 Mark jährlich zu nieder bemeſſe iſt, führt die Forderung der dauernden gänzliche Erwerbsunfähigkeit zu den allergröſten Härte und läßt Hunderte von braven Kriegsveteran wenn ſich nicht ihre Nebenmenſchen mildtäti um ſie annehmen, der öffentlichen Armenpfleg anheimfallen. Bei ihnen wäre allerdings meh Dank des Vaterlandes am Platz. Verſchiedenes. — Mannheim, 22. Sept. Ein Familien drama ereignete ſich in vergangener Nacht Hauſe des Privatiers Dubs. Dubs war in be trunkenem Zuſtande, mit einem Prügel bewaffnet, in ſein Wohnzimmer eingedrungen, in dem ſein Ehefrau und ſein Stiefſohn ſamt Frau ſich auf⸗ hielten. Dubs ſchlug nun mit dem Prügel ſeine Stiefſohn, einen vorübergehend zu Beſuch hie weilenden Bahnaſſiſtenten aus Baſel, nieder un deſſen Ehefrau mehrfach auf Kopf und Arm — Enterbt. Roman. Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 20. Fortſetzung. a Vlpien betrat den Salon, in welchem er ſie kewartete, mit ihrer alten Grazie und Selbſtbeherr⸗ hung. Sie war zu ſtolz, um ihre Gefühle zu zeigen. Ruhig trat ſie auf Sir Arthur zu und Aste ihn. Sie bemerkte ſein Errbten, als er ſich ein wenig zur Seite wandte. Ladenburg 2 cch bin ſo lange weg geweſen, Papa,“ ſagte 6 ünfach. Ich freue mich ſo ſehr, Dich wieder zu 5 ſehen. ö 25 ld Dann trat Valérie vor, und es ſchien, als ob Det 5 ſie die verhaßle Rivalin umarmen wolle. Aber —— Muien war keine Heuchlerin; niemals hatte ſie lige Tah Neßlie geküßt und niemals wollte ſie es tun. mache tel geüßungzworte, aber der Triumph in den Mienen ihrer Feindin entging ihr nicht. Sir Arlhur ſuchte die nun eintretende, ſehr innel Felnliche Pauſe mit Erkundigungen nach Lady Smea⸗ dauernd. in und deren Töchtern auszufüllen; und in kurzer . Aut fand er ſich wie früher gemütlich mit ſeiner Ie A, Togter plaudernd. Als Vivien das Zimmer ver⸗ n heß, folgte ihr Valerie auf dem Fuße nach. ingen. . (Nachdruck verboten.) Sie reichte ihr die Hand und ſprach einige Be⸗ „Sie ſcheinen kein großes Verlangen zu haben Ihren Bruder zu umarmen, Vivien.“ Miß Neßlie erwiderte ruhig: f „Ich habe ſchon lange keine Baby mehr geſehen. Ich liebe die Kinder und möchte gerne den Kleinen ſehen.“ „Er iſt ein wunderbares Kind,“ erklärte Lady Valérie, „ſeine Ankunft hat große Veränderungen in Lancewood hervorgebracht. Wollen Sie mit mir in die Kinderſtube kommen?“ „Je eher es vorüber iſt, deſto beſſer,“ dachte Vivien für ſich. Sie mußte das Kind ſehen und den Triumph ſeiner Mutter erdulden und ſie ſuchte ſich Mut einzuflößen für dieſe ſchwere Aufgabe. . f Sie folgte Lady Neßlie nach den prächtigen Gemächern, die man zum Gebrauche des jungen Erben ausgewählt hatte. Sie war überraſcht über die Eleganz und den Luxus in dieſen Räumen; ſie waren mit verſchwenderiſcher Hand ausgeſtattet worden. Als ſie das Kinderzimmer betraten, bemerkte Vivien eine ſehr wichtig ausſehende Perſönlichkeit, welche ſie als die erſte Wärterin erkannte. Sie er⸗ hob ſich beim Eintreten der Damen mit faſt pa⸗ troniſierender Miene von ihrem Sitze. raſch,“ befahl Lady Valerie. Und mit einem Lächeln über „Myladh's, Un⸗ fügte Lady Valérie triumphierend bei, „und ei „Zeigen Sie uns das Baby, Frau Corby — geduld zog Frau Corby die Spitzenvorhänge vo der Wiege zurück und bemerkte mit einigem Stolz „Dies iſt das Baby — er ſchläft Miß — ein ſchöneres Kind hat es nie gegeben.“ „Nehmen Sie ihn auf,“ ſagte Lady Valeri „damit Miß Neßlie ihn ſehen lann.“ „Nein, o nein,“ bat Vivien ſtören ſie de Kleinen nicht; „ich kann ihn nun auch hie ſehen.“ „Ja, aber ſeine Augen nicht, ſo lange er ſchläft — und er hat ſolch ſchöne Augen. Sehen Sie, Vivien — den Mund hat er von Sir Arthur aber Augen und Haare wie ich.“ Während ſich Vivien über die Wiege neigte bemerkte ſie, daß Valérie was geſprochen — der hübſche kleine Mund glich anffallend dem Si Arthurs. „Es iſt ein echter Neßlie, wie ſie ſehe prächtiger kleiner Junge.“ . Vivien küßte das winzige Geſichtchen. Schließ- lich war die Entthronung nicht des Kindes Schuld — und ſie war eine zu edle Frau, um gegen ei Kind ein Gefühl von Haß zu hegen. f „Ich könnte ihn gerne haben,“ dachte ſie für ſich, wenn er eine andere Mutter hätte.“ Lady Neßlie blickte lachend auf das Kind. 8 „Sehen Sie, welch ein hübſches Püppchen er iſt,“ ſagte ſie, „und doch welchen Unterſchied hat