und das Feuer teilte ſich den in der Werkſtätte aufgeſpeicherten Nutzhölzern, Kiſten ꝛc. mit, welche vernichtet wurden. Die Entſtehung des Feuers dürfte wohl auf Selbſtentzündung zurückzuführen ſein, da unter der Treppe ein größeres Ouantum öliger Putzwolle lagerte. Der Gebäudeſchaden iſt nicht ſehr groß, wohl aber der Sachſchaden, der bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt iſt. Die Berufsfeuer⸗ wehr bewältigte das Feuer nach einer Stunde anſtrengender Tätigkeit. — Mannheim, 2. Sept. Ein bedeuten⸗ der Uhrendiebſtahl wurde verfloſſene Nacht in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen verübt. Aus dem Auslagefenſter des Uhrmachers Gg. Deutſch, Ludwigſtraße 10, wurden 75 ſilberne Herren- und 2 ſilberne Damenuhren entwendet. Der oder die Täter haben ſich offenbar ſchon abends eingeſchlichen und ſich im Hauſe verſteckt gehalten, haben dann die Hintertür mittelſt Nachſchlüſſels geöffnet und ſind von da in den Laden eingedrungen. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Der Wert der geſtohlenen Uhren beträgt etwa 900 1000 Mark. — Karlsruhe, 31. Aug. Der Kaiſer⸗ preis für die geſamte Fußartillerie iſt in dieſem Jahre durch allerhöchſte Kabinettsordre vom 24. d. M. der 2. Kompagnie des badiſchen Fuß⸗ artillerberegiments Nr. 14 (Chef Hauptmann Scheele) verliehen worden. — Speyer, 30. Aug. Die Proteſtations⸗ feier nimmt einen impoſanten Verlauf. Als Ver⸗ treter des Kaiſers iſt Prinz von Sayn⸗Wittgen⸗ ſtein erſchienen. Der katholiſche Landesherr, der Prinzregent von Bayern, hat den Regierungsprä⸗ ſidenten mit ſeiner Vertretung beauftragt. Prinz Ernſt von Sachſen⸗Meiningen, der Erbprinz Hein⸗ rich XXVII. von Keuß jüngere Linie, ſind be⸗ reits hier eingetroffen. Die Landeskonſiſtorien und ſonſtige hohe kirchliche Behörden, 14 theo⸗ logiſche Fakultäten und die Städte, die im Jahre 1529 zu Speyer proteſtierten, haben Delegierte geſandt. Es mögen im ganzen etwa 56000 Fremde gekommen ſein. — Während des Feſt⸗ banketts wurde an den Kaiſer folgendes Telegramm geſandt: „Am Vorabend des Weihetages der Gedächtniskirche der Proteſtation zu Speyer, durch welche dem großen Gedanken der Glaubens⸗ und der Gewiſſensfreiheit die Bahn gebrochen ward, in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit für den von Ew. Majeſtät und Ihrer Majeſtät der Haiſerin der 2 118 7 1 80 1 8 8 8 . 8 5 5 8 2 5 J f 8 Kirche geſtifte f atel überwies der Stadt Wald 100 000 Ua a Kirche geſtifteten herrlichen Schmuck, legt Ew. Neuchelt wie d 100 Mk. 5 1 und königlichen Majeſtät die Feſtver⸗ als Stiftung für die Armen und für die Jugend. iu Juan ſammlung die Gelübde unwandelbarer Treue zu — Prag, 2. Sept. In Aſch wurde der 17 eden Füßen und hofft zu Gott, daß der von Ew. Student Seidel aus Plauen ermordet aufgefunden, e denen Majeſtät angeſtrebte und tatkläftig geförderte — Kattowitz, 1. Sept. Eine Feuersbrunst „ Nenbaretg engere Zuſammenſchluß der deutſchen evangeliſchen wütete in Wolbrom (Ruſſiſch-Polen . 160 Gebäude . 2 nacht Landeskirche auch durch die Gemeinſchaft dieſer ſind zerſtört, 600 Familien obdachlos. 2 Kinder hen 21. 0 Feier eine ſegens volle ſträftigung erfahren möge.“ ſind verbrannt. 0 10 n Auch an den Prinzregenten von Bayern wurde — Montreal, 31. Aug. Unweit Richmond m e ein Huldigungstelegramm geſandt. in der Provinz Quebec ſtießen zwei Paſſagſerzüge a 1 1 — Worms, 31. Aug. In der Lands. der Grand Trunk⸗Bahn zuſammen. II Reiſende un, Mit bergiſchen Dampfmühle fiel ein junger Mann beim ſind umgekommen, 2d wurden verletzt. 1 fee Einſchaufeln von Kleie in dle 98 10 wurde 5 . 10 durch nachfallende Kleie erſtickt. ofort ange⸗ 5 N 5 Tana ſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos. Bahnamtliche An 5 Abfuhr e — München, 2. Sept. Aus Waldmünchen von Stückgütern. 1 0 Rerſt 1 0 3 4 8 5 2 N 4 14 5 1 wird gemeldet: Hier brannten 30 Häuſer nieder; Um dem geſchäftskreldenden dae amm man vermutet Brandſtiftung. Zwei verdächtige 1 ö f widri Perſonen wurden verhaftet. nude, fe 0 den Privatleuten die Aufgabe von Fracht⸗ und Eilſtückgutſendungen zu erleichtern, beſtehen bei der Staatseiſenbahnverwaltung überall da, wo bahn⸗ amtliche Rollfuhrleute beſtellt ſind, folgende Ein⸗ — Submiſſion. In Rheydt wurden kürz⸗ lich die Einbände der für die neugegründete Volks⸗ bibliothek geſpendeten Bücher in beſchränkter Sub⸗ dichtungen: Die tägli 2 5 übe. 85 9905 i 5 1 gen: Die täglich zweimal (Vormittags von kerung miſſion an zwölf dortige ee 8.12 und Nachmittags von 2 —6 Uhr) 15 B. 12 7 geben, welche ſich vernünftigerweiſe vorher einigten ſtellbezirk durchfahrenden bahnamtlichen Rollfahren 0 une des N e, welche e in alfpforder alrtlige Ein und ein einheitliches gemeinſames Angebot machten, wonach jedem Meiſter ein Teil der Arbeit über⸗ tragen werden ſollte. Ein Buchbinder aber, der gleichfalls die Geſamtofferte unterſchrieben hatte, beſann ſich, der „Schwerter Ztg.“ zufolge, nach⸗ nehmen jederzeit Stückgüter zur Ablieferung bei der Güterabfertigungsſtelle an. Die Vormittags dem Rollfuhrunternehmer abgelieferken Güter wer⸗ den in der Hauptſache ſchon bis zum Abend oder in der folgenden Nacht) mit der Eiſenbahn ab⸗ träglich eines anderen und reichte unter Zurück⸗ 3 953 5 0 4 s lil. ziehung ſeines früheren Angebotes ein bedeutend zun Kell ouch noh mage ſubung 1 5 1 . f 7 ; 7 ed bon Laden billigeres ein, mit der geheimen Abſicht, auf dieſe folgenden Tag abgehen. Da nun die bahnamk⸗ nh von Netbuch⸗ Nu land im St i M. 13 bnburg, den Weiſe die Einbände ſämtlicher Bücher allein über⸗ tragen zu erhalten. Er hat aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht, denn die ſtädtiſche Bib⸗ liothekkommiſſion lehnte es ab, ein derartig un⸗ lauteres Vorgehen zu unterſtützen, und ſchloß ihn lichen Rollfuhrwerke täglich nicht jeden Punkt ihres Bezirks berühren, iſt dem Publikum die Anmel⸗ dung für die Abholung der Güter durch den Rollfuhrmann möglichſt erleichtert. Sie kann münd⸗ lich oder telephoniſch bei der Güterabferkigungs⸗ — 3 es 3 9 5 „ g z 8 1 0 eee 5 1 0 ſtelle ſelbſt erfolgen. — Die ankommenden Güter Sussd. Ne 5 i 8 f „ übrigen werden den Empfängern durch den bahnamtlichen 15 n ))%%Cͤ Rollfuhrmann 90 dei Weiſe mae 5 1 5 e 8 a Rollfuhrmann von der Gülterabfertigungsſtele A hatſchügen, — Aachen, 2. Sept. Bei dem Vorfe übergebenen Eilgüter möglichſt innerhalb 4 Stun⸗ habligten Hauſet wurde der Obſthändler Schönbrodt über- den, die ihm am Vormittag übergebenen Fracht⸗ fallen, geknebelt und einer Summe von 800 Mk. ſtükgüter am gleichen Tage und die ihm am N beraubt. Dann wurde er in einen Weiher geworfen.] Nachmittag übergebenen Frachtſtückgüter ſpäteſtens Die Leiche wies ſchwere Kopfwunden auf. Der bis zum nächſten Mittag den Empfängern ausge⸗ de Täter iſt entkommen. liefert werden. Die Gebührenſätze für die An⸗ und 1 5 — Wald (b. Solingen), 31. Aug. Der A d bitten Abfuhr ſind bei der Güterabfertigungsſtelle oder t Ladend von hier gebürtige Kommerzienrat Karl Ruß in dem Rollfuhrunternehmer zu erfahren. ließ ſich hinter einer Gruppe von rieſigen Blatt⸗ pflanzen nieder. Ganz in ihrer Nähe ſtanden mehrere Herren bei einander und ſie verhielt ſich ſehr ruhig, um von dieſen nicht bemerkt zu werden. Sie dachte mit den bitterſten Gefühlen an den Unterſchied in ihrer Stellung, der ihr nie ſo klar geweſen als heute. Plötzlich hörte ſie Lady Neßlies Namen nennen und gewahrte, daß ein neuer Tanz begonnen habe, und daß die Herren die Tanzenden kriti⸗ ſterten. „Die Leute mögen ſagen, was ſie wollen,“ ließ ſich der eine vernehmen, „ich habe Lady Neß⸗ lie beim Tanzen beobachtet, und ich bleibe dabei, es erinnert an den Styl bei Mabille. Ich mache mir ſo meine beſondere Gedanken über dieſe Dame.“ „Wo lernte Sir Arthur ſie kennen?“ fragte ein anderer. „Die alte Geſchichte! Er ſah ſie in einem Hotel in Paris, verliebte ſich in ſie und heiratete ſie. Wenn ich nicht ſehr irre, habe ich „Mylady“ ſchon früher geſehen.“ „Wo?“ fragte der zweite Sprecher; Vivien lauſchte atemlos auf die Antwort. Aber ſie verſtand ſie nicht, ſah jedoch, welches Erſtannen ſie hervorrief. „Warum nicht gar! Sie müſſen ſich irren!“ „Vielleicht?“ war die vorſichtige Entgegnung; „aber ich glaube es kaum. Habe ich Recht, dann muß Mylady eine der gewandteſten Reiterinnen Englands ſein.“ „Dies iſt ſie. Ich hörte es Sir Arthur ſagen. Sie beſteigt Pferde, vor denen ein Mann zurückſchrecken würde.“ g „Dann bin ich meiner Sache ſicher. Ihr Ge⸗ ſicht kam mir gleich bekannt vor. Uebrigens möchte ich durchaus nicht, daß Sir Arthur etwas von meiner Vermutung erführe. Verlaſſen Sie ſich und die damit in Verbindung ſtehen, ins Gedächtnis zurückrufen.“ Mit großer Wichtigkeit öffnete Mylady das kleine Pult. Es ſchien nichts zu enthalten, als einige welke Blumen, getrocknete Blätter und alte Briefe. Mylady wandte ſich gelegentlich lächelnd zu Sir Arthur und zeigte ihm ein zerdrücktes Blümchen, woran ſich irgend eine luſtige Auekdote knüpfte. Es fiel Vivien auf, daß dieſe Geſchichtchen lauter angeſehene Perſonen betrafen, deren Namen ſte mit großer Vertraulichkeit nannte. darauf, er weiß nichts hon feiner Gatttin Antece⸗ dentien.“ „Ich werde ſchweigen — es wäre doch tat⸗ ſächlich ein gefährliches Thema,“ erwiederte der andere. . „Sprechen wir nicht weiter über die Sache. Aber ſie haben mich ſehr aufmerkſam gemacht und ich finde die Bemerkung bezüglich ihres Tanzes ganz richtig. Wie verſchieden ſie in jeder Beziehung von Miß Neßlie iſt! Ich bin ein großer Bewun⸗ derer Myladys, bedaure aber Miß Neßlie von Menn in 1 U. Tul. Zäl ganzem Herzen. Sir Arthur hatte kein Recht ſich Aber ſchließlich ereignete ſich ein kleiner Unfall 1 wieder zu verheiraten, nach der Erziehung, die er — das Pult wurde umgeſtoßen und entleerte feinen Utonen ſeiner Tochter gegeben. Als ich zum erſten Mal Inhalt auf die Erde. Der Schaden war bald wieder Oban in die Ahtei kam, trat ſie als Herrin auf wie gut gemacht und Lady Neßlie, die ihre ſentimentale 5 0 heute Lady Neßlie; und ich muß Ihnen ſagen, da- kleine Zzene beendet hatte, entfernte ſich mit ihrem Shlichſſite mals herrſchte doch ein ganz anderer Ton hier.“ Schatze. Als Vivien ſich etwas ſpäter erhob, be⸗ Jetzt trat noch ein Freund zu der kleinen merkte ſie etwas Glänzendes unter dem Saum ihres 5 Gruppe und die Herren entfernten ſich zuſammen. Gewandes. Sie bückte ſich danach und fand ein chm Alſo auf dieſe Weiſe ſprach man von Sir kleines, plump gearbeitetes Medajfllon, mit dem Arthurs Gattin! Auch andere außer ihr hatten Initialen „V P.“, Gleich darauf trat Lady Neß⸗ eechſtun 1 15 10 0 Lady Neßlies Vergangen- lie wieder ein. 0 P. eit. as konnten ſie gemeint habon. i . 08 ö ; en.“ 888 das geflüſterte Wort, 155 ir ine 8h babe en dee e a in An ort, entgangen war? Wenn Lady Neßlie wirklich eine Betrügerin war, würde dann der Tag kommen, der ſie als ſolche entlarvte? Vivien quälte ſich von Tag zu Tag mehr mit Zweifeln und Befürchtungen, worin ſie durch einen andern kleinen Vorfall noch beſtärkt worden war. für ſagte ſie, „das von großem Wert f Kindheit; meine Ich erhielt es iu meiner früheſten Initialen ſind darauf eingraviert.“ 5 „Hier iſt es,“ autwortete Vivien. „Aber die Initialen „V. P.“ können doch nicht die Ihrigen ſein. Ich glaubte, Ihr Name ſel DeEſte ?“ „Sagte ich „meine“ Initialen? Ich meinte 1 E Eines Morgens brachte Lady Neßlie ein kleines di 1 edai 5 000 i 05 1280 ie der Perſon, welche mir das Medaillon gab. behobene; 1 in das Mbliothekzimmer. Sir Arthur „Du biſt klug,“ dachte Vivien, „aber de * ragte lachend, ob ſie ſich an das Briefſchreiben Tag wird kommen, an dem ich erfahren werde wer Arete machen wollte, dem ſie ſeither ſo abhold geweſen. a „Der heutige Morgen ſoll der Erinnerung ge⸗ weiht ſein,“ erwiederte Mylady. „Dieſes Pult enthält Andenken jeder Art an meine Jugendzeit. Ich will ſie durchſehen und mir dabei die Perſonen, 5 Du biſt und wie es Dir gelungen, meinen Vater zu dupieren.“