— Mannheim, 13. Sept. Mit Erlaß Großherzoglichen Miniſteriums des Großherzoglichen Hauſes und der Auswärtigen Angelegenheiten vom 31. Auguſt wurde der Stadtgemeinde Mannheim die Konzeſſion zum Bau und Betrieb einer Neben⸗ kahn von Mannheim nach Schriesheim erteilt. — Karlsruhe, 12. Sept. Bei der Gra- tulationstour auf der Mainau, bei welcher u. a. auch Geiſtl. Rat und Münſterpfarrer Freidhof zu⸗ gegen war, entbot Herr Landeskommiſſär Dr. Krems die Glück⸗ und Segenswünſche, von denen jeder erfüllt war. In vollendeter Form hob der Redner dann die großen und vielen Wohltaten hervor, welche der Großherzog in väterlicher Milde dem Volke in ſo reichem Maße zukommen laſſe. Der wichtigſten eine wurde dem Volke in jüngſter Zeit zu teil: die Gewährung des direkten Wahl⸗ rechts, trotz der großen Bedenken, die demſelben entgegenſtanden. Der Großherzog bewies damit aufs neue das große Vertrauen, welches er zum Volke habe, letzteres werde ſich deſſen aber auch würdig erweiſen. Der Großherzog, der ſich einer bewundernswerten Friſche erfreut, dankte für die Uebermittelung der Glückwünſche herzlichſt und be⸗ tonte, daß er das, was er dem Volke gebe, als treue Pflichterfüllung ſeines Amtes auffaſſe. Sein Vertrauen zum Volke ſtehe feſt und deshalb habe er ihm auch die direkte Wahl gegeben. Er hoffe, daß alle ſtaatserhaltenden Elemente feſt zuſammen⸗ ſtehen. (Zu den Anweſenden): Verbreiten Sie das in Ihren Kreiſen! — Bei allem darf aber eins nicht fehlen, der Blick nach oben! — Karlsruhe, 10. Sept. Die vom badiſchen Frauenverein errichtete Haushaltungs⸗ ſchule iſt fertiggeſtellt und kürzlich eröffnet worden. Sie hat den Zweck, junge Mädchen in allen Zweigen des Haushalts einſchließlich des Kochens zu unterrichten und auf Wunſch auch als Haus⸗ haltungs⸗ und Kochlehrerinnen auszubilden. Das beſonders zu dieſem Zweck erbaute Haus iſt ſehr praktiſch eingerichtet und enthält im erſten Stock ei große, prächtig ausgeſtattete Küchen, einen Speiſeſaal, in dem Mittag⸗ und Abendeſſen gegen mäßige Vergütung verabreicht wird, im zweiten Stock einen großen Lehrſaal, das Speiſezimmer für die Schülerinnen, das Empfangszimmer und e Wohnung der Vorſteherin, im dritten und vierten Stock einen kleineren Lehrſaal, die Schlaf⸗ räume für die Schülerinnen, ſowie Wohnungen für zwei Lehrerinnen. Das Perſonal der Anſtalt beſteht aus einer Vorſteherin, drei Koch⸗ und Haus teil. Sie erhielt für 50jährige treue Dieyſtzeit ſich bald zur Vorarbeiter in emporgeſchafft und ſtadt. Abend halb 10 Uhr blieb das Fuhrwerk des Haas erlitt erhebliche Verletzungen. Humſchlug und ſie ſämtlich in den reißenden Stro ſtürzten. Die beiden Männer, tüchtige Schwim mer, faßten die beiden Kinder und retteten ſi nach hartem Kampfe auf eine Kiesbank, Die ein Frau klammerte ſich an den Nachen und hielt feſt, bis ſie mit ihm gerettet wurde. Die ander Frau legte ein Meiſterſtück von Geiſtesgegenmar ab: ſie hängte ſich an einen treibenden Sack Hopfe und fuhr mit ihm den Strom hinunter, 2 Ki meter weit, bis ſie ſich endlich ebenfalls mit ſam dem Sack Hopfen auf eine Kiesbank in Sſcherhe bringen konnte. Die Frau hat natürlich für ih tapfere Haltung alle Anerkennung im ganzen Do gefunden. b — Trier, 12. Sept. Nach einer hier eit gegangenen Meldung wurde das Dorf Apeng Val Camorika (Ober⸗Italien) durch eine Feuer brunſt zerſtört. — München, 12. Sept. Nach einer Mit⸗ teilung der Münchener Polizeidirektion wurden am Starnberger See geſtern früh 6 Uhr nächſt dem Schloßgarten bei Berg die Leichen einer 25 fährigen Frau in ſchwarzer Trauerkleidung mit ſchwar⸗ zem Strohhut, eines etwa 4 Jahre alten Mäd⸗ chens und eines etwa 1½ Jahre alten Knaben leitet jetzt die Filiale Chriſtophstal bei Freuden⸗ in guter Kleidung mit einem Geldbetrag von 82 Mk. aufgefunden. — Frankfurt a. M., 12. Sept. Geſtern — Altenburg, 12. Sept. Geſtern Mittag gegen 1 Uhr ſtieß ein von Leipzig kommendes, mit vier Perſonen, zwei Herren und zwei Damen, beſetztes Automobil auf der Strecke Treben⸗Alten⸗ burg, wahrſcheinlich infolge des Verſagens der Bremsvorrichtung, gegen einen Prellſtein. Alle vier Perſonen wurden herausgeſchleudert; eine Dame flog gegen einen Baum und war ſofort tot; die beiden Herren trugen Schädelbrüche bezw. Ge⸗ hirnerſchütterungen davon; der eine erlitt außerdem noch einen Armbruch; die andere Dame kam un⸗ verletzt davon. Der Beſitzer des Automobils heißt Arnold, ſein Begleiter Buche. Beide liegen im hieſigen Krankenhaus hoffnungslos darnieder. Die unverletzt gebliebene Dame beſtieg ein etwas ſpäter die Unfallſtelle paſſierendes Automobil und fuhr damit weiter. Hilfslehrerin für weib⸗ tungslehrerinnen, einer f 1 0 Dienſtboten. Die Anſtalt iche Handarbeit und drei b 1 115 24 Schülerinnen eingerichtet und ſo viele haben ſich gerade zum erſten Kurſe gemeldet. Das Schulgeld für einen 1 Monate umfaſſenden Kurs iſt auf 500 Mk. feſtgeſetzt. 1925 15 e Sept. Ein ſchreck⸗ licher Unglücksfall hat ſich geſtern hier ereignet. Die 62 Jahre alte Ehefrau des Taglöhners Friedrich Gottfried, welche, vom Felde auf Ketſcher Gemarkung heimkehrend, auf dem beladenen Heu⸗ wagen ſaß, fiel beim Uebergang von dem Feldweg auf die Straße nach Oftersheim an einer ab⸗ ſchüſſigen Stelle ſo unglücklich vom Wagen, daß ſie ſich das Genick einſtürzte und der Tod augen⸗ blicklich eintrat. — Freiburg, Auszeichnung wurde an der Agathe Flamm aus Wildtal 10. Sept. Eine ſeltene Großherzogs Geburtstag bei Freiburg zu das goldene Arbeiterinnenkreuz. Als fünfzehn⸗ jähriges Mädchen war ſie in die Seidenfabrik von Karl Mer Söhne in Freiburg eingetreten, hatte Schmiedemeiſters Haas aus Rödelheim auf der Nachhauſefahrt von Eſchborn an einem Abweisſtein hängen, wobei die Inſaſſen, Schmiedemeiſter Haas und Kellermeiſter Baum, herausgeſchleudert wurden. Baum erlitt einen Genickbruch und war ſofort tot, — Aus der Pfalz, 12. Sept. Der Por⸗ tugieſerherbſt begann heute Montag in Maikammer⸗ Alſterweiler, Ruppertsberg, Friedelsheim, Haardt, Königsbach, Neuſtadt. Am Dienstag, 13. Sept., beginnt der Herbſt in Dürkheim, Kallſtadt, Muß⸗ bach, Wachenheim, Diedesfeld, Meckenheim; am Donnerstag, den 15. Sept., in Ungſtein und Freinsheim. — Gerſtheim, 10. Sept. Eine gefahr⸗ volle Rheinfahrt haben zwei hieſige Familien machen müſſen, die ſich in den Rheinwäldern wil⸗ den Hopfen eingeſammelt hatten. Sie kamen, 6 Köpfe hoch, die Familienväter, die Frauen und je ein Kind, mit einer tüchtigen Ladung Hopfen über den Strom gefahren, als das Boot plötzlich Schweinemarkt Seckenheim. Der heutige Ferkelmarkt war mit 89 Stück befahren und wurden 60 Stück zum Preiſe von 10 bis 12 Mark pro Paar abgeſetzt. „Ich denke nicht daran. Nachrichten von Lauce⸗ wood ſind die einzigen, die mich intereſſteren würden und mein Vater ſchreibt nur ſelten.“ ein, wenn man Herr und Gebieter einer ſo aus⸗ gedehnten Beſitzung, wie Lancewod, iſt, findet man begreiflicherweiſe nur wenig Zeit zum Brief⸗ ſchreiben.“ Vivien lachte, denn ſie wußte wohl, daß faſt alle geſchäftlichen Briefe in Lancewood von dem jungen Sekretär geſchrieben wurden. Lady Smeaton fuhr fort: „Ihr Vater kann weniger über ſeine Zeit ver⸗ fügen, als die meiſten Leute. Sehen Sie nur, wie Lady Valerie ihn fortwährend in Bewegung erhält mit ihren Grillen und Capricen. Ich wundere mich oft, daß er ſoviel Geduld mit ihr hat.“ Aber obſchon Vivien ihres Vaters Gattin berabſchente, ſo lag es ihr doch fern, ihre Fehler und Eigenheiten mit Anderen zu beſprechen. Sie ſeufzte nur tief auf und gedachte voll Wehmut der Zeit, wo ſie ſelbſt noch ihrem Vater alles geweſen. „Ich kann mir nicht denken,“ Smeaton wieder an, „was ältere Männer beſtimmen kann, ſich wieder zu verheiraten. Für einen Mann wie Sir Arthur war es doch höchſt unklug, ein junges Weib zu nehmen.“ Aber Vivien ließ ſich zu keiner Aeußerung herbei und war froh, als Caroline Smeaton jetzt eine Unterbrechung herbeiführte. „Hier ſind endlich die Briefe!“ rief ſie eifrig aus. icher don Sir Arthur. Auch ich habe einen, und für Dich, Mama, iſt ein halbes Dutzend darunter.“ „Lies mir dieſelben vor, meine Liebe,“ ſagte „Ja, meine Liebe,“ ſchal tete Lady Smeaton f ö Sie werden nicht überraſcht ſein, zu hören, —“ Miß Smeaton ſtockte; ſie blickte auf Vivien wandten beide ihre Aufmerkſamkeit Vivien zu. fing Lady . „Und, Vivien, hier iſt eiuer für Dich — und nach einem Blick in das kalte, ſtolze Geſicht drängte ſie auch die Frage nach dem Inhalt des Briefes zurück, die ihr ſchon auf den Lippen ge⸗ ſchwebt hatte. „Schon gut, meine Liebe,“ ſagte ſie freund⸗ lich. „Sie werden wohl nicht ſo lange ausblei⸗ ben?“ „Nein, ich komme bald wieder,“ entgegnele Vivien. Ruhig verließ ſie das Zimmer und ſuchte ihr eigenes auf, Mechaniſch kleidete ſie ſich au, nichts verriet ihre tiefe Erregung, als das weiße Autlitz und die feſt aufeinander gepreßten Lippen. Sie verließ das Hotel und ging mit raſchen Schrieten dem Ufer des Fluſſes entlang, bis ſie die dunkle Maſſe der verfallenen Ruine erreichte. Wie erleichtert atmete ſie auf und flüſterte dor ſich hin: „Ich muß allein ſein! Ich konn nicht ertragen — ich muß allein ſein!“ 14. Kapitel. Vivien Neßlie erreichte den Zufluchtsort, den ſie geſucht hatte, — das verborgene, weſtliche Bogen fenſter, das ganz von Ephen umzogen war —, ein Fenſter, das von ſchwindelnder Höhe die Ausſicht auf den Rheinſtrom bot. Sie war ſchon früher mit einem Buch oder einer kleinen Handarbeit hier geweſen, denn das unaufhörliche Geplauder der Miſſes Smeatnn beläſtigte ſie oft. Hier war es ſo ruhig, ſo abgelegen von der Welt, man ſah nichts als den klaren, blauen Himmel über ſich und tief unten den raſchen, grünen Strom. Es wir wie ein Schrein für Vivien, ein Plätzchen, wo ſie in Muße träumen, denken und leſen konnte. Lady Smeaton; „meine Augen ſchmerzen mich heute Morgen ſo. Caroline erbrach eilig den erſten Brief. „Dieſer iſt von unſerer prächtigen, mitteil⸗ ſamen Miß Salis. Nun werden wir alle Neuig⸗ keiten der Grafſchaft zu hören bekommen.“ Sie fing an laut zu leſen: „Liebe Lady Smeaton. daß und errötete heftig. „Ich will dies ſpäter leſen, Mama,“ ſagte ſie mit bedeutſamem Blick und dann Hochaufgerichtet, ruhig, unbeweglich wie eine Statue ſtand ſie am Fenſter. Ihr Geſicht war farblos, ihre Augen hatten einen faſt ſtarren Aus⸗ druck angenommen. Krampfhaft umklammerten ihre bebenden Finger den eben erhaltenen Brief. Lady Smeaton gab ihren Töchtern ein Zeichen und beide erhoben ſich und verließen das Zimmer. „Iſt etwas vorgefallen, Vivien,“ fragte die alte Dame nun beſorgt. „haben Sie ſchlimme Nach⸗ richten von zu Hauſe?“ ö Aber Vivien hörte die teilnehmende Frage nicht; 5 mit feuchten Augen blickte ſie traurig hinaus auf den ſonnenbeglänzten Strom. Sie war wie geiſtes⸗ abweſend. Lady Smeaton beobachtete ſie ängſtlich und das weiße, ſtarre Antlitz erſchreckte ſie. „Vivien,“ rief ſie mit lauter Stimme, „iſt zu Hauſe etwas vorgefallen?“ . Das junge Mädchen hörte den Laut einer Stimme, ſchien aber die Worte nicht unterſcheiden zu können. Den Brief feſt in der Hand haltend, trat ſie anſ die alte Dame zu. „Lady Smeaton“, ſagte ſie mit klaugloſer Stimme, „ich habe Nachrichten von zu Hauſe be⸗ kommen. Ich gehe ein wenig ins Freie, um über meinen Brief nachzudenken.“ ö Lady Smeaton wagte nicht, ſie zurückzuhalten, es dort (Fortſetzung folgt.) 2 0 he eh erkenne 6 durcſihti 44 in dem iu, dim An beten Vorſicht de vin ein munreinig en eee a be 748g. 1204. 1 10 Tgzülsamt Jeellet. . 5 machung ke gebt 41 Fell, 1904. pmeiſtramt. etz. — ſaluumacht 1 Lftnechte in Lanaltungsrat Agel Bla eß. i Wohnt a i vermitten berg Deck r Uehuun d Küche zu ve gamund ! Lolle. dal ear geigne m n ver Kiſette 5 Nbrauchle * 9 hmaſch hauen bei H. Au 208 ler der G. dein Algen done W ge e auſtan ue lug.