beſetzt worden. Vas erſte ſibiriſche Armeekorps unter General von Stackelberg in Stärke von 25 000 Mann ſei weſtlich von Liaojang durch die Japaner abgeſchnitten worden. Verſchiedenes. 8 — Ladenburg, 6. Sept. lichkeitsvergehen, begangen an einem achtjährigen Mädchen, wurde der über 50 Jahre alte verhei⸗ ratete frühere Schuhmacher Eggenmaier geſtern ver⸗ haftet und heute nach Mannheim in das Unter⸗ fuchungsgeſängnis abgekührt. — Mainz, J3. Sept. Der 16. deutſche Feuerwehrtag wurde heute vormittag in Anweſen⸗ heit der Spitzen der Behörden, der Stadtverord⸗ neten und zahlreicher Feuerwehr vom Bügermeiſter Dr. Goettelmann namens des Hauptausſchuſſes eröffnet. Der Redner wies darauf hin, welchen ungeheuren Fortſchritt durch die Wiſſenſchaft, durch Technik und Elektrizität die Löſchgeräte ſeit 50 Jahren (am 3. September 1854 tagte der 1. Feuerwehrtag in Ulm) erlebt hätten. Beredtes Zeugnis lege davon die Ausſtellung ab. 1860 habe der deutſche Feuerwehrtag ſchon einmal hier getagt; jetzt ſeien die Mauern gefallen und heute begrüßte das neue Mainz die Gäſte. — Frankfurt, b. Sept. Heute Nachmit⸗ tag gegen 3 Uhr ereignete ſich am Eiſenbahnviadukt der Taunusbahn in der Mainzer Landſtraße ein ſchwerer Unglücksfall. Der Fuhrwerksbeſitzer Karl Bien aus Griesheim wollte mit ſeinem Knecht zwei Fuhren Sand von Griesheim hierherbringen. Als Bien auf den Wagen ſeines Fuhrknechts ſpringen wollte, glitt er aus und geriet unter den ſchwer beladenen Wagen. Das Vorderrad ging ihm über den Hals, ſodaß der Tod auf der Stelle eintrat. — Aalen, 5. Sep. Der Verband württembergiſcher Gewerbevereine hielt in Ver⸗ bindung mit dem 50jährigen Jubiläum des hieſigen Gewerbevereins ſeinen 46. Verbandstag ab. Einmütig wurde eine Erklärung zu Gunſten der Förderung des kleingewerblichen Genoſſen⸗ ſchaftsweſens angenommen. Der neue Vorſtand der Zentralſtelle für Gewerbe und Handel, Miniſterialdirektor von Moſthaf, erklärte, die Zentralſtelle erblicke in der höchſtmöglichen Hebung des Könnens und in dem genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluß der Handwerker die Hauptmittel zur Hebung des Handwerkerſtandes. Wegen Sitt⸗ Die Aus⸗ ſtellung iſt von erſten Firmen zahlreich beſchickt. f Göttingen, 5. Sept. Ein Soldat des 92. Regiments wurde im Monövergelände erſchoſ⸗ ſen. Wer die ſcharfe Patrone abgefeuert hat, iſt noch nicht aufgeklärt. — Breiſach, 4. Sept. (Heiteres aus dem Manöver.) Feſtungs manöver b Korreſpondent im „Elf. Tageblatt“: Eine neue Erſcheinung für unſere Gegend bildeten beſonders Aus Anlaß der neulich abgehaltenen bei Neubreiſach berichtet ein die ſogenannten „Schleichpatrouillen,“ die, ganz in grünem Drillichanzug über die Wälle und durch die Gräben ſchlichen, um Drahtverhaue zu zer⸗ ſchneiden und einen Eingang zu erkundſchaften. wachſamer Belagerter vom Wall patrouillen ein b wär, däten⸗er ons d'r aus zu: „Wann's Ernſt Droht net abpfätze!“ — Straßburg, 3. Sept. Bei dem geſtrigen Manöver der Dragonerregimenter 14 und 22 ereignete ſich bei Brumath dem „Expreß“ zufolge zwei ſchwere Unfälle. blicken ſeinen Geiſt aufgab. Einem anderen Dragoner wurde der rechte Oberſchenkel durchſtochen. — Görlitz, 4. Sept. Abhebung von 400 Mark von der Poſt von einem gutgekleideten Herrn angeſprochen und nach nommen. Dort würgte er den Lehrling, bis er ihn tot glaubte, und raubte ihm die 400 Mark. Der Täter iſt entkommen. — Arnsberg i. W., 3. Sept. Eine Bluttat beging in der benachbarten Gemeinde Hüſten der Handlanger Bernhard Schlottmann an drei Schlafkollegen. Kurz nach Mitternacht drang er auf die ahnungsloſen Schläfer ein und verſetzte ihnen Meſſerſtiche. Heute ringen ſie mit dem Tode. Dann flüchtete der Mordbube in das der Lynchjuſtiz der erbitterten Menge ſchützen mußten. Ueber das Motiv der Tat konnte noch nichts ermittelt werden. — Berlin, 5. Sept. Die Zitadelle in Spandau iſt in der geſtrigen Nacht von einem Brande heimgeſucht worden, durch den die Kriegs⸗ vernichtet wurden. „Ich wußte nicht, Daß Du Vivien ſo unbe⸗ dingt als Herrin betrachteſt.“ „Meine liebe Valerie, ſie iſt es jetzt noch nicht, wird es aber mit der Zeit werden — d. h. wenn mir nicht der Himmel noch einen Sohn beſchert.“ „Würdeſt Du nicht lieber einen Sohn als eine Tochter zum Nachfolger haben?“ fragte ſeine Gattin. 5 „Früher wünſchte ich dies ſehnlichſt,“ erwieberte er; „jetzt denke ich kaum noch ebenſo.“ „Und warum, Arthur?“ „Weil Vivien, wie die Sachen einmal ſtanden, zur Leitung der Beſitzuug herangebildet wurde. Schon in früheſter Jugend entwarf ſie Pläne zur Verbeſſerung der Lage unſerer Pächter, für neue Kirchen und Schulen. Es rührte mich oft, deun Vallerie, mein Gewiſſen macht mir manchmal Vor⸗ würfe. Ich habe nie jemandem Unrecht getan, aber ich war durchaus kein muſterhafter Grundeigen⸗ ümmer; meine Indolenz und Liebe für ein behag⸗ ches Leben ſtaunden mir überall im Wege. Ich var mir meiner Fehler wohl bewußt, und ich wiederhole, daß es mich rührte, meiner Vivien eifriges Bemühen zu ſehen, dieſelben wieder gut zu machen. Sie wird die edle Gebieterin einer ſtattlichen Beſitzung werden.“ Lady Neßlie ſah ſehr unzufrieden aus. „Dann würdeſt Du alſo nicht viel Wert darauf legen, einen Sohn zu haben?“ Sir Arthur wurde nachdenkend. „Ich weiß kaum, Valerie, ob ich mich nun freuen könnte über das was ich einſt ſo leidenſchaft⸗ lich erſehnte. Es wäre auch ſehr hart für Vivien, ſie wurde als meine Erbin erzogen. Lady Neßlie tegte ihren Arm ſchmeichelnd auf Sir Arthurs Schulter. „Ich glaube, Du liebſt Vivien weit mehr als mich,“ ſagte ſie. Der Baron lachte, erwiederte aber nichts. „Sage mir's, Arthur — ich bitte Dich — liebſt Du ſie mehr 2“ „Meine Gefühle für Euch beide, Valerie, ſind ſo verſchiedener Art, daß ſte nicht mit einander ver⸗ glichen werden können. Sie iſt meine inniggeliebte Tochter; Du biſt mein inniggeliebtes Weib.“ Aber Lady Neßlie war nicht zufrieden. Sie konnte es nicht eatragen, daß ihr Gemahl ſo liebevoll von dem Mädchen ſprach, das ſie ver⸗ achtete, und der Gedanke, gerade an dieſe Rivalin einſt alle Autorität abtreten zu müſſen, war ihr ſchrecklich. „Dann muß ich alſo meinen hübſchen Plan aufgeben,“ ſagte ſie bitter, „und mit dem alten Fahrwege zufrieden ſein.“ „Ja, meine Liebe,“ ſagte Sir Arthur. „Aber ſo ſehr es mich ſchmerzt, Deinen Wunſch nicht er⸗ füllen zu können, ſo bin ich doch ſtolz darauf, daß dies die erſte Bitte iſt, die Du vergeblich an mich richteſt. Du biſt ſehr verwöhnt worden, mein Herz.“ Und Lady Neßlie mußte ſich zufrieden geben, obſchon dieſer Vorfall nur dazu beitrug, ihrer Ab⸗ neigung gegen Vivien Neßlie zu verſtärken. War es ihr doch nur klarer als je, daß ihre Regierung nicht von langer Dauer ſein würde — daß all ihre Triumphe über Sir Arthurs Tochter an der Tatſache, — daß ſie dieſer ſpäter weichen müſſe, nichts ändern konnten. Wenige Tage darauf hatte ſie einen neuen, noch größeren Aerger. Sie befand ſich eines Morgens mit Sir Arthur und Dormanu im Bibliothekzimmer, als der Anwalt der Familie, Greſton, angemeldet wurde. Er war in Geſchäften von London gekommen. ſehr liebenswürbig. Fortſetzung folgt.) — Berlin, 5. Sept. Der „Reichsanzeiger⸗ ſchreibt: Mit herzlicher Sympathie wird es in allen deutſchen Gauen aufgenommen werden, daß der Erbe der Kaiſerkrone zu ſeiner Lebensgefährtin die Tochter aus einem der altangeſtammten Herr⸗ ſchergeſchlechter Deutſchlands erwählt hat, aus dem⸗ ſelben Fürſtenhauſe, das einſt dem Thron der Hohenzollern und dem preußiſchen Volke die un⸗ vergeßliche Königin Luiſe geſchenkt hat. — Kopenhagen, 5. Sept. Die Ver⸗ lobung des deutſchen Kronprinzen wird von der hieſigen Preſſe mit großer Zufriedenheit begrüßt. Die Blätter betonen, daß der künftige däniſche Bei dem Durchſchneiden der Drähte rief den Schleich⸗ In einem hieſigen Hotel wurde ein Kaubmord verſucht. Der Lehr⸗ ling eines hieſigen Fabrikbeſitzers wurde nach dem „Hotel Strauß“ in einem Zimmer mitge⸗ Bäckerei zerſtört und bedeutende Vorräte an Proviant Lady Neßlie empfing ihn König und der künftige deutſche Kaiſer Schwäger ſein werden, eine Tatſache, die eine Stärkung der deutſch⸗däniſche Freundſchaft ergeben würde. — New⸗Mork, 5. Sept. Eine Miets⸗ kaſerne in der Attorneyſtraße iſt abgebrannt, wobei es 14 Tote und 20 Verletzte gab. Die Verun⸗ glückten ſind meiſt ruſſiſche Juden. Ein Soldat wurde von ſeinem Hintermann mit der Lanze durchſtochen, ſo daß der Bedauernswerte nach einigen Augen⸗ 5 Litteraiſches. Der eben zur Ausgabe gelangte Badiſche Geſchäftskalender (Verlag von Moritz Schauen⸗ burg in Lahr) weiſt nun 53 Jahrgänge auf, ein Beweis, daß ſich dieſes für den Beamten und Geſchäftsmann unentbehrliche Taſchenbuch einer allgemeinen Beliebtheit erfreut und ſich den Mreis ſeiner Abnehmer zu erhalten und zu mehren ver⸗ ſtanden hat. Der Anhang des Kalenders iſt in der Tat ein kleines Staatshandbuch, in dem man alle Perſonalien der ſtaatlichen Stellen und der Gemeindebeamten ꝛc. zuverläſſig nachſch lagen kann. Alles notwendige über Poſt⸗ und Telegraphen⸗ weſen, Münz, Maß⸗ und Gewichtstabellen de. ſowie Tabellen über Sparkaſſen und Badiſche Kreditgenoſſenſchaften, auch ein vollſtändiges Markt⸗ verzeichnis bietet der Anhang, und eine ganz neue Verkehrskarte von Baden und Württemberg bildet eine wertvolle Zugabe. Die Bearbeitung auch dieſes Jahrgangs iſt mit der gewohnten Sorg⸗ Haus ſeiner Mutter, wo ihn Polizeibeamte vor da 5 falt und Gewiſſenhaftigkeit aus geführt. Kaser Borax Zum täglichen Gebrauch im Waschwasser. Das unentbehrlichste Toilettemittel, verschönert den Teint, macht zarte weisse Hände. Nur echt in roten Cartons zu 10, 20 und 50 Pf. Kaiser-Borax- Seife 50 Pf. — Tola- seife 28 Pf. Spezialitäten der Firma Heinrich Mack in Um a. D. Die Muttergottespredigt. Der junge Pater häkt die erſte Predigt, Heut an dem Feſt der lieben Muttergottes, In ſeiner lieben Heimat ſeine erſte Predigt. Mit Maien iſt die Kirche ausgeſchmückt Und volle Gartenblumen füllen ſie mit Duft. Die Sonne küßt in ſtillem Gang ſie aus, Der Himmel aber liegt in allen Herzen. Als wärs der heilige von Aſſiſſi ſelber, So ſteht der Mönch, ſich mild entzündend, Wie Roſen gehen ſeine Worte auf, Mit frommen Dichterfarben malt er hin Die Herrlichkeit der Hochgebenedeiten. Die Augen auf deu Blummenaltar hingelenkt, Als wollte er das feine Bild beſprechen Und ſeinen Glanz zu holdem Leben wecken. Und aller Blicke hängen an dem Bild Und warten, ob es nicht ſchon lächle. Die Frauen faßt ein wunderſam Entzücken, Als rieſelte ein Schimmer von der Jungfrau Lob Auf ſie herab. Die Mädchen glühn empor Und ſpüren ſcheu wie ſchön der Mbuch dort ſtehn. Nur Eine ſitzt ganz in den Schoß gebückt Und hält ihr Büchlein innig in den Händen Und drückt es nah und tief aus Herz. . . Ach in dem Büchlein liegt ein weißes Blatt: Iſt all der hohen Wunderworte voll. 55 Die jetzt der Himmels jungfrau Schönheit preſſenů . . . Und liegt ſchon Jahr und Tag dos Blalt 5 im Büchlein Und iſt geſchrieben: „An mein einzig Lieb . n boten Ai giesst b. Nt. guten in Auf der 9 ein ei i) ein ei 0) ein zr W Lab. No eits Eb Nb. Nr links, ei Vittwe. Ahenburg, Hie berehrl ag, den 8. e doh 50 e und