— S 2 ig⸗ Vent enburg hſte Probe anztag Abend e en: 9 ung über Mug Beſprechunz Dit Nun ——— Geſanguen hund Lada , den 14. Sk Probe iches und Ul ucht Det Juri ermienn rktplatz an eh jetheilt oder gu u erfragen u dhnung haus Nr. 40 dent er zu vermitte Chr. Mal ynhauſes pern oder getell. Gathfatte ohnung rn, Küche und J mieten. Gotz lit beſteherd us f her und eb imm und Speichel 5 cdi li ohnult, 6 a Jan thlaß gan! arl Cute! 4 geſter ud e von ha 20 ‚hnb 10 0 aua tu. l Erſcheint jeden Dienstag und Freitag Abend. Preis vierteljährlich Mark 1.— Redaktion, Druck und Verlag der Hofbuchdruckerei Karl Molitor, Ladenburg. . — 1 75. Die Rückwirkungen des Hererokrieges auf den Süden von Deutſch-Hüdweſtafrika, Ein Bericht des Inhabers einer großen Farm in der Nähe von Heetmannshoop ſchildert in Nachſtehendem ſehr anſchaulich die Rück⸗ wirkung des Hererokampfes auf den Süden des Landes. „Die politiſche Wirkung der langen und bisher noch nicht mit vollem Erfolge durchge- führten Kämpfe auf den Süden beſteht in dem aufreizenden Eindrücke, den die Nachrichten auf die zum Teil ſehr unzufriedenen Eingeborenen— ſtämme machen. Dieſe Leute ſind durch ihre eigenen Kundſchafter ſehr genau über den Ver— lauf des Hererokrieges informiert und ſie laſſen uns Farmer den geminderten Keſpekt vor den Weißen ſchwer empfinden. Das ſchwarze Dienſt⸗ perſonal für die Haus wirtſchaft iſt derart un⸗ zuverläſſig und frech geworden, daß meine Frau den Haushalt nur noch mit weißer Hilfe führen kann. Was das landwirtſchaftliche Perſonal anlangt, ſo können Sie ſich keinen Begriff machen, wie die Wirtſchaft hier unter der Frechheit, borenen Angeſtellten zu leiden hat. Die Leute laſſen ſich nichts mehr ſagen, ſie betrachten ſich als weit über uns ſtehend. Werden ſie pflicht⸗ gemäß ſtreng angefaßt, ſo laſſen ſie einfach ihre Herde im Stich und gehen weg. Dies wird licht anders werden und wir werden ſozuſagen immer unter dieſen Schwarzen ſtehen, wenn ſie licht alle entwaffnet werden und ihnen dadurch die Möglichkeit genommen wird, ſich ſelbſtändig zu fühlen. Bei unſeren außerhalb ſtehenden Viehpoſten ammeln ſich hungrige und gefährliche Faul⸗ Anzeiger für raden mit illuſtriertem Sonntagsblatt frei ins Haus. urg 4 5 und Umgebung Anzeigen: Die einſpaltige Garmondzeile 10 Pfg. Lokale Geſchäfts⸗ und Privatanzeigen 6 Pfg. Reklamen 20 Pfg. Bei größeren Aufträgen Rabatt. Anzeigen welche am Tage des Erſcheinens bis 5 80 W 2 S. 2 . — — — 2 = 8 e — — S 2 2 2585 2 — 2 2 1 2 1 2 55 2 D 2 24 —— 2 —. 2 2 — 2 — * 2 = — * EI 2 — 8 8 Freitag, den 16. September pelze an, die von unſeren Hirten auf unſere Koſten verpflegt werden. Es iſt den Hirten ein leichtes, zu ſagen, daß hier und da Schafe von Schakalen gefreſſen oder daß ſie verloren ge⸗ gangen ſind, wenn ſie in Wirklichkeit von dieſen Leuten geſchlachtet und aufgezehrt worden ſind. Da die Hirten für ſich ſelbſt genügend Ver⸗ pflegung bekommen, ſo kommen ſi eigenmächtig zu ſchlachten. Um eine Kontrolle in der Hand zu haben, habe ich deshalb den Hirten verboten, die Anſammlung vagabondier⸗ ender Hottentotten zuzulaſſen. Leider iſt mein Verbot einfach nicht beachtet worden. Wir Farmer ſind jetzt ſchlechthin machtlos und halten es auch nicht für geraten, während der jetzigen aufſäſſigen Stimmung der Eingeborenen ſtrenger aufzutreten. Wirtſchaftlich iſt uns der Hererokrieg in erſter Reihe deswegen ſchädlich, weil die Ke⸗ Faulheit und Unzuverläſſigkeit unſerer einge⸗ die gierung die Benutzung der Bahn für Privat⸗ güter nahezu aufgehoben hat. Der ſüdliche Bezirk iſt gezwungen, ſeinen Bedarf über Angra zu decken, wodurch ſich der Proviant, hierin ge⸗ legt, um volle 50 Prozent höher ſtellt, als über Swakopmund⸗Windhuk. Zu gleicher Seit hat Regierung alle verfügbaren Wagen für eigenen Transport requiriert, ſo daß es uns im Falle eines Mangels an Proviant hier ſehr ſchwer werden könnte, denſelben zu erſetzen, da nach hieſiger Anſicht die Niederwerfung der Aufſtändiſchen noch viele Monate in Anſpruch nehmen wird. Ich habe deshalb auch den augenblicklichen Bedarf für hier aus der Hap⸗ kolonie bezogen.“ Ueber den für Südweſtafrika ſo wichtigen voraus ſichtlichen Beſtand an Kindvieh nach der Beendigung des Krieges ſtellt unſer Gewährs⸗ mann folgende Schätzung au: „Der Urieg iſt ſeit dem 14. Januar im Gange; nach Schätz⸗ ung der Regierung ſtehen uns 10 000 Hereros gegenüber, denen alle Zufuhr von Proviant auf Fleiſch angewieſen ſind. nicht in Verſuchung, für ſich ſelbſt Vieh zu ſtehlen und abgeſchnitten iſt, ſo daß ſie zu ihrer Verpflegung Nach Angabe von Ueberläufern und entflohenen Gefangenen ſollen die Hereros täglich 250 Kinder ſchlachten müſſen und Sie können ſich denken, wie wenig Binder übrig bleiben müſſen, wenn der Krieg noch bis Ende 1904 dauert. Sodann iſt der jetzige Fleiſchüberſchuß im Lande von den angeſam⸗ melten Truppen aufgebraucht worden, und die Regierung muß erſtens einen großen Bedarf für eigenen Konſum zurückbehalten, zweitens Suchtvieh für ſpätere Entſchädigung der An⸗ ſiedler in Keſerve halten. Wenn nun berechnet wird, daß die Hereros allein von ihren durch Kinderpeſt vorher dezimierten Heerden bis Ende 1904 ungefähr 80 000 Rinder geſchlachtet haben werden, was wohl den ganzen Beſtand bedeutet, ſo iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß nach Abzug des Regierungsbedarfes nicht viel zum Verkaufe übrig bleiben wird. Sofort nach Ausbruch des Aufſtandes ſtiegen die Kinder⸗ preiſe ſo enorm, daß heute ſchon 250 bis 300 Mark für eine gute Huh verlangt werden, und daß trotz dieſes hohen Preiſes die Nachfrage größer iſt, als das Angebot.“ Verſchiedenes. O Ladenburg, 14. Sept. Dem Zim⸗ mermann Peter Heiden von hier, bei der chemiſchen Fabrik „Rhenania“ in Rheinau be⸗ ſchäftigt, erhielt das von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog geſtiftete „Ehrenzeichen für treue Ar⸗ beit“ verliehen. 5 Ladenburg, 16. Sept. Bei der am vergangenen Sonntag veranſtalteten 1. Vortrags⸗ Aufführung der Schüler und Schülerinnen des enterbt. . Roman. 5 Nach dem engliſchen frei bearbeitet von Klara Rheinau. 18. Fortſetzung. (Nachdruck verboten.) Sie ſetzte ſich nieder auf den breiten Stein des verfallenen Feuſters; die ſchimmernden Wellen, die goldenen Sonnenſtrahlen blendeten ſie. Sie wandte ihr Antlitz den kalten Mauern zu und las zum zweiten Male ihres Vaters Brief — langſam und sorgfältig und ſtieß einen Schmerzensſchrei aus als ſie zu dem vollen Bewußtſein ihrer Lage er⸗ wachte. Sie hatte Lancewood verloren; das Heim, welches ſie ſo innig liebte, auf das ſie ſo ſtolz war. Sie warf ſich nieder in das dichte, weiche Gras und ſchluchzte laut. Welche Erleichterung waren ihr dieſe Tränen! Sie konnte laut aufſchreien bor namenloſem Weh, ſie konnte weinen und ſtöhnen bor leidenſchaftlichem Schmerz, niemand hörte ſie. l der laug zurückgedrängte Kummer machte ſich nun Luft; die Qaal der letzten drei Jahre, die Pein verwundeter Liebe, verletzten Stolzes, die Vereinſamung, die ihr Los geworden ſeit ihres Vaters Heirat — all dies brach nun aus in einem leidenſchaftlichen Tränenſtrom. f Sie hatte Lancewood verloren, ihr geliebtes Heim, ihr ſtolzes Erbe, das große Gebiet, auf dem ihr jeder Baum, jeder Strauch ſo teuer war. Auf herannahenden Fußtritte überhörte. den Sohn einer Fremden würde es übergehen, das ſchöne Heim, wo ihre ſaufte, vornehme Mutter ge⸗ lebt hatte und geſtorben war; auf den Sohn der eitlen, inſolenten Frau, welche ihr des Vaters Liebe geraubt hatte. Niemand konnte ihren Kummer begreifen. Es war nicht der bloße Geldverluſt. Hätte man ihr zweimal den Wert für Lancewood geboten, ſie würde es nicht freiwillig abgetreten haben. Ihr Heim war der Mittelpunkt all ihrer Wünſche und Träume, all ihre Hoffnungen konzen⸗ trierten ſich darin, und nun hatte ſie es verloren und ihr Leben war ruiniert. Alles war vorüber. Der Tot wäre ihr nicht härter geweſen, als die Qualen und Pein, die ſie jetzt erlitt. Nie mehr würde die Abtei ihr Heim ſein; die eitle Valerie würde mit ihrem Sohne dort herrſchen. Was würde in ihren Händen aus Lancewood werden?“ „Es war grauſam bon meinem Vater,“ ſchluchzte ſie, „o, entſetzlich grauſam!“ So leidenſchaftlich weinte ſie, daß ſie die Eine männliche Figur war leiſe über das Gras geſchritten, hatte die langen Epheuranken bei Seite geſchoben und betrachtete nun voll Staunen das weinende Mäd⸗ chen. Der Fremde war ein großer, ſchöner Mann mit einem edlen, gütigen Geſicht und erſten beredten Augen. Nach wenigen Minuten ließ er das ſchützende Epheu wieder fallen, als ob er fürchte, zudringlich zu ſcheinen. Aber als der Laut eines bitteren, ſchmerzlichen Schluchzens au ſein Ohr drang, blieb er unentſchloſſen ſtehen, Sein edles Antlitz mit den regelmäßigen Zügen war das eines vornehmen Gentleman. Der Wind ſpielte mit dem braunen lockigen Haar, das von der hohen, weißen Stirne zurückgeſtrichen war; die klaren, offenen Augen ruhten mitleidig auf dem jungen Mädchen. Aber das ſchönſte in dem männlichen Antlitz war der Mund; die feſtgeſchloſſenen Lippen hatten einen ungemein angenehmen Ausdruck — man konnte es unterſcheiden, obſchon ſie von einem dichten Schnurbart bedeckt waren. Der Fremde zögerte mit ſeinem Takte, ſich aufzudrängen, aber er hatte ein zu weiches Herz, um ſich zu entfernen und die Weinende allein zu laſſen. Er trat vor, und auf Vivien zugehend, ſagte er mit leiſer ſanfter Stimme: „Ich bitte um Verzeihung, aber ich fürchte, Sie haben ſchweren Kummer. Kann ich etwas für Sie tun?“ Im nächſten Augenblick ſtand Vivien bor ihm; auf ihrem erhitzten, tränenüberſtrömten Antlitz prägte ſich große Eutrüſtung aus. „Ich — ich glaubte, ich ſei allein,“ rief ſie. Ihre wunderbare Schönheit frappierte den Fremden. Sie ſah reizend aus — reizend, wie das Ideal eines Poeten. Ihr reiches, dunkles Haar fiel in maleriſcher Ueppigkeit über ihre Schultern. Aus ihrem ſchönen Antlitz war die ſtolze Ruhe gewichen, eine große Erregung ſprach