mit einem Hoch auf den Großherzog. Die Ge⸗ meinde war bei dieſem feierlichen Act durch Herrn Gemeinderat Stumpf vertreten. — Hertel veranſtaltet im Saale des „Würzburger Hofes“ am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Schülerinnen und Schülern. Für dieſe Veran⸗ ſtaltung iſt ein änßerſt reichhaltiges Programm aufgeſtellt und ſind Muſikfreunde willkommen. landwirtſchaftliche Konſum⸗ und Abſatzverein be⸗ abſichtigt, von Samstag, 24., bis Montag, 26. eine Obſt⸗ und Traubenausſtellung zu veranſtalten, bei welcher hauptſächlich die auf hieſiger Gemar⸗ Dauerſorten von Aepfeln und Birnen vertreten ſein werden. Der Hauptzweck dieſer Ausſtellung ſoll ſein: Die Verbreitung der Obſtſortenkenntnis für die dortigen Obſtproduzenten durch Bezeichnung aller ausgeſtellten Obſtſorten mit ihrem richtigen pomologiſchen Namen. Gleichzeitig ſollen in klei⸗ nerer Zahl die für die Gemarkung empfehlens⸗ werteſten Aepfel⸗ und Birnenſortimente in über⸗ ſichtlicher Weiſe zuſammengeſtellt und dadurch zu belehrender Anſchauung gebracht werden. Es dürfte aber auch für das Obſt konſumierende Pub⸗ likum von Intereſſe ſein, die auf hieſiger Gemar kung angebauten Tafelobſtſorten kennen zu lernen und bei der Ausſtellung Gelegenheit zum Ankauf desſelben zu finden. Um letzteres zu erleichtern, werden die Obſtteller nicht nur mit dem Namen des Ausſtellers und der Sorte, ſondern auch mit Angabe des verfügbaren Quantums und des Preiſes verſehen werden. Durch dieſe Ausſtellung kann alſo auch der Obſtabſatz belebt und gefördert werden. Auch Preiſe und Diplome kommen zur Verteilung; die erſteren beſtehen aus nützlichen Gerätſchaften des Obſt⸗ und Weinbaues. Dieſe Ausſtellung iſt die erſte dieſer Art im hieſigen Bezirke und dürfte wegen ihres lokalen Charakters ſehr lehrreich ſein, beſonders mit Rückſicht auf die Sortennamen, die ſowohl den Produzenten als auch dem kaufenden Publikum größtenteils unbe⸗ kannt ſind. Ausſtellungen, welche ſich über einen ö ganzen Bezirk erſtrecken und vielerlei Sorten auf⸗ weiſen, wirken oft mehr verwirrend als belehrend hinſichtlich der Verbreitung der Sortenkenntnis. Eine kleinere, begrenzte Zahl von Sorten kann man eher merken und behalten. Wir laden hier⸗ 13. Kapitel. Sir Arthur ſtand in tiefes Na ſunken am Fenſter und blickte hinaus über ſein herrliſches Gebiet. Soeben hatte man ihm die Nachricht gebracht, daß ihm ein Sohn geboren worden ſei und die widerſtreitenden Geſühle be⸗ wegten ſein Herz. Vivien Neßlie hatte bereits ſeit Monaten mit Lady Smeaton und deren Töchter eine Reiſe nach Deutſchland unternommen und Sir Arthur dachte nun daran, welch harter Schlag dieſe Nachricht für ſie ſein würde. [Er wußte nur zu wohl, daß nichts in der Welt ſie für den Verluſt von Lancewood entſchädigen konnten! Und nun trat ſein Sohn in ihren Weg. Was würde aus dieſem werden? Er war nicht mehr jung und konnte kaum hoffen, ſeinen Sohn zum Manne heranwachſen zu ſehen. Sir Arthur machte ch faſt Vorwürfe, daß er über dieſes Geſchenk des immels ſo wenig Freude empfand, aber vor dem Mitleid für ſeine Tochter trat im nächſten Augen⸗ lick noch jedes andere Gefühl in den Hintergrund. Bald darauf ſtand er an der Wiege des Neu⸗ eborenen. Es war ein ſchöner kräftiger Knabe nit ſeiner Mutter Haar und Augen und ſein Herz rwärmte ſich für das prächtige Kind. „Trotz allem iſt es mir eine gewiſſe Befriedig⸗ ing, eineu Sohn zum Nachfolger zu haben,“ dachte er und beugte ſich herab, um das winſige Geſicht⸗ chen zu küſſen. Lady Valerie war nun auf dem Gipfel ihres Glückes. „Arthur,“ ſagte ſie eines Tages zu ihrem Gatten, „weißt Du, welchen Namen ich für meinen Sohn erwählt habe?“ „Nun?“ fragte Sir Arthur geſpannt. „Oswald ſoll er heißen. In den Familien⸗ annalen finden ſich 10 Oswalds aufgezeichnet und alle ſcheinen berühmte Männer geweſen zu ſein.“ mit zu recht reg b Beſuche dieſer Ausſtellung ein in der 1 8 di lden Intereſſen der Ausſteller, a um als u der e ene 3 verübt worden iſt. Der Täter iſt entkommen. e reunde des den burg, 9. Sept. Herr P. W. als auch denen der Konſumenten und Freun g f 8 5 5 1 Obſtbaues überaus dienlich ſein wird. ö — Straßburg, 8. Sept. Auf i i ikaufführung mit ſeinen des Pilgerhauf 5. e d S 1 feſt des Odenwälder Rettungs- und Waiſenhauſes 60 Zöglinge (54 Knaben Schriesheim, 7. Sept. Der hieſige finden, gefeiert. Das zurüce 1851 5 5 geſundheitlicher Beziehung ein gutes. Im Unter⸗ richt wurden gute Leiſtungen erzielt. Leider leidet J. im Saale des Deutſchen ofes die Anſtalt, die ganz von N f e 1 95 17 5 hängt, unter einer Bauſchuld von 24 000 Mark. brach an zwei verſchiedenen Stellen des Forſtes 5 kung angebauten und für den Handel wichtigen ſtellte ſich aber ein ſt ſammlung aus dem 9 f . die Schlußrede und Schluß geſänge nicht mehr zum Herr zu werden. Das großherzogliche Jagdhaus Vortrag kommen ließ. Dennoch war es ein reich⸗ verunglückte beim Dorfe Kuuamer der Oberleutnant verletzt und beraubt Der Täter iſt entflohen. Huſaren Regiments in Wandsbeck Er befand ſich — Charlottenburg, 7. Sept. Montag bruch verübt. Die Kontrolluhr des Wächters 4 zeigt / 1 Uhr. Man ſchließt daraus, daß das f owie zu zahlreichem furchtbare Verbrechen etwa um 1 Uhr nachts 151 er Beſchickung, f 1 einem — ries heim, 8. Sept. (Jahresfeſt Hüttenwerk im Kreiſe Moyenvre entſtand ein Bra Sch es.) Geſtern wurde das 54. Jahres- eines Hochofens. Die glühenden Maſſen 15 fluteten 4 Arbeiter, von denen drei töllich verletzt i ei Weinheim“, in dem ſich zur eit wurden. 0 b und 6 Aceh ä — Gelbenſande, 7. Sept. Nachmittags gegen 2 Uhr entſtand im großherzoglichen Forſt unmittelbar hinter dem großherzoglichen Jagdhauſ, zn nan vermutlich durch die Funken der Lokomotive eines e d , der Wohltätigkeit ab⸗ Eiſenbahnzuges, ein Waldbrand. Das Feuer ing u. ückgelegte Jahr war in e kuhn 1 1 he Joseph S a a Mam. Das Feſt war von vielen Teilnehmer beſucht. Es aus. Die großherzoglichen Herrſchaften und der en Kathart arker Regen ein, der die Ver⸗ Kronprinz beteiligten ſich lebhaft an den Löſch⸗ ie 0 hu of in die Häuſer trieb und arbeiten. Es iſt bisher nicht gelungen, des Feuers 7 Jaco iſt zwar nicht unmittelbar bedroht, doch beſteht n 155 e bull Ftiodric Segen walte auch ferner die Gefahr, daß das Feuer große Ausdehnung geſegnetes Feſt. Gottes a en über der Anſtalt. annimmt. ſibhnee a — Heidelberg, 9 Sept. Am Sonntag, — Gelbenſande, 7. Sept. Der Wald⸗ aal Todts den 11. September findet wieder eine Schloßbe⸗ brand im Großh. Forſt wurde 5 Uhr ſoweit ge⸗ leuchtung ſtatt. löſcht, daß jegliche Gefahr für das Jagdſchloß — Dingelſtädt (Regbzk. Erfurt), 7. Sept. ausgeſchloſſen iſt. Ein geſtern hier ausgebrochener Brand entſtand — Magdeburg, 7. Sept. Der Ingenieur, durch die Exploſion eines Motors in der Fabrik Reſerveleutnant Behne aus Halberſtadt, erſchoß von Engelhardt. Das Feuer griff zunächſt einen in einem Gaſthauſe zu Burg ſeine Geliebte, eine Holzſtoß an. Dann trug der Wind einen ver⸗ 288;jährige, bildſchöne Kellnerin aus Braunſchweig. heerenden Funkenregen über eine ganze Reihe von Nach einem mißglückten Selbſtmordverſuch wurde Straßen, deren Häuſer in Brand geſetzt wurden. er verhaftet. 102 Perſonen konnten nur das nackte Leben — Berlin, 8. Sept. Der 76jährige retten. Einige Perſonen trugen leichte Verletz⸗ Rentier David Heſſe in Großlichterfelde wurde ungen davon. Nachts im Schlafzimmer ſeiner Villa von dem — Ludwigsluſt, 7. Sept. Heute Mittag arbeitsloſen Maler Otto Kegel überfallen, ſchwer cc hüfte, lr L. alt. . 8 d. Kleiderma 6, K. 2 L. earn L. b. Taglo 42.2 7. all. hege, 8. 9. Shen 43 T alt. 0 fh hacer, 4 57 N. 6 2 „ 0 5 In Peher, Ramme Lil. N 4 L. d. Vorarbeite 1 B L. al. 8 „ Fehlers Joh Moritz Eichborn von der 5. Schwadron des 15. Der Ueberfallene iſt lebensgefährlich verletzt. im Automobil auf Patrouille, als das Fahrzeug Nachmittag wurde in der Kolonie Bärengrund infolge Achſſenbruches in voller Fahrt gegen einen die 50jährige Frau Tau in beſtſaliſcher Weiſe Baum rannte. Der Offizier wurde herausge- ermordet. Der Frau wurde der Unterleib aufge⸗ ſchleudert und mußte mit ſchweren inneren Ver- ſchlitzt. Das Meſſer ſtak im Nackenwirbel feſt, litzungen in das Ludwigsluſter Krankenhaus über- Der Mörder iſt entkommen. geführt werden. — Paris, 7. Sept. Der „Matin“ meldet — Haigeloch Gohenzollern), 7. Sept. aus Lyon, daß der Genfer Schnellzug nach Ende letzter Woche wurde der 34jährige Nacht⸗ Chamonix auf einer Brücke bei Eſtrampière mit wächter Anton Linz im Hofe der Spinnerei Kacls⸗ einem anderen Zuge zuſammengeſtoßen ſei. Der thal mit eingeſchlagenem Schädel tot im Hofe der Maſchiniſt des Schellzugs wurde getötet, dazu 3 Fabrik aufgefunden. Die Uhr des Ermordeten Reiſende; 30 Perſonen, darunter mehrere Aus⸗ fehlt. Im Kontor der Fabrik wurde ein Ein⸗ länder, ſind verletzt. E kahgtinn, T. d. Tag 2 12 T. llt. d, T. d. Näh heim, 28 n en b. Seytbr. 1 „Ja,“ bemerkte Sir Arthur träumeriſch — Kind. Aber die Wärterinnen hätten andere Ge⸗ „Oswald iſt der Lieblingsname in uuſerer Familie, ſchichten erzählen können. Nur höchſt ſelten nahm ich könnte mir für meinen Sohn keinen beſſeren Lady Neßlie das Baby in ihre Arme, nie ſiel ihr wünſchen. Ich möchte wiſſen ob ich ein anderer ein, einen Kuß auf das liebliche Geſichtchen zu Mann geworden wäre, wenn ich einen anderen drücken; ſie konnte ſein Schreien nicht ertragen und Namen gehabt hätte.“ ſich des Kindes wegen auch nur im Geringſten Der kleine Oswald gedieh prächtig. An ſeinem ſtören zu laſſen, kam ihr nie in den Sinn. Fühlte Tauftage ſchien die ganze Geſellſchaft in Bewegung ſie doch keine Liebe für das zarte Geſchöpfchen, es zu ſein. Niemand erinnerte ſich, ſolche Feſtlichkeiten war für ſie nur ein Werkzeug ihrer Rache an der in Laucewood eclebt z haben. Die Kirchenglocken verhaßten Rivalin. von Hydewell läuteten den ganzen Tag; man ſprach „Er wird eines Tages Sir Oswald Neßlie von nichts anderem als von dem großen Ereignis ſein,“ bemerkte ſie einſt, als ihr Gatte gerade das der Geburt eines Erben, und wenn auch einige es Kinderzimmer verließ. für beſſer hielten, daß der Beſitz in mäunliche „Ja, er wird eines Tages Sir Oswald und Hände überginge, ſo beklagten doch die meiſten Herr ron Lancewood ſein.“ erwiderte die erſte aufrichtig Viviens Verluſt und meinten, Lancewood Wärterin, als Sir Arthur verſchwunden war. hätte keine beſſere Herrin finden können als ſie. „Aber wenn ich an ihrer Stelle wäre, gnädige Sir Arthur hatte ſeine Gattin gefragt, ob Frau, würde ich doch in Gegenwart bon Sir ſie ihrem Sohn auch den Namen D'Eſte zu geben Arthur nicht darüber ſprechen.“ wünſche. 5 „Warum nicht?“ fragte Mylabh gleichgültig. 0 nein,“ erwiderte ſie lachend. „Ich mache „Weil die Herren dies nicht gerne hören. nen e mir wenig aus den D'Eſtes, Arthur. Neune ihn Es lautet als wenn Sie die Tatſache überſehen nn 45 Pg Oswald Neßlie.“ hätten, daß der Vater erſt ſterben müſſe, um den amm ſein, el. Hor Heſhäſter Runte So wurde denn mit aller nur denkbaren Sohne Platz zu machen.“ Pracht die Taufe des kleinen Erben vollzogen. „Narürlich muß er das,“ meinte Lady Valerie Lady Neßtie hatte nie reizender ausgeſehen, als in unbefangen. „Aber Sir Arthur würde nie glauben, dem Moment, wo ſie, in möglichſt maleriſcher daß ich daran gedacht hätte.“ Attitude, den in den koſtbarſten Gewänder gehüllten Die Geb 8 Ki ſchien Lady Netlies zufline i urt des Kindes ſchien Lady Neßlie 5 . Taäufling in den Aruten hielt. Charakter gänzlich geändert zu haben. So lange NE ff Er war zu großen Dingen geboren, dieſer ihre Stellung noch eine unſichere geweſen, hatte ſe n fleiue Erbe von Lancewood. Seiner jungen Mutter ſich aus Klugheit mit jedermann, ſelbſt mit der Stolz in ihn kannte keine Grenzen; nichts war gut Dienerſchaft auf guten Fuß zu ſtellen geſucht. Denn genug für ihn. Sir Arthur mußte ihr manchmal „man wiſſe nicht, wie man Freunde branchen tbune, Einhalt gebieten, ſie würde ihm am liebſten ge⸗ hatte ſie gedacht. Jetzt ſtanden die Sachen anders ſchmolzeue Perlen zu trinken gegeben haben. und ſie ſagte ſich voll Stolz, daß es weit beſſer Sir Arthur ſuchte ſich ſelbſt einzureden, dies ſei, die Mutter des Erben don Laucewood als die ſei der natürliche Stolz einer Mutter in ihrem erſt⸗ Gattin des Gebieters zu ſein. ä geborenen — ihre natürliche Liebe für ein hilfloſes (Fortſetzung folgt.) 61