Muſikdirigenten P. W. Hertel hier haben Schüler und Schülerinnen bewieſen, daß ſowohl von Seiten des Lehrers, wie der Schüler, mit Fleiß gearbeitet wurde und verdienen die Leiſt⸗ ungen volle Anerkennung. — Mannheim, 14. Sept. (Blinde für⸗ ſorge.) Seit einer Reihe von Jahren wird dem Blindenweſen erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt und die Schenkung eines Bauplatzes in hieſiger Stadt durch einen ungenannten Wohltäter zu einem darauf zu errichtenden Blindenheim für Erwachſene hat auch die Beſtrebungen unſerer badiſchen Blinden⸗ fürſorge gefördert. Nach der Entlaſſung aus der Blindenanſtalt fällt die weitere Unterbringung und Beſchäctigung ſtets ſchwer; dieſem Mangel ſollen die Blindenheime abhelfen. Bis jetzt beſtehen im Deutſchen Reich 26 Heime mit 1100 Zöglingen; 35 Bildungsanſtalten mit 2500 Zöglingen; im ganzen fanden bis jetzt 13 000 Blinde in dieſen Anſtalten Aufnahme. Neben den 165 Lehrkräften an Blindenbildungsanſtalten ſind auch 54 blinde Hilfskräfte tätig; die Lehrmittel repräſentieren einen Wert von 300 000 Mark, die inneren Ein⸗ richtungen einen ſolchen von 1,5 Millionen. Der Geſamtaufwand beträgt 2,5 Millionen. Unter den Urſachen der Erblindung iſt die der Neugeborenen durch anſteckende Augenkrankheiten am häufigſten; ein bewährtes Mittel zur Desinfizierung iſt eine Einſpritzung einer leichten Höllenſteinlöſung. — Schwaigern, 14. Sept. Die Acetylen⸗ Zentrale, die vom Acetylenwerk der Geſellſchaft für Heiz⸗ und Beleuchtungsweſen in Heilbronn hier erſtellt wurde, iſt fertiggeſtellt und dem Betrieb übergeben worden. Trotzdem bei Ausführung dieſer Anlage viel für und wider Acetylen ge⸗ ſprochen wurde, iſt es den rührigen Herren doch gelungen, ihr Ziel zu erreichen. Mit Genugtuung iſt es zu begrüßen, daß ſowohl Staatsbahnhof wie auch Poſt und eine große Anzahl von Bür⸗ gern ſofort dem Unternehmen durch Beitritt freund⸗ lichſt entgegenkamen. in der kurzen Zeit von za. 2 Monaten die ſehens⸗ werte Anlage zu ſchaffen. Bereits Freitag Abend erſtrahlten Bahnhof, Voſt und zahlreiche Gebäude der Hauptſtraße, Gaſthöfe ꝛc. im Glanze dieſer herrlichen Beleuchtung. Zunächſt befriedigt der Eindruck der Gasanſtalt in ihrem Aeußeren durch die anmutige und gefällige Art des Baues in vollſtem Maße. In dem za. 20 Meter langen, teils 10, teils 7 Meter hohen Gebäude, das ſich So iſt es möglich geworden, ſind die Apparate ꝛc. n fünf Räume gliedert, arat 159 N Einrichtung in ihrer untergebracht. Die innere 1 Solidität, ſowie techniſchen Voll⸗ kommenheit beweiſt, wie weit die Induſtrie ge⸗ diehen, daß ſie volles Vertrauen ſich erworben und auch verdient hat, und mit welchem verhältnis⸗ mäßig geringen Kapitalaufwand die Stadt Schwai⸗ gern nunmehr eine Gas⸗Zentrale ſich verſchafft at. a 1 Hinſicht jedenfalls von größter Wichtig⸗ Die Errichtung der Anlage iſt in volkswirt⸗ keit und dürfte ohne Zweifel für zahlreiche kleinere Städte und Ortſchaften willkommene Anregung geben, den Bau einer ſolchen Zentrale ebenfalls in Ausſicht zu nehmen. — Beerfelden, Durch einen 14. Sept. ſeltenen Beſuch wurde geſtern Abend nach Eintritt der Dunkelheit der hieſige Gendarm Daub über⸗ erſtaunt an und konnten, da ſie den Befehl zu dieſem Signal nicht gegeben hatten, keine Erklär⸗ raſcht. Ein Soldat aus Mannheim ſtellte ſich ihm als Deſerteur vor und bat um Einlieferung an ſeinen Truppenteil. Derſelbe hatte am Sonn⸗ tag ſeinen Urlaub um eine halbe Stunde über⸗ ſchritten. Die Furcht vor Strafe bewog ihn zu dem unbeſonnenen Streich, zu deſertieren. Er trieb ſich im Freien umher, und als ihm die kalte Ueber- legung zurückkehrte und er einſah, daß deſertieren doch keine ſo einfache Sache iſt, da ſtellte er ſich wieder. Zunächſt gab man ihm ein Nachtquartier und heute Morgen trat er in Begleitung des oben genannten Herrn zunächſt den Weg nach Erbach an, um dann weiter in die alte Heimat zu kommen. Der Strafe wegen Urlaubsüberſchreitung wird ſich nun wohl die wegen Entfernung vom Truppenteil zugeſellen. — Oehringen, 15. Sept. Geſtern wurde auf der Gemarkung Pfedelbach vom dortigen Poli⸗ zeidiener und drei beherzten jungen Leuten der Raub⸗ mörder Joſeph Eckſtein von Neresheim, welcher am 6. d. M. den Adlerwirt Frdr. Arnold in Gleichen, hieſigen Oberamts, in ſeiner Wohnung erſchoß, auf freiem Felde feſtgenommen. Er hatte noch 5 ſchacfe Patronen in ſeinem Revolver. Da er ſich, wie es ſcheint, während der ganzen Zeit ſeit der Tat in der Gegend herumtrieb, war er ziemlich heruntergekommen. Vom Stationskommandanten und einem Landjäger wurde Eckſtein geſchloſſen hierhergebracht und in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. — Straßburg, 15. Sept. Der „Hagen⸗ auer Ztg.“ zufolge wurde ein Soldat des Infan⸗ aus den edlen Zügen. Er verriet ſeine Ueberraſchung nicht. „Bitte vergeben Sie mir,“ ſagte er. „Ich ſaß zeichnend an der anderen Seite der Mauer und glaubte, Sie ſeien unwohl gemorden.“ Seine liebenswürdige Art, die ſanften Worte, die ernſte Stimme beruhigten ſie wieder. Er war ein Gentleman, nicht ein im pertinenter Spion. „Ich bin nicht krauk,“ ſagte ſie, „aber ich habe ſchweren Kummer.“ „Kann ich etwas für Sie tun?“ „Nein,“ erwiederte ſie, „ich danke Ihnen.“ Sie wandte ſich ab, wie um anzudeuten, daß ſie die Unterredung für beendigt betrachte. Er folgte ihr. „Verzeihen Sie mir,“ ſagte er, „und halten Sie mich nicht für zudringlich oder unhöflich. Ich kaun Sie nicht in allein laſſen. Wenn ich ein Vöglein liegen, wenn ich eine Blume geknickt und zertreten ſehe, ſo würde ich dieſen meine Sorgfalt widmen — ich könnte das kleinſte Geſchöpf nicht leiden ſehen; um wieviel weniger kann ich von Ihnen gehen ohne den Verſuch, etwas für Sie zu tun.“ „Sie können nichts — garnichts für mich tun,“ erklärte ſie; aber die gütige Stimme hatte ſichtlich einen Reiz für ſie. Sie wandte den und erblickte mit neuer Bewunderung das ſchöne bekümmerte Antlitz. „Darf ich noch etwas zu Ihnen ſagen?“ fuhr er mit ernſter Stimme fort. „Was wir für ein Unglück anſehen, gereicht uns oft nachträglich zum Segen. Vielleicht iſt dies bei Ihnen der Fall.“ „Nein,“ antwortete Vivien. In meinem Fall iſt dies unmöglich — ganz unmöglich.“ „Wenn es ein Todesfall iſt, ſo vergeſſen Sie dieſer Stimmung hier mag, nicht hoffnungslos iſt. verwundet im Gras Kopf um, terie-Regiments Nr. 99 während des Mansvers in der Nähe von Mommenheim erſchoſſen. — Eſſen, 14. Sept. Auf der Zeche Boruſſia riß das Seil des Förderkübels. 6e ſtürzte herab und zerſchmetterte dem Bergmann Kallmann den Schädel. Auf der Zeche Mont Cenis ſtürzte der Bergmann Schurmann von den ſogen. Bremſen herab und blieb ſofort tot, — Göttingen, 14. Sept. „Das Ganze halt!“ Eine unliebſame Unterbrechung erlitt am vergangenen Freitag das Manöver der 20. Diviſton bei Gieboldehauſen. Als mehrere Regimenter ge⸗ rade einen vom Feind beſetzten Höhenzug erſtürm⸗ ten und der Sieg den Anſtürmenden unbeſtritten zugekommen wäre, wurde plötzlich „das Ganze halt“ geblaſen. Die Befehlshaber ſahen einander ung für den Zwiſchenſall finden. Man forſchte und ſiehe da — ein Kuhhirte, der ehemals Trom⸗ peter geweſen, befand ſich mit ſeiner Herde am nahen Berg. Er hatte das ihm wohlbekannte Signal gegeben, das von den Trompetern der verſchiedenen Regimenter ſofort erwidert wurde. Nach einſtündiger Pauſe wurde dann der Berg erſtürmt, worauf ſich die feindliche Armee nach Oſterode zurückzog. Gegen den ſignalkundigen Kuhhirten iſt Strafantrag geſtellt worden, — Berlin, 14. Sept. Die Kriminalpolizei verhaftete heute den 22jährigen Fleiſchergeſellen Otto Zufall, der ſeiner Geliebten, einer 24 jährigen Näherin, welche wegen ſeiner vielen Geldforde⸗ rungen nichts mehr von ihm wiſſen wollte, auf einem Spaziergange eine mit Gift gemiſchte Limo⸗ nade gereicht hat, an deren Folgen ſie ſtarb. — Budapeſt, 15. Sept. In der Nähe von Veſzprim wurde während einer militäriſchen Uebung ein Luftballon durch heftigen Sturm den feſthaltenden Soldaten entriſſen. Hierbei wurden 8 Soldaten von dem Ballon in die Hohe gehoben und ſtürzten einer nach dem andern, zum Teil aus beträchtlicher Höhe, herab. Zwei der Ab⸗ geſtürzten ſind tot, die andern ſechs ſchwer verletzt. — Rom, 15. Sept. Die Königin wurde heute Nacht 11 Uhr auf Schloß Racconigi glück⸗ lich von einem Prinzen entbunden, dem der Name Humbert Prinz von Piemont gegeben wurde. Das Befinden der Königin und des neugeborenen Prinzen iſt zufriedenſtellend. es nicht, das ihr Schmerz, ſo groß er auch ſein Es gibt eine ſchönere, beſſere Welt, wo Tod und Kummer unbekannt ſind.“ „Mein Schickſal iſt bitterer als der Tod,“ verſetzte ſie — „tauſendmal bitterer.“ „Wenn es Krankheit iſt, ſo geben Sie nicht alle Hoffnung auf; wenn ein Freund ſich treulos erwies — es giebt auch noch wahre Freunde; wenn es der Verluſt eines Vermögens iſt, ſo brauchen Sie, die Sie ſicher ſehr begabt ſind, ſich nicht darum zu grämen.“ „Es iſt ſchlimmer,“ ſagte ſie; „der bloße Ver⸗ luſt eines Vermögens würde mich nicht berühren. Aber ich habe verloren, was mir teurer iſt als mein Leben.“ „Sie haben eine geliebte Perſon verloren,“ ö entſchied er mit ernſter Teilnahme. „Eine geliebte Perſon! wiederholte ſie. Ich habe —.“ nein! Dann brach ſie kurz ab, ſich erinnernd, daß es ein Fremder war, zu dem ſte ſprach. „Laſſen Sie mich noch einen Troſt beifügen,“ ſagte dieſer jetzt. „Die Zeit wird ihren Schmerz mildern, ſo groß er auch ſein mag. Ich hatte eine Schweſter, die ich mehr liebte als alles in der Welt. Sie war meine Zwillingsſchweſter und ſchien wie ein Teil meines Selbſt Sie ſtarb in ihrer Kindheit und ich hielt es für unmöglich, je wieder lochen zu können. Ich ſprach dies bei meiner Mutter aus und ſte ſagte mir, die Zeit würde meine Tröſterin ſein. Ihnen, dem lindernden Einfluß der Zeit wird au Ihr Kummer nicht widerſtehen.“ 5 Aber Vivien ſchüttelte ernſt das Haupt. 5 „Ich fürchte, doch. Meiu Schmerz iſt ein ä 1 vöhnlicher; die Zeit wird ihn vergrößern nicht eilen.“ „Wenn dies der Fall wäre,“ ſagte er noch ernſter, „wollen Sie mir erlauben, Sie daran zu erinnern wo der wahre Troſt zu ſuchen iſt?“ „Der Himmel hat keinen Troſt für mich, außer den, in Geduld auszuharren,“ erwiederte ſie long⸗ ſam. Durch ſeine ernſte Weiſe, ſein edles Antlitz, ſein ehrerbietiges Benehmen hatte er einen ſolchen Einfluß über ſie gewonnen, daß ſie vergaß, daß er ein Fremder war. Sie blickte zu ihm auf mit ihren herrlichen dunklen Augen. „Ich höre ſie gerne ſprechen,“ ſagte ſie einfach; „Sie waren ſehr gütig und geduldig.“ 10 „Mein armes Kind, ich habe einfach — was iſt Ihnen?“ unterbrach er ſich ſelbſt, als er ihre Augen mit erneutem, erſtaunten Blick auf ſich ruhen ſah. „Was iſt Ihnen?“ wiederholte er ſeine Frage. a „Ich dachte nur,“ erwiederte ſte, „daß ich mich nicht erinnere, jemals zuvor „armes Kind“ genannt worden zu ſein. All dies iſt mir neu“ fügte ſie leidenſchaftlich bei — „dieſes Leiden, dieſes ſchmerz⸗ liche Gefühl von Demütigung und Vereinſamung; Dies ſage ich jetzt auch ſicher, er verſtand in ihren Zügen zu leſen. ich weiß kaum, wie ich es tragen ſoll.“ „Armes Kind!“ ſagte er wieder und diesmal machte ſie keine Bemerkung zu ſeinen Worten. „Würden Sie es für unbeſcheiden halten, wenn ich Sie bäte, mir zu ſagen, in was Ihr Verluſt beſteht,“ fragte er. f „Ich kann es Ihnen nicht ſagen; es iſt mein Alles, meine Welt, mehr als mein Leben — ich kann nicht darüber ſprechen.“ a Er dachte nach, was dies wohl ſein könne: Eine Liebesgeſchichte war es nicht, deſſen 1 Wer war ſie — ſo ſchön, ſo vornehm, ſo würdevoll 12 dieſe junge in a igländerin allein Ruine? 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